[leipzig / 07.01.2024] institut für zukunft: staub x rillendisco

jahresvorsatz für 2024: auch mal nach leipzig fahren, wenn die rillendisco einen sonntag alleine bespielt. nicht nur für den jährlich einzigen ausflug.

ablauf

trakt 1
14:00 irakli
16:00 resom
18:00 caleb esc
20:00 mareena

trakt 3
16:00 rillendisco allstars

nachbetrachtung

in trakt 3 war ich insgesamt vielleicht drei minuten und habe dort nur motram mitbekommen. sonst war ich plaudernd an der bar und noch länger auf trakt 1 am tanzen. füllgrad für meine begriffe perfekt – nicht zu wenig leute, so dass kein stimmungstechnisches vakuum entstand (eher im gegenteil), nicht zu viele, um ein potentiell unangenehmes gedrängel entstehen zu lassen.

wie in den jahren zuvor – alle vier sets mit für mich eigener qualität:
irakli zunächst abstrakter und etwas trippiger. „mike parker auf prologue“ war eine der platten, die er mir auf nachfrage mitteilte. im nachhinein wünsche ich mir, dass ich noch kurz eine sprachnotiz mitgeschnitten hätte, um die jetzt genauer benennen zu können als „klingt nach einem track von der ‚lustration'“. später dann fordernder („gateway“ von ben klock & fadi mohem).
resom bestach durch vielfalt, die u.a. sandwell district (der function-track ohne titel vom „sampler single one“), house, breakbeats (djrum – untitled 9) und klassiker (bam bam – where’s your child) miteinander verheiratete.
caleb esc wie eh und je eine bank und weiterhin zwischen trippig und perkussiv. keinen track erkannt, nichts shazamt, aber wie immer sowas von ineinander greifend, dass der fluss sich von selbst ergab.
gleiches gilt für mareena, die tief in der tribal-kiste um die end-1990er/anfang-2000er gewühlt haben muss. toolige tracks, die sich in den dienst des sets stellen und schnell gemixt werden wollen. tat sie auch bei flottem tempo und arbeitete wie andere bei den ausgaben zuvor auf den höhepunkt ab 21 uhr hin. leider ist das auch der zeitpunkt, zu dem der nahende aufbruch bei mir als kontrollfreak seine schatten vorauswirft.

sollte es mit dem jedes jahr erneuerten vorsatz, leipzig sowie das ifz häufiger zu besuchen, nicht klappen: das stelldichein zu anfang des jahres halte ich mir gerne weiterhin frei. erst recht mit so einer reisegruppe wie dieses mal.

[berlin / 09.12.2023] about blank: staub

und dann ist da noch der monatliche pflichttermin. noch nicht ganz raus, wann ich es hinschaffe. aber wenn, dann wird es recht kurz.

ablauf

zelt
10:00 farhan
13:00 i.nez
14:00 anautic
17:00 jupiter sturm
19:30 modschi

mdf
13:00 boyd schidt
16:00 max shen
19:00 nadine talakovics

nachbetrachtung

wie angekündigt: ein kurzes vergnügen – von 19:30 uhr, bis es kurz vor 22:00 uhr für mich als verstärkung an der kasse für die transition losging. und wie es im about blank halt so üblich ist: erstmal eine halbe stunde (eigentlich fast eine ganze) ankommen und leute begrüßen, nebenher eine club mate trinken, um nach dem vorprogramm wieder fit zu werden. und ansonsten am rand mitgewippt oder sitzenderweise zugehört/-geschaut.

war jedenfalls eine gute entscheidung, beim dezember als besucherschwachem monat und mit dem anstehenden konkurrenzprogramm (19-jähriger berghain-geburtstag, pornceptual, synoid im rso) die lobby als floor nicht zu bespielen. so war’s auf dem mdf und im zelt gleichermaßen gut gefüllt, musikalisch ergänzten sich beide floors auch gut (nadine treibend-dubbig, modschi melodisch, aber auch mit einer der am meisten unterschätzten sandwell district: „scale 1“ von ch-signal laboratories). und sowieso und überhaupt ist und bleibt’s einfach das familientreffen, das ich mir nicht entgehen lassen möchte.

mehr gibt’s dazu nicht zu sagen. mal schauen, ob ich es zur januar-ausgabe packe – die abschlussparty von de school lockt mich schon ziemlich, auch wenn stand heute (12.12.2023) noch kein line-up draußen ist. hängt aber auch von meinem erfolg beim ticketkauf ab.

