[potsdam / 17.08.2024] waschhaus: team scheisse / leftovers / pigeon

hatte mir nach der columbiahalle schon die option offen gehalten, sie mir dieses jahr noch ein zweites mal anzuschauen. dank sekundärmarkt fiel die entscheidung noch leichter.

17:40 pigeon
18:50 leftovers
20:00 team scheisse

nachbetrachtung

dauert zwar ein wenig, ehe mensch vom potsdamer hauptbahnhof dort ist, aber als konzertlocation ist das echt empfehlenswert. vergleichbar mit der zitadelle, nur ohne schotterboden (pluspunkt), mit genügend essensständen drumherum und sitzgelegenheiten am hinteren ende. für den heimweg nach berlin am besten nüchtern sein – das geht mit carsharing in größerer gruppe ganz gut.

pigeon mit post-punk, die leftovers klar von grunge beeinflusst (ein stück hatte das riff von „smells like teen spirit“). alle so um die mitte 20 bis anfang 30, keine neuerfindung des rades, aber den staffelstab gut übernehmend.

bei team scheisse war’s insgesamt zweidrittelvoll und weitestgehend die gleiche setlist wie in der columbiahalle (leider immer noch ohne „käsesortiment“, dafür mit „ungeziefer“, und „20:15“ sauber auf die minute gesetzt). sonst ist meine präferenz nach mittlerweile vier malen (zwei mal in geschlossenen räumen, zwei mal unter offenem himmel), in denen ich sie sehen konnte, klar: sie wirken in innenräumen am besten. das trifft wahrscheinlich auf 99,x% aller punk-bands zu, aber manche schaffen den spagat besser. die sind jedoch auch schon jahrzehnte im geschäft, was team scheisse hoffentlich noch bevorsteht.

das nächste konzert in berlin ist anfang mai 2025, wieder in der columbiahalle. das ticket ist bereits gesichert. „mittelfinger“ wurde bereits als vorbote zum neuen album veröffentlicht, es gibt also mehrere dinge zur steigerung der vorfreude. sollte es neue daten für open airs geben, lasse ich anderen den vortritt – es sei denn, sie schaffen es ins vorprogramm der besten band der welt. aber das ist ein anderes thema.

[berlin / 16.08.2024] berghain: reef

das ist die zweite von drei ausgaben in diesem jahr.

reef

berghain
00:00 batu
03:00 verraco
06:00 darwin

panorama bar
22:00 dubrunner
01:00 succubass
03:00 oblig
05:00 dj storm
07:00 esposito

nachbetrachtung

fazit vorneweg: war für mich wesentlich (!) runder als die april-ausgabe, wobei ich mich zu sehr weiten teilen im berghain herumgetrieben habe.

ich handle das daher nach floors ab, mit der panorama bar zuerst. und die auch nur als schlaglichter, weil ich ab mitternacht für jeweils vielleicht fünf minuten am stück oben war. bis dahin hat es sich fast schon als ritual bei mir etabliert, dort gemütlich zu starten und wie manch andere*r kurz vor start an der tür zum berghain zu warten, um zeitig nach unten zu können. es sei denn, es ist oben so packend, dass ich das verpasse. ist bisher nicht passiert, so auch dieses mal.
jedenfalls: war kurz vor 23:30 uhr da. dubrunner mit dem, was ich wenig differenziert in der „oriental dubstep“-schublade ablege, dabei viele tracks mit ragga-vocals. ich werde damit leider nicht warm, somit ist das nicht sein problem.
succubass quasi komplett verpasst, oblig zwischen breakbeats und dubstep, dj storm mit dem, was sie seit jahrzehnten macht. esposito hätte ich mir gerne noch angehört, aber mit dem ausflug nach potsdam vor augen habe ich lieber auf meine kondition gehört.

