[berlin / 27.03.2016] about blank: bewegungsfreiheit #7

und wie letztes jahr am ostersonntag im about blank geht es um und für diejenigen, die das politische tagesgeschehen im letzten jahr gründlich aufgemischt haben. vor einem jahr war es die lobby, nun ist es der mdf, auf dem es meinerseits von 2014 noch was gutzumachen gibt.

de-0327-803823-719689-front

bewegungsfreiheit #7

lobby
23:30 palms trax
03:00 johanna knutsson
06:00 dynamo dreesen

mdf
02:00 stype
04:00 pete
06:00 anja zaube

zelt
20:00 einlass
21:00 theater/ live-performance
22:00 info-veranstaltung
23.30 pause
01:00 jochen diskomeyer b2b menqui
05:00 bewegungsfreiheit dj-team
07:00 yobovski & valent
11:00 sportbrigade sparwasser
14:00 spule bywerk b2b hks 97

hütte
01:00 lisaweta & ashley khole
04:00 akmê
07:00 matthias
09:00 benedict stolz

eintritt
20-23 uhr: spende
23-01 uhr: 10 euro (+ spende)
ab 01 uhr: 12 euro

nachbetrachtung
bereits im voraus hatte ich das gefühl / die hoffnung, dass es ähnlich gut werden könnte wie im vorjahr. und alleine deshalb war ich aufgrund der vorgeschichte auf dem mdf anno 2014 schon ein kleines bisschen angespannter als üblich. so wie es nun mal ist, wenn man eine steilvorlage bekommt, die mit wenig mühe umgewandelt werden kann – ein kleines restrisiko bleibt immer.

um’s mal vorwegzunehmen: alles unbegründet. ich hatte richtig spaß währenddessen, und das publikum überraschenderweise auch. es fing schon mal gut an, dass ich so gegen 1:15 uhr im club war, alles in ruhe aufbauen konnte, vom techniker noch eine kurzeinweisung beim soundcheck bekam, wie das mit den monitoren auf dem mdf funktioniert (da gibt es drei modi) und schlussendlich so gegen 1:30 uhr von ihm gefragt wurde, ob es für mich ok wäre, früher anzufangen, da der club bereits voll wäre. mit fast einer halben stunde extra im rücken konnte ich dazu nicht nein sagen und ließ einfach erstmal feldaufnahmen laufen (carlos casas – vucca, erschienen auf canti magnetici), um dann einen loop von rabits „advent“ durch die hintertür reinschleichen zu lassen. was mich bereits von anfang an verblüffte: die leute machten bei dem rauschen zu beginn nicht gleich kehrt, sondern blieben direkt. und auch bei den restlichen fast zweieinhalb stunden konnte ich irgendwie machen, was ich wollte: es funktionierte, aus welchen gründen auch immer. da ließ sich den leuten eine ziemlich düstere industrial-nummer wie „no horizon“ von wsr, der zweite track der „fatal light attraction“ von kerridge oder später auch ein fieser breakbeat à la „up the box“ von andy stott unterjubeln – solange sichergestellt war, dass ein irgendwie tanzbarer rhythmus untergelegt war, ging das klar. hat mich (gerade nach dem sehr durchmarschierenden set aus der renate im dezember) darin bestärkt, dass experimente gewagt werden sollten. das set gibt’s daher auch zum nachhören weiter unten.
pete war pünktlich, ließ mich sogar noch bis kurz nach 4 spielen, sein set für seine verhältnisse solide, klang nicht so brachial oder hart wie im berghain, stattdessen eher mit fokus auf melodischeren sachen – die q1.1 auf / von basic channel ist mir da noch in erinnerung. anja zaube hätte beinahe verschlafen, war aber auch pünktlich um kurz vor 6 da und fing auch mit ein klein wenig verspätung an. hatte dann aber den mdf bis gut nach 9 fest im griff.

als gast habe ich mich jedoch gut treiben lassen. bei den herren diskomeyer und menqui ist mir noch „eye in the sky“ vom alan parsons project in erinnerung, das set war also stilistisch noch offener. in der lobby war ich echt kaum, aber dort war auch als erstes schluss. auch dynamo dreesen hatte verschlafen, fing eine stunde später an und spielte demnach auch nicht mehr allzu lange. lag aber auch am guten wetter, was das about blank dazu bewog, bei voll aufgegangener sonne die seitenplanen vom zelt nach oben zu rollen, so dass viel tageslicht hereinkam. zwar war’s etwas frisch, aber das ließ sich beim heißluftgebläse neben dem dj-pult (wo ich insbesondere beim set der sportbrigade wurzeln schlug) gut aushalten.

