ausgabe mit überlänge, bei der ich im hintergrund als künstler*innenbetreuer werkeln darf. daher werde ich vor samstagabend nicht auftauchen und wahrscheinlich auch nicht dazu kommen, bei einzelnen sets etwas länger zu bleiben.

ausgabe mit überlänge, bei der ich im hintergrund als künstler*innenbetreuer werkeln darf. daher werde ich vor samstagabend nicht auftauchen und wahrscheinlich auch nicht dazu kommen, bei einzelnen sets etwas länger zu bleiben.
das ist so eine dieser wochen.
so sehr ich mit ebm als genre fremdle – nitzer ebb haben einige stücke im repertoire, die den ewigkeitstest bestehen werden. douglas mccarthy war die stimme dazu, die nun mit nur 58 jahren verstummt ist.
r.i.p.
was mensch bei den beach boys und ihrem gutgelaunten surfer-rock, bei dem sich vor dem inneren auge bereits der strand von venice zeigt, gerne mal vergisst: brian wilson war maßgeblich an der grenzverschiebung von produktionsstandards beteiligt.
großen einfluss nahm hierbei phil spector. „pet sounds“ gilt als album, das dank aufwändigerer produktionstechniken wie bandschleifen und mehrfach aufgenommenen stimmen einzelner bandmitglieder live so nicht aufgeführt werden konnte und die beatles zu „sgt. pepper“ inspirierte. er war einer der ersten, die das studio selbst als instrument begriffen. und als typischer künstler auch den eigenen dämonen ausgesetzt – substanzmittelabhängigkeit inklusive.
er ist nun mit 82 jahren verstorben.
r.i.p.
hier werde ich nur den anfang mitnehmen, da mein typ als artist-care bei der staub in der nacht darauf gefragt ist.
23:00 roseen
03:00 head front panel live
04:00 the lady machine
07:00 decka
00:00 data plan
02:30 laurel halo
05:00 stones taro
ein weiterer eintrag für meine „muss ich nachholen“-liste. dank des dokumentarfilms kenne ich immerhin ausschnitte seines woodstock-auftritts. es wäre jedenfalls nicht übertrieben, ihn als urvater des funk zu bezeichnen.
copd zählte zu seinen gesundheitlichen problemen, wegen derer er nun mit 82 jahren verstorben ist.
r.i.p.
der komplette sonntagswahnsinn wird im juni wohl an mir vorbeigehen, dafür sind zwei donnerstage interessant. der hier aus offensichtlichen gründen.
reclaim your city
22:00 jin synth
00:30 pete
02:30 magna pia
im letzten jahr völlig vernachlässigt bzw. das konkurrenzprogramm war meistens attraktiver.
180 min
vril & wata igarashi live
temple rat
nachbetrachtung
ich hab’s leider erst gegen 20:30 uhr hingeschafft. als schönwetterradler habe ich mich auf die öffentlichen verlassen, und dafür liegt das zenner auf dem hinweg leider etwas fernab vom schuss. der rückweg ist wegen der bushaltestelle vor der tür leichter.
dadurch hatte ich mich mental schon mal darauf eingestellt, den anfang der beiden verpasst zu haben, jedoch war temple rat immer noch am spielen. wenn das der zukünftige modus sein soll, die live-acts nicht mehr durch eine stunde davor und danach einrahmen zu lassen, soll mir das gerne recht sein. innerhalb einer stunde lässt sich für meine begriffe keine geschichte erzählen – da kann mensch genauso gut eine playlist laufen lassen.
eine gangbare lösung bestünde vielleicht darin, eine stunde früher anzufangen und aufzuhören. also 18 bis 23 uhr. dj-set nach wie vor zu beginn, live-set ab 20 uhr. voll genug war es um die zeit definitiv bereits.
wenn um mitternacht feierabend ist, machen sich die leute im zenner schon eine stunde vorher auf den weg richtung ring bzw. heimat, damit sie den freitag arbeitstechnisch noch halbwegs fit absolvieren können. insofern ist stand jetzt die letzte stunde für jede*n der acts undankbar.
all dem zum trotz: zu meckern habe ich höchstens in puncto publikumsdynamik was. aber das phänomen, dass sich menschentrauben an neuralgischen punkten bilden und sich leute entsprechend vor einem durchquetschen müssen, ist nicht neu.
sonst von vril / wata keine musikalische neuerfindung des rades, aber dafür mit allen schikanen, die ein richtig gutes set ausmachen. ihnen kam auch der „späte“ beginn sowie das set von temple rat entgegen, da sie in ihren zwei stunden ambient bzw. abstrakt spielte (habe nur das intro von „strobe light network“ von cold erkannt). daher hielten sich die beiden mit experimenten nicht lange auf und waren nach nicht mal einer halben stunde bei techno mit dubbiger note gelandet. watas trippig-minimaler stil hat das sehr gut ergänzt, später gab’s auch etwas electro und die ein oder andere acid-bassline – und vor allem mit einer dreiviertelvollen tanzfläche ab ca. 22:30 uhr ideale bedingungen.
den sound fand ich selbst an der linken seite stehend schön räumlich, hinten am front of house noch besser und auf der hinteren seite der tanzfläche sehr ausgewogen.
