[crato / 19.-24.06.2024] waking life

wie angekündigt: kein fusion festival dieses jahr. stattdessen premiere: erstens das waking life an sich und zweitens ein festival im ausland. mehr dann hinterher.

nachbetrachtung

der text ist wieder mal länger und das fazit daher an den anfang gestellt. der rest folgt mit überschriften.

kurzform / fazit

die vorschusslorbeeren genießt das waking life absolut zurecht. vorbeischauen werde ich dort in jedem fall mal wieder.
da ich dinge ganz gerne formell einordne: für mich sind dort die pluspunkte aus fusion, nachtdigital und der nation of gondwana vereint. der hippieske anspruch der fusion, ohne politisch dabei zu dogmatisch zu sein, die musikalische kuration der nachtdigital und die besucher*innenanzahl der nation of gondwana, auch wenn die wege auf dem waking life im vergleich zu grünefeld länger und das gelände an sich wesentlich größer sind. die auf 10.000 leute beschränkte kapazität des publikums wird hoffentlich so belassen.

verbesserungswürdig

wildpinkeln ist auch international ein problem. natürlich laste ich dies in erster linie den herrschaften an, aber zum teil auch dem waking life. so gut die sanitäre situation auch sonst war (keine dixis, ausnahmslos ökotoiletten, an jeder station wenigstens desinfektionsmittel, meistens sogar waschbecken mit seifenspendern), ist die anzahl an pinkelrinnen ausbaufähig. deren vorhandensein fällt im dunkeln am rande der bühnen – denn das ist der einzige ort, an dem es sie gibt – eher nicht auf, da die ökotoiletten an sich schon beleuchtet sind. es gibt keine missoirs, ergo bleibt flinta*-personen keine andere möglichkeit als die kabinen. jedoch hielt sich die wartezeit dort stets sehr im rahmen, was für eine gute kalkulation beim publikumsaufkommen und damit einhergehender potentieller nutzung spricht.

das problem des wildpinkelns trat eher auf dem zeltplatz auf. dort gab es nur zwei zentrale punkte, an denen mensch sich in ökotoiletten erleichtern konnte. wenn mann (bewusst so gegendert) sich noch halbwegs schlaftrunken kurz mal erleichtern und anschließend weiterschlafen möchte, kann ich es sogar verstehen (ohne das sonderlich gut zu finden), einfach den busch am wegesrand zu nehmen als die 100 bis 200 meter bis zu den klos zu absolvieren.
ideal wären also pinkelrinnen für damen und herren an mehr punkten – sowohl auf dem festivalgelände als auch auf zelt- sowie campingplatz. dort können besucher*innen zwar die campereigenen toiletten benutzen, aber das ist evtl. auch taktisch manchmal nicht gewollt (bspw. wenn ein camper gemietet ist und die mieter*innen das klo nicht reinigen möchten).

so schön es ist, komplett um den see herumgehen zu können: nachts ist das abenteuerlich, weil ein viertel des weges vom outro lado aus gesehen hinter dem wald mit den baumhäusern bis zum labyrinth mit geheimfloor nicht beleuchtet ist. für besucher*innen heißt das: smartphones oder andere taschenlampen mitnehmen. ich nehme aber an, dass das bereits auf dem schirm ist und in den folgejahren weiter verfeinert wird.

der einsame essensstand rechts neben der bar beim outro lado war etwas unglücklich platziert und dem ansturm der leute bei dessen öffnung auch höchstens gerade so gewachsen. wenn mensch nicht wusste, dass es auch hinter der bar einen weg zu den installationen und damit um den see herum gibt, wurde das an der warteschlange an hungrigen vorbei ein ziemliches nadelöhr.
auch wenn das gelände hinter der bar für eine kleine essensmeile etwas zu hügelig ist und es potentiell probleme mit fluchtwegen oder genehmigungen gäbe, fände ich es ganz schön, wenn sich die organisator*innen für dort etwas einfallen ließen. im status quo müssen die leute fast einen halben kilometer auf sich nehmen, um zur hauptessensmeile neben dem cochilo zu gelangen. die wiederum ist an einer stelle gelegen, die ideale voraussetzungen bietet (fast ebenerdig, schattig bzw. genügend raum für überdachungsmöglichkeiten) und damit ein sehr guter treffpunkt. aber wenn schon neben der floresta als eine der großen bühnen eine weitere essensmeile existiert, wäre das bei der ähnlich dimensionierten outro lado ebenso schön.

