[berlin / 18.07.2007] kiki blofeld: peak of the week – klangterroristen time

laut prognosen soll es sich mit dem hochsommer bis mittwoch bereits wieder erledigt haben, aber sofern es nicht gerade den ganzen tag über bindfaden regnet, ist wenigstens jemand von den plattendrehern vor ort.

peak of the week – klangterroristen time
corvex (waschlabor)
t3ad (waldundwiesen)
royalty in exile (klangterroristen)
d. ment (klangterroristen)
stype (klangterroristen)

kiki blofeld
köpenicker straße 48/49
u-bhf heinrich-heine-straße
startet um ab 15 uhr mit 1 euro eintritt, ab 22 uhr 3 euro

[shouted.fm / 17.07.2007] elektrofahndung (k)nights

hätte ich vor einer woche auch nicht gedacht, dass wir ein double-feature hinkriegen, aber umso schöner, dass es mit zwei willigen plattendrehern geklappt hat, bzw. hoffentlich klappen wird. die technik kann ja immer noch einen strich durch die rechnung machen.

elektrofahndung (k)nights
dienstag, 17. juli 2007

20 bis 22 uhr:
bangin‘ bernd (phlobclub / hamburg)

22 bis 24 uhr
marcel heese (true-spirit.de / berlin)

zum stream gelangt ihr – sofern der link nicht längst im winamp, bzw. einem media-player eurer wahl in den bookmarks abgelegt ist – wie immer über shouted.fm.

rave strikes nun auch im spiegel wieder back

zumindest sind auch sie auf die idee gekommen, das hier seit jahren zelebrierte revival der (after-)after-hour-kultur zu portraitieren, und dies exemplarisch an zwei vorzeige-institutionen wie der beatstreet und dem berghain. in die bar25 hat man sich wohl nicht getraut.

soll nur als popcorn-lektüre für zwischendurch gedacht sein, wirklich bahnbrechende informationen stehen für szenegänger dort nicht drin, und für den stammleser ist eh hopfen und malz verloren, was etwaige hoffnungen in zukünftige rentenzahler angeht – da machen einmal mehr vermeintlich schockierende details auch nichts mehr aus. wobei ich stark annehme, dass man ihnen in konsumfragen auch nichts neues mehr erzählt.

klick

einkäufe vom 2. juli 2007

und weiter geht’s, der stapel links neben meinem schreibtisch bearbeitet sich schließlich nicht von selbst.

diesmal wieder per postboten via decks, die als shop im übrigen nur zu empfehlen sind. professionell, unkompliziert, und ab 100 euro spart man sogar etwas mehr als die versandkosten. die gründe dafür liegen gleich in der ersten lp, gehe aber noch näher darauf ein.

deepchord
vantage isle
[echospace [detroit] echospace 001]

da schlägt das herz doch gleich höher. ein album von denen, die ungestraft den sound von basic channel kopieren können, einfach weil sie es annähernd genauso gut können. kam unverhofft (auch das eine parallele zum berliner vorbild), enttäuschte bei den hardwax-vorschau-clips auch natürlich nicht – bis ich einen blick auf den preis warf. 30 euro für eine doppel-lp inkl. einer bonus-7-inch konnte ich nur als schlechten scherz verstehen. man ist es ja mittlerweile gewohnt, dass englische vertriebe für lps gerne soviel aufrufen, dass selbst günstigere plattenläden wie die space hall gezwungen sind, mindestens 18 euro aufzurufen. der regelfall sind 20 bis 23 euro, und das ist – bei aller liebe – eine preispolitik, die ich nicht mittrage, bzw. in dem fall auf cd ausweiche – dank anvisiertem einstieg bei serato. natürlich nur, soweit das überhaupt als silberling erhältlich ist, in diesem falle aber nur rein theoretisch möglich, da die cd sogar limitierter ist als das vinyl.
es liegt nicht mal am label selber, sondern tatsächlich am vertrieb, dem dafür gehörig die leviten gelesen werden müssten. die musik ist aber derart überzeugend, dass ich mich nicht nur in gedanken schon im hardwax sah, wie man als verzweifelter plattenjunkie mit ein paar substitutionskäufen eben diese platte mitbezahlt, um sich hinterher einreden zu können, dass man wenigstens im durchschnitt weniger bezahlt hätte. die hatten sie nur nicht mehr vorrätig, also mussten eben andere lösungsmöglichkeiten her. die bestand in dem fall aus decks, die an der preisschraube auch nichts mehr drehen konnten, aber im zuge einer sammelbestellung und wegfall von porto hat sich das soweit ausgeglichen, dass die drei platten den preislichen durchschnitt zwar nach oben reißen, aber nicht allzu dramatisch.
ihr seht: die ausrede zur gewissensberuhigung greift hier blendend, zur musik habe ich kaum was geschrieben, kann aber auch nur das wiederholen, was oben schon als lobeshymne erwähnt wird. die tracks enttäuschen auch in kompletter länge nicht, man sollte sich nur nicht von den namen der remixer verleiten lassen: bei echospace und spacecho legen die vertauschten silben ja schon nahe, dass es kein zufall sein kann, und wenn man discogs bemüht, findet man auch schnell raus, dass rod modell als eine hälfte von deepchord auch direkt beteiligt ist. es bleibt also convextion, der auf seine art und weise eh immer ein volltreffer ist (zumindest gehört er zu den herren, die produktionstechnisch in der champions league anzusiedeln sind, der rest ist reine geschmackssache) und das auch hier mit einem dunklen, mystischen remix unterstreicht.

