[berlin / 23.02.2019] berghain: klubnacht

teil 3 von 4.

berghain
00h00 scuba
04h00 mark live
05h00 prequel tapes
08h00 barker
12h00 stenny
15h00 alex.do
18h00 zenker brothers
22h00 fiedel
02h00 dr. rubinstein

panorama bar
00h00 margaret dygas
04h00 ryan elliott
08h00 r.o.s.h.
12h00 âme
16h00 kittin
20h00 laurent garnier
00h00 jennifer cardini

eintritt
18 euro

nachbetrachtung
überdurchschnittlich gute klubnacht, was kittin, monsieur garnier, aber auch fiedel zu verdanken ist. letzterer hat in seiner letzten stunde einfach mal das tempo bis 148 bpm angezogen, so dass alte jeff mills-tracks wie „phase 4“ im original-tempo liefen. war unerwartet und deswegen herrlich.

ansonsten fand die klubnacht für mich tatsächlich in zwei schichten statt, da ich doch noch zum warm-up ankommen und somit scuba und mark hören konnte. ersterer kann noch breakbeats und war insgesamt geschlossener als margaret dygas – jedenfalls in dem, was ich die letzte gute halbe stunde mitbekommen habe.
mark zeigte sich zu zwei dritteln kompromissbereit, also mit 4/4-kick. der rest bestand aus breakbeats, drum&bass gab es in den letzten zehn minuten. versteht das publikum immer noch zum großteil nicht. tolles sounddesign jedoch.

zurück war ich zu kittin, die dort oben auch sehr technoid und auch zuweilen hittig spielte, jedoch zugleich zeigte, dass sie ihre qualitäten, verschiedene stile mühelos zu verweben, nach 20 jahren immer noch ausspielt. sie war für mich damit interessanter als alex, der sehr melodiös, beinahe trancig spielte. dort aber positiv aufgefallen: claro intelecto – tone.

laurent garnier fing fast eine halbe stunde früher an, spielte eine gute halbe stunde mit kittin gemeinsam, dann alleine weiter und hing beinahe eine dreiviertelstunde hinten dran. auch bei ihm ist alles beim alten: der mann ist und bleibt eine urgewalt hinter den decks. ich ging zwar nicht mit jeder kombination konform (donna summers „i feel love“ und sein „man with the red face“ passen harmonisch einfach nicht, aber da hat er sich wohl vom moment mitreißen lassen), trotzdem sieht und spürt man, dass der mann musik atmet, lebt, fühlt und das auflegen für ihn nicht nur ventil, sondern auch mission zugleich ist. er konnte also mit dem publikum gerade ab der zweiten hälfte seines sets machen, was er wollte, so dass auch samba funktionierte.

hatte auch komischerweise wenig probleme mit der fülle. die ist sonntagabend mittlerweile so zum standard geworden, dass es mir auch vollkommen ausgereicht hat, herrn garnier von der galerie aus zu hören bzw. zuzuschauen. und fiedel hat alleine mit dem tempo die spreu vom weizen getrennt.

trackauswahl:
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[berlin / 10.08.2018] berghain: ostgut ton nacht

normalerweise ist die oton-nacht am zweiten samstag im august. stimmt auch dieses jahr, dann auch mit dem fast-rundum-angebot (berghain, panorama bar, halle, garten), aber nachdem bereits zum csd am sonntagnachmittag eine ansehnliche masse vor der tür stand, wird es zu dem anlass sicher nicht besser. der fairness halber ist aber zu sagen, dass es drinnen zum csd stets auszuhalten war.
dieses mal wird der freitag und statt der panorama bar die säule mit einbezogen. wie das gemeinsam mit dem berghain funktioniert, war bereits bei phuture zu erleben (nämlich ziemlich gut, völlig unbegründete sorgen vor überlappungseffekten). im berghain ausschließlich live-acts auftreten zu lassen, von denen ich insgeheim auf mark als drum&bass-update sowie barker am meisten gespannt bin, und in der säule dann noch die residents aufzubieten, die für den stilistisch umfassenden blick stehen, ließ mich nicht lange überlegen.

ostgut ton nacht

berghain
00h00 atom tm & tobias. live
04h00 mark live
05h00 barker live
06h00 vatican shadow live

säule
00h00 answer code request
03h00 fiedel
06h00 martyn

eintritt
12 euro

nachbetrachtung
toller abend, wieder einmal musikalisch in sechs stunden mehr erlebt als an manchem sonntag. kam mir wie das muntere warmlaufen auf sonntag / montag vor – alles so angenehm unaufgeregt.
es gab nur zwei negativpunkte. erstens (selbstverschuldet): mein vorschlafen, und damit answer code request verpasst zu haben. zweitens: beim licht war im berghain mehr potential. war mir gerade während des mark-sets etwas zu statisch.

sind aber beides haare in der suppe. spätestens, als fiedel den für mich immer noch besten jemals produzierten drum&bass-track spielte (photeks „ni ten ichi ryu“), war für mich klar, mit dem besuch auf dem freitag die richtige entscheidung getroffen zu haben. und wieder einmal habe ich dank shazam gelernt, dass ich nach dem katalog von moving shadow den von suburban base durcharbeiten muss. in dem fall war’s der noise of art & double d-remix von „johnny ’94“. etwas schade nur, dass fiedel zur drum&bass-phase des sets nicht wirklich mehr als zehn leute vor sich hatte. aber damit blieb mehr platz für diejenigen, die es zu schätzen wussten.

von mark hatte ich erhofft, dass er direkt im stil seiner unterton-ep spielt, aber drum&bass gab es „nur“ in den letzten zehn minuten. davor jedoch eine wirklich tolle mixtur aus breakbeats in uk-hardcore-tradition und eine gerade 4/4-kick durfte es auch gerne mal sein. für eine liveset-premiere mehr als nur ordentlich, sollte man auf dem zettel haben – also gerade das, was da an veröffentlichungen noch kommen könnte.
das weiß man bei barker ja schon länger, der im stile der „debiasing ep“ spielte. also zuweilen ohne richtige kickdrum, aber mit richtig gutem gespür für harmoniewechsel und trotz komplexität für diejenigen kompatibel, die sich sonst bei der klubnacht einfinden. wobei vatican shadow die bedürfnisse der sonntagsfraktion zum schluss am besten bedienen konnte.

bei martyn hat mir etwas der rote faden gefehlt, wobei er aber auch bis 8 uhr darunter litt, dass sich so gut wie alle noch eine etage höher herumtrieben. als dort dann feierabend war, wurde es in der säule auch voll. aber dennoch: zu beginn war’s mir zu trocken und manche tracks wollten gar nicht zueinander passen. wo future sound of london allerdings bisher weniger mein fall waren: „pulse state (831 am mix)“ ist ein track, der mich schon früher hätte vom gegenteil überzeugen sollen. daher danke für die nachhilfe und für „infinition“ von quadrant sowieso.