[berlin / 13.09.2025] about blank: staub xl

und damit ist es offiziell das „double feature“-wochenende. mein typ ist in der nacht bis zum morgengrauen als künstler*innenbetreuer gefragt. daher wird meine nachberichterstattung eher schlaglichtartig.

ablauf

garten

12:00 frecuencia
15:00 i.nez & modschi
18:00 claudio prc

mdf

15:00 rlms
18:00 chx_l
21:00 caleb esc
00:00 strathy
02:00 frantzmichael
04:00 victoria mussi
07:00 ly sas

lobby

22:10 wellen.brecher live
23:00 ryba & kobzev
01:00 anna haleta
04:00 d.k. dent

hütte

00:00 tempus fugit
03:00 francesca kazka
05:00 kat kat tat

beachfloor

16:00 alexander keppel lesung

schichtbericht

rein: 19:30 uhr
raus: 07:30 uhr

ehrlicherweise hatte ich zuvor etwas sorgen, ob meine kondition das ohne weiteres durchsteht, weil mein akku in der nacht zuvor im berghain schon ziemlich früh leer war. die club mate nach mitternacht war jedoch hilfreich und zudem auch was zu tun. gleichzeitige dj-wechsel auf mehreren floors werden für mich immer eine offene flanke bleiben – aber das traf glücklicherweise nur auf mitternacht und 4 uhr früh zu.

es blieb genügend vorlaufzeit zur begrüßung des liebgewonnenen stammpublikums und neuzugängen. zudem eine kleine bauliche änderung: hinter dem gartenzugang ist jetzt ein neues podest, auf dem sich noch weitere raucher*innen sammeln können. in den wintermonaten war die menschentraube vor dem zugang zu den innenräumen ein schönes nadelöhr, insofern hoffe ich, dass die neuerung zur entspannung der lage führt.
witterungsbedingt ein ähnliches bild wie im letzten jahr zur gleichen zeit: ein gut halbvoller mdf (wo mir der melodiöse techno von chx_l jedoch ziemlich gut gefiel), claudio prc hat die steilvorlage durch den spätsommerabend draußen bestens umgesetzt.
ab 21:30 uhr wurde es geschäftig: aufnahmegerät auf der lobby anschließen, dazu dank staub-orga und blank-technikabteilung noch ein kabel für den line-in organisieren, und wellen.brecher kamen erst 15-20 minuten vor ihrem set. spielten mit wenigstens sieben hardware-elementen, die erstens aufgestellt und zweitens verkabelt werden mussten. so war ich auf einmal in der rolle des praktikanten, der ständig fragt, wo dieses und jenes kabel drangehört. beginn des sets zehn minuten später, das war auch gleichzeitig der soundcheck. und auch der auftakt dafür, was sich in den nächsten acht stunden als größte überraschung herausstellte: die lobby funktionierte als floor quasi durchgängig, was auch nicht zuletzt daran lag, dass alle der beteiligten ihre jeweils individuelle note einbrachten und dabei eine menge energie versprühten. am sichtbarsten bei ryba & kobzev. waren aufgrund absage eingesprungen, harmonierten dabei jedoch so gut, als ob sie das schon ewig machen. jedoch war es wohl kobzevs premiere im blank und hoffentlich nicht das letzte mal. auch breakbeats funktionierten, ohne dass das publikum damit fremdelte.
anna haleta mit techno neuerer sowie alter schule, trieb die meute einfach vor sich her. d.k. dent spielt normalerweise mit vinyl, dieses mal mit cdjs. da waren eigentlich nur die einstellungen vom stick zu laden und der sync-button zu deaktivieren, also lief das eigentlich auch von minute eins und er brachte das souverän zu einem durchaus funkigen abschluss.

das setup auf dem mdf habe ich selten so opulent gesehen. vier technics, vier cdj 3000, xone:96. caleb esc behält seine linie der letzten monate bei, also bleibe ich auch dabei: wenn er rauher spielt, steht ihm das sehr gut. strathy brauchte jedoch platz für eine tr-8 und seinen laptop. ließ sich mit der blank-technik mit genügend zeitlichem puffer vor seinem set regeln: da ist einmal mehr die soundkarte des xone:96 zu loben, die bei macbooks zuverlässig mitspielt, also lief mit traktor auch alles problemlos.
frantzmichael hatte laut eigenaussage mit den nadeln seine liebe mühe, nutzt den pitchfader am technics zur angleichung des tempos (was mit die beste art ist, wenn mensch genug vom monitoring hört), war trocken-funktional. victoria mussi stilistisch ähnlich dann wieder mit usb-sticks und cdjs – funktionierte alles anstandslos. ly sas hatte verschlafen und befand sich auf dem weg, als ich kurz vor meinem nachhauseweg stand.

tempus fugit in der hütte auch ziemlich technoid, entweder mit 1990er-acid (emmanuel top) oder ebm. francesca kazka danach vielseitiger, jedoch zeigte sich bei ihr die fehlkonstruktion am technics seit dem m3d (tatsächlich dürften dort die mk7 gestanden haben): der reset-knopf für den pitch ist links neben dem fader prädestiniert dafür, aus versehen betätigt zu werden, wenn mensch die nadel auf die platte setzt. warum der nicht oberhalb des faders beim tonarm platziert ist, können mir gerne ingenieure erklären. in francescas fall hat das leider zu einigen schräg sitzenden übergängen geführt. kat kat tat fing eine viertelstunde später als geplant an, ich hörte bei anbrechendem tageslicht „the bells“ bei halbvoller hütte.