das berghain quasi durchgängig ein genuss, somit start-ziel-sieg.
batu begann mit ambient auf 140er-tempo, musste sich damit jedoch nicht lange aufhalten. mit ein grund, weshalb ich das ritual mit dem heruntersteigen der treppe kurz nach mitternacht pflege: zu sehen, wie neugierig die leute auf den abend sind und sich das im wechselspiel mit den djs entwickelt. das hat im april länger gedauert, war bei batu jedoch ein warm-up im zeitraffer und die tanzfläche bereits 20 minuten nach toresöffnung so gut gefüllt, dass er mit dubstep alter schule loslegen und die leute damit begeistern konnte. das war die ausgangsbasis dafür, was ich als „full circle“-set bezeichne: um die 140 bpm zu starten, sich dann quasi unbemerkt bis 170 steigern, dann bei halftime nochmal von vorne beginnen, ohne die leute dabei zu verlieren und über techno wieder bei 140 bpm zu enden. eins mit sternchen für’s storytelling, war bei ihm aber irgendwie von vornherein klar.
verraco machte mit seinem „jajaja“ fast zu beginn klar, dass die nächsten drei stunden ernsthaftes raven angesagt ist. da ging das tempo kontinuierlich nach oben und war zwischenzeitlich so geradlinig, dass ich befürchtete, die reef könnte den weg der sub:stance gehen, die sich schnell beim sonntagspublikum angedient hat. jedoch waren die 4/4-kicks immer wieder gut durchbrochen. daher stand das set bei flottem tempo um die 150 bpm in der ersten hälfte prototypisch dafür, wie von den spurrinnen im techno an einem sonntag abgewichen werden könnte. hat er bereits im juni letzten jahres unter beweis gestellt, im märz diesen jahres hatte ich leider andere pläne. sollte das jedoch priorisieren – ich wäre sehr neugierig darauf, wie weit er mittlerweile in dem rahmen geht. bei der reef eskalierte er zum schluss jedenfalls komplett, indem er squarepusher (und dann auch noch „beep street“ als einem meiner lieblingstracks von ihm), aphex twin und venetian snares spielte. das publikum nahm es dankend an, für solche momente gehe ich hin.
darwin hatte (analog zu calibre im april) auf dem schirm, dass in der panorama bar drum & bass angesagt ist. daher konkurrierte sie gar nicht erst damit, sondern spielte in ihren zwei stunden strikt dubstep.

das konzept, „nur“ drei djs auf das berghain-line-up zu setzen und den beiden gast-djs gleich jeweils drei stunden einzuräumen, ging für mich komplett auf. es war bei deren breit gefächertem repertoire zuvor wenigstens auf dem papier schon klar, dass es keine monotonen sets werden, und glücklicherweise wurde diese hoffnung auf der tanzfläche mehr als nur erfüllt. der resonanz tat das keinen abbruch. es gab bis 3 uhr eine ordentliche schlange vor dem club und das berghain war bis zum beginn von darwins set reef-typisch gut, aber nicht überfüllt. also: bilderbuch-ausgabe, worunter die panorama bar zumindest für mich das nachsehen hatte.

trackauswahl

batu
hijak – nightmarez
peverelist – revival (feat. pinch)
mala – ancient memories (direkt danach)
muslimgauze – all the stolen land of palestine
forest drive west – creeper
chemical disco – sensual seduction (remix)
batu – for spirits

verraco
verraco – jajaja
benga & coki – night (lustigerweise auch oben bei oblig um 4:09 uhr)
holandês – rebolando
litlbird – teflon_exe
hojo – 16 o’s (feat. novelist)
doctor jeep – pika 2
verraco – 0∞
coki – goblin
mathew jonson – decompression (db’s raw edit)
deft – koover in ’92
squarepusher – beep street
head high – rave (dirt mix) (direkt danach, auf 160+ hochgepitcht)
3phaz – slomo strut (zuli’s dj ahmed remix)
halogenix – viper style
dillinja – silver blade
aphex twin – 54 cymru beats
venetian snares – dance like you’re selling nails

darwin
11th hour – mechanized

dj storm
calibre – drop it down

[berlin / 14.08.2024] astra kulturhaus: die ärzte – die konzerte vor den anderen konzerten

zweiter abendtermin diese woche. und meine vorfreude ist groß, dass ich sie noch einmal im kleineren rahmen sehen kann, bevor es zehn tage später nach tempelhof geht.

einlass ist ab 18 uhr, zwei stunden später fangen sie an.

