[berlin / 26.01.2013] berghain: klubnacht

wie, was, schon wieder? ja, schon wieder. tatsächlich primär wegen der panorama bar, damit ich virgo four endlich mal konzentriert höre. forward strategy group und auch herrn berkovi nehme ich unten gerne mit und bei errorsmith bin ich mir überhaupt nicht sicher, was von ihm zu erwarten ist. also früh kommen, überraschen lassen, spät gehen.

klubnacht

berghain
00h00-04h00: fiedel
04h00-05h00: forward strategy group live
05h00-08h00: tom dicicco
08h00-09h00: justin berkovi live
09h00-13h00: edit select
13h00-19h00: marcel fengler
19h00-ende: norman nodge

panorama bar
00h00-04h30: nd_baumecker
04h30-05h30: virgo four live
05h30-08h30: jennifer cardini
08h30-11h30: monty luke
11h30-15h00: marc schneider
15h00-18h00: errorsmith
18h00-21h00: tama sumo
21h00-00h00: soundstream
00h00-ende: gerd janson

eintritt
14 euro

review

auch mal was neues: die nachbetrachtung einer berghain-nacht, während ich zwei monate später bei henning baer sitze, um die lücken im tagebuch zu füllen. (nicht dass hennings set schlecht wäre, nur möchte ich angesichts einer kleinen erkältung und dem morgigen montag im so36 vor augen lieber etwas schonender mit meinen ressourcen umgehen. ich will nur nicht darauf hoffen, dass die just zu der party ende januar vorhandenen symptome wieder zu einer leichten grippe führen. aber was lässt die derzeitige witterung für eine wahl…)

vor ort war ich tatsächlich pünktlich um kurz vor 1, von fiedel habe ich aber so gut wie nichts mitbekommen, da nd_baumecker seine mischung aus techhouse (zuweilen mit vocals) und der neuen englischen schule (aus music sei da stellvertretend zu nennen) mal wieder so gut verkaufte, dass für mich bis forward strategy group kein grund bestand, nach unten zu wechseln.
die beiden haben jedoch einen dramaturgisch astreinen live-act geliefert, bei dem auch die unterbrochene kickdrum gut wirkte. keine unnötig in die länge gezogenen breaks, vom sound her maßgeschneidert – gerne wieder!
virgo four haben mir mit live-vocals und den ebenfalls live eingespielten synth-melodien imponiert. musikalisch unaufgeregt, dafür mit tiefe – alte chicago-schule eben.
tom dicicco gefiel mir mit seiner mischung aus den konsens-sachen des näheren berghain-umfelds (die eine oder andere mdr) und auch älteren sachen sehr gut. die gute alte „lambda“ von herrn vogel habe ich jedenfalls noch in keinem anderen set gehört.
apropos brighton: bezüglich herrn berkovi hatte ich angesichts seiner letzten sachen auf trapez schon meine befürchtungen. er hat sich aber ebenfalls gut ins line-up integriert. bei edit select gab es schnörkellosen marschiertechno, was in der situation für mich aber völlig in ordnung ging.
marc schneider lieferte oben ebenfalls gewohnte qualität ab, das gleiche lässt sich auch über herrn fengler sagen. errorsmith spielte house mit disco-anleihen über ableton live, inklusive live-ansagen über mikrofon. meine kondition hat jedoch nur bis zum ende der ersten stunde seines sets gereicht.

ergo ein berghain-abend nach gewohntem standard. nd_baumecker und forward strategy group sind hervorzuheben, wobei die anderen ebenfalls auf hohem niveau spielten. das set von herrn baumecker gibt es bei soundcloud, das sei hiermit verlinkt.

