[berlin / 30.07.2019] festsaal kreuzberg: sunn o))) / caspar brötzmann

die herren sind auf tour, um das erste von zwei alben für 2019 zu bewerben. im vorprogramm: caspar brötzmann, der mit seinem massaker den einstürzenden neubauten anno 2011 im kraftwerk berlin bei berlin live (eine sendung auf zdf.kultur, als es das noch gab) für meine begriffe ein bisschen die show gestohlen hat.

eintritt
30 euro

einlass
19 uhr

nachbetrachtung
die blähe ich nicht unnötig auf, weil meine kenntnisse nicht so tiefgehen, als dass ich songs bzw. stücke wiedererkennen könnte.

hab das konzert auf der empore im sitzen genossen, dadurch zwar nichts gesehen, aber das wäre bei sunn o))) auch nur etwas weiter vorne gegangen, wo der nebel wahrscheinlich nicht so dicht war.
caspar brötzmann hat die rolle des anheizers sehr gut ausgefüllt und auch lauteren sprechgesang gab es im letzten stück.

sunn o))) spielten gut 100 minuten ohne pause durch, zwischendrin mit trompeter, aber beneidenswert flüssig zwischen den einzelnen stücken, ohne dass sich ein übergang bemerken ließ. wie gesagt: nichts wiedererkannt, hätte auch alles genauso gut improvisiert sein können. in jedem fall hat es sich gelohnt – für beide. würde jederzeit wieder hin.

[berlin / 11.04.2017] festsaal kreuzberg: mark ernestus‘ ndagga rhythm force

der festsaal hat ja mehr oder minder einvernehmlich das white trash an der grenze zwischen kreuzberg und treptow übernommen, und dort gastiert heute das projekt, das mir mit „lamb ji“ anno 2015 bis heute einen der besten tracks der letzten jahre beschert hat. dazu noch burnt friedman an den plattenspielern – das schaue ich mir gerne an.

ablauf
21h00 the master musicians of jajouka led by bachir attar
22h30 mark ernestus’s ndagga rhythm force
on decks: burnt friedman

eintritt
18 euro

adresse
festsaal kreuzberg
am flutgraben 2
u-bhf schlesisches tor

nachbetrachtung
von vorne bis hinten eine absolut runde sache. das fing schon sehr gut mit burnt friedmans fast schon an freejazz erinnernde einleitung an. die master musicians aus marokko sagten mir bis dato nichts, erinnerten mit ihren gerne mal über zehn minuten dauernden jams aber an das, was man mit basaren oder straßenkonzerten verbindet.

die ndagga rhythm force sollte man unbedingt erlebt haben. da stehen sie als acht musiker auf der bühne mit einem richtigen drummer, zwei an den sabars, einer talking drum, einem keyboarder, einem gitarristen, mbene diatta seck als sängerin sowie einer tänzerin (die besetzung der jeweiligen jahre lässt sich auf der band-website nachlesen). haben meistens zwei stücke in einem gespielt, wovon „lamb ji“ (was mich auf sie hat aufmerksam werden ließ) ziemlich zum anfang kam.
unwahrscheinliche spielfreude, komplexe rhythmik, interaktion mit dem publikum in der form, dass leute zum mittanzen auf die bühne geholt worden sind. und mark ernestus hält sich ganz bewusst im hintergrund und justiert im front of house am sound nach.

also absolut nichts zu meckern. hab seitdem zwar ein paar gelegenheiten verpasst, sie in berlin zu erleben, aber sie sind ja glücklicherweise mehrmals pro jahr hier.