nachbetrachtung

von den vier konzerten im august natürlich mein favorit. auch wenn sie mehrmals bewiesen haben, die großen bühnen bespielen zu können, gehen sie im kleineren rahmen mehr aus sich hinaus. auch wenn die albernheiten im festsaal kreuzberg am abend zuvor ausufernd waren und die location für mich auch besser als das astra ist, war ich vom sound positiv überrascht. für alle beteiligten schweißtreibend, insbesondere für rod, den ich noch nie so verschwitzt gesehen habe. und der auch nicht verlegen war, farin die pointe zu klauen (bei „quark“) oder beim „bullenstaat“-block hintereinander weg „bgs“, „punkbabies“ und (weil farin lust darauf hatte) „ihr helden“ zum besten zu geben. wenn’s nach mir geht, könnten sie gerne mehr aus dem album spielen (gerne die hälfte).
sonst noch hängengeblieben: eine „nothing else matters“-coverversion als intro für „1/2 lovesong“, „lady in black“ von uriah heep als intro für „deine schuld“ (und ja, das funktioniert), „rebell“ mit der ersten strophe von „monsterparty“, dann umgekehrt, dann „rebell“ richtig.

am ende standen 2 stunden und 45 minuten auf der uhr. steht nach wie vor außer frage, den ticketshop sekündlich zu aktualisieren, wenn es sowas wieder geben sollte.

[berlin / 13.08.2024] tresor: tresor and hard wax present ndagga rhythm force

auftakt einer intensiven woche, was das abendunterhaltungsprogramm angeht.

globus
19:30 arthur
21:00 ndagga rhythm force live
22:30 pete

tickets
ra

nachbetrachtung

das mache ich kurz:

arthur stilistisch zwischen allen stühlen. zwei stücke hat shazam erkannt, seitdem weiß ich, dass es das genre „amapiano“ gibt. war zum reinkommen super, tanzen wäre auch gegangen. sollte viel öfter in clubs laufen. hat einen guten grund dafür geliefert, wieder mal ins open ground zu fahren, wenn er auf dem line-up steht.

glücklicherweise hat sich der globus vor dem konzert noch rechtzeitig zur hälfte gefüllt, was meine befürchtungen, dass das vor vielleicht 30 leuten stattfindet, zerstreut hat. ndagga rhythm force boten das gewohnte feuerwerk an polyrhythmik, was mich bei dem vermeintlichen chaos (dem dennoch eine struktur innewohnt) und dem urplötzlichen, auf dem punkt genau sitzenden wieder-zusammenfinden immer wieder ungläubig dastehen lässt. und die europäische auffassung von rhythmusgefühl noch etwas alt dazu.

zu beginn von pete brach ich heimwärts auf, insofern kann ich leider nicht sagen, wie er den abend beendet hat.

notierte tracks

arthur
vigro deep – gran turismo
jayden lanii & dj sickoo – excellent (feat. mr jazziq & sizwe alakine)

[berlin / 10.08.2024] about blank: staub

gleich eine woche später wieder an den tatort zurückkehren. diesmal als gast.

ablauf

garten
10:00 caleb esc
13:00 june
15:00 rapha.
18:00 magna pia
20:00 rob cutter aka the exaltics

mdf
14:00 farhan
17:00 anja zaube
20:00 pete

nachbetrachtung

war von 13:45 uhr bis zum schluss da und hab das musikalische geschehen im garten eher so im hintergrund wahrgenommen – konversation war da wichtiger.

june mit vocallastigem house bei kurzen übergängen. mein fall war’s nicht, das ist aber auch nicht ihr problem. rapha. fing mit reduzierterem techno gut an, später basslinig und auch hittig. was den fluss im set angeht, fand ich magna pia später draußen am besten. aber auch hier: gespräche waren wichtiger als shazam laufen zu lassen oder notizen zu machen.