[berlin / 11.11.2023] about blank: staub xxl

und dann ist da noch der andere monatliche pflichttermin, den ich urlaubsbedingt im letzten monat verpasst habe. dafür jetzt mit übergröße.

ablauf

mdf
10:00 hks97
13:00 motram
16:00 caleb esc
19:00 stanislav tolkachev & katya milch
21:00 s.ra
00:00 sebastian bayne
03:30 ryba
07:00 savas pascalidis

lobby
12:00 lasha chkhaidze
20:00 snuffo live
21:00 toke
00:00 tamypro
03:00 ado
06:00 ady toledano

zelt
14:00 pilijo
16:00 rvds
19:00 kovvalsky
22:00 pause
23:00 hanna niehaus & early_desire & modschi

nachbetrachtung

war grob von 22 bis kurz nach 7 uhr anwesend und blieb auf keinem floor wirklich länger. hatte weniger mit der qualität der musik, sondern vielmehr mit dem verlagerten schwerpunkt (wohlergehen der*diejenigen hinter den schaltzentralen) zu tun. daher ist das resümee wesentlich stichpunktartiger als sonst.

im negativen gibt’s für mich nur wenig. zu nennen ist (wofür sowohl staub als auch das blank eher weniger was können) die herdendynamik, spezifisch eine gruppe davon: raucher*innen.
so sehr ich die rauchfreiheit innerhalb der gemäuer begrüße, wird sie in den kälteren monaten zu einem problem, da sich alle auf dem podest richtung garten versammeln. es ist zwar nachvollziehbar, die vom gebäude abstrahlende restwärme zu nutzen, um sich keine lungenentzündung einzufangen, aber der hauptversammlungsort direkt vor den türen ist suboptimal.

ansonsten für mich durchgängig angenehmer füllgrad und keine musikalischen ausreißer nach unten. toke mit tempiwechseln auf der lobby, was auch mal bis (gefühlte) 110 bpm heruntergehen konnte, tamypro bouncig-ravig, ado (mein dortiger favorit) rauher mit chicago-anleihen (einziger shazam des abends: hermeth – ghetto west coast), ady toledanos melodischer stil erinnerte mich an massimiliano pagliara.

den mdf fand ich durchgängig wenigstens stabil. s.ra mit gut forderndem dubtechno, bei sebastian bayne fand ich die ersten zwei stunden mit tracks aus den end-1990ern/anfang-2000ern (technasia – hydra, dj hmc – 6 am) besser als den schlussteil mit 144 bpm rave-techno. ryba räumte für mich wieder mal ab – ungefähr gleiches tempo, aber schnörkellos-trockener. und das, was ich schon relativ müde von savas pascalidis mitbekam, ließ auf das tribal-techno-revival hoffen.

im zelt ging’s nach der pause erst new-wavig, dann discoid/electroclashig/poppig weiter. funktionierte nach der anlaufphase so gut, dass die drei bis 5 uhr eine stunde dranhängen konnten.
grobe orientierungspunkte, alle weit nach mitternacht:
grace jones – pull up to the bumper
miss kittin & the hacker – frank sinatra

[berlin / 09.09.2023] about blank: staub

aktueller plan: früh kommen, nachmittags gehen, kurz vor ende zum übergang zur transition wiederkommen.

ablauf

garten
10:00 toxido mask
13:00 unknown*
16:00 diamin
19:00 irakli

mdf
14:15 hasan poppu live
15:00 tempus fugit
17:00 horkheimer
19:00 squaric
21:00 stanislav tolkachev

*: aus früheren ausgaben auch bekannt als karapapak.

nachbetrachtung

war nur gut eine stunde „richtig“ (14 bis 15 uhr) und dann noch zur vorbereitung auf die transition ab 21:30 uhr da.