in der hütte ging es zum vormittag auch schon drunter und drüber: „self control“ von laura branigan, „transmission“ von joy division, „insomnia“ von faithless usw. aber dafür ist die auch prädestiniert. sonst war es ein überaus geschickter schachzug, die sportbrigade am vormittag spielen zu lassen, da die als publikumsmagnet einige leute halten bzw. noch ein paar frische gesichter mobilisieren konnten. das artete zwar nicht in eine totale fülle wie bei der grizzlynation oder dem club-geburtstag aus, reichte aber für eine schöne mischung an leuten aus.

doch, nicht nur (aber auch) aufgrund meiner zufriedenheit mit dem set war das eine echt rundum gelungene sache – auch und gerade organisatorisch.

set

download

[berlin / 10.10.2015] about blank: staub

zwei ausgaben verpasst, wird wieder mal zeit.

staub20151010

eintritt
7 euro

nachbetrachtung

erstmal das nachgereichte line-up:

lobby
12h00 jandrik rothstein
14h00 gandalf
16h00 acierate
18h00 sthlm murder girls

mdf
15h00 david gomez
18h00 mad alba

war erst gegen 16h00 da, von daher habe ich ein gutes drittel verpasst. acierate aus dem gravure-umfeld (sonst in der griessmühle umtriebig) vollzog den spagat zwischen alt und neu, hin und wieder haperte es beim mixing, worüber er sich jedoch sichtbar selbst am meisten ärgerte. „elektrostatik“ von plastikman lief jedenfalls und 47 als label vom gleichnamigen tommy muss ich nochmal unter die hörmuschel nehmen. war jedenfalls eine der abgeschauten platten.
die sthlm murder girls im anschluss mit dem ping-pong-modus, jede mit zwei tracks. fand den wechsel zwischen perkussiv-treibend zu reduzierteren tracks manchmal etwas hart, aber für „argon“ von surgeon gibt es alleine deswegen einen pluspunkt, weil es mein heimlicher favorit der platte ist, von der alle welt entweder „atol“ oder „magneze“ spielt.

mad alba (sonst bei der homopatik zu finden) auf dem mdf war für mich die krönung. auch hier manch harscher spannungsabbau, der aber jeweils schnell wieder auf dem ausgangsniveau war. schaute auch gerne über den techno-tellerrand hinaus, bspw. mit tesselas „horizon“ auf r&s, und die meute ging mit. auch sonst erstaunlich viele platten, die ich mir abgeschaut habe – u.a. „in pure form“ von developer, die „last edges of realism“ auf arkita (wahrscheinlich hat sie ihren track gespielt, muss ich noch nachhören), die erste veröffentlichung auf viktoria records und vor allem die erste parassela – ein nebenprojekt der analogue cops und blawan, das mir vor drei jahren total entgangen ist. dank discogs ging es schnell, dass die in meinen besitz wanderte. zum recht pünktlichen schluss kurz nach 22h00 gab es von ihr noch „scientist“ von dopplereffekt.

sonst die gewohnt schöne mischung an leuten, technoclub-würdige hitze auf dem mdf und das dortige licht ist auch mal ausdrücklich zu loben. hatte also staub-typisch einigen spaß, je später es wurde.

[berlin / 30.09.2015] about blank: refuge

das wird meinerseits eine richtig kurze visite, aber der grund für diese party ist eben frappierend aktuell und mir beim spenden sowieso wohler, wenn ich genau weiß, wo es hinfließt.

refuge20150930

nachbetrachtung

am start war ich gegen 23:30 uhr, womit ich zwar leider barker & baumecker verpasst hatte (spielten von 21-23 uhr auf dem mdf), aber neben dem guten zweck war eh objekt das ziel, und der war von 23-1 uhr in der lobby zugange.

was mich im positiven sinne überraschte, war der füllgrad zu der uhrzeit, bei der man sich üblicherweise auf der tanzfläche beobachtet fühlen könnte, weil man der einzige ist. aber stattdessen reges treiben und ausgelassen gefeiert wurde auch noch.
objekt kriegte mich auch recht zeitnah, als ich ca. zehn minuten im club war. geht mit „do da doo“ im plastikman-remix auch sehr leicht, zugegeben. bis ca. 0:30 blieb es auch techno mit ausflügen zu electro, und mit hilfe eines ambient-tracks drosselte er das tempo um geschätzte 10 bpm, um mit house der eher rauheren sorte weiterzumachen. auch wieder schön hierbei, dass die leute das mitmachten.

