der märz 2011 ist seitens der chefs als vinyl-monat auserkoren worden. exklusives material darf zwar weiterhin von cd gespielt werden, aber traktor und konsorten haben bis april pause.
ansonsten verspricht der kommende samstag, eine schön eklektische angelegenheit zu werden.
berghain
00h00-05h00: pete
05h00-06h00: mike dehnert live
06h00-08h00: matthew herbert
08h00-12h00: rødhåd
12h00-ende: boris
panorama bar: intergalactic fm nacht
00h00-04h00: intergalactic gary
04h00-05h00: legowelt live
05h00-08h30: i-f
08h30-12h00: david vunk
12h00-16h00: oliver deutschmann
16h00-19h00: funk d’void
19h00-ende: clé
12 euro, ich werde von 12 bis 12 dort sein.
review
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ankunft:
pünktlich um kurz nach mitternacht, langsam scheint sich das akademische viertel an der tür einzubürgern. drinnen gegen 0h30.
acts:
pete: hielt sich nur kurz bei dubstep-artigen tracks auf, schwankte noch vor 1h in die deutliche techno-richtung um. tool-phase so gegen 3 uhr und die von ihm gewohnten platten („caliber“ von joey beltram bspw.) in der letzten stunde. wie immer zum warm-up eine sichere bank.
intergalactic gary: weniger italo, dafür mehr chicago und detroit. darunter eine menge, was sich für den nachhilfeunterricht gebrauchen ließ. das alles so zielsicher ineinander verwoben, dass es eine wahre freude war.
mike dehnert: massive wände aus chords. mir gefällt „framework“ bisher auch am besten, aber dennoch ist mir sein sound auf dauer immer noch zu gleichförmig. liegt aber auch an mir, die tanzfläche war voll und der applaus ihm sicher, ins berghain hat er damit ganz sicher gepasst.
legowelt: nur kurz mitbekommen. bestritt sein set mit ableton live, weniger synths, dafür der alten chicago-schule verpflichtet (chicago shags ist mittlerweile eines seiner projekte, was dem, was er über die pa schickte, entspricht).
matthew herbert: um ehrlich zu sein, war ich schon gespannt, ob er das publikum mit kruden house-experimenten fordert. andererseits hat er mit „one club“ ein album hingelegt, was an allen ecken und enden „techno!“ schreit – dazwischen konnte also eine menge passieren. ohne den geneigten leser weiter auf die folter spannen zu wollen: er hat a) die vinyl-vorgabe eingehalten und b) eines der vielseitigsten und passendsten sets gespielt, die ich an einem samstag dort gehört habe. das fing u.a. mit gesloten cirkel an, setzte sich mit dance mania fort, irgendwann kam die gute, alte „needle damage“ von auto repeat, „hypokondriak“ von plastikman (kennt man noch von seiner globus-mix-cd), später noch „radio“ von ihm selbst, um am ende bei „fick“ von skream zu landen. in sich total schlüssig, und auch er wirkte so, als ob es ihm ganz schönen spaß bereitet. unbedingt wieder buchen.
i-f: spielte eher mit cds als mit vinyl, da gab es in den zehn minuten (mehr hat mir matthew herbert nicht zugestanden) die italo-offensive. beeindruckend, wie er die tracks so aus dem effeff kennt, dass er auch noch die textverse nachsingen kann.
david vunk: auch nur kurz mitbekommen, das war allerdings auch feiner acid-house.
rødhåd: wie schon im februar sowas von routiniert und druckvoll unterwegs, so dass man den eindruck gewinnen könnte, er würde sich hinter den berghain-decks wie zuhause fühlen.
fazit:
ein abend, an dem ich tatsächlich am liebsten auf den berühmten zwei hochzeiten getanzt hätte. die 12 stunden intergalactic fm haben oben sicherlich den horizont bei ein paar leuten erweitert oder einige andere vor den kopf gestoßen. gerade deswegen ist es aber wichtig, den leuten mit einem immensen musikalischen wissen und dem präsentationstechnischen können die nötige plattform zu geben.
favoriten für mich einmal (erhofft wie erwartet) matthew herbert und zum anderen intergalactic gary. generell eine stilistisch so große vielfalt, die für andere samstage schule machen sollte – gerade weil sie die gewohnheiten, die man an einem normalen berghain-abend eben bedienen möchte, so schön durcheinanderwarf. bin jedenfalls sehr zufrieden und erschöpft mittags richtung heimat gewandert.
wenn mich nicht wieder die tür kassiert, könnten wir uns oben treffen.