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[berlin / 19.01.2013] berghain: klubnacht

auch wieder so ein abend, an dem ich wieder einen act auf der „muss ich live erleben“-liste abhaken kann. außerdem ist das berghain das erste mal seit silvester wieder geöffnet – die klos wurden unten renoviert. da werden sicher auch diejenigen ihre entzugserscheinungen lindern wollen, denen die panorama bar als ersatz in der zeit nicht gereicht hat.
mein plan: rechtzeitig schlafen gehen, so dass ich gegen 4h30 dort bin. ab dann wird’s lang.

klubnacht

berghain
00h00-05h00: boris
05h00-06h00: hardfloor live
06h00-09h00: damon wild
09h00-12h00: tim taylor
12h00-16h00: heiko laux
16h00-19h00: oliver deutschmann
19h00-ende: ryan elliott

panorama bar
00h00-04h00: reno wurzbacher
04h00-05h00: dense & pika live
05h00-08h00: efdemin
08h00-12h00: dinky
12h00-16h00: cassy
16h00-19h00: roman lindau
19h00-00h00: âme
00h00-ende: nick höppner

eintritt
12 euro

review

es wurde dann doch der zwei-schicht-betrieb. nicht ganz ohne stolz kann ich für diesen abend behaupten, der erste zahlende gast gewesen zu sein, war dann doch etwas früh an der tür. erste schicht ergo von 00h15 bis 06h30, die zweite von 13h00 bis 22h00.

bei boris fand ich es super, dass er die erste stunde konsequent ambient / drone gespielt hat, ehe überhaupt etwas mit kickdrum lief. er ließ es dann zwar gleich etwas forsch angehen, nahm jedoch zeitnah etwas dynamik raus, so dass es ein warm-up-set nach maß wurde. auch wieder prägnant das quasi permanent bei boris vorhandene lächeln beim auflegen. reno wurzbacher machte oben einen ebenfalls überzeugenden job. dense & pika fingen gut mit stimmensamples und fetten kickdrums an, mir war das jedoch nach einer halben stunde zu eintönig.
hardfloor habe ich nach dem set nicht so enthusiastisch beurteilt. jetzt, vier wochen später, muss ich zugeben, doch etwas zu kritisch gewesen zu sein. es fing erstmal verspätet an, da ramon zenker noch an einer der drei 303s herumschrauben musste. der live-act an sich bestand eher aus einzeln abgespielten tracks, so dass ich annahm, dass er von itunes aus dem ebenfalls auf der bühne stehenden laptop mit leuchtendem apfel, bestritten wurde. der flow musste also weniger durch die übergänge als vielmehr durch die stimmige abfolge der tracks zustande kommen. damit einher gingen unweigerlich bpm-sprünge, weshalb es zwischendrin auch eine downtempo-nummer gab, aber dies wurde direkt mit „hardfloor will survive“ (was für eine kickdrum…) wettgemacht. im nachhinein also tatsächlich nicht von schlechten eltern, kann man also mitnehmen, wenn sie in der stadt sind.
der anfang von damon wild hat mir den temporären abschied hingegen nicht schwer gemacht.

rückkehr zu heiko laux, bei dem die tanzfläche ungefähr zu zwei dritteln gefüllt war. leider gab es nicht dessen berühmtes bassgewitter, sondern eher sphärische tracks (inklusive „liquidism“), die zwar eine ganz schöne atmosphäre schufen, aber nach einer stunde hätte ich mir schon gewünscht, dass er etwas fordernder spielt.
ab da übernahm erstmal die panorama bar für mich das zepter, in der cassy das publikum schön abwechslungsreich und locker aus der hüfte bestens bei laune hielt. auch roman lindau, den man sonst eher unten hört, machte mit techhouse eine echt gute figur, wohingegen oliver deutschmann nicht so wirklich bei mir zünden wollte. dazu war mir – analog wie bei heiko laux – zu wenig dynamik und entwicklung im set.
der höhepunkt kam, wie so häufig an ort und stelle, in form von ryan elliott ziemlich spät, aber besser als nie. die mittlerweile dritte welle an besuchern hatte für einen wieder ordentlichen füllgrad gesorgt und somit musste ryan elliott die steilvorlage auch nur umsetzen, was ihm (u.a.) mit detroit für meine begriffe sehr gut gelang. von daher schade, so früh die segel gestrichen zu haben, aber ich bin mir sicher, dass sich die gelegenheit wieder ergeben wird.