objektiv gesehen eine sehr runde ausgabe. auch wenn auf wenigstens zwei floors nachts zeitgleich techno lief, war’s überraschend, dass die sich nicht gegenseitig kannibalisierten und für meine begriffe gut musikalisch ergänzten. der füllgrad jeweils auch soweit in ordnung, dass ich bei shots möglichst wenig verschüttet habe – aber das bleibt auch die ewige herausforderung. als tanzender hatte ich nirgends ein problem, einen relativ ungestörten platz zu finden.

notierte tracks

ryba & kobzev

paranoid london – paris dub 1 (feat. paris brightledge)
ben klock & fadi mohem – sector (feat. flowdan)

anna haleta

sedvs – brace of shakes
johannes heil – paranoid dancer
jeff mills – late night

tempus fugit

emmanuel top – acid phase

frantzmichael

vinicius honorio – endless love (feat. theo nasa) (hardspace mix)

victoria mussi

p.e.a.r.l. – rubber hands
twr72 – id34s

d.k. dent

paul hauck – velvet

kat kat tat

jeff mills – the bells

[berlin / 30.08.2025] kreuzwerk: power dance club 24hrs

das kreuzwerk gehört zum ritter butzke und ist seit einem guten jahr auf der landkarte der berliner clublandschaft. klub verboten hat bspw. dort seine feste heimat, aber dahin traue ich mich (noch) nicht. stattdessen zu der reihe, die als inoffizielle nachfolge zur cocktail d’amore gilt.

power dance club 24hrs

sauna

00:00 kingsizebed
04:00 nsperger
08:00 aaron blau
12:00 mama yha yha
16:00 shaw cain live
16:15 131bpm
20:00 abnama

green house

04:00 luigi di venere
08:00 nd_baumecker
12:00 stathis
16:00 alex kassian
20:00 maze

discoteca

00:00 glamsesh

nachbetrachtung

rein: 8:30 uhr
raus: 14:00 uhr

mal mit prolog als erklärung für meine einschätzung, aber dennoch das kurzfazit vorangestellt: musikalisch und auch vom sound her habe ich absolut nichts zu meckern. der zulauf war dank des folsom-wochenendes überdeutlich, es wird sich ergo hoffentlich für den power dance club gelohnt haben.

prolog

der hauptgrund dafür, dass es für mich so „kurz“ war: hintergründiger groll gegenüber mir selbst. den samstag über hatte ich die idealen voraussetzungen dafür, bestens ausgeruht in den sonntag zu starten. ich war abends sogar rechtzeitig genug müde, aber genau das wurde mir beim abendlichen musikhören zum verhängnis. da kann ich genauso gut wie vor dem fernseher einschlafen – mit vergleichbaren nebenwirkungen, die sich zum schmetterlingseffekt ausweiten können. in diesem fall zwischenzeitliches aufwachen kurz nach mitternacht, ohne die musik auszuschalten und mich final bettfertig zu machen, stattdessen eine weitere etappe an schlaf, die bis 2:30 uhr reichte. von da an zwei stunden herumwälzen, dann eine stunde am rechner mit dem bouncen in ableton live gewarpter tracks verbringen und um 5:30 uhr eine leichte müdigkeit verspüren, die sich in der nächsten stunde als nicht ausreichend für richtigen schlaf herausstellte.
ergo nicht mal drei stunden schlaf, die ich kurz vor 7:00 uhr mit kaffee und frühstück gekontert habe und dann mit dem fahrrad los richtung kreuzberg bin.
das alles schildere ich deswegen so ausführlich, weil das meine eh etwas angeknackste stimmung an dem sonntag noch etwas mehr in schieflage gebracht hat. selbst musikalische offenbarungen hätten zur aufhellung wahrscheinlich wenig beitragen können, aber unter leute zu gehen war tatsächlich besser als daheim dem etappenschlaf und / oder noch größerer miesepetrigkeit anheim zu fallen.

evaluation

es gab auch vorteile: als ich das green house endlich mal gefunden hatte, konnte ich nd quasi komplett hören, der fordernder als bei der staub, aber selbstredend mit der ihm eigenen diversität spielte. gut möglich, dass der bass bzw. die im vergleich zum zelt des about blank generell lautere anlage den eindruck etwas färbt, aber dem zeitpunkt und der stimmung der leute war das absolut angemessen. fiel in die phase der party, in der sich das publikum ausgetauscht hat – gerade in der sauna war durchkommen nie ein problem, das green house jedoch stets bestens gefüllt. und je weiter der spätsommertag voranschritt, galt das auch für den hof davor.