mit dem nachmittagstiming habe ich wahrscheinlich den am meisten polarisierenden abschnitt erwischt. finde sowas grundsätzlich gut bzw. unknown hat mich mit „arit (vlsi version)“ von monolake auf dem richtigen fuß erwischt und dann mit dem quasi-direkten schwenk auf disco am laufenden band brüche provoziert. bis zum madonna-remix (kann ich nicht spezifizieren, in jedem fall war „frozen“ die vorlage) war’s nicht mal eine viertelstunde hin. für die einen kraut und rüben, für mich die kategorie „muss mensch erstmal bringen“. kam mir in dem zusammenhang gar nicht so deplatziert vor.

auf dem mdf mit hasan poppu dann die weitere überraschung. die ersten 20-30 minuten eigentlich nur noise und drone mit gitarre, durchbrochen von langsamen kickdrums, wieder wechsel auf drone und irgendwann mal ein seichter house-beat mit heile-welt-pianosequenz und geloopter „ecstasy, ecstasy, ecstasy“-stimme. einziger minuspunkt für mich: der live-act filmte mit smartphone-kamera inklusive schwenk ins publikum. auf den aufnahmen wird mensch wegen gegenlicht durch den beamer wahrscheinlich nicht viel erkennen können. aber wenn besucher*innen schon die kameras abgeklebt werden, wäre es schön, auch die acts dafür zu sensibilisieren.

von irakli habe ich später nur „acid eiffel“ von monsieur garnier mitbekommen, was sich bei ihm als stammtrack etabliert hat. stanislav tolkachev zwischen rauh und trippig.

gerade die nachmittagsstunde hat mir gezeigt, dass nach zehn jahren staub (und der gut doppelten anzahl an jahren, in denen ich clubluft schnuppere) noch überraschungen möglich sind. das war so gar nicht das, was sich an drehbücher hält. und da ich des schema f etwas überdrüssig bin, begrüße ich sowas – auch wenn (bzw. gerade weil) das polarisiert. sah abends ganz danach aus, als ob die kurve zum allgemeinverträglichen noch locker genommen worden ist.

[berlin / 15.07.2023] about blank: staub

eine gute woche nach dem einen pflichttermin gleich weiter zum nächsten.

ablauf

garten
10:00 frau levi
13:00 nike.bordom + renken + irakli
16:00 manuel münster
18:00 harre
20:00 verboten

mdf
14:00 mu“he
17:00 erik jabari
20:00 fr. jpla + caleb esc

nachbetrachtung

kam wegen der wärme und dem finalisieren der fusion-nachlese erst um 17 uhr aus dem knick bzw. an und die erste stunde auch nicht weiter als zur live-act-bühne im garten. spricht mal wieder für das monatliche familientreffen, sich erstmal mit diversen (auch neuen potentiellen) mitglieder*innen festzuquatschen.

auch danach war ich meistens eher rastlos und kam erst so wirklich in fr. jplas / calebs letzter stunde auf dem mdf in stimmung. da hat für mich jedoch vieles gestimmt: sound, licht, füllgrad, wärme auch erträglich (das quasi-hanteltraining war dank mitgebrachtem pflanzenbestäuber mit anderthalb liter fassungsvermögen inklusive). kam mir auch von der intensität her so vor, als ob die beiden auf die stunde hingearbeitet haben, in der die leute von draußen kommend nochmal drinnen die reserven mobilisieren – dafür war der soundtrack jedenfalls passend.

generell aber wieder mal keine ausreißer nach unten. harre rannte mit tracks alter schule bei mir eh offene türen ein, verboten wavig/ravig und zum schluss hin etwas epischer – das passte alles, wenn auch manchmal mixtechnisch weniger, dafür atmosphärisch.

notierte tracks (*: shazam / decksharking)

erik jabari:
chlär – unknown velocity*

harre:
joey beltram – arena
neil landstrumm – takks
rue east – remove
und einer der besten tracks überhaupt zum schluss: underground resistance – amazon

verboten:
apparat – caronte (radio slave remix)*

fr. jpla / caleb esc:
pttrn – contempt / suggest 6*

[berlin / 10.06.2023] about blank: staub xxl

dieses mal 24 stunden lang, alle floors.

