[berlin / 17.05.2023] lab.oratory: revolting

wieder himmelfahrt, wieder ist die heimlich bessere panorama bar für alle geschlechter und orientierungen geöffnet.

ablauf

23:00 nd_baumecker
02:00 curses
05:00 wannadosomething?
08:00 woi$meing€ld

nachbetrachtung

vor ort war ich von kurz nach mitternacht bis kurz nach neun, und ab 1:30 uhr wurde es auch merklich voll. also so voll, dass wie üblich auf der tanzfläche und deren rändern nicht daran zu denken war, sich unter die leute zu mischen. aber zu sehen gibt’s ja abseits davon immer etwas und dank über die nebenräume verteilten anlagen hört mensch auch überall, was im auge des orkans geschieht.

so gut die öffnung des lab-gartens auch gemeint war, um den publikumsandrang etwas zu entzerren: bei einstelligen plusgraden konnte / kann ich mir nicht vorstellen, wie mensch sich dort körperlichen vergnügungen abseits des tanzens hingeben wollte, auch wenn die möglichkeiten dafür existierten. das war vor fünf jahren mit garten und offener säule besser gelöst und alleine vom andrang her hätte es der party wahrscheinlich nicht geschadet, die säule statt des gartens zu öffnen.

im nachhinein ist „hätte“ aber wiederum müßig. auch wenn riesen-andrang nicht mein fall ist, freute ich mich über den zuspruch. die stimmung war wie seit jeher eher rücksichtsvoll und jeder interpretierte den slot auf seine*ihre art und weise. davon „nur“ gut: woi$meing€ld mit dem, was ich unter normalem house inklusive sprach-samples einordnen würde. keine ahnung, wie sich das zum schluss hin noch entwickelt hat. der rest jedoch mindestens sehr gut, mal mit mehr pop (nd), mehr melodie (curses), mehr varianz (wannadosomething?). die revolting bleibt damit als termin auf meinem zettel, auch wenn das für mich weniger futter zum nachkaufen und vielmehr genießen der prickelnden stimmung in den verwinkelten räumlichkeiten ist (die jetzt unter anderem mit einem séparée inklusive riesen-spiegeln an zwei seiten aufwarten können, was die aussage des berghains als spiegelfreien raum hinfällig macht, auch wenn sinn und zweck hier klar sein sollten).

trackauswahl (stets dank shazam)

nd_baumecker:
röyksopp – unity feat. karen harding (baauer remix) (relativ zum schluss)

curses:
yello – lost again (extended)
ricardo baez – animarara

wannadosomething:
qalo-mota – don’t leave me (qm rmx)
o.n.o. – gran music (captain mustache remix)

[berlin / 22.10.2022] berghain: klubnacht

dies ist ein teil von nachbetrachtungen, die ich in der restrealitaet verfasst habe und nun hier herüberkopiere. das datum des postings datiere ich auf den jeweiligen clubbesuch zurück.

klubnacht

berghain
00h00 shcuro
04h00 steffi live
05h00 ben sims
09h00 blasha & allatt
13h00 vil
17h00 tasha
21h00 regis
01h00 don williams b2b xdb

panorama bar
00h00 mala ika
04h00 init live
05h00 peach
09h00 curses
13h00 fort romeau
17h00 vale budino
21h00 massimiliano pagliara
01h00 benjamin fröhlich b2b coloray

nachbetrachtung

das fazit vorweg: hat mich in mehrerlei hinsicht besser abgeholt als die klubnacht vor vier wochen.

ben sims habe ich leider völlig verpasst, da ich erst mittags am start war.

blasha & allatt ließen sich unten im positiven sinne ravig an, war aber zu kurz dort, als dass ich mir ein wirkliches urteil anmaßen könnte. curses hat mich oben erstaunt. hatte 80s-pop-anleihen (u.a. mit einem edit von „send me an angel“, also dem von real life, nicht den scorpions, die streng genommen damit erst 1990 dran waren) und genau die richtige dosis an synth-melodien, die zu dem setting passten.

bei fort romeau vs vil läuft’s für mich auf ein unentschieden hinaus. waren beide für mich keine ausreißer nach oben, aber: genervt hat das auch nicht. solide gute unterhaltung, wobei fort romeau mal eben das tempo auf 130 anzog und damit für den rest des tages / abends in der panorama bar ein ausreißer war (wobei ich ab 17 uhr nur noch sporadisch oben war, aber dazu gleich mehr). darüber hinaus in der set-mitte ziemlich technoid und auch hittig.
vil so ungefähr um die 145, aber nicht mit den billo-rave-signalen, stattdessen perkussiv mit chords.