fahrräder werden auch auf dem waking life genutzt. dafür muss mensch wegen der steigungen jedoch sportlich sein, wenn mensch vom campingplatz aus kommt. im wäldchen macht mensch sich (gerade im nachts unbeleuchteten teil) eher unbeliebt, aber ich hab da auch nur einmal jemanden mit rad gesehen, und derjenige hat es lieber geschoben.

mit dem hügeligen klang es bereits mehrfach an: wirklich barrierefrei ist das gesamte gelände nicht. das betrifft in erster linie den wald und praia als bühne. begleitpersonen für rollstuhlfahrer werden sehr viel kraft in den armen brauchen, andererseits auch auf ein sehr hilfsbereites publikum treffen.

der campingplatz für die camper- bzw. autofraktion hätte ein bis zwei zusätzliche beleuchtungsquellen ganz gut vertragen können. auch hier war mensch mit taschenlampe besser beraten, um den eigenen camper nachts wiederfinden zu können. wobei das auch kompromisse bedeutet: viele wollen nachts nicht von akustischen oder optischen quellen gestört werden und da ist ein scheinwerfer eher kontraproduktiv. solange das telefon noch genügend akku für die taschenlampe hat, passt das.

der zugang zum festivalgelände vom campingplatz aus war am mittwochabend ein ziemliches nadelöhr. dort wird das gepäck kontrolliert (keine glasflaschen, keine längeren messer oder ähnliche hieb- und stichwerkzeuge). und auch wenn drei, vier leute zugleich dort beschäftigt sind, ist das zu wenig, um den ansturm bewältigen zu können. der regen kam noch erschwerend hinzu.
da dieser ansturm nur einmalig stattfindet, würden zwei, drei zusätzliche stationen oder security-mitarbeiter*innen schon einen unterschied machen. vom campingplatz aus kommende durchlaufen das procedere jedes mal, wenn sie zum festivalgelände möchten. aber das ging an den folgetagen stets sehr zügig.

ein ans festival angebundenes security-team, das in eskalationsfällen zur stelle ist, wäre wünschenswert. es geht mir da in erster linie um die fraktion, die meint, auf dem campingplatz zum aufladen der camper-batterie mehrmals am tag den motor eine stunde laufen zu lassen. nicht nur eine umweltbelastung, sondern auch eine akustische. die security selbst sprach nur das nötigste an englisch, was zum zwecke der gepäckkontrolle auch in ordnung ist. aber sollte das waking life an popularität gewinnen und damit mehr internationale gäste anziehen, die bspw. bei der campingplatzetikette oder auch generell bei der awareness nachhilfe gebrauchen können, wären drei bis vier leute pro schicht ziemlich gut, um das mit hilfe der security durchzusetzen.
damit einhergehend: feste standorte auf dem zelt- sowie campingplatz, damit jede*r weiß, wohin er*sie sich bei klärungsbedarf wenden kann.

die web-app ist schon mal super, um das guthaben auf dem chip (auf dem waking life bezahlt mensch cashless in der eigenen währung „klingeling“, die 1:1 in euro umgerechnet wird) einsehen zu können. es wäre noch besser, den timetable und ggf. den lageplan dort einzupflegen. in der hinsicht ist mensch von der fusion-app sehr verwöhnt, daher ist das eher ein nice-to-have.

pluspunkte

so sehr es auch nervt, in autoschlangen zu warten, wo mensch doch nur seine endgültige park- oder zeltposition erreichen und die ortsbegehung starten möchte: das war angesichts der tatsache, dass sich vor der zufahrt zum waking life drei zufahrtsstraßen kreuzten, erstaunlich kurz (für uns gut anderthalb stunden). sobald mensch auf der festivalzufahrt in der warteschlange mit den autos stand, ging das alles ziemlich schnell. fußgänger*innen, die mit dem shuttle anreisten, mussten im schnitt länger warten.