ansonsten war ich bislang nur einmal im ritter butzke – das ist jetzt gut 17 jahre her. die lokalität habe ich damals gelobt und auch in aussicht gestellt, bei passendem programm nochmal hinzugehen. das hat seitdem jedoch nicht meinen geschmack getroffen und ich damit die entwicklung des clubs nicht mitbekommen.
erwähne ich deshalb, weil mir der unterschied des kreuzwerks zu den räumlichkeiten des ritter butzke bis zum ende nicht klar war. das green house wird definitiv auch zu den butzke-nächten bespielt, die sauna gehört ebenfalls dazu. ich kann nur spekulieren, ob das eigentliche kreuzwerk aus dem raum besteht, der sich hinter der großen garderobe befindet. sah jedenfalls nach den gegebenheiten für clubbetrieb aus: bar, toiletten, kleiner darkroom links, bühne hinten in der mitte. während meiner anwesenheit schien das als hellere play area konzipiert zu sein – vorher war’s eventuell die discoteca.
es liefen jedenfalls sets aus der konserve, so dass ich den ort zunächst für das green house hielt und das dj-pult vergeblich gesucht habe. erst beim gang durch die sauna wurde mir klar, dass es dahinter noch wesentlich mehr gibt. gegen mittag (im ritter butzke fand die party zum zug der liebe statt, deren spuren noch beseitigt werden mussten) war auch der innenhof geöffnet – für die publikumsströme wesentlich besser. auch den ausgang über den hof hätte mensch nutzen können.

die sauna ist als floor gelungen. mit dem durch die fenster einfallenden tageslicht musste ich mich erstmal arrangieren, aber das war ab mittag durch den improvisierten molton-vorhang kein thema mehr. das ebenerdige dj-pult mit den zwei kleinen podesten dahinter rief erinnerungen an setups aus amsterdamer clubs wach. kann auch in hiesigen clubs gerne weiter umgesetzt werden und ließ sich zudem super als abkürzung zum hof / green house nutzen. erstaunlicherweise kam mensch aber auch am rande der tanzfläche problemlos durch. lobenswert sind dort die vielen sitzgelegenheiten, gerade die mehretagigen bänke vor den fenstern.
verbaut ist hier funktion one, mixer (auf beiden floors) der pioneer v10. und auch wenn es musikalisch als techno-floor konzipiert war, hat das zur zeit meiner anwesenheit bestens unterhalb von 140 bpm funktioniert.

das green house ist als hexenkessel konzipiert und weckte leichte erinnerungen ans heideglühen. wobei ich dort bislang nur einmal vor acht jahren war, also vor deren umzug / neubau an fast der gleichen stelle. ein schmaler schlauch, flankiert von einer galerie auf drei seiten. heißt: es kann bei hochbetrieb an der treppe mal etwas dauern und sich im vorderen bereich der tanzfläche stauen. unter der empore ist mensch tanzenderweise relativ ungestört (und der bass fängt sich dort am besten – db audio ist hier mittel der wahl). bis dahin durchzukommen erfordert jedoch etwas diplomatie. ordentlich warm war’s dort in jedem fall.
sitzgelegenheiten gibt es eher oben auf der galerie, wo es vom räumlichen bewusstsein der leute abhängt, ob sich diejenigen, die vorne am geländer tanzen, nicht mit den sitzenden in die quere kommen. das hatte bei manchen etwas gelitten. aus meiner eingangs geschilderten etwas miesepetrigen stimmung heraus war das mit einer der beweggründe, mich bereits gegen 13:00 uhr zu entscheiden, über einen kurzen schlenker bei der artonale heimwärts zu radeln. ein anderer war tatsächlich das wetter und die aussicht darauf, das im lustgarten des about blank besser ausnutzen zu können. mir war’s in der sauna eindeutig zu dunkel und im green house (sowie allgemein) einfach zu voll. also gegen 13:20 uhr bei der garderobe angestellt, in der nächsten halben stunde gelernt, dass sie unterbesetzt war, noch eine letzte runde gedreht, dann raus.