dem mdf gab ich beim lesen des line-ups schon die favoritenrolle – und dieser wurde er auch gerecht.
farhan wie bereits im februar treibend, gerne mal dubbig. habe nichts gekannt und shazam nicht befragt, daher muss die kurzbeschreibung reichen.
bei anja war faszinierend, dass sie erstens mit breakbeats startete und zweitens für heutige tempoverhältnisse wesentlich langsamer unterwegs war und dabei auch konsequent blieb. finde ich gut, da sich set-qualitäten und härtegrade für mich bekanntermaßen nicht über das tempo definieren. damit konnte sie mir auch ebm zum schluss sehr gut andrehen.
das pete-booking war überfällig und hat jetzt endlich geklappt. als fanboy will ich nicht verhehlen, dass das unbedingt wiederholt werden sollte. fing erstmal seichter mit dubtechno an, hatte dann eine detroit-phase und setzte den rest seines sets trotz zurückgenommener härte mit dem ihm typischen grummelnden subbass hier und da richtig treibende akzente. also kurz: so wie mensch ihn kennt. ich habe seit längerem nicht mehr so durchgängig auf dem mdf getanzt und zugleich sauniert.

trackauswahl

rapha.
miss kittin & the hacker – 1982
woody mcbride – the birdman (direkt danach)

pete
maurizio – domina
caustic window – afx 114
dj rush – give me a dollar
blawan – 993
surgeon – atol
backdraft – delight
surgeon – bad hands (monolake remix)
mark morris – acid scars
clouds – overflow ya
stenny – consumer’s tool

[berlin / 02.-04.08.2024] about blank: blank holidays

ich mache mal wieder künstler*innenbetreuung. und genau wie bei meiner schicht ergeben sich auch änderungen im line-up. daher werde ich versuchen, den jeweils aktuellen stand hier abzubilden.

garten
freitag, 02.08.2024
18:00 katzele
19:30 shari vari konzert
20:30 katzele
20:45 f.s.k. konzert
22:15 pause
samstag, 03.08.2024
10:00 gleisi123
12:30 suse & elliver
15:30 joel mull
18:00 mor elian
20:30 erik jäähalli live
22:00 pause
sonntag, 04.08.2024
14:30 babe* orchester live
15:00 robag wruhme
18:00 giraffi dog & adelheid x live
19:00 barbara hofmann & denis stockhausen
22:00 ende

mdf
freitag, 02.08.2024
22:00 laska
samstag, 03.08.2024
01:00 dj traytex
03:00 sylvie maziarz
05:00 c:ko
08:00 bélavie
10:00 pause
23:00 hypnorex
sonntag, 04.08.2024
02:00 anja zaube
04:30 hang aoki
07:00 rodmin
10:00 pause
13:00 stephan hill
16:00 marcel fengler
18:30 reka zalan
21:00 ende

lobby
samstag, 02.08.2024
00:00 skala
02:30 rampue live
04:00 vilma b2b jo.desaga
07:00 pause
22:00 sabine hoffmann
00:00 bufiman
02:00 sven weisemann
06:00 karete bu
09:00 ende

zelt
samstag, 03.08.2024
00:00 sam
03:00 selektra
06:00 pause
22:00 baby vulture
sonntag, 04.08.2024
02:00 panthera krause live
03:00 tatacoa
07:00 pause
10:00 eva
12:00 jessamine
14:30 pause
22:00 skism
00:00 ende

beach
samstag, 03.08.2024
15:00 pale lynx
18:00 sahra bass
21:00 narcisse live
22:00 ende

nachbetrachtung

das waren fast 12 stunden vor ort – mein aufbruch verzögerte sich aufgrund des regens am sonntagmorgen etwas. auch wenn nachtschichten im cluballtag bei mir immer weniger zum standard gehören: sie gingen sehr schnell herum. lag nicht an überlastung, sondern vielmehr am gleichbleibenden aufkommen, was erklärbarerweise sonntagfrüh durch weniger floors und durchatmen vor dem sonntag (den ich dann nicht mehr mitgemacht habe) etwas abgeebbt ist.

