[berlin / 27.-29.08.2021] h13 kulturpark: staub fest

nach dem gelungenen comeback im allzu vertrauten garten geht es in den westen der stadt, um die gerade eingerostete festivalkondition (ich lecke immer noch meine wunden) erneut auf die probe zu stellen.
findet in zusammenarbeit mit der botschaft der künste und gefördert von initiative musik sowie neustart kultur statt. 40 künstler*innen auf zwei bühnen (nein, darunter nicht ich – mensch wird mich trotzdem hinter den kulissen sehen), es gibt eine hygienemaßnahmenbedingte pause am samstag von 18 bis 19 uhr.

adresse
h13 kulturpark
am juliusturm 13
u7 haselhorst

start / ende
freitag 18 uhr / samstag 18 uhr
samstag 19 uhr / sonntag 19 uhr

eintritt
12 euro pro tag
tickets gab es über residentadvisor, sind aber aktuell ausverkauft. bitte das glück beim wiederverkauf versuchen.

hygieneregeln
3g (getestet oder genesen oder geimpft – impfmobil ist vor ort), maske ist allerorten zu tragen, außer beim sitzen.

ablauf

tag 1

cosmic floor
20:00 chikiss live
21:00 banu
23:00 younger than me
02:00 dj skull
04:00 olin
07:00 i.nez b2b alex tomb
09:00 paso
11:00 carsten jost
13:00 anton kubikov
15:00 denis kaznacheev

future floor
20:00 jarn:rell b2b monago
21:00 the exaltics live
22:00 alex tomb
00:00 zydek
03:00 ryba
05:00 mary yuzovskaya
08:00 nadine talakovics
10:00 toxido mask
12:00 fr. jpla
15:00 dasha rush

tag 2

cosmic floor
19:00 synkopheit live
20:00 clawz
22:00 luca sanna
01:00 templer
03:00 modschi
06:00 horkheimer
09:00 anja zaube
12:00 marc schneider
15:00 irakli & karapapak

future floor
21:00 knigi live
22:00 pankowsky
00:00 melania
02:00 renata
04:00 sebastian kökow
07:00 dimi & mindmistake
11:00 thor
14:00 jakojako & barker
16:00 claudio prc

nachbetrachtung

am 6. februar 2024, eher ein doppelschichtbericht.

vorherbstliches wetter an beiden tagen / abenden / nächten, dabei so unberechenbar wie der april. war schon froh darüber, dass ich meine doc martens dabei hatte, von denen sich der schlamm leichter entfernen lässt.

tag 1 war meine kassenschicht, 2 bis 10 uhr. unterbrochen von einem ausflug zur tankstelle, um nachschub für den stromgenerator zu holen.
die location so improvisiert, wie es nur irgend geht. erinnerte etwas an monis rache im miniformat. an sich sollte ich froh sein, dass es solche anarchischen orte in berlin noch gibt, auch wenn sie etwas weiter draußen sind. dabei definitiv nicht uncharmant. aber das brachte eben auch notwendige kompromisse oder die erwähnten spontanausflüge zur tankstelle auf organisatorischer seite mit sich. auch fiel die anlage auf dem future floor im hochbetrieb gerne mal aus, und die problembehebung konnte durchaus zehn minuten dauern.
für die staub war das festivalformat bei pandemiebedingungen eine doppelte premiere, die aus gastperspektive für mich auch nicht völlig ins wasser fiel (womit ich nicht durch schlechten wortwitz auf’s wetter anspielen möchte). aber ich kann sehr gut nachvollziehen, dass sie das in der form nicht so schnell nochmal wiederholen wollen.

da ich die kassenschicht glücklicherweise nicht alleine absolviert habe und sonst auch stets irgendwer in nähe des häuschens war, diente die vom cosmic floor herüberschallende musik als hintergrund zum plaudern. zu tun gab es auch ein bisschen was, auch wenn dies in erster linie bedeutete, bändchen um handgelenke zu heften. am ehesten in erinnerung sind mir (leider!) zwei herren, die samstagfrüh an die kasse kamen, um sich zu erkundigen, was hier so liefe und was für ein publikum zugegen sei. meine antwort war ein für meine begriffe recht wahrheitsgemäßes „das publikum ist einer technoparty entsprechend“, wonach die beiden erstmal ihren eintritt bezahlten. nach 15-20 minuten standen sie jedoch wieder auf der matte und wollten das eintrittsgeld zurückhaben, weil ihnen zu wenig frauen im publikum waren und ich sie mit meiner antwort somit getäuscht hätte. selbst das angebot, dass sie die hälfte des eintrittsgeldes zurückhaben könnten, brachte den wortführer noch eher ins schnaufen. glücklicherweise stand die security daneben und machte die spielregeln etwas klarer. wäre ich alleine in dem häuschen gewesen, hätte das anders ausgesehen. so verlief das glimpflich. im nachhinein auch ganz gut, dass die staub es nicht nochmal auf einen versuch vor ort hat ankommen lassen – die auswahl des publikums wie beim about blank filtert an der tür dann doch so einiges heraus, so dass macker mit testosteronüberschuss in überwiegender mehrheit draußen bleiben. der filter fehlte beim h13.

bin nach meiner schicht auch nicht mehr sonderlich lange geblieben. es war halt etwas vorherbstlich frisch und beim rumsitzen an der kasse kriecht die kälte eher bis in die knochen. auch wegen des restprogramms an tag 2 war es vernünftiger, die pause einzulegen.

tag 2: künstler*innenbetreuung, auch 2 bis 10 uhr. zwischendurch erneuter ausflug zur tankstelle. danach die größte sorge, ob sich der benzingeruch irgendwann mal wieder aus dem kofferraum des elterlich zur verfügung gestellten kleinwagens verflüchtigt. ich saß seitdem einige male wieder drin – das geht ziemlich schnell, ein glück.
ansonsten wenig spektakuläre vorkommnisse in den acht stunden. renata hatte nach ihrem set etwas panik, da sie ihren usb-stick nicht wiederfand. das klärte sich jedoch auf, nachdem dimi & mindmistake übernommen hatten: sebastian kökow spielt immer noch ausschließlich vinyl, also musste vor seinem set umgebaut werden. dabei geriet ihr usb-stick unter einen der cdjs, was sich beim rückbau nach sebastians set herausstellte. ein glück: renata war noch da, also war der sonntag (mit aller notwendigen bescheidenheit) gerettet.
bei modschi ist mir „let me be me“ von the other people place zum sonnenaufgang noch in sehr guter erinnerung, horkheimer spielte auch recht minimal. anja zaube hatte ihre eigene künstlerinnenbetreuung dabei. das einzige, was ich da eskalieren musste, war ein „es tropft auf meine platten“. es goss bei ihr tatsächlich ziemlich und das dach des verschlags, in dem das dj-pult untergebracht war, hatte keinen richtigen abfluss für das regenwasser. und das bahnte sich tröpfchenweise seinen weg auf die plattenteller – ein glück nicht als sturzbach. auch das wurde mit gaffa und folie notdürftig behoben.
auch wenn marc schneider nach wie vor einer der entspanntesten und geschmackssichersten djs ist und die sonne bei seinem set rauskam: ich bin dennoch während seines sets gegen 13:30 uhr gegangen. bei dem wetter kam ich nicht mehr so recht in stimmung und mit zwei nächten hintereinander war es auch wirklich genug. noch vom cdj abgeschaut: cari lekebusch – alska betong jungeln.

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