würde ich das kreuzwerk nochmal besuchen? es kommt auf die party an. den power dance club als 24-stunden ausgabe schon. auch wenn sie sich stand 1. september 2025 bei instagram als „hedonistic all-inclusive queer rave“ bezeichnen, war zumindest diese ausgabe (vielleicht wegen folsom, mir fehlt die langzeitperspektive) sehr schwul geprägt. der männerüberschuss war jedenfalls überdeutlich und ich als bestenfalls heteroflexibler cis-typ damit am rande. das ist völlig in ordnung so – es braucht auch andere orte sowie reihen als das berghain.
mir fehlt’s beim kreuzwerk an eigener identität und auch an kontinuität. zwar kann mensch sich auf klub verboten, demolate, herrensauna und eben den power dance club als reihen berufen, es fehlt jedoch die berechenbarkeit – für den september 2025 steht nur ein termin fest, für oktober sind es bislang zwei, für august waren es vier. das ritter butzke hat ein wöchentliches programm – und auch wenn das nicht meinen vorlieben entspricht, zieht es genügend andere an, so dass der club seinen festen platz auf der berliner landkarte hat.
wie die grenzen zwischen den räumlichkeiten ist mir unklar, was für eine richtung den betreibern des ritter butzke mit dem kreuzwerk vorschwebt. wenn es ein weiterer sexpositiver raum neben berghain, rso und dem kitkat sein soll, geben die räumlichkeiten dies schon mal her. je nach zu erwartendem publikumsinteresse scheinen gerade diese dort so flexibel gestaltet werden zu können, dass manch normalerweise zum ritter butzke gehöriger floor für eine party im kreuzwerk abgeknapst wird. wenn das publikum des ritter butzkes damit leben kann, passt das.
de facto liegt das kreuzwerk an den meisten der wochenenden im september / oktober 2025 als raum brach – oder es gibt firmenfeiern, von denen ich nichts weiß und die auf der website nicht auftauchen. angenommen, dass dem nicht so ist, sehe ich allerdings auch keine bemühungen, dass das kreuzwerk als eigenständiger club etabliert werden soll. ideal wären: neben großereignissen wie klub verboten oder den power dance club feste termine für die bereits etablierten partyreihen schaffen. diese ggf. nicht in der größenordnung oder der länge eines gesamten tages, sondern „nur“ auf den floor konzentrieren, bei dem ich vermute, dass es der des kreuzwerks ist. acht bis zehn stunden programm mit drei, maximal vier djs an einem tag in der woche – idealerweise der samstag. würde den partykollektiven einiges abverlangen: aus der arbeit mit der bewegungsfreiheit weiß ich, dass die organisation (gerade wenn es sich um monatliche oder zweimonatliche termine handelt) eigentlich ein vollzeitjob ist. andererseits dürfte es in berlin nicht an queeren kollektiven mangeln, so dass diese den terminkalender des kreuzwerks füllen könnten. jedoch kenne ich die mietkonditionen nicht. somit weiß ich nicht, ob sie für veranstalter*innen überhaupt attraktiv genug sind, wenn „nur“ der eine floor bespielt werden soll oder ob sich das erst ab einer gästezahl > 1000 lohnt. es würde jedoch absolut nicht schaden, eine derartig zentral gelegene alternative zum berghain oder zum kitkat zu haben. ebenso könnte mensch mal in die richtung überlegen, die gegen aus dem kitkat abzuwerben, was ganz gut dazu beitragen könnte, das kreuzwerk zu etablieren. oder als aufgabe für’s hauseigene booking: eigene klubnächte. so hat’s nach aktuellem stand den anschein, dass das kreuzwerk betreiberseitig als beiwerk gesehen wird, das neben dem ritter butzke ein gutes trinkgeld abwirft. und das ist in zeiten der auch in berlin immer knapper werdenden räume für meine begriffe verschenktes potential.

epilog

einen ebenfalls fehlgeschlagenen versuch eines nachmittagsschlafs später habe ich mein vorhaben in die tat umgesetzt, den letzten lustgarten im about blank in diesem jahr mitzunehmen. dessen termine sind hier nicht aufgetaucht, de facto war ich bei fast jeder ausgabe – auf der flinta*-edition hatte ich als cis-typ nichts verloren.
die musik war beim power dance club zwar klar besser, aber der garten des about blank konnte seine qualitäten in zweierlei hinsicht ausspielen: erstens kann mensch dort bei moderater fülle stets einen ruhigen platz finden und sich zweitens bei bedarf wieder ins getümmel stürzen. zum plaudern und herumstreunern war das in jedem fall super und mein konsum koffeinhaltiger getränke selten so hoch wie an diesem sonntag. der anschließende schlaf jedoch gefühlt der tiefste der woche. immerhin etwas.

notierte tracks

nd_baumecker

vyvyan – waterslide
loxodrome – drop out
alexander skancke – typhoon flutes
airwolf paradise – only man (feat. paul johnson)
i-robots – own existence (feat. tuscania)
anthony naples – perk
daphni – xing tian
chris lake – release

mama yha yha*

beste hira – babe2

*: sah nach jemensch anderem aus, der für sie eingesprungen war. gerne in die kommentare schreiben.

[berlin / 28.08.2025] kraftwerk berlin: berlin atonal

alle jahre wieder. wobei es ausnahmsweise mal nicht der freitag ist. stattdessen der donnerstag, an dem alles etwas früher beginnt und auch etwas früher vorbei ist.

berlin atonal – night 2

third surface

19:25 bill kouligas & niklas bildstein zaar
20:00 djrum improvised live

01:00 moin
02:10 mohammad adam presents it’s a beautiful night

main stage

21:00 malibu
22:00 ziúr & sandi present home
23:00 carrier presents rhythm immortal with riyo nemeth
00:00 emptyset present dissever

ohm

20:00 brian foote
22:00 tntc
00:00 lil mofo
02:00 still
04:00 livwutang

listening room

jeremy shaw’s phase shifting index

projektionsfläche

noor abed

[berlin / 16./17.08.2025] jk: warning @ jk

abseits vom about blank in einer location, die ich mir eh seit geraumer zeit anschauen wollte. ich bin in der nacht von samstag auf sonntag wieder als künstler*innenbetreuer in aktion, also wird’s höchstwahrscheinlich keine detaillierte abhandlung der einzelnen sets geben.