ablauf

garten
10:00 i.nez
13:00 charlie
16:00 rapha.
19:00 steffen bennemann & dj polo

mdf
visuals pixelflowers
14:00 frantz michael
17:00 3.14
20:00 hang aoki
23:00 caleb esc
02:00 sven von thülen
05:00 irakli b2b stanislav tolkachev
07:00 nadine talakovics b2b ryba

lobby
22:00 samo rane
00:00 olin
02:00 jaq attaque
04:00 shai sensi
07:00 modschi

hütte
00:00 ceo of novafuture
02:00 marc von der hocht
05:00 d.k. dent

nachbetrachtung

fazit vorangestellt: war wieder einmal richtig rund. stammpublikum eh beste, musikalisch wenigstens gut (olin, rapha., samo) bis hervorragend (3.14, sven von thülen).

nur am rande: ist für mich ein ganz guter modus, die reihenfolge für die (x)xl-ausgaben umzukehren: vorher herzhaft essen statt wie hinterher bei den „normalen“ ausgaben.
nebenwirkung: war dadurch erst später da, so ab 16 uhr. aber ab da gibt’s für die nächsten 12-13 stunden nichts zu meckern – außer dass ich die letzte stunde von sven von thülen lieber bewusst und tanzend als im halbschlaf mitbekommen hätte. lag nicht an ihm, bin wohl mittlerweile tatsächlich auf tagsüber konditioniert.

der mdf für mich durchgehend stabil bis richtig gut: 3.14 hat bei mir am frühen abend bleibenden eindruck hinterlassen, auch wenn das tageslichtentzug bedeutete. aber das war schön trockener, im besten sinne tooliger techno bei ausreichend platz – sowas muss ich mittlerweile ausnutzen. hätte gerne mehr davon gekannt (bzw. erkennen lassen), aber da er mit den tracks arbeitete und meistens nie einer alleine lief, konnte shazam nichts ausrichten.
visuals schmücken jede party. war auf dem mdf auch toll, sie kamen jedoch im seitenschiff nur zur geltung, sofern sich dort wenige (am besten keine) leute aufhielten. wenn mensch mal auf einer der bänke saß, leuchtete der beamer direkt ins gesicht. die beiden (oder waren’s drei?) fernseher am dj-pult jedoch richtig gut. evtl. wäre das auch etwas für’s seitenschiff – auf der bassbox und dem absorber richtung bar. oder die bänke auf die andere seite stellen und dabei die durchgänge freilassen, wenn das brandschutztechnisch klargeht.
und auch wenn es natürlich immer härter geht: den meisten wird’s hoffentlich genug techno im garten gewesen sein.

samo gefällt mir richtig gut, wenn er nicht so hart spielt und caleb nach wie vor, wenn er härter spielt. tanzflächentechnisch für mich anstrengender füllgrad zum finale im garten und gegen 2 uhr in der lobby. komischerweise war’s auf dem mdf stets gut auszuhalten. mögen manche wegen der wärme anders sehen, aber als tresor-sozialisierter ging das noch klar.

trackbeispiele (*: shazam / **: shazam, obwohl ich’s eigentlich wissen sollte, weil bereits in der sammlung)

rapha.
cem3340 – japanese computer*
robert armani – ambulance* (warum ich die noch nicht habe, ist mir ein rätsel)
unit moebius – penetrator**
tim taylor & dan zamani – planet of drums 01*

3.14
monrella – main whipping**

steffen bennemann & dj polo
robotman – doo da doo (plastikman’s acid house remix)
marco carola – compressed
dj deep – stressin (ich muss zugeben: ein viertel meiner konzentration war den rest der staub über damit beschäftigt, den zu identifizieren. ich kam letztendlich nur am tag später drauf, als ich meine excel-liste durchging, in die ich meine erstandenen werke – analog wie digital – eintrage.)
johannes heil – paranoid dancer (vorletzter track)
emmanuel top – acid phase (letzter track)

caleb esc
luca la rocca – wa*

olin
paranoid london – paris dub 3
speedy j – klave* (da hat der herr paap tatsächlich was auf rekids veröffentlicht. mensch lernt nie aus.)
justin cudmore – real shock*

jaq attaque
wishmountain – radio
d.h.s. – the house of god (surgeon remix)

sven von thülen
spokesman – acid creak (pierre’s reconstruction mix)
robert hood – range
solid state – sequencial*
dying & barakat – outline*
millsart – steps to enchantment (stringent)
fjaak – plan of escape*

