[berlin / 02.09.2023] gretchen: pressure

kaum zu glauben, aber nach all den jahren verschlägt es mich zum ersten mal ins gretchen.

pressure
23:00 the bug in dub pt. 1
00:30 andy stott
01:30 the bug ft. miss red
02:30 coki
03:30 digital
04:30 the bug in dub pt. 2

tickets kosten bei residentadvisor 20,35 euro, start ist um 23 uhr.

nachbetrachtung

allem voran: mein stammladen wird das leider nicht, auch wenn ich froh darüber bin, dass so ein stück subkultur in der ecke kreuzbergs weiterhin existiert. aber im vergleich zum icon hat das gretchen für mich eher konzerthallenatmosphäre und weniger club-charme.

gut organisiert sind sie, ohne frage. klare durchsage an der tür, dass rauchen nur in der box 2 (zweite tanzfläche, an dem abend ohne musik) gestattet ist, kurzer taschencheck, leute nur häppchenweise reinlassen, so dass es an der kasse schnell geht.
ansonsten ist der hauptraum ein langgezogener schlauch. bar vorne rechts mit alibi-sitzgelegenheit. die fängt die erste welle an durstigen ab. die zweite, größere an der linken seite direkt neben der tanzfläche bzw. dem publikum, was unweigerlich zu publikumsströmen führt. von rechts nach links, wenn nachschub geholt werden möchte, und gleichzeitig ist das linke drittel gesäumt von leuten, die darauf warten, bestellen zu können (was kein seitenhieb an das barpersonal ist – die waren sehr fit) oder auf dem weg von hinten nach vorne (und umgekehrt) sind, um zum rauchen oder auf die andere tanzfläche zu gelangen. für diejenigen gibt’s direkt vorne links an der bühne auch ein schönes nadelöhr, an dem mensch besser nicht stehenbleibt, weil da in kurzer zeit ziemlich viele vorbei möchten.

das soundsystem war nicht das hauseigene, sondern das von the bug. wie bei soundsystems üblich: wuchtiger, warmer bass, aber die mittenlastigkeit war selbst mit gehörschutz schon unangenehm. licht bei den live-acts (nachvollziehbarerweise) sehr bühnenfixiert, bei den dj-sets wurde das publikum etwas mehr eingebunden. die tanzrichtung war dabei trotzdem klar.

andy stott für mich klarer gewinner. hab nach dem ambient-intro nur einen der track von „the slow ribbon“ erkannt, was mich hoffen lässt, dass bald was neues kommt. gerade den jungle/drum&bass-hybrid zum schluss würde ich sofort kaufen.
the bug zu beginn mit roots und dub, band erstaunlich viele auf der tanzfläche. sein live-act (an sich war das ein dj-set, bei dem er die instrumental-tracks mit serato abgespielt und miss red dazu gesungen hat) machte mir nochmal deutlich, dass ich ihm als produzent leider meistens wenig abgewinnen kann. ist aber geschmackssache und ihm nicht anzukreiden. wenn es sitzt, dann richtig. miss red hatte das alles jedenfalls sehr souverän im griff.
coki fand ich überraschend ok. hatte angesichts seiner produktionen der letzten jahre einen wobble-exzess erwartet, aber stattdessen wechselten ruhigere dubstep-tracks sich mit den sägezahn-tracks ab, was voll im dienst der party stand. „spongebob“ hat er beim break von „anti war dub“ nur angetäuscht und wenig später auch „eyez (v.i.p.)“ von mala sowie „cay’s crays“ von fat freddy’s drop im digital mystikz remix gespielt. die purist*innen hat er damit also auch abgeholt.
digital zu beginn mit der sorte an sägezahn-drum&bass, die mich anfang der 2000er davon hat abstand nehmen lassen. hab nur dessen erste viertelstunde mitgenommen und bin dann gegangen. er verblieb jedoch in der zeit nicht völlig in dem schema. vielmehr war es die mischung aus mangelnder kondition, mir fehlender bzw. mich nicht mitreißender clubatmosphäre und dem eindruck, das beste bereits mitbekommen zu haben, die mich so zeitig gehen ließ.

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