caustic window
complilation
[rephlex cat 009 lp]

zusammenstellung der joyrex-serie von j4 bis j9, allerdings ohne die copyright-kritischen remixe von „popcorn“ und „r2d2“, wobei die j4 bereits im februar in meinen besitz gewandert ist – kann man also dort nachlesen, ob man was verpasst. wenn man mich fragt, macht man mit dem kauf der compilation schon alles richtig, ehe man sich für die originale in den dispo stürzt – und mit mr james generell eh. vor allem, wenn man dessen brachiale industrial-note schätzt, kommt man hier voll auf seine kosten. gerade die j9 trifft diesen nerv mit voller wucht, wobei es schon spannend wäre, ob man das den tresor-besuchern heutzutage (wieder) zumuten kann. die umgebung würde passen, es kommt also lediglich auf den versuch an.

james ruskin
transfer
[blueprint bpltd 04]

ihn fand ich als dj immer spannender als seine produktionen, und – soviel sei vorweggenommen – der kaufgrund sind hier die beiden remixe, das original ist eher durchschnittskost.
von kero hat man zwischenzeitlich auf detroit underground ein bisschen was gehört, aber wenn man sich dieses industrielle techno-brett, bei dem das tempo zugunsten eines massiven drucks gedrosselt wird, zu gemüte führt, muss ich mich schon fragen, warum labels wie shitkatapult oder bpitch nicht mal wieder was von ihm rausbringen, oder ob er tatsächlich so schwer greifbar ist. sein metier sind ja auch sonst – zumindest zeitweilig – downbeats oder das pure gegenteil: hier auf der rückseite zusammen mit xanopticon entsprechend als „xanoptikero“ bestens demonstriert. breakcore mit messerscharfen beats und sounds, also ohne die vielerorts bemühte distortion-überdosis, die härte demonstrieren soll. hut ab vor herrn ruskin, dem sound auf einem bislang eher für funktionalen techno bekannten label ein forum zu geben, bitte mehr solcher überraschungen!

boxhagener flohmarkt-einkäufe in der ersten jahreshälfte 2007

die überschrift verheißt viel, ist aber bei weitem nicht so. einmal im märz, einmal im mai, und das letzte mal konnte ich am vergangenen sonntag nicht widerstehen.

eurythmics
sexcrime (nineteen eighty-four)
[virgin schallplatten gmbh 601 604-213]

man wird sicher nicht mein pop-faible vergessen haben, aber die entscheidung, mir die platte zuzulegen, fiel tatsächlich durch ein set von dj traxx im berghain anno 2005. auch wenn ich das set sonst eher im qualitativen mittelfeld ansiedeln würde, stach die nummer heraus. jeder, der – wie ich – in den 1980ern mit dem radio aufgewachsen ist, wird neben anderen gassenhauern von ihnen auch manchmal den hit gehört haben, auch wenn die meisten sender (verständlicherweise) auf „sweet dreams“ – im übrigen auch auf der wunschliste – fixiert waren. ich erzähle auch sicher nichts neues, dass sie damals für den soundtrack zur zweiten verfilmung des orwell-romans zuständig waren, und auch die damals typische vermarktungsstrategie der majors lässt sich anhand der maxi auch mal wieder gut nachvollziehen.
heißt: die a-seite mit der langen version für die djs, auf der b-seite das selbe nochmal in der single-version für das radio und ein bonus-track. in diesem fall „i did it just the same“ – downtempo mit einem gewissen mysteriösen unterton, gehört für mich aber nicht zu deren sternstunden. der titeltrack natürlich absolut, der den kids von heute demonstrieren könnte, was gute popmusik sein könnte – wenn nur das interesse dafür vorhanden wäre.

