[berlin / 18.10.2019] berghain: pan x mannequin

scheint sich in den letzten jahren auch zu einer art pflichttermin zu entwickeln. dieses mal zwar mit weniger live-acts, aber dennoch ist der anteil an für mich unbekannten protagonisten (unten) grund genug, dass ich zeitig hingehen sollte.

berghain: pan
00h00 crystalmess b2b toxe
01h30 slikback
03h00 pelada live
04h00 tzusing
05h30 amnesia scanner b2b bill kouligas
07h00 objekt

panorama bar: mannequin
00h00 jasss
03h00 legowelt presents gladio live
04h00 identified patient
06h00 alessandro adriana b2b phase fatale

eintritt
16 euro

nachbetrachtung
es begann als odyssee, einen cash-group-geldautomaten in berghain-nähe ausfindig zu machen. den der commerzbank am ostbahnhof gibt es noch (mittlerweile sogar mit straßenzugang), aber dessen tür war verschlossen und ließ sich mit meiner karte nicht zur mitarbeit überreden. musste da also kapitulieren und bin mit restgeld die altbekannte route am bahnhof und hellweg sowie der bis zum imbiss reichenden schlange vorbei, so dass ich erst um 2:30 uhr im club stand.

dem leicht holprigen start zum trotz: musikalisch landete der abend locker in meiner top 3 der berghain-saison 2019. keinerlei ausreißer nach unten, wenigstens gut (pelada), meistens außergewöhnlich. für legowelts verspielt-verträumtere tracks muss ich in der stimmung sein, er hat es bei mir leichter, wenn er – wie dieses mal – rauher spielt.
identified patient mit viel electro sowie kleinem drum&bass-ausflug, tzusing mit viel uk-einschlag und etwas techno zwischendrin. amnesia scanner und herr kouligas spielten zunächst samstags-kompatibel, wurden dann aber merklich ravig (im positiven sinne).

bei objekt bemühe ich mich gar nicht erst um neutralität: wieder mal heißer kandidat für das set des jahres. begann mit techno, war aber nach einer dreiviertelstunde bei hardcore angekommen, wo shazam regelmäßig versagt hat. sollte jemand vor ort gewesen sein, der*die tracks aus dem stegreif weiß, bitte kommentieren oder eine mail schicken (tippe u.a. auf drop bass network, aber hab deren diskographie nicht mal ansatzweise durchgearbeitet). dann über halftime und polyrhythmie zurück zu electro, womit er das kunststück vollbracht hat, den floor ab kurz vor 9 uhr bei hellem, das ende andeutendem licht nochmal zu füllen, so dass erst um 9:30 uhr schluss war. einfach ein wahn-sinns-set, mal wieder.

notierte, zum absoluten großteil durch shazam herausgefundene tracks:
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[berlin / 25.11.2016] berghain: pan / larj

da hatte ich in der rezension zum 19. gerade den freitag erwähnt, und da ist es auch schon wieder soweit. klar, wegen objekt, helm und pan im allgemeinen (weil mir die hälfte von ihnen nichts sagt), aber in meinen paar jahren als clubgänger habe ich noch nie ata gezielt gehört. das soll sich auch ändern.

berghain: pan
21h00 flora yin-wong
21h45 steven warwick live
22h30 tcf live
23h15 helm & embassy for the displaced live
00h00 nidia minaj
01h30 m.e.s.h.
03h00 yves tumor live
03h30 objekt
05h00 pan daijing live
06h00 bill kouligas

panorama bar: larj
00h00 lawrence
03h00 chinaski live
04h00 benedikt frey
07h00 orson wells

eintritt
21 bis 24 uhr: 18 euro, danach 15 euro

nachbetrachtung
(nachgereicht am 24. juni 2019.)

für mich eine der top 3-nächte im berghain 2016, obwohl ich die konzerte vor mitternacht leider verpasst habe und mich in der panorama bar nur mal kurz habe blicken lassen, als im berghain feierabend war. aber wie das alles trotz großer musikalischer vielfalt unten im berghain funktionierte, versetzte meine skepsis gegenüber festgefahrener hörgewohnheiten und damit ansprüche des publikums in die sendepause. andererseits haben sub:stance, leisure system, polymorphism und co. dafür gesorgt, dass sich freitags auch leute mit anderem geschmack auf den weg machen.

nidia minaj: spielte samba-infizierte rhythmen, was (wie der rest der acts unten übrigens) erstaunlich gut funktionierte. als beispiel: dj don macelo – rio zambeze (zazigiza)

m.e.s.h.: gebrochene uk-bass-schule im techno-tempo. trackauswahl:
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yves tumor: im gegensatz zu seinen alben (damals war er noch nicht bei warp) mit wesentlich mehr noise. sprang von der bühne in die menge, die einen kleinen moshpit gebildet hatte. kurz, heftig, gut.

objekt: shazam quasi im dauereinsatz. fing ganz langsam um die 90 bpm an, schluss dann mit techno bzw. artverwandtem. wahnsinn, wie meistens. trackauswahl:
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pan daijing: wirkte live natürlich anders als über kopfhörer / lautsprecher daheim, hat bei mir aber trotzdem leider nicht den impuls ausgelöst, die alben zu kaufen.

bill kouligas: gekonnter schluss mit ebenfalls noisigem anfang. trackauswahl:
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wie sich an der anzahl herausgesuchter tracks (gerade wieder einmal beim objekt-set) erkennen lässt: überaus inspirierend und erfrischend, dieser abend bzw. morgen.