warning @ jk

open air

samstag, 16. august 2025

15:00 dina nour
16:30 bakai
18:00 ayacantstop
19:30 p/kstr
21:00 bejenec live
22:00 ende

sonntag, 17. august 2025

10:00 philipp otterbach
12:00 dj normal 4
14:00 jotel
15:00 babyblade
16:00 candyflip dj team
17:00 131bpm
19:00 dj sweet6teen
21:00 ende

bunga

samstag, 16. august 2025

22:00 pascale project

sonntag, 17.august 2025

00:00 viikatory live
01:00 arlanoa
03:00 dj absolutely shit
07:00 desirée falessi
10:00 ende

salon

sonntag, 17. august 2025

00:00 missteikk
02:00 xoxo
03:30 mumu b2b xeldes
05:30 haloikan
07:00 ende

[berlin / 13.08.2025] astra kulturhaus: autechre

sie sind das erste mal seit 2016 in berlin, wäre aber auch mit zeitlich kürzerem abstand keine frage gewesen, ob ich hingehe.
auch hier nochmal in aller deutlichkeit: ihr set findet in absoluter dunkelheit statt. bitte also vor beginn einen platz suchen und idealerweise behalten. taschenlampen auf dem telefon höchstens beim fall, dass es doch zuviel wird und in keinem fall für bilder verwenden.

ablauf

19:00 einlass
19:45 aclds (chris douglas)
20:30 russell haswell
21:30 autechre

[berlin / 09.08.2025] about blank: staub

nach der reef ist vor der staub, oder so ähnlich.

ablauf

garten

12:00 irakli
15:00 pineal navigation
17:00 no life signal
19:30 anja zaube

mdf

15:00 xiorro
17:00 lega
20:00 boyd schidt

nachbetrachtung

rein: 15:30 uhr
raus: 22:30 uhr

auf dem mdf war ich insgesamt vielleicht fünf minuten und wenn, lief dort funktionaler techno um die 140er-marke. für diejenigen perfekt, die nicht so viel tageslicht abbekommen und ungestört tanzen wollten. mir war insbesondere nach dem aprilhaften juli sehr danach, so viel vom sich anbahnenden spätsommer mitbekommen zu wollen wie möglich. daher trieb ich mich vielmehr draußen herum, allerdings mit ungefähr vier stunden schlaf nach der reef und dem daher nötigen koffeinspiegel im blut. die persönliche dramaturgie blieb gleich: erstmal blank/staub-typisch gefühlt zwei stunden lang ankommen (sprich: plaudern) und dann tanzen, dieses mal eher gediegen.

der soundtrack dazu war bei allen drei (bzw. vier – hinter no life signal verbergen sich reka zalan und thnts als dj-team) protagonist*innen passend. no life signal gehen tatsächlich als meine favorit*innen durch’s ziel – trockener, hin und wieder dubbiger techno und normalerweise das, wo ich nach einer halben stunde gerne mehr abwechslung hätte. aber erstens war das bei den beiden wie aus einem guss, zweitens subtil aufgebaut, so dass die spannung sich im mix auf- und abgebaut hat. war (drittens) wahrscheinlich meinem vom vorprogramm geprägten zustand geschuldet. ich konnte jedenfalls bei der gelegenheit nachvollziehen, weshalb es das publikum nach 16+ stunden im berghain auch einfach nur mal schnörkellos braucht.
anja zaube überraschte mit diversität und gerade gegen ende mit tracks, die mensch von ihr nicht vermutet hätte. zwar war ihr anfang auch (gerade nach dem track von emmanuel top) von düsteren industrial-sounds geprägt und das tempo zu der zeit auch höher als bei ihr üblich. „trommelmaschine“ kann mensch als hit immer bringen, mit einer alten autotune auf fumakilla war sie richtiggehend techhousig und ihre trance-wurzeln sind bekannt. liest sich chaotisch? war es nicht. höchstens mal technisch hörbar nachkorrigierend, aber als set schlüssig, ohne zum schluss auf das crescendo zu setzen.

notierte tracks

pineal navigation

o/v/r – post-traumatic son

no life signal

off / grid – play no games
rill – rakija
cirkle – unfolding memories

anja zaube

emmanuel top – tone
der dritte raum – trommelmaschine
autotune – keep it wrong

[berlin / 08.08.2025] berghain: reef

endlich!

wer an diesem datum nicht kann: am 14. november ist die nächste, und zwischendrin am 28. september eine weitere ausgabe der abyss.

reef

berghain

00:00 darwin
02:00 lechuga zafiro
03:30 mjk
05:00 j:kenzo

panorama bar

22:00 esposito
01:00 carré
03:00 upsammy
05:00 rhr
07:00 main phase

nachbetrachtung

rein: 22:30 uhr
raus: 8:30 uhr

und natürlich war’s die beste reef seit der letzten. mit zwei kleinen wermutstropfen:

