projekt holzmarkt und die mediaspree

das ist doch eine interessante wende, die sich auf dem ehemaligen gelände der bar 25 ergeben hat und welche die berliner zeitung (stand 21.06.2012, 15:08 uhr) als titelmeldung auf der website bringt.

zugegeben: das musikalische und hedonistische selbstbild der bar 25 hat mich davon ferngehalten, aber es scheint tatsächlich nicht zu verleugnen, dass sie nicht nur in den hirnen der easyjet-touristen, sondern sogar in den amtsstuben spuren hinterlassen hat. seit dienstag, dem 19. juni 2012, wird der seit mehr als zehn jahren für das gelände geltende bebauungsplan grundsätzlich geändert. dieser sah (welch überraschung) weitere büro- und hotelbauten vor, die laut bezirksbürgermeister von f’hain-kreuzberg franz schulz nicht mehr zeitgemäß sind, da diesbezüglich bereits genügend angebot herrschen würde. wer zwischen jannowitzbrücke und ostbahnhof den blick durch die fenster der s-bahn schweifen lässt, dürfte diese ansicht schnell teilen.
der meinung war auch die bezirksverordnetenversammlung, die diese änderung am gestrigen abend billigte. der grundstückseigentümerin (die bsr) wird durch diese entscheidung ein nicht unbeträchtlicher finanzieller schaden entstehen, da das gelände nicht mehr so dicht wie ursprünglich geplant bebaut werden darf und daher von der wirtschaftlichen seite etwas unattraktiver wird.

das bieterverfahren ist gerade vorbei, es bleibt also spannend, wer seine wie auch immer geartete kulturelle vision dort ausbreiten darf. dabei ist zu hoffen, dass diese nicht der verflachung anheim fällt, aber mit der nutzung des geländes für studentenwohnungen, einer kita und einem club habe ich erstmal wenig bedenken.
bemerkenswerter ist vielmehr, dass die bvv f’hain-kreuzberg sich damit den bürgerentscheid von 2008 zu herzen genommen hat und die personellen änderungen im senat dafür nutzt, dass (wieder einmal – zugegeben, ich bin durch meine master-arbeit immer noch voreingenommen) von dem bezirk ein signal für die künftige stadtentwicklung ausgehen könnte, welches in die für meine begriffe goldrichtige richtung weist. man stelle sich nur mal die völkerwanderungen auf der michaelkirchbrücke zwischen kater holzig (so er denn länger als die vorgesehenen zwei jahre existieren darf) und dem holzmarkt vor. wenn dann noch der tresor um die ecke wieder zu alter stärke zurückfindet (wie mir berichtet wurde, hat das booking-gespann dort nach zähem ringen durchgesetzt, dass sowas wie kanzler-nächte nicht mehr stattfinden sollen – auch wieder ein zeichen dafür, dass sich manches zum besseren wenden kann), könnte das ein neues vorzeigeareal für die stadt werden.

hier noch der link zum artikel: klick.

2 Comments

  1. interessante entwicklung. doch was genau meinst du mit „holzmarkt“? die fläche entlang der holzmarktstraße, die aktuell eben brach liegt? würde das areal mit dem gang über die schillingbrücke und dem ads club sogar noch um ein carré erweitern.

    im übrigen, für fans, pilgerer oder gar trauernde, den holzvertäfelten eingang der bar, mitsamt der charakteristischen „25“ hat man, vom spreeufer nicht sichtbar, rückseitig vor das kleine gebäude rechts neben dem radialsystem plaziert. aus den fenstern des ibis hotels gut zu sehen. 😉

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