allem voran muss ich einfach festhalten, dass es eine wohltat war, den club so gut gefüllt zu sehen. für mich ging das konzept als mini-festival völlig auf. geschenkt, dass die papierstreifendekoration im garten in der nacht zu sonntag ziemlich unter dem regen gelitten hat. könnte (fast sogar schon: sollte) sich zu einer festen größe im veranstaltungskalender entwickeln oder zumindest als auftakt dazu genommen werden, das eigene profil durch regelmäßige blank-klubnächte herauszustellen. beim blick auf das line-up fällt schon auf, dass neben den residents auch die leute mit regelmäßigen gastspielen ausreichen, um den club zu füllen und es nur ausgesuchte headliner anstelle eines feuerwerks derselben als zugpferde braucht.

ansonsten griff alles erstaunlich gut ineinander. die technikerinnen musste ich im bedarfsfall selten suchen. und da bestand die „größte“ herausforderung daraus, einen dritten technics für rodmin hinzustellen, bei dem das cinch-kabel zu kurz war (die lösung übrigens: zwei technics links vom xone:96, einer rechts, nicht umgekehrt). vorbereitete goodie-bags für die artists (getränkemarken, bändchen für’s wochenende, zettel mit telefonnummern für die künstler*innenbetreuung) sollten schule machen – zumindest war mein job dadurch noch unkomplizierter. und das blank-personal war während meiner schicht auch noch die geduld in person – gerade wenn ich in kürzeren abständen schon wieder an die bar kam. auch die war an dem abend ganz gut aufgestellt – größere wartezeiten gab es jedenfalls nicht.

zum musikalischen:
erik jäähalli war auf großer bühne deep-trippig und hielt den garten damit fest im griff. sabine hoffmann (stabil housig mit techno-einschlag wie immer) hatte innerhalb kürzester zeit eine richtig gut gefüllte lobby vor sich und ich kurz vor 22:30 uhr eine menge spaß daran, besucher*innen vor dem mdf auf hypnorex wartend zu erklären, dass der floor erst um 23 uhr öffnet. der wiederum spielte anlässlich seines geburtstages durchaus hittig und mit techhouse angereichert, wie er zu beginn der 2000er-jahre noch richtig gut war. er hatte spaß und das publikum auf seiner seite, start-ziel-sieg also.
bufiman zur gleichen zeit nebenan durchaus breakig, mit humorvoller reminiszenz an großraum-electro und zum schluss mit jenseits der 130 bpm auch schneller. sven weisemann danach mit allem, was zwischen dubtechno und house so geht, ist am mixer nach wie vor nicht zu bremsen.
anja zaube machte eben das, was sie immer macht: leute mit dieses mal eher dunkleren tracks ins set einsaugen und dort bis zum schluss halten. hang aoki war im anschluss schneller (um die 140) und tooliger. rodmin melodisch-perkussiver, habe mir da jedoch nichts notiert. gleiches bei karete bu, die house auch gerne etwas schneller spielt und die leute bei anbrechendem tageslicht in der lobby gut halten konnte.
der ambient-garten (und witterungsbedingt auch der beginn des sonntags) wurde ins zelt verlegt. beides für mich die richtige entscheidung. bei baby vulture sind mir autechre und auch ihr restliches set positiv in erinnerung. bei panthera krause finde ich’s schade, nicht mehr von ihm mitbekommen zu haben. er spielte auf dem boden im zelt live, war in den paar minuten schön dronig. tatacoa (katinka & dj flush) erst experimentell, später sogar durchaus tanzbar. beim babe* orchester habe ich nur den soundcheck mitbekommen und mir gewünscht, dass meine kondition noch bis zum nachmittag gereicht hätte – den namen kann mensch wörtlich nehmen, so dass in puncto mikrofonierung schon aufwand betrieben werden musste.

das war aus meiner sicht alles sehr kurzweilig. und auch wenn ich von dem mehr als 48-stündigen wahnsinn nur einen kleinen ausschnitt mitgenommen habe: ich glaube, diesen wahnsinn hat das blank mal wieder gebraucht.

trackauswahl

hypnorex
ellen allien – funkenflug der träume
steve bug & dj t. – monsterbaze
laurent garnier – crispy bacon

bufiman
mr x & mr y – new world order

baby vulture
autechre – nine

sven weisemann
dj deep – stressin‘
duke – so in love with you (full intention 12″ mix)
convextion – miranda

tatacoa
aphex twin – ventolin (prase-an-beeble mix)
frank zappa – bobby brown goes down

hang aoki
jam & spoon – right in the night (letzter track)