.xtrak
relay ep
[peacefrog pf030]

und wieder einmal todd sines, wobei ich mir bei der ep schon wünschen würde, die „packet burst“ auf 7th city wenigstens komplett zu kennen, weil so ein überflieger wie „multiplexor“ hier nicht drauf ist. eigentlich besitzt nur „enim“ mit seiner sequenz überhaupt ein markantes element, aber die finde ich sogar alles andere als spektakulär. die restlichen drei tracks exerzieren rhytmische experimente mit bassdrum, ein bis zwei hihat-spuren und claps durch, klingen dabei dennoch packender als die heutigen glitch-exzesse. auch heute noch schöne tools, aber eine andere platte gehört da definitiv schnell reingemixt.

aeox
how do you wannit cooked ep
[mental.ind.records mir 002.2]

kaum zu glauben, fehlte aber noch, und dann findet man sowas für zwei euro in der wühlkiste im absolut jungfräulichen zustand. da wäre wieder das lamenti von den ewig nicht- oder wenigstens missverstandenen acts angebracht, andererseits werden die anhänger dieser richtung solche platten nicht so schnell wieder hergeben wollen.
allzu verständlich, zeigen al.x.e und hanno sich hier von ihren besten seiten, bei „c-blech“ ansatzweise verjazzt, „roll“ ist schönster rhytmischer krach, und die b-seite hat den (rotzigen) funk gefressen. entsprechend gepolte gehirne müssen sowas einfach mögen.

kraftwerk
radio-aktivität
[emi electrola gmbh]

ist eigentlich müßig, den wert dieses albums nach 22 jahren noch betonen zu müssen. alleine die b-seite ist eine musikalische offenbarung, die dem langzeittest auch noch in 50 jahren standhalten wird. leicht zugänglich ist dieses album keineswegs – wer hier erste electro-prototypen à la „nummern“ sucht, wird sich fast die zähne ausbeißen, andererseits mit einem album belohnt, welches die synapsen vollkommen bedient. den vier düsseldorfern gebührt damit einmal mehr großer dank.

squarepusher
big loada
[warp / rough trade]

ja, als cd. hatte die vor langer zeit im hardwax als vinyl unter den fingern, wusste aber damals nicht, wann, wo und wie das jemals einzusetzen wäre (also der gleiche grund, aus dem ich seinerzeit auch bogdan raczynski zurückgestellt habe). heute zahlt man für das vinyl etwas mehr, bleep bietet die mp3s leider nur in variabler bitrate an, und da kann man schon mal etwas mehr in eine absolut neuwertige cd investieren, die auf zukünftigen autofahrten sicherlich zu meiner festen begleitung wird und nebenbei auch noch als ausgangsbasis für dateiformate meiner wahl, die später in serato zum einsatz kommen werden, dient.
sonst kriegt man tom jenkinson in selten so zugänglicher form zu gehör wie hier. alleine „a journey to reedham“ macht lust auf hyperaktive bewegungen oder bringt zumindestens ein lächeln zustande. „come on my selector“ oder „full rinse“ sind nicht weniger als klassiker, und was für ein musikalisches as er in sachen harmonie ist, kann man bei „massif (stay strong)“ nachhören. eine seiner sternstunden, definitiv!