auch wenn mein zuweilen nicht sonderlich logisch denkendes gehirn erst nicht ganz begriff, was unser parkplatzeinweiser mit uns vor hatte, als es um die position für unseren camper ging: er hatte einen plan. und dieser ging auf = eine reihe an campern mit motorhaube voraus am wegesrand entlang aufstellen lassen, diese reihe wiederum spiegeln, indem sich die camper mit ihrer rückseite parallel zur rückseite von denen am wegesrand aufstellen. konsequenz: so entstand eine weitere gasse, aus der jede*r bei bedarf das festivalgelände verlassen konnte. so ordentlich habe ich das in mehreren jahren auf der fusion nicht gesehen, wo selbst mittwochs auf der insel exzessiv autotetris gespielt worden ist, bis supporter*innen die mangelnden zufahrtsmöglichkeiten für die feuerwehr angemahnt haben. auf dem waking life ergab sich dies durch die gute einweisung von selbst.
wer mit dem gedanken spielt, das waking life mit dem eigenen oder (was ziemlich viele besucher*innen getan haben) gemieteten camper zu besuchen: achtet darauf, dass auffahrkeile mit an bord sind. gerade zum eingang bzw. zum zaun hin wird das gelände sehr uneben – wirklich plan ist es nirgends. zudem hat die camper-fraktion von allen besucher*innen den weitesten weg zum festivalgelände. aber der beträgt vielleicht einem kilometer und ist in zehn minuten erledigt. auf dem festivalgelände selbst sind die wege auch nicht die kürzesten, also sammelt auch die zeltfraktion schritte.
wenigstens 80% der camperfläche liegen in der sonne. ideale bedingungen für fahrzeuge mit solarpanel auf dem dach, nicht so ideale bedingungen, wenn mensch keine markise am fahrzeug hat. ggf. in ein tarp investieren.

schatten, bzw. der mangel daran, führt zu einem dicken pluspunkt für die organisator*innen: weite teile des zeltplatzes haben planen über der wiese. die sind zwar auch lichtdurchlässig, aber dunkeln soweit ab, dass es für eine halbe stunde mehr im zelt ausreichen könnte. ich habe mir sagen lassen, dass es die seit zwei jahren gibt, wo das waking life noch im (heißeren) august stattfand. es sind zwar bäume gepflanzt, aber bis die groß genug sind, um schatten spenden zu können, bin ich fast im rentenalter.
gut zwei drittel des zeltplatzes sind auf diese weise überdacht. wer später kommt, steht in der sonne. das war in diesem jahr spätestens sonntag ein problem, weil es dann mit den moderaten temperaturen vorbei war und es auch nachts nicht besonders abkühlte.

in puncto „schatten“ jedoch überraschend: ein wüstenartiges festivalgelände mit wenig bis gar keinem schatten erwartet, stattdessen erleichtert feststellen, dass jede der bühnen entweder gut sonnengeschützt ist (praia, cochilo) oder gleich unter bäumen liegt.

sowohl auf dem zelt- als auch dem campingplatz hört mensch vom festivalgelände ziemlich wenig. und erstaunlicherweise ist das publikum so diszipliniert, dass keine eigenen boomboxen angeschleppt werden, um die party einfach in die zeltplatzumgebung zu verlegen.

ich habe selten so ein sauberes festival gesehen. hängt auch damit zusammen, dass supporter*innen regelmäßig auch bei hochbetrieb über die bühnen gehen und müll einsammeln. sonst greift der via website kommunizierte codex schon sehr gut. dabei hilft es immens, mülleimer auf einer der tanzflächen stets in sichtweite zu haben – egal, wo mensch sich befindet. die trennung nach dosen und restmüll bekommt mensch in egal welchen zuständen gut hin. da sämtliche der getränke von den bars entweder in pfandbechern oder in dosen ausgegeben werden, kommt an dieser stelle keine komplexitätsstufe hinzu.
das setzt sich glücklicherweise auf dem zelt- sowie campingplatz fort. da die meisten eh aus dem ausland anreisen dürften, kommt kein sperrmüll wie ausgediente sofas und dergleichen auf das gelände. und auch der rest des gepäcks dürfte sich bei den zeltenden ziemlich in grenzen halten. jedoch zur transparenz: wir haben das gelände am frühen montagnachmittag (bei 36 grad) verlassen, während outro lado noch bespielt worden ist und den zeltplatz damit nicht komplett leer gesehen. es mag sich also später ein anderes bild geboten haben.

apropos bars: am längsten habe ich drei minuten warten müssen, meistens deutlich weniger. auch bei den essensständen hielt sich das zu stoßzeiten mit maximal 20 minuten im rahmen.