[berlin / 13.07.2024] berghain: klubnacht

teil zwei des doubles. wobei es mich wurmt, richard akingbehin schon wieder zu verpassen.

klubnacht

berghain
00:00 jakojako
04:30 lolsnake
08:30 ok williams
12:30 rifts
16:30 blawan
20:30 nørbak
00:30 tasha

panorama bar
00:00 richard akingbehin
04:00 dee diggs
08:00 katerina
12:00 pause, es geht stattdessen im garten weiter
19:30 dj holographic
00:00 partok

garten
12:00 david elimelech
16:00 omoloko

säule
21:00 egyptian lover live

eintritt
26 euro

nachbetrachtung

rein: 12:15 uhr (nach einer viertelstunde wartezeit, die nennenswerte schlange bis zum kiosk gab’s nachmittags vor / während blawan)
raus: 1:15 uhr

vom besucher*innenaufkommen eine neuauflage des juni, also tatsächlich nicht zu stressig. den sonntagabend lasse ich mittlerweile mal vor – der ist stets üppig voll. trotzdem wird das em-finale seinen anteil daran gehabt haben – zumindest bis zum späten nachmittag. ab da war für mich wieder alles beim alten und ich eher gast am rande. der große unterschied zum vorherigen, musikalisch für mich bis auf mike parker mittelmäßigen juni-besuch: dieses mal war das luxusproblem zurück = gute musik allerorten.

von ok williams habe ich aufgrund meiner ankunftszeit entsprechend wenig mitbekommen – positiv fiel mir „dance“ von antigone auf, der ravige schluss dann weniger. hab daher lieber katerinas letzten track bei geöffneten jalousien oben mitgenommen (siehe dafür die trackauswahl unten).

rifts wollte ich schon länger mal hören und wenn’s nach mir geht, könnte er öfter spielen. im besten sinne toolig-dubbig, für die uhrzeit vom tempo her schon ziemlich fordernd, aber es dabei nicht übertreibend. sämtliche zutaten für ein gutes dj-set: den leuten und sich selbst mal luft zum durchatmen lassen, ohne in belanglosigkeit zu verfallen und dann wieder aufbau von vorne. und einfach mal so kurz vor schluss „sinner man“ von dj rush zu spielen war auch eine überraschung, die sich in meine berghain-momente anno 2024 einreiht.
blawan nahm danach überraschenderweise tempo heraus. glücksfall, bei ihm einen track zu erkennen – entweder spielt er unveröffentlichte eigenproduktionen oder ist permanent am mixen, was es shazam unmöglich macht, etwas zu finden. war zum schluss bei brachialem tempo um die 150 (geschätzt, nicht getippt) angelangt und brachte dadurch einen der tracks des jahres für mich unter („coastal“ von carrier).

um den garten nicht ganz unter den tisch fallen zu lassen: da war ich lediglich kurz in nähe der tanzfläche und ansonsten zwischen bar und eingang nach drinnen lange am plaudern, während omoloko spielte. kann also nichts substantielles zum dortigen geschehen beitragen, bis auf dass der nachmittägliche regen sich drinnen bei rifts schon bemerkbar machte, als die leute reinkamen. sonst haben beide protagonisten dort augenscheinlich gute arbeit geleistet.

egyptian „eight oh motherfuckin‘ eight“ lovers live-set war eigentlich ein dj-set unter zuhilfenahme der besagten drum-machine, zahlreichen kraftwerk-tracks zu beginn, aus dem ärmel geschüttelten doubling und teilweise nicht ganz jugendfreien texten. lieferte den beweis, dass sonntagabend in der säule abweichende stile laufen können und die leute es zu schätzen wissen. auf der tanzfläche wäre es mir jedenfalls zu voll (und zu heiß) gewesen, hinten vor dem lichtpult war das quasi ideal.