summa summarum bestand die qualität des abends weniger aus der musik (cassy und ryan elliott stachen für mich jedenfalls heraus), aber vielmehr aus der atmosphäre, die mit dem fortschreitenden sonntag immer besser wurde. die panorama bar hat sich als tolle alternative präsentiert, bei der ich das berghain von ca. 14 bis 19 uhr auch nicht groß vermisst habe. insofern mal wieder ein beleg dafür, dass man sich die party nur angenehm gestalten braucht, indem man dogmatische ansprüche beiseite und sich einfach anstecken lässt.

[berlin / 11.01.2013] suicide: acid ist fertig

auch killekill wird nicht müde, helden aus vergangenen tagen mit mehr als genügend esprit nach berlin zu holen, auf dass der nachwuchs sich aufgrund der fiesen töne am kopf kratzt (und dann doch bereitwillig mitmacht) und die alte garde grinsend am rande oder auf der tanzfläche steht. sieht ganz danach aus, dass mike dred ein dj-set abliefert, live im berghain war er vor dreieinhalb jahren schon mal exquisit.

killekill20130111

start
24 uhr

eintritt
10 euro

review

sämtlichen verdachtsmomenten der befangenheit vorschub leistend kann ich dennoch nicht anders, als diesen abend unter den von killekill gewohnt musikalisch und atmosphärisch wertvollen einzuordnen.
the almost people bestanden draußen ausschließlich aus fist van odor, der eine schön krude mischung aus trockenen bass- und techhouse-tracks mit hang zur extravaganz spielte. frank bean beließ es drinnen bei seinem warm-up-set, stellenweise mit flush zusammen. mike dred machte auch als dj eine gute figur. technisch ok, man merkte jedoch, dass er es eher gewohnt ist, live zu spielen. war bei der auswahl aber auch egal – er zog über die dauer seines sets kontinuierlich die daumenschrauben (will heißen: das tempo) an. die gute alte „rattlesnake“ von woody mcbride lief dann auch konsequenterweise auf normalgeschwindigkeit jenseits der 140. auch sonst gab es einiges an futter für die discogs-wunschliste.
flush zog anschließend die bremse, erlag also nicht der versuchung, noch eins draufsetzen zu wollen. hatte damit das publikum im griff, so wie fist van odor draußen mal mehr und mal weniger leute unterhielt.

eben wie erwähnt: ein abend nach gutem, pädagogisch wertvollem killekill-standard, der trotz hohem tempo von mike dred einige leute mitreißen konnte. auch gut möglich, dass den abenden mittlerweile ein entsprechener ruf vorauseilt, wonach die leute ihre erwartungshaltung entsprechend ändern, aber das kann auch einbildung sein. muss das die nächsten male näher prüfen.

[berlin / 10.01.2013] about blank: impulse

eine woche resturlaub verprassen, was liegt also näher als der dubstep-donnerstag am ostkreuz unter der impulse-flagge?

impulse20130110

review

auch zu diesem impulse-abend gibt es wenig und schon fast nichts negatives zu berichten. einziges ärgernis, und das eher aus dj-sicht bei fran, war der zeitweise auf mono sendende rechte 1210er. ist eben immer so eine sache mit den club-systemen.

davon abgesehen wandelten alle beteiligten über sämtliche stilgrenzen hinweg. juke hat als genre bei mir aufgrund der teilweise bedenklich produzierten tracks auf planet mu doch etwas gelitten, aber umso schöner, dass the duke of juke (alias noize creator) das gegenteil bewies. nahm sich ebenso wenig ernst wie die us-jungspunde, hatte aber irgendwie den besseren fluss.

kurzum mal wieder eine impulse-nacht mit einer vielfalt, welche insbesondere die abyssal-reihe so auszeichnet, bzw. die sogar zu deren markenzeichen geworden ist. der eindruck wurde bei mir jedenfalls erneut gefestigt.