das mapping mit den visuals oberhalb der bühne kann gerne so beibehalten werden. das hat den abmontierten riesen-leuchter mit den led-röhren schnell vergessen lassen. und 180 min als veranstaltungskonzept, in dem sich live-acts frei entfalten können, sollte bitte sowieso regelmäßig stattfinden. das rennt bei mir offene türen ein. gerne auch mit stoor in kooperation – das zenner wäre ideal dafür.
das 90mil befindet sich in direkter nachbarschaft zum kater blau – nur der s-bahn-bogen trennt die beiden. mal schauen, wie sich die irren finnen außerhalb der lärzschen parallelwelt so machen.
ablauf
20:00-21:00 mitsune
21:45-22:30 muovipussi
davor / danach / dazwischen ortansia rhastoni
so wirklich frühlingshaft sehen die prognosen für den kommenden samstag zwar nicht aus, aber zur not gibt es ja das zelt oder den mdf, um völlig vor dem tageslicht zu flüchten.
ablauf
garten
12:00 banu
14:30 ly sas
17:00 irakli
mdf
15:00 lilith
18:00 pre silent live
19:00 objectør
21:00 yac
nachbetrachtung
kann mich kurzfassen: nichts zu meckern, jedenfalls musikalisch (bestes publikum ist eh gesetzt). ein bis zwei grad mehr außentemperatur hätten nicht geschadet, aber es ist höhere gewalt, dass der frühling meteorologisch nicht aus dem knick kommt. im vergleich zu den letzten malen waren ein paar leute weniger vor ort. brachte aber den schönen nebeneffekt, dass auch auf dem mdf stets platz zum tanzen war.
ly sas sowie irakli draußen hatten sich der stilistischen diversität verschrieben. letzterer sollte das mit den längeren sets öfter machen – da geht er richtig auf. niemals eine viertelstunde nur bei einem stil bleibend, richtig gut zwischen eigentlich unvereinbaren dingen wie discoidem house und acid vermittelnd. ein geburtstagsset nach maß.
drinnen war pre silent für mich die überraschung. zwischen knochentrockenem techno, acid und synkopierten tracks aus der birmingham-schule war alles dabei. ein paar veröffentlichungen auf bandcamp gibt es bereits – ihn sollte ich auf dem schirm behalten. objectør habe wegen irakli in top-form verpasst, yac in seiner letzten stunde mit 1990er- sowie 2000er-charme-offensive.
notierte tracks
irakli
lone – mouth of god
depeche mode – enjoy the silence (16b remix)
sept7 – future step
rheingold – dreiklangsdimensionen (zum schluss)
yac
dj rush – freaks on hubbard (dave clarke mix)
dbx – losing control
speedy j – something for your mind (direkt danach)
steve bug – loverboy
nathan fake – the sky was pink (holden remix) (direkt danach)
nathan fake – outhouse
afx – vbs.redlof.b (als rausschmeißer)
einlass um 18:30 uhr.
start um 20:00 uhr.
wisst ihr bescheid.
nachbetrachtung
h.i.t. steht für den alten trio-hit: herz ist trumpf. und auch sonst waren sie wesentlich zugänglicher als planets are on it an gleicher stelle am gleichen slot im letzten jahr. was nicht wertend gemeint sein soll – gegen musik, die das hirn auf links dreht, habe ich als letztes etwas. aber geht’s nach den moshpits fanden sie beim publikum schon mehr anklang.
team scheisse mit asmr-intro, in dem die verhaltensregeln für das konzert kommuniziert wurden. und dann gleich mit „schmetterling“ in die vollen, publikum sofort auf 180, weiter mit „rein ins loch“. und ich denke mir so: „die können doch nicht gleich ihre hits zu anfang verballern. wie bedacht soll das konzert denn enden?“
die sorge war natürlich völlig unbegründet. auch wenn ich „20 jahre drehorgel“ etwas schwächer als das vorgängeralbum finde (was zugegebenerweise mit meiner enttäuschung zusammenhängt, dass es „gucci“ nicht draufgeschafft hat): die songs funktionieren live. „erwachsenencosplay“ sowie „raucherpausenvibes“ machen beim mithüpfen und -grölen schon spaß. hätte ich bei „gucci“ auch gerne. jedoch habe ich während „karstadtdetektiv“ lernen müssen, dass schuhe für den moshpit richtig fest zugebunden werden sollten. verloren habe ich ihn nicht, aber die zweite hälfte des liedes auf meinem linken bein bestritten, bevor mir der rechte schuh völlig über die ferse gerutscht wäre. während „gucci“ war ich also mit schnürsenkeln beschäftigt. alleine deswegen muss ich beim nächsten mal wieder hin.
als weitere wünsche: mello bitte wieder „karstadtdetektiv“ singen lassen (war dieses mal bei „elfmeterschießen“ am mikro, was nicht minder schlecht ist), das auch wie „schmetterling“ gerne doppelt ins set. „rich kids“ sowie „20:15“ auch gerne wieder aufnehmen. grundsätzlich hätte ich gegen zwei stunden nichts, füllen könnte die band das mittlerweile mühelos.