ausnahmen bestätigen die regel, aber die kuration zieht ein in weiten teilen fachkundiges publikum an. sicher wird das ausmaß an expertise unterschiedlich gewesen sein, aber meinem eindruck nach konnte sich die überwältigende mehrzahl (also musik-nerds sowie deren unter umständen weniger nerdige anhang) auf die regeln einigen.
will heißen: es gab kein ständiges fotografieren oder filmen auf den tanzflächen, nur mal sporadisch bzw. einen für mich etwas penetranten instagram-poser-trupp bei l.b. dub corp sonntagabend bei floresta. aber auch das fand eher am rande statt und war nach 20 minuten vorbei. das bringt mich selbst in die lage, die kamera nur selten mit auf das festivalgelände zu nehmen und dort auch eher nachts bzw. wenn tagsüber, dann bei installationen zu benutzen. das smartphone hatte ich vielmehr wegen des abfotografierten timetables und als taschenlampe dabei. da die mobilfunkinfrastruktur in dieser ländlichen gegend wegen des festivalandrangs chronisch überlastet war (ein problem, das mensch hier von der nation of gondwana oder vom nachtdigital her kennt), brachte mich das nicht in die verlegenheit, meiner gier nach informationen durch scrollen nachzugehen. und das war auch gut so. auf die weise blieb mensch viel eher auf die musik bzw. den moment fokussiert anstatt sich in szene setzen zu müssen.
ich hatte den eindruck, dass das waking life für die leute ab 25 interessant ist, die des tempo-trends der letzten jahre überdrüssig sind bzw. nie etwas damit anfangen konnten. klar zählt mensch ab 40 dort auch bereits zu den älteren, aber im median dürfte der altersdurchschnitt um die 30 gelegen haben. also bei der generation, in der die interessen zwar vielfältig sind, sich das verzichtbare jedoch bereits herauskristallisiert hat, und die komplette eskalation geschieht bestenfalls punktuell und nicht mehr ständig.
ergo ein eher gesetztes publikum, das meinem eindruck nach ziemlich genau auf das programm schaut und gute kuration mehr zu schätzen weiß als sich festivals mit den großen acts auszusuchen, die am dritten festival-gig des gleichen wochenendes einfach nur abliefern.

nicht nur für ottonormalbesucher*innen scheint das waking life durch dessen kuration eine gute wahl zu sein, sondern auch für diejenigen auf dem line-up. so spielte djrum bspw. zwei mal – einmal ein ambient-live-set beim cochilo, dann nochmal (leider verpasst) nach ben ufo samstag auf sonntag bei floresta. maayan nidam spielte in der nacht von mittwoch auf donnerstag auf floresta sowie freitagnacht auf dem geheimfloor hinten im labyrinth – und ich habe sie beide male leider nicht gehört. andere aus dem programm sah mensch über das wochenende verteilt im publikum, um den kolleg*innen zuzuhören. ich nehme es also als qualitätsmerkmal für das festival, dass manche ihren booking-agenturen bescheid geben, das wochenende für das waking life freizuhalten und damit auf weitere einnahmen durch weitere gigs zu verzichten.
die gründe sind nur zu verständlich. wenn sich selbst als ottonormalbesucher*in ein gefühl von kurzurlaub einstellt, ist das für manche acts mit anderen möglichkeiten zur unterbringung etc. auch eine willkommene abwechslung vom sonstigen wochenendtrubel.

abgesehen vom praia, wo zwischen dj und publikum eine distanz besteht, sind die bühnen so gestaltet, dass decksharking möglich ist. auf outro lado sowie floresta spielen die acts ebenerdig. sorgt also für eine augenhöhe zwischen acts und publikum, anstatt erstere unnötig zu inszenieren. gerade bei floresta erwiesen sich die installationen eher als hingucker als die bühne an sich.

musikalisches

gleich vorab: die absoluten „wow!“-momente blieben – zumindest, was tanzbare musik angeht – aus. jedoch: wenigstens gute sets, stets über mittelmaß, durchgängig hohes niveau.
was jedoch primär bei mir haftengeblieben und ein beleg dafür ist, dass das waking life keine partytouristen anziehen möchte: outro lado ist die einzige bühne, die durchgängig bespielt wird. ansonsten gibt es auf jeder der anderen eine mehrstündige pause von wenigstens vier stunden ab sonnenaufgang.
wenn mensch sich vom camper oder zelt aus mittags auf den weg macht, erwartet einen jedoch am outro lado erstmal ambient bis in den nachmittag hinein. und da sich die bühne (wie jede der anderen bis auf cochilo und – mit abstrichen – praia) direkt am see befindet, ist das ideal, um ganz gemütlich herumzuliegen und langsam in den tag zu starten oder um gleich im see zu schwimmen.
es mag meinem aktuellen bedürfnis nach ruhe oder der affinität zu nicht-tanzbarem geschuldet sein. aber die konsequenz, mit der dort an jedem einzelnen mittag / nachmittag andere musik gespielt worden ist, anstatt dem bedürfnis nach party rund um die uhr nachkommen oder es erst erschaffen zu wollen, bildet für mich mit einen der dicksten pluspunkte und damit einen der gründe, wiederkommen zu wollen. in meine erinnerung eingebrannt hat sich dort „allez!“ von salamanda, das strobocop in voller länge samstagmittag spielte.