richtig gut (und mit einer der gründe, warum ich ab 17 uhr fast nur noch unten war): tasha. spielt wenigstens zur hälfte mit vinyl, und das technisch auf eine art, wovor ich bspw. im club zurückscheue. sie korrigiert auseinanderlaufende tracks im mix mit dem pitch anstatt am teller anzuschieben oder zu bremsen. braucht ziemlich viel feingefühl und ein gutes gehör.
ähnliches tempo wie bei vil, aber dafür mit sachen aus den späten 1990ern, die zu meiner tresor-sozialisation gehören und bei denen das tempo die tracks nicht entstellt bzw. eh näherungsweise den damals gängigen geschwindigkeiten entspricht. zumal die meisten der tracks mit einem gewissen groove im hinterkopf bzw. hintergrund gemacht worden sind.
und offensichtlich funktioniert sowas nach wie vor. vom sonntagsüblichen füllgrad war bei ihr jedenfalls viel zu merken. hat mich jedoch erstaunt, dass ab mittags eine allerhöchstens überschaubare schlange bis höchstens kurz hinter den gittern stand (meistens sogar gar keine), die aber scheinbar einen kontinuierlichen zustrom an leuten sicherte. in der mitte der tanzfläche brauchte ich’s jedoch zu dem zeitpunkt nicht mehr zu probieren, war mir auf dauer zu stressig.

tatsächlich überraschend gut: regis. fing passenderweise mit „falling the same way“ (in keiner ahnung was für einem der kursierenden sandwell-edits) als erstem track an und blieb tatsächlich ziemlich konsequent so um die 137/138. und damit bin ich bei dem hauptaspekt, warum ich mit einem besseren eindruck als im september heimwärts bin: das set war mit der beste beweis für den irrglauben, dem djs anheim zu fallen scheinen und somit zur vermeintlichen sonntagabend-peaktime (wobei… zählt im berghain nicht mittlerweile der gesamte sonntag dazu?) dem trend hinterherhecheln und sich einen tempo-wettstreit mit den vermeintlich bösesten sounds liefern müssen. ist nämlich nicht nötig. sicher, nach 2010er-standards sind selbst 137 bpm sportlich. aber das mal außen vor lassend verschreckt es das publikum (ja, auch die jüngeren) nicht, wenn ein set in wellenbewegungen kommt, auch mal ruhepausen und sogar hier und da den einen oder anderen gebrochenen beat einbaut. und selbst wenn, ist es gar nicht mal so verkehrt, den leuten zu vermitteln, dass mensch sich nicht von drop zu drop hangeln bzw. immer noch irgendwie einen draufsetzen muss. klappt auch anders, hat das set wunderbar gezeigt.

don / xdb wie zu erwarten zwischen gestandenen trockenen techno-brettern und melodischen chords, so dass ich bei convextions „miranda“ (zu dem mensch schon fast „don-williams-signature-track“ sagen könnte) gegen 2 mit dem gefühl nach hause bin, mir den richtigen oktober-termin herausgepickt zu haben. auch wenn klo- und tanzflächensituation ab sonntagnachmittag/frühabend mir auch dieses mal vermittelten, dass 100-200 leute weniger im laden eher nach meinem gusto wären, war zumindest der vibe allgemeinhin entspannt.

mensch sieht sich denn bei der reef.

p.s.: was ich von vale budino und massimiliano pagliara mitbekam, war wieder langsamer als bei fort romeau und darüber hinaus sehr melodisch geprägt, bzw. bei massimiliano auch gerne in alter chicago-tradition mit 303 angereichert. fiel beides auf fruchtbaren boden.

trackauswahl (*: shazam)

fort romeau
spencer parker – size: yes*
rush plus – sh, boom*
emmanuel top – turkish bazar
direkt drauf: nitzer ebb – murderous (müsste der remix von phil kieran gewesen sein)
josh wink – meditation will manifest
direkt drauf: choice – acid eiffel

vil
sedvs & peel – close enough*
dj savage – long time*

tasha
the advent – sketch 3
head high – rave (dirt mix)
stef mendesidis – gendarme classe a*
direkt danach: surgeon – patience 2
stenny – consumer’s tool
dhs – the house of god (surgeon remix)

regis
sandwell district – falling the same way
aphex twin – heliosphan (allerdings nur die melodie als loop mit etwas anderem unterlegt, was nach regis selbst klang)
damon wild – avion
nitzer ebb – join in the chant (surgeon remix): könnte novamute bitte mal dran arbeiten, den zu lizenzieren? den hätte der*die ein oder andere normalsterbliche ganz gerne in der sammlung – also zumindest ich 😉
rhythim is rhythim – the beginning: hier ist’s jedem*r überlassen, sich zu derrick may zu verhalten wie mensch möchte. mir fällt’s schwer, den künstler vom werk zu trennen.
basic channel – phylyps trak, lief aber auch wie bei aphex twin neben einem loop mit.
peter van hoesen – kelly criterion*

don williams / xdb
jb3 – believer
makaton – 2 jags*
convextion – miranda