nørbak ein beleg mehr dafür, dass tooltechno zurück ist. auch nicht übertrieben schnell, eher groovig. tasha schloss daran in der (zu) kurzen zeit, in der ich sie hörte, nahtlos an. dj holographic hatte die panorama bar auch ziemlich schnell wieder auf betriebstemperatur und war bei den malen, in denen ich oben herumstreunte (was zugegebenermaßen eher selten passierte), sehr souverän. insgesamt war das berghain für mich interessanter, weil’s mir dort trotz focus auf techno abwechslungsreich genug und vor allem bei rifts endlich mal wieder platz zum ungestörten tanzen war.

trackauswahl

ok williams
antigone – dance

katerina
boom boom & master plan – face the music (dub mix)

rifts
hurdslenk – pitz
dj dextro – eon
alarico – carnal fever
samuel l. session – summer in the city
len faki – temple (ø [phase] remix) (der bedient sich schon ordentlich bei luke slater, muss ich sagen.)
subjective – tremmer (advent remix)
sterac – nemec
dj rush – sinner man

david elimelech
mark grusane – robotic energy

omoloko
queima bilha & camilo – frique frique (massivedrum remix)

blawan
blawan – 993
carrier – coastal

nørbak
randomer – bring

tasha
jeff mills – tango

[berlin / 13.07.2024] about blank: staub

ist der erste teil eines weiteren dieser „double“-wochenenden.

ablauf

garten
10:00 ly sas
13:00 boyd schidt
16:00 di linh
18:00 tapefeed
20:00 sebastian bayne

mdf
14:00 anna haleta
16:30 alienata
19:00 jeffrey aka djs

nachbetrachtung

das entwickelte sich für mich ziemlich zügig zu einer konversationsgeprägten ausgabe (oder vereinfacht: „laberstaub“). in anbetracht des restpensums für das wochenende und damit zur einteilung der kondition aber auch ganz gut so. spricht einmal mehr für die menschlichen qualitäten der reihe sowie auch die vom blank – nichts neues also.

war ab 15:30 uhr für acht stunden (und damit bis zum beginn der elements im anschluss) dort, sowohl drinnen als auch draußen regierte techno. und daraus der von der sorte „mindestens guter durchschnitt“, was ab jeffrey aka djs vs. sebastian bayne für mich zum luxusproblem wurde, welchem floor ich jetzt priorität einräume. ich mach’s mir in solchen fällen leicht und warte auf einen schwächeren track im set. und wenn’s danach geht, hat sebastian bayne mit seinem finale gewonnen. andererseits hatte der garten dies wegen des sommerlichen, jedoch nicht zu heißen wetters eh, während der mdf zu bestzeiten okay gefüllt war. dort bemerkenswert: alienatas rave-abschluss und jeffrey aka djs mit vinyl (u.a. mit einem immer noch zeitgemäßen mills-track auf axis).

trackauswahl

tapefeed
hodge – sub 100

jeffrey aka djs
jeff mills – the fear as we know it
murat – transpose (b1)

sebastian bayne
grain – untitled (b1)*
technasia – hydra (re-hydrated)
richie hawtin – minus / orange 1
trevor rockcliffe & blake baxter – visions of you (carl cox remix)
lfo – low frequency bootilator (feeling a little more-ish mix)**
*: bekannt aus richie hawtins „decks, efx & 909“: der track mit „turn the lights down“.
**: ohne gewähr. der allseits bekannte „leeds warehouse mix“ war es nicht, aber der dazugehörige youtube-upload kommt dem inhalt aus meinem kurzzeitgedächtnis sehr nahe.

[berlin / 15.06.2024] about blank: restrealitaet supporrter*innen gala

um es kurz zu machen: die restrealitaet hat bei den feierlichkeiten zum zwanzigjährigen im letzten jahr draufgezahlt, die lücke möchte gefüllt werden, daher gibt es neben der großen sause später in diesem jahr noch eine kleinere mit leuten aus den eigenen reihen.