[berlin / 13.05.2023] about blank: staub

und schon wieder ein monat rum.

ablauf

garten
10:00 ben kaczor
13:00 soela
16:00 lawrence
19:00 resom

mdf
14:00 ly sas
17:30 dj sodeyama
20:30 efdemin

nachbetrachtung

da ich den ://-geburtstag nur am sonntag mitgenommen habe, kam mir das wie ein bonus-track zur garteneröffnung vor. fast vollständiges familientreffen, dazu für mich wenigstens gute (soela, ly sas, resom, dj sodeyama) bis klasse sets (efdemin, lawrence). und trotz schlange mit der aussicht auf überfüllte tanzflächen nach gartenschließung (weil die lobby als pufferraum wegfiel) war’s mir nirgends zu nervig und die fast 12 stunden im nu vorbei.

ich hätte mir fast keinen besseren gartenauftakt für die staub wünschen können. „fast“, weil die aufziehende kälte und das regentröpfeln bei lawrence irgendwie nicht so in die meteorologischen aussichten eines durchgängig sonnengefluteten gartens passte. aber das ist auch eher mein problem.

ly sas bitte unbedingt wieder spielen lassen. das war in den kurzen momenten nachmittags auf dem mdf ein richtig gutes techno warm-up, was die marschrichtung auf dem mdf gut vorgab: dark, nicht zu schnell, viel raum für subbässe. nur deswegen bei „gut“ gelandet, weil ich wegen vitamin d lieber draußen als drinnen sein wollte, sie also eher das zu dem zeitpunkt noch strahlende wetter als gegner hatte.

soela zwischen house und dubtechno mit gutem geschmack, hat meinen (guten) eindruck von ihr im letzten november aus dem rso bestätigt.
an lawrence habe ich eh einen narren gefressen, weil er eher der mann für die leisen, subtilen töne ist. das mag an den bedürfnissen mancher gäste für die uhrzeit vorbeigegangen sein. aber in zeiten von sets, in denen es zu zählen scheint, möglichst viele tracks unterzubringen, ist es für mich eine wohltat, etwas zu hören, das aufmerksamkeit oder geduld notwendig macht, aber diejenigen mit interesse an sowas durch sorgfältig ausgesuchte tracks ködert. lawrence ließ viel raum für die einzelnen stücke und provozierte dabei keine harten brüche, sondern forderte vielmehr die leute dahingehend, all dem eine viertelstunde zeit zu lassen. wenn mensch abfahrt haben möchte, ist das nichts – das wurde imho auf dem mdf ganz gut bei dj sodeyama bedient. diejenigen, die es minimal und zuweilen sphärisch haben wollten, waren in besten händen.
efdemin war in puncto langfristiger aufbau grundsätzlich nicht anders. da dominierten tracks mit trippigen sequenzen, wo sich die elemente auch erst nach den übergängen addiert haben. das gefiel mir am mdf dieses mal sehr: statt tempo lieber auf lange sicht fahren, so dass die sets sich gegenseitig ergänzten, aber keine*r den wechsel zum anlass nahm, den vorherigen aufbau einzureißen. griff für mich alles gut ineinander und nahm die leute trotzdem mit.
resom in der ersten hälfte erstaulich technoid-melodisch, aber für mich eher hintergründiger soundtrack zum plaudern. soll die qualität nicht schmälern – die volle garten-tanzfläche spricht dafür, dass einige genau darauf gewartet haben.

