[berlin / 25.11.2016] berghain: pan / larj

da hatte ich in der rezension zum 19. gerade den freitag erwähnt, und da ist es auch schon wieder soweit. klar, wegen objekt, helm und pan im allgemeinen (weil mir die hälfte von ihnen nichts sagt), aber in meinen paar jahren als clubgänger habe ich noch nie ata gezielt gehört. das soll sich auch ändern.

berghain: pan
21h00 flora yin-wong
21h45 steven warwick live
22h30 tcf live
23h15 helm & embassy for the displaced live
00h00 nidia minaj
01h30 m.e.s.h.
03h00 yves tumor live
03h30 objekt
05h00 pan daijing live
06h00 bill kouligas

panorama bar: larj
00h00 lawrence
03h00 chinaski live
04h00 benedikt frey
07h00 orson wells

eintritt
21 bis 24 uhr: 18 euro, danach 15 euro

nachbetrachtung
(nachgereicht am 24. juni 2019.)

für mich eine der top 3-nächte im berghain 2016, obwohl ich die konzerte vor mitternacht leider verpasst habe und mich in der panorama bar nur mal kurz habe blicken lassen, als im berghain feierabend war. aber wie das alles trotz großer musikalischer vielfalt unten im berghain funktionierte, versetzte meine skepsis gegenüber festgefahrener hörgewohnheiten und damit ansprüche des publikums in die sendepause. andererseits haben sub:stance, leisure system, polymorphism und co. dafür gesorgt, dass sich freitags auch leute mit anderem geschmack auf den weg machen.

nidia minaj: spielte samba-infizierte rhythmen, was (wie der rest der acts unten übrigens) erstaunlich gut funktionierte. als beispiel: dj don macelo – rio zambeze (zazigiza)

m.e.s.h.: gebrochene uk-bass-schule im techno-tempo. trackauswahl:
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yves tumor: im gegensatz zu seinen alben (damals war er noch nicht bei warp) mit wesentlich mehr noise. sprang von der bühne in die menge, die einen kleinen moshpit gebildet hatte. kurz, heftig, gut.

objekt: shazam quasi im dauereinsatz. fing ganz langsam um die 90 bpm an, schluss dann mit techno bzw. artverwandtem. wahnsinn, wie meistens. trackauswahl:
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pan daijing: wirkte live natürlich anders als über kopfhörer / lautsprecher daheim, hat bei mir aber trotzdem leider nicht den impuls ausgelöst, die alben zu kaufen.

bill kouligas: gekonnter schluss mit ebenfalls noisigem anfang. trackauswahl:
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wie sich an der anzahl herausgesuchter tracks (gerade wieder einmal beim objekt-set) erkennen lässt: überaus inspirierend und erfrischend, dieser abend bzw. morgen.

[berlin / 30.09.2015] about blank: refuge

das wird meinerseits eine richtig kurze visite, aber der grund für diese party ist eben frappierend aktuell und mir beim spenden sowieso wohler, wenn ich genau weiß, wo es hinfließt.

refuge20150930

nachbetrachtung

am start war ich gegen 23:30 uhr, womit ich zwar leider barker & baumecker verpasst hatte (spielten von 21-23 uhr auf dem mdf), aber neben dem guten zweck war eh objekt das ziel, und der war von 23-1 uhr in der lobby zugange.

was mich im positiven sinne überraschte, war der füllgrad zu der uhrzeit, bei der man sich üblicherweise auf der tanzfläche beobachtet fühlen könnte, weil man der einzige ist. aber stattdessen reges treiben und ausgelassen gefeiert wurde auch noch.
objekt kriegte mich auch recht zeitnah, als ich ca. zehn minuten im club war. geht mit „do da doo“ im plastikman-remix auch sehr leicht, zugegeben. bis ca. 0:30 blieb es auch techno mit ausflügen zu electro, und mit hilfe eines ambient-tracks drosselte er das tempo um geschätzte 10 bpm, um mit house der eher rauheren sorte weiterzumachen. auch wieder schön hierbei, dass die leute das mitmachten.

bin ganz diszipliniert nach seinem set gegangen. hätte zwar gerne noch sachspenden dabei gehabt, aber zur inventur des kleiderschranks blieb einfach keine zeit. so eben nur finanziell, aber auch das müsste sich gelohnt haben – dem füllgrad und der ganz kleinen schlange vor dem eingang nach zu urteilen. zeigt, dass mit solidarität doch einige erreicht werden können – auch bei den beteiligten musikunterhaltern, die wahrscheinlich selbst großzügig verzichtet haben, um ein line-up zu ermöglichen, das mancher club gerne an einem wochenende hätte. angesichts der politischen lage nehme ich sehr stark an, dass dies nicht das letzte mal gewesen ist und man in absehbarer zeit mit trittbrettfahrern rechnen muss, die den solidaritätsgedanken eher dazu nutzen, sich selbst eine goldene nase zu verdienen. beim blank mache ich mir jedoch keine sorgen, dass sie sich schon die richtigen organisationen heraussuchen.