erstens war unten früher schluss als angedacht. j:kenzo sollte drei stunden spielen, es wurden „nur“ zweieinhalb. das lag nicht an der qualität seines sets oder der mangelnden resonanz des publikums – beides ließ für mich keine wünsche offen. mir wurde beim gang nach oben klar, dass sich die panorama bar nach dem sehr energetischen rhr-set schnell geleert hatte und die party oben zu einem schönen abschluss geführt werden sollte.
an zu wenig potential in puncto „publikumsansturm“ kann es nicht gelegen haben. wenn ich zwischen mitternacht und 3 uhr aus den fenstern der panorama bar schaute, reichte die schlange wenigstens bis zum häuschen neben dem kiosk. drinnen war der füllgrad bei upsammy mit manch gut besuchtem sonntag vergleichbar, aber sonst auf beiden floors stets so entspannt wie bei der reef üblich. nähme ich die schlange als referenz, hätte quantitativ noch wenigstens die hälfte der bereits anwesenden in den laden gepasst. die tür war jedoch sehr strikt. so reichte „naja, für’s berghain“ als antwort auf die frage „warum seid ihr heute hier?“ nicht aus. augenscheinlich wurde also nach den leuten ausgesucht, die das line-up vorher wenigstens mal angeschaut hatten. führte im umkehrschluss zu einer publikumsmischung, die der reef gerecht worden ist.

zweitens das mjk-set. aber da bin ich durchaus zu puristisch oder gar besorgt, weil ich noch die musikalische annäherung der sub:stance an die klubnacht in erinnerung habe. für reef-standards fand ich ihn zu geradlinig, im rahmen einer klubnacht hätte ich ihn sehr für seine ausbrüche aus dem 4/4-kick-dogma gelobt. hat sich damit zwar gut in das rahmenprogramm unten eingefügt, mir hat’s die entscheidung für upsammy (die im peaktime-slot auf ihre art ablieferte, also weniger electronica, stattdessen durchaus ravig) erleichtert.

sonst ist gesetzt, dass darwin und esposito als residents zu egal welchem slot (also meistens zum anfang oder den schluss) eine tolle besetzung sind. esposito zu beginn mit techno, der stark von ambient beeinflusst war, gefolgt von waschechtem hip hop sowie dubstep. alles flankiert von einem publikum, das nicht etwa ungeduldig auf der tanzfläche wartet, dass etwas tanzbares passiert, sondern sich wenigstens geduldig anhört, was als nächstes kommen mag.
seitenschritt zu den veränderungen in der panorama bar: die anlage hat seit gut zwei monaten einen vergleichbaren aufbau wie unten. drei (oder gar vier?) subwoofer hängen jetzt an der decke, dafür steht am hinteren ende bei den kabinen jetzt nur noch einer – den hohlraum füllen jetzt lichter aus. gefühlt geht an meinem stammplatz etwas bassdruck verloren, allerdings finde ich den klang insgesamt jetzt ausgewogener. vorher war der dort von ganz schön viel vibration geprägt, nun kommen die nuancen mehr zur geltung.
darwin in den ersten 20-30 minuten mit ambient bzw. dubstep, legte sich dann jedoch auf reduzierteren drum & bass bzw. halftime fest. schon eine dicke ansage zu beginn, aber: funktionierte. nahm noch dazu lechuga zafiro nicht die butter vom brot, der tempotechnisch eher um die 140 als klassischem dubstep-tempo unterwegs, aber schwer zu klassifizieren war. für mich ein interessanter hybrid aus breakbeats / electro, techno sowie eben dubstep. zählt wie verraco zu den vertretern der jungen generation aus südamerika, die gerade auf den plan treten und schemata auf links bürsten.
gleiches gilt für rhr, der nach upsammy zwar tempo herausnahm, aber die leute mit subbass und dichteren rhythmen sehr gut bei laune halten konnte. zu carré kann ich leider nicht viel sagen – war zweimal kurz oben, einmal techhousig, zum anderen breakbeatig unterwegs. hab darwin sowie lechuga den vorzug gegeben.
j:kenzo hätte schon super auf eine sub:stance gepasst, aber besser spät als nie. fing mit klassischem dub bzw. roots an, womit die brücke zu dubstep schon geschlagen ist. das war auch gut 100 minuten das hauptthema, wobei auch mit clouds veritabler techno lief. dann (beinahe schon reef-typisch) der wechsel auf drum & bass zur letzten dreiviertelstunde. passte alles sehr gut ineinander, daher hätte ich ihm schon gewünscht, dass er die drei stunden vollmachen kann. war hoffentlich nicht sein letztes gastspiel.

wie sich bei den letzten ausgaben schon abgezeichnet hat, ist der zeitraum zwischen 6 und 8 uhr heikel. die taktik der reef scheint zu sein, jemensch mit headliner-qualitäten auf den schluss zu setzen (calibre, mala, j:kenzo), um das publikum bei der stange zu halten bzw. zu motivieren, länger zu bleiben. das funktioniert dann nur mit einem floor – und da gewinnt das berghain die letzten male regelmäßig, alleine weil die anlage den massiven bass besser transportiert. selbst wenn jemand wie calibre oben auf dem line-up steht, kann darwin unten schalten und walten, wie sie möchte.
ich kann verstehen, dass es dramaturgisch gewollt ist, die reef in der panorama bar zu beginnen und auch enden zu lassen. die realität sieht für mich (und das ist überaus positiv) so aus, dass das publikum nicht dazu tendiert, die party künstlich zu verlängern, sondern beim eventuell anstehenden restpensum des wochenendes (oder mit der vorhergehenden woche in den knochen) lieber früher geht. klar liegt da der impuls nahe, einfach mehr leute in den club zu lassen, wenn schon so viele in der schlange stehen. aber das würde wiederum die qualität des publikums verwässern und im schlimmsten fall zu musikalischen kompromissen führen.
wie die reef dem begegnen könnte: entweder das berghain bis 7 uhr bespielen (mit der option bis 8 uhr) oder unten mit ambient ausklingen lassen, so dass die leute mit bewegungsdrang automatisch nach oben gehen. oder den spieß umdrehen und ab 6 uhr oben den morgen mit ruhigeren stilen ausklingen lassen und im gegenzug das berghain bis 10 uhr offen lassen.