bleibe ich mal bei den floors und beim outro lado, wo ich woody am donnerstagnachmittag/-abend auf outro lado hervorheben möchte – gestandene house-klassiker neben gut gealtertem dubtechno und chicago sowie detroit. hat die stimmung sowie uhrzeit perfekt aufgenommen und in ein echt sehr gutes set gegossen. gleiches gilt für konstantin am samstagabend – im besten sinne minimal mit ausflügen richtung house. landet für mich vor g-man, der direkt danach dran war. ihn hatte ich noch nie gehört, kann jetzt einen haken dahinter machen. heißt nicht, dass er schlecht war, aber nach einer stunde fand ich das set etwas statisch.
ulf eriksson – ein bis dato für mich unbeschriebenes blatt, jedoch stammgast auf dem waking life. hat am samstagnachmittag ab 14 uhr einen hervorragenden übergang vom strobocop-ambient zur schnittmenge zwischen house und techno geschaffen. drama (eine hälfte map.ache, die andere dj dustin) spielten freitagnachmittag zwischen ambient und indie.
shed war dort sonntagfrüh solide, richtiggehend funktional. montagmorgen/-mittag muss mensch wollen – da ist outro lado neben dem cochilo der noch einzig geöffnete floor, bespielt von barbara preisinger, xdb sowie zip. in den stunden unserer anwesenheit habe ich dort nur zip gesehen, der das gewohnt minimal-housig machte. aber dort sammeln sich nun mal alle, die sich noch etwas bewegen oder zumindest am rande kopfnicken wollen. betrifft auch das ufer – die entspannte atmosphäre der vortage weicht also einer sehr geschäftigen.

floresta vereinte für mich das beste aus dekoration und musikalischer finesse. die eröffnung von amulador am donnerstagnachmittag fand ich mit minimalem dubtechno sehr gelungen. huerco s vor arpanet ebenfalls, der überraschend housig spielte. arpanet selbst nicht ohne technische probleme, zog es aber durch. luke slater / l.b. dub corp danach in richtig guter form mit detroit und dubbigem house zum sonnenuntergang. rückblickend habe ich gerade auf floresta viel zu viel verpasst, was aber auch daran liegt, dass ich meinen schlafrhythmus auf festivals nicht mehr unterbreche. ich hab’s als tatsache akzeptiert, dass bei einem auf festivals herrschenden überangebot auch mal dinge auf der strecke bleiben.

praia ist für diejenigen, die es abseits der geraden kickdrum mögen. dank verzögerung im zeitplan am donnerstagnachmittag noch etwas von richard akingbehin sowie tikiman mitbekommen und entschieden, dass ich das mal gezielt wiederholen muss. nosedrip wurde mir vorab empfohlen und war mit mimi zusammen im anschluss ebenfalls ordentlich dubbig. mala räumte am gleichen abend mit erprobter formel einfach nur ab. μ-ziq war im anschluss für die nostalgiefraktion.
sonst war’s für mich der durchgangsfloor zum labyrinth dahinter. ausnahme: upsammy, die gewohnt klasse in der nacht von freitag auf samstag experimentieller, aber zu drum&bass kompatibel spielte.

notierte tracks

woody

joe smooth – promised land
dj sneak – spirit taker (original mix)
quadrant – q1.1/1 (direkt danach)
mood 2 swing – the slippery track (direkt danach)

mala

digital mystikz – ancient memories
coki – goblin
sir spyro – topper top

upsammy

mike parker – radioactive fire

strobocop

salamanda – allez!
janet jackson – got ´til it’s gone
tocotronic – jackpot (k.o. kompakt mix)

ulf eriksson

kenny larkin – plankton
the jak – from old days past

konstantin

the other people place – let me be me
losoul – 00000000
cheek – venus (sunshine people) (dj gregory remix)

g-man

g-man – sparticus
plastikman – spastik