interna aus einem outbound-callcenter

soeben beim shopblogger entdeckt, und wer hier in letzter zeit mitgelesen hat, kann sich noch an die primacall-geschichte erinnern (lustig auch, dass heute mittag einer der jungen herren bei uns am s-bahnhof ostkreuz stand, um den nachwuchs mit neun euro pro stunde zu locken). dank herrn wallraff ist das thema vor einigen wochen auf der allgemeinen agenda gelandet, und auch ich habe anno 2003 bei einer mittlerweile – aus gründen, die ich wahrscheinlich nicht näher zu beleuchten brauche – geschlossenen „agentur“ versucht, private krankenversicherungen zu verkaufen. dies für drei wochen an drei tagen pro woche, inklusive „selbstrecherche“ der telefonnummern unter fadenscheinigen begründungen, und dann auch nur bei leuten im süden oder südwesten deutschlands, weil man im rest des landes schon dabei war, das einzig richtige bei solchen „cold calls“ („kaltakquise“ nannte sich das damals) zu tun.
ich habe es in der wenigen arbeitszeit zu keinem einzigen termin zum beratungsgespräch gebracht und meine arbeitszeit seinerzeit auch eher damit verbracht, die telefonnummern zu ordnen, bzw. die relevanten leute herauszufiltern und zu markieren. für eine terminvereinbarung habe ich bei ziemlich wenigen angerufen – mag blumig klingen, aber das gewissen kann stärker sein als man denkt.

wurde also zeit, dass jemand endlich mal ein tagebuch eröffnet und seine erfahrungen unter den von ständigem druck geprägten arbeitsbedingungen niederschreibt. mag auch der selbsttherapie dienen, trägt aber hoffentlich dazu bei, dass die praxis dieser call-center weiterhin im gespräch bleiben und diese seifenblase in hoffentlich nicht allzu ferner zukunft platzen wird. da bin ich mit meinen astrologisch interessierten aber hoffnungslos unsicheren hausfrauen und einsamen herren (neben telefonstreichen spielenden kiddies) doch echt hervorragend bedient.

klick für den callcenter agent

[berlin / 07.07.2007] tresor: the week of love part 3

der eintrag kommt verspäteter als sonst, aber ich wollte sichergehen, dass meine tagesform es auch zulässt, schon wieder die hallen zu betreten. die neugierde tut ihr übriges.

the week of love part 3
tresor
wolle xdp (tekknozid / berlin)
pacou (cache / berlin) live
dash (rampe d / berlin)
batterieraum
robert hood presents the grey area (m-plant / detroit)
simon dale (kiss 100 / london)
subtronic (tresor / berlin)
s. sic (tresor / berlin)

ab 23 uhr
12 euro

[berlin / 06.07.2007] tresor: the week of love part 2

irgendwie rauscht die love week etwas an mir vorbei, oder ist der name lediglich aus bequemlichkeit beibehalten worden?
egal, schickes line-up für den freitag, was der anlage unten hoffentlich den rest geben wird.

the week of love part 2
tresor
neil landstrumm (planet mu / nyc) live
kriek (tresor mp3 mix series / berlin)
mack (tresor / berlin)
batterieraum
woitek & leyk (berlin)
touane (persona / berlin) live

ab 23 uhr
10 euro

bilanz juni 2007

kurz vor dem schlafengehen noch die zahlen für den vergangenen, wirklich erfreulichen monat, in dem ich es tatsächlich irgendwie geschafft habe, so gut wie regelmäßig ein posting abzugeben. gut, zwang herrscht diesbezüglich bei mir eh nicht, aber es stimmt doch etwas fröhlicher, wenn man mehr als die hälfte der tage was zu sagen hatte.

aufrufe: 13728, aufgerundete 458 pro tag. hätte der juni 31 tage, wäre die 14000 überschritten worden. ich backe mal kleine brötchen und peile für den juli die 15000 an. ein bisschen selbstüberschätzung gönne ich mir hin und wieder dann doch…

am meisten gesucht wurde nach:
1. american apparel (gut geschnittene t-shirts, kann man nicht anders sagen)
2. stypeblog (wow)
3. tresor opening (wenn nicht hier, dann da)
4. tama sumo (die frau hat nach wie vor nichts verlernt)
5. avastar berlin (sympathische kreuzberger bar, bald mit neuer belüftung, was für die djs einem segen gleichkommt)

danke für die aufmerksamkeit, genießt die regenfreie zeit.

ein samstagmorgen in berlin

„mach deinen entzug doch bitte draußen!“

dies das flehen einer mir gegenübersitzenden jungen dame im letzten waggon der u1 zwischen warschauer straße und schlesischem tor, als ein etwas bleich aussehender herr seine magensäure mit entsprechend gut hörbaren geräuschen auf dem boden verteilte.

man sollte es ihm aber immerhin hoch anrechnen, schon um 9 uhr am samstag auf den beinen zu sein, auch wenn sein ausstieg am kottbusser tor den verdacht nahelegt, dass er am ehesten darauf bedacht war, nachschub zu holen.

aber mit sowas muss man auf dem weg zur arbeit eben rechnen…