mag sich überdramatisch lesen, ist es aber gar nicht. müßig, darüber zu spekulieren, wie viele der abgewiesenen leute tatsächlich wegen der reef dort waren bzw. super reingepasst hätten. drinnen hatte ich in jedem fall den eindruck, dass höchstens wenige zaungäste und vielmehr die stilistisch offene fraktion vor ort war. und das war im vergleich zur klubnacht ein weiteres mal auf ganzer linie erfrischend und hat den status der reef als stammtermin in meinem kalender einmal mehr zementiert.

notierte tracks

die speisen sich fast völlig aus shazam, zum teil aber auch aus diesem reddit-thread, wo ich mir bei upsammy und j:kenzo die rosinen herausgepickt habe.

esposito

barker – paradise engineering
zenker brothers – let loose
ivy lab – vanity fair
roots manuva – next type of motion
dbridge, kabuki, cooly g & kid drama – my love
alix perez – melodrama
kercha – a strange story
crowley & schim – wervel
mystic state – city limits (feat. jack spencer)
11th hour – headrush
mystic state – understand
instra:mental – when i dip
darkai & ears – gems (distance souljah remix)

darwin

carrier – the fan dance (feat. gavsborg)
itti – side street
skeptical & dbridge – poor & poverty
chimpo, dub phisix & skeptical – buzzin
alix perez – elephant dreams
the untouchables – grassroots
j:kenzo – skatta (v.i.p.)
alix perez – understand

upsammy

aerae – nefanda
r-010 – metal foam racing motorbike
deviant electronics – loud and clear
fff – vegan librarian

rhr

croix – baila todo

j:kenzo

scientist – no armys
milton henry – this world
j:kenzo – ricochet
mungos hi-fi (feat. charlie p) – rules of the dance (kahn remix)
von d – show me (feat. phe phe)
j:kenzo – hoodwinked
j:kenzo – like a hawk (feat. flowdan)
addison groove – this is it
clouds – sharp like a razor
skeptical – cold fold
digital & spirit – phantom force (fracture remix)
j:kenzo – sykura

main phase

leod – untitled 09

[berlin / 12.07.2025] about blank: staub

die legendenwochen hätten eigentlich gestern in der zitadelle bei massive attack ihren abschluss finden sollen, dies wurde jedoch abgesagt. daher ist die erwartungshaltung an den monatlichen stammtermin in der autonomendiskothek keine geringere als dass es legendär wird.

ablauf

mdf

15:00 analog observer
18:00 ryba
21:00 ruman

zelt

12:00 tusko & temujin
14:00 elena sizova
17:00 nd_baumecker
20:00 alienata

nachbetrachtung

rein: 15:00 uhr
raus: 23:30 uhr

ich handle mal den mdf zuerst ab, weil ich dort insgesamt weniger zeit verbracht habe. analog observer war dort jedenfalls ein schöner einstieg mit der für mich passenden trippig-treibenden sowie hintergründig-melodisch mischung. ryba habe ich aus gründen quasi komplett verpasst – insgesamt vielleicht fünf bis zehn minuten gehört. nicht repräsentativ also. nächstes mal! rumans anfang war mir zu monoton, aber als im zelt feierabend war, hat sich der ausflug nach vorne in die ecke zum technikraum gelohnt. da gab’s den bass, der ein durch und durch perkussiv geprägtes set (die jungen leute sagen wohl „hardtechno“ dazu) angetrieben hat. überaus solide unterhaltung, die stimmung tat ihr übriges. auch bei ihm breakbeats zum schluss = pluspunkt.

im zelt war elena sizova sehr technoid unterwegs, als ich ankam und nahm das tempo- sowie soundtechnisch bis zu nd etwas zurück. nd selbst aufgrund mangel an objektivität meinerseits außer konkurrenz – endlich hat das mal mit ihm auf der staub geklappt. spielte über seine drei stunden sehr gemütlich und zurückgenommen ohne episch-hymnische momente, dafür mit der ihm eigenen stilistischen diversität und kohärenz. und breakbeats zum schluss. sowieso immer gut, das.
alienata ist meine vize-favoritin. techno mit ebm-einschlag, gerne auch mal minimal-perkussiv, und acid ist bei ihr sowieso fest gesetzt. das für sie übliche also, was als kompliment gemeint ist.

