eigentlich zwei pakete von ebay-verkĂ€ufern, die seit mehreren tagen bei einer hilfsbereiten nachbarin gelagert haben mĂŒssten, nun endlich in meiner wohnung.
brian eno
ambient 1: music for airports
[polydor amb 001]
im vorletzten wintersemester habe ich bei den musikwissenschaftlern (man muss ja schlieĂlich auch ĂŒber den tellerrand schauen, nicht wahr?) ein seminar mit dem titel „medien und hören“ besucht, was sich mit verschiedenen hörmodi und dazugehörigen musikrichtungen beschĂ€ftigte. wer will, kann sich nach begriffen wie das „akkusmatische hören“ umschauen, aber das wĂŒrde hier zu weit fĂŒhren.
eine der sitzungen wurde dem thema „ambient“ gewidmet, und da man im electronica-bereich frĂŒher oder spĂ€ter eh damit konfrontiert wird, war es sehr interessant zu hören, was mit der musik bezweckt werden sollte. der referent untermalte seinen vortrag mit „1/1“, was den beweis lieferte, dass diese musik tatsĂ€chlich im hintergrund laufen kann, ohne auf irgendeine art und weise störend zu wirken, sondern einen raum mit einem klangteppich versieht. nebenbei hat eno mit dem titel auch gleich den namen der musikrichtung geprĂ€gt, die auch heute noch weithin bekannte frĂŒchte trĂ€gt und im falle dieses albums sogar tatsĂ€chlich dort zum einsatz kam, wie es im titel gewĂŒnscht war (laut amazon.de im marineterminal des flughafens la guardia in nyc).
soviel zur vorgeschichte, aber zur musik muss ich eigentlich nicht viel schreiben, weil deren schönheit (um die floskel zu bemĂŒhen) wirklich fĂŒr sich spricht. man braucht keine sorgen zu haben, dass eine moll-offensive auch noch die letzten positiven gedanken des tages verschreckt (bspw. zu hören auf „heroes„, woran er in nicht geringem maĂe beteiligt war), sondern genieĂt einfach die entschleunigung der zeit. von daher sollte sich jeder mit dem bedĂŒrfnis nach entspannung ruhig den luxus gönnen (denn nichts anderes ist das), sich dieses stĂŒck musikgeschichte in aller ruhe anzuhören. der tagesstimmung kann das nur gut tun. essentiell!
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paul johnson
just whistle
[relief records rr727]
wollte ich schon lĂ€nger haben, weil der titeltrack einfach zum kopfwippen und (ja, richtig geraten) mitpfeifen einlĂ€dt. sonst gibt es die typischen johnson-housenummern – zwei an der zahl – neben noch zwei anderen klassischen 909-chicago-tool-tracks. typisch relief eben.
euphorhythm
trans4mator / what does it taste like?
[space teddy st 005]
fangen wir mal mit der b-seite an, weil das die uninteressantere von beiden ist. sicher, die art von trance war anno 1993 sicherlich ganz groĂ in mode, aber einen blumentopf gewinnt herr dr. motte damit trotz nostalgiebonus bei mir nicht.
die a-seite ist hingegen ein fast viertelstĂŒndiges brett mit mehreren hypnotischen, sich ĂŒberlagernden sequenzen, die irgendwann ab der hĂ€lfte von fiesen acidartigen tönen heimgesucht werden. klingt vielleicht so, als ob der track hoffnungslos ĂŒberladen wĂ€re, dabei ist das so schön auf den punkt gebrachter techno, dass ich echt nicht schlecht gestaunt habe, als pete mir im berghain im laufe seines sets verriet, dass unser liebesparaden-papa dahintersteckt.
wer also eine hochfunktionale nummer braucht, um zwischenzeitlich die örtlichkeiten aufzusuchen, sollte die platte ganz gewiss einpacken.
awex
it’s our future
[plastic city 10plac01]
wo ich gerade schon von der liebesparade sprach: die im jahre 1995 habe ich leider verpasst, aber wenn mich meine erinnerung nicht tĂ€uscht, dĂŒrfte das dort (und auch in den hiesigen clubs) einer der hits gewesen sein. in jedem fall gab’s dazu einen videoclip, in dem die bilder dieses doch wohl sehr heiĂen samstages vorkamen. die nummer muss man wegen der wie vorher auf dem storyboard entworfenen und entsprechend platzierten ravesignale mögen – zumindest, wenn man das alles damals in der jugend mitbekommen hat. wĂ€re heute in zeiten der hiphop- und instant-superstar-dominanz bestimmt ganz lustig, mit gerade diesem statement punkte sammeln zu wollen, aber da wird’s lediglich beim versuch bleiben. dann mĂŒssen eben (mal wieder) die alten recken mithalten, die hin und wieder wehmĂŒtig auf die „gute alte zeit“ zurĂŒckblicken.