bin ganz diszipliniert nach seinem set gegangen. hätte zwar gerne noch sachspenden dabei gehabt, aber zur inventur des kleiderschranks blieb einfach keine zeit. so eben nur finanziell, aber auch das müsste sich gelohnt haben – dem füllgrad und der ganz kleinen schlange vor dem eingang nach zu urteilen. zeigt, dass mit solidarität doch einige erreicht werden können – auch bei den beteiligten musikunterhaltern, die wahrscheinlich selbst großzügig verzichtet haben, um ein line-up zu ermöglichen, das mancher club gerne an einem wochenende hätte. angesichts der politischen lage nehme ich sehr stark an, dass dies nicht das letzte mal gewesen ist und man in absehbarer zeit mit trittbrettfahrern rechnen muss, die den solidaritätsgedanken eher dazu nutzen, sich selbst eine goldene nase zu verdienen. beim blank mache ich mir jedoch keine sorgen, dass sie sich schon die richtigen organisationen heraussuchen.

[berlin / 26.-28.09.2015] about blank: grizzly nation

das about blank schließt die gartensaison wie in jedem jahr mit einer geburtstagsfete, die sich alleine schon wegen des line-ups gewaschen hat.

grizzlynation20150926

lobby
00:00 filburt & peter invasion
04:00 aera live
05:00 silva rymd & diwa
09:00 main (void) live
10:00 alex.do
21:00 sportbrigade sparwasser
00:00 perm live
01:00 elisabeth
03:00 akmê

mdf
00:00 miami müller
03:00 perel live
04:00 manamana
07:00 schlepp geist live
08:00 gene siewing

garten
23:00 toni mahoni & band live
00:30 grizzly
02:30 ralf köster
04:30 nina
08:00 c.love live
09:00 rouge mécanique live
10:00 rss disco
12:00 m.rux live
13:00 mira
15:00 rampue live
16:00 jochen discomeyer
18:00 anne clark feat. herrb live
19:00 steffen bennemann
21:00 lake people live
22:00 red panda live

nachbetrachtung
war zwei male da, wobei das erste nicht so wirklich zählen kann: mitternacht bis ca. halb eins. war zum stempelholen gedacht, weil ich annahm, dass die schlange tagsüber bis zum ostkreuz-knick reichen könnte. war aber auch ein irrglaube, wie sich später herausstellte.

reste von toni mahoni plus gitarristen (= „band“) mitbekommen: chansons mit berliner mundart. das kriegen schon leute wie fil oder alexander spree gut hin, herr mahoni macht da keine ausnahme. schade, dass ich’s nicht vorher geschafft habe.

zweite schicht grob von 1 bis 1, alex.do drinnen nicht zu hart, eher melodisch, mit einigen hits („falling up“ im carl-craig-remix, einiges von mathew jonson, bspw. „marionette“ oder „magic through music“), hielt aber den nachmittag über die leute gut bei laune.
ab 17 uhr war ich dann doch mal draußen, wo jochen discomeyer gerade „sign o‘ the times“ von prince spielte, womit man mich ja immer kriegt. der rest inklusive des auftritts von anne clark (mit gleicher tracklist wie auf der fusion übrigens) fand für mich dann bis zur dämmerung an der tischtennisplatte und spätestens wieder bei lake people (besser als in der panorama bar vor einigen monaten) auf der tanzfläche statt. das ambient-set von red panda setzte der party – und wahrscheinlich auch der gartensaison – noch eine kleine krone auf. komischerweise trug dazu auch die laserinstallation bei, obwohl ich das sonst (gerade nach der erfahrung aus dem fabric) auf parties eher nicht so begrüße. der eh schon bezaubernde blank-garten hat davon aber echt profitiert – kann gerne nochmal so stattfinden.

die sportbrigade sowie perm habe ich nur am rande vom sofa im toilettenbereich aus wahrgenommen, weil mir nach dem ende im garten sehr nach sitzen, aber noch nicht ganz nach heimgehen zumute war. schlecht war beides nicht, aber losreißen konnte / wollte ich mich dort erst, als es wirklich zeit zu gehen war.

wie zu erwarten: rundum angenehm. die leute verteilten sich gerade tagsüber sehr gut, so dass kein gedränge herrschte. eventuell habe ich mich aber auch zu den stoßzeiten – wie bei anne clark – einfach nur den bereichen mit erhöhtem andrang entzogen.