in schwung kam das ganze witterungsbedingt erst ab 17:00 uhr. jedoch war ich schon positiv überrascht, dass sich bei dem regen überhaupt noch leute auf den weg gemacht haben. die überdachte bühne im garten hat sich als alternative zum draußen abhängen ganz gut bewährt, und die entscheidung, die garten-tanzfläche im zelt zu belassen, war für meine begriffe goldrichtig. und die menschliche mischung sowieso.

notierte tracks

analog observer

scheermann – monji

nd_baumecker

polygonia – beyond light and shade (zum einstieg)
the mole – losing track (dave aju remix)
satoshi tomiie – a32
thomas schumacher – take me out
keith worthy – the elephant in the room
patcool – patcool
r. tyme – illusion
thee church ov acid house – theme (move d & d-man last train to buffalo remix)
jtc – mysterio re-enactment (acid alternative edition)
andrea maggino & francesco dinoia – take it back
anoesis – vision off
la pointe – umbra (nathan fake remix)
everything is recorded – porcupine tattoo (dj koze remix)

alienata

mutant beat dance – the human factor feat. naughty wood (marcel dettmann edit)
donato dozzy – techtresor
carpainter – kawasaki 100
dj hell – this is for you
skee mask – md25 (schlusstrack)

ruman

bluetoof – t’s dunya
linkan ray – four layers, und das gemischt mit moderat – reminder. entweder ein remix, der nicht veröffentlicht ist (weder der von special request, noch der von answer code request ähnelt dem, was auf dem mdf lief) oder er hat das original jeweils pünktlich zum refrain ausgeblendet.

[berlin / 03.07.2025] berghain: finest berghain – 30 years of hush

dvs1 tourt gerade anlässlich des 30-jährigen bestehens von hush, das als partyreihe wesentlich mehr vorlauf als das dazugehörige label hat. ich muss gestehen: in erster linie gehe ich wegen traxx als von ihm eingeladenen gast hin. es ist gut zehn jahre her, dass ich ihn auf dem nachtdigital gehört habe, und gut 20 jahre an einem sonntag an ort und stelle. wird also mal wieder zeit.

nachbetrachtung mit ablauf und notierten tracks

ich mach’s mir leicht und bringe alles auf einmal unter.

rein: 23:00 uhr
raus: 6:00 uhr

fühlte sich wie eine klubnacht vor 2010 an. keine nennenswerte schlange die gesamte zeit über (reichte am weitesten bis kurz hinter die gitter), drinnen gut dreiviertelvoll, die säule blieb als rückzugsraum geschlossen. wäre auch nicht nötig gewesen – mensch fand stets einen platz auf der tanzfläche und durchschlängeln geriet auch nicht zur akrobatik.
kann in der form gerne wieder stattfinden. vielleicht nicht in jedem monat und auch nicht mit dvs1 als kurator, aber quartalsweise mit einem resident, der*die sich einen gast einlädt, mit dem die zehn stunden frei aufgeteilt werden können. das bricht das durch die klubnächte etablierte format auf und schafft auch musikalische freiräume. war für mich jedenfalls einer der entspanntesten und (dank traxx) zugleich lehrreichsten berghain-besuche in diesem jahr.

22:00 traxx

kein set, sondern statement und lektion zugleich. mein faible für rauhe chicago-sachen ist bekannt, wurde auch bedient, aber auch „klassischer“ house, ebm, ein hauch electro kamen zu ihren ehren, womit er gut 40 jahre musikgeschichte beispielhaft mit vinyl ineinanderverwoben hat. mit seiner vielfalt bot er einen kompletten kontrast zu dvs1, was wiederum einige abgeschreckt hat. für mich herrlicher moment, als er nirvana zum schluss spielte und der vordere teil der tanzfläche das hart feierte, während die hintere hälfte ungläubig herumstand. alleine dafür gebührt dvs1 großer dank, ihn eingeladen zu haben.
wenn es nach mir geht: gerne mal wieder auf einen sonntag buchen – die klubnacht kann polarisierende sets mit ständigem mut zum risiko gut gebrauchen. auch bzw. gerade weil sich die erwartungen bzw. rituale in den letzten 20 jahren verfestigt haben.

tracknotizen

marshall jefferson – ride the rhythm
die krupps & nitzer ebb – join the rhythm of machines
konstruktivists – konstruktivists
the maniacs – luv eternal
drew sky – temper tantrum
daf – die lüge
nitzer ebb – shame (derrick may remix)
lcd soundsystem – throw
nirvana – raunchola / moby dick (live) (zum schluss)

03:00 dvs1

meine haltung zu ihm ist – ähnlich der zu ben klock – ziemlich unpopulär: beide sind technisch brilliant, hilft aber wenig, wenn mir inhaltlich über stunden zu wenig abwechslung geboten wird. hab’s drei stunden mit ihm probiert und den eindruck, dass er erst nach zwei stunden warmgelaufen war. dem fanclub gefiel’s offensichtlich und jedem*r sei der spaß an hypnotisch-tooligem techno gegönnt, wenn das alles gekonnt gelayert wird. das set hat mich jedoch darin bestätigt, dass ich nicht extra wegen ihm sonntags hingehen würde.

tracknotizen

audio resistance – hydrogen
gunjack – native circuit