ist nun wirklich nicht so, dass ich in den vergangenen tagen unter langeweile gelitten hätte. bei dem hiesigen überangebot hätte ich jedoch langsam gerne welche.
18:15 peaches
19:30 gossip
21:00 róisín murphy
nachbetrachtung
auch wenn ich peaches am liebsten als haupt-act zum schluss gesehen hätte: das wäre lediglich meine musikalische präferenz gewesen. am ende war die dramaturgie des abends in der form genau richtig.
peaches mit dem zu erwartenden feuerwerk an ausgelebter queerness und gleichzeitiger punk-attitüde, wonach mann einfach nur die klappe halten und seine privilegien bzw. verhaltensweisen gründlich gegenprüfen sollte. und mit „private dancer“ eine zugabe, die mir bis ans ende meiner tage gänsehaut bescheren wird. an sich ein stück, an dem sich viele sängerinnen verheben würden – peaches lieferte jedoch die blaupause dafür, wie das angemessen interpretiert werden sollte.
gossip zu erwartend hymnischer, dank beth ditto ohnehin mit der energie von (mindestens) zwei windkraftparks – da saß alles.
róisín murphy hat mich zwar nicht umgestimmt, mir ein ticket für eines ihrer solo-konzerte zu holen und im vergleich zu gossip war das musikalisch wieder zurückgenommener, ruhiger. aber auch sie mit wahnsinnig toller bühnenpräsenz und die dunkelheit mit einem zurückgenommenen arrangement bei „the time is now“ gut ausnutzend. wenn ich einen wunsch frei hätte: die perkussiv-version von „sing it back“ kann sie gerne im studio einspielen und so veröffentlichen.
ganz hohes niveau aller beteiligten, auch wenn mich wundert, dass das aus der wuhlheide in die zitadelle herunterverlegt worden ist. macht als konzept bzw. mini-festival jedoch lust auf wiederholung – dann vielleicht mit mehr werbung vorher. wobei das in dem kleineren rahmen der zitadelle mit mehr nähe zur bühne und damit zu den protagonist*innen seine vorteile hatte. und guten sound obendrauf.