restrealitaet supporter*innen gala

mdf
01:00 anja zaube
03:30 snitch live
04:30 aber dj b2b kaletta
07:30 takt130

lobby
22:00 stype
00:00 pilijo
02:00 sportbrigade sparwasser
04:00 ruede hagelstein

klofloor
01:30 wasn & wunderwaffel
04:00 eva b2b dj eternal

zelt
22:00 sektempfang
00:30 quiz
03:00 nick adams – a sea of trees live
04:00 rr-zitate-soundmachine

hütte
00:00 jukebox mit derraab und menschen mit wünschen

nachbetrachtung

das ging nahtlos von der „born with a nervous breakdown“ im garten über, wo karete bu mit zackigem house (u.a. „groove la chord“ von aril brikha) den garten bespielte. führte meinerseits zu sorgen, ob die leute dann direkt zum ausgang gehen oder doch noch den umweg über die lobby gehen. und wenn ja, ob sie dann direkt bleiben oder gehen wollen. und wenn sie bleiben, dann wie ich sie am besten halte, zugleich aber nicht die regeln des warm-ups breche und zu sehr in die vollen gehe.

in die vollen bin ich beim soundcheck gegangen, wo ich es verpasst habe, den master am xone:96 herunterzudrehen und die technikerin mir mitteilte, es langsamer angehen zu lassen, weil die leute draußen im garten sonst denken würden, dass drinnen die party schon im gange wäre. recht hatte sie. sowas von.

ansonsten verhalten genug begonnen, endlich mal „ich bin meine maschine“ von atom tm vernünftig in ein set eingewoben, noch dazu alle drei tracks von carl craig gespielt, die ich auf der speicherkarte hatte („televised green smoke“ als zweiter track im set, später dann „problemz“ unter designer music und – klassiker – seinen remix zu „hooter“ von ultramarine).
insgesamt habe ich mich zwischen abstrakt-breakig, minimal-techno, techhouse und chicago/detroit bewegt. kurzer augenblick der verplantheit meinerseits beim dritten oder vierten übergang, in dem ich vorgeblich nichts hörte und den ich wahrscheinlich mit hängen und würgen über die bühne gebracht habe. mir fiel dann noch rechtzeitig genug ein, dass ich die mute-taste für die monitore angeschaltet hatte, um kurz zu checken, wie der klang auf dem floor so ist. abgesehen von den vorab in rekordbox gesetzten loops, bei denen ich mir gewünscht hätte, dass die cdjs darin übergehen und nicht direkt deren beginn als cue-punkt nehmen, war das auch die einzige technische hürde.
die leute entschieden sich übrigens, nach der „breakdown“ zur lobby zu gehen und auch zu weiten teilen dort zu bleiben. überraschend auch, dass neue besucher*innen schon ab 22:30 uhr hinzukamen, was für berliner verhältnisse ziemlich ungewöhnlich ist. kurzum: ich hatte eigentlich keine gründe, mich in der zweiten hälfte noch sonderlich zurückhalten zu müssen, die speicherkarte glücklicherweise aber auch nicht zu technoid bestückt.
kurzform: lief tatsächlich ziemlich gut. wieder zu ganz weiten teilen improvisiert, was sich als modus operandi glücklicherweise immer mehr etabliert.

pili mit housigem start, zum ende mit schnelleren breakbeats, was an dj godfather oder dj assault erinnerte.

anja zaube auf dem mdf mit langsam breakigen anfang und fließendem übergang zu düsteren industrial-soundscapes, also ihrem steckenpferd. gewohnte klasse. selbiges auch bei snitch – hart, trocken, funky. würde höchstens monieren, dass er die temposchraube nicht wie bei der „hack to life“ bis 160 bpm anzog. aber trotzdem mit breakbeats, und das ist heuer auch schon etwas.

als richtig schönes gimmick: die hütte als „duckroom“ mit viel entenbildern und dem raab als besten entertainer, den mensch sich dort vorstellen kann.

gegangen bin ich kurz vor 5 uhr, hat dann auch gereicht. und so sehr das eine mit heißer nadel gestrickte party war (will heißen: kurze vorlaufzeit), die eigentlich nur der vorbote zur „richtigen“ restrealitaets-party im september hätte werden sollen (was stand jetzt am 28. oktober 2024 ins nächste jahr verschoben worden ist – die kapazitäten hätten beim besten willen nicht ausgereicht), lief das alles erstaunlich rund.