trackbeispiele (*: shazam)

soela:
maurizio – domina
itamar sagi – series 1*
pepe bradock – deep burnt

dj sodeyama:
truncate – modify

lawrence:
monobox – realm
der zyklus – formenverwandler* (wobei shazam das als „die dämmerung von nanotech“ identifiziert. das ist jedoch falsch und liegt daran, dass der vertrieb die betitelung für die digitale wiederveröffentlichung der zwei gigolo-veröffentlichungen auf frustrated funk durcheinander gebracht hat. muss einem discogs-kommentator recht geben, dass man das genauso gut für the other people place halten könnte, was jetzt auch nicht das schlechteste ist und geographisch/inhaltlich ohnehin direkt daneben liegt.)

efdemin:
joris voorn – many reasons*
dj hell & richard bartz – take a shot
indio – phoenix* (letzter track)

[berlin / 15.04.2023] about blank: staub

erster (geplanter) pflichttermin im about blank für das wochenende.

ablauf

lobby
10:00 modschi
13:00 tight cherry
16:00 paul fleetwood
19:00 overland

mdf
14:00 irakli
17:00 tano
20:00 kaspar melchior b2b henrik krog

zelt
15:00 inez b2b r4f4
17:30 tiger
20:00 antikka

nachbetrachtung

insgesamt war’s für mich weniger party, sondern vielmehr das monatliche wahlfamilientreffen, geprägt durch die vorfreudige aufregung auf die golosa. deshalb bin ich auch schon nach fünf stunden gegen 21 uhr wieder los. war eher (wieder mal) am plaudern und beim set von tiger am längsten auf dem floor , wo er einen wirklich locker-souveränen eindruck machte. dabei hängengeblieben: „w.i.r.“ vom wassermann im remix von alter ego (jaja, ich weiß. sven väth steht auf der platte, aber die herren wuttke / flügel dürften ihrerzeit den löwenanteil an arbeit gemacht haben.) sowie „blackwater“ von octave one und „black russian“ von dvs1 zum schluss.

generell: jeder floor holte mich musikalisch ab, wenn ich drinnen meine runde drehte. der mdf trocken-funky (tano) und bei der lobby kann ich jetzt nicht zuordnen, ob die chicago-charmeoffensive bereits overland oder noch paul fleetwood war. zumindest hat overland den positiven eindruck auf der warning zwei wochen später nochmal eindrucksvoll bestätigt.

auch wenn’s (zu) kurz war: hab tatsächlich nichts zu meckern.

[berlin / 26.03.2023] watergate: bewegungsfreiheit #21 x staub

nach vier jahren endlich mal wieder watergate. ein floor sollte reichen. wenn nicht, freut’s uns umso mehr.

ablauf
15:00 i.nez b2b modschi
19:00 ahu
21:00 ryba
23:00 rachel noon
01:00 any mello
03:00 iron curtis

eintritt
von 15:00 bis 17:00 uhr: spendenbasis
ab 17:00 uhr: 15 euro

nachbetrachtung

nachgereicht am 17. juni 2025.

eine ausgabe, bei der ich bis zum schluss metaphorisch etwas an den fingernägeln geknabbert habe, ob wir nicht draufzahlen müssen. schlussendlich umsonst – es kamen 1600 euro zusammen, die wir verspenden konnten. quantitativ war’s dennoch von den vorherigen ausgaben entfernt und es um 4 uhr auch nicht mehr sinnvoll, die party noch fortzuführen. was nicht am stabilen house von iron curtis lag, sondern an der vernünftigen entscheidung, eine abebbende stimmung nicht noch über gebühr zu strapazieren. ein angenehmer sonntagnachmittag/-abend war’s bis dahin in jedem fall.

ansonsten erinnere ich mich noch an i.nez, die mir auf die künstlerinnenbetreuende frage, ob denn alles vorhanden sei, trocken ein „es ist alles da, bis auf den flow“ entgegnete. ahu, der „extac (909 rzi session)“ von dj deeon spielte. any mello war mir inhaltlich zu eindimensional, aber zu der zeit saß ich auch bereits an der kasse.

[berlin / 11.03.2023] about blank: staub

ablauf
lobby
10:00 dj boney s
13:00 seqta
16:00 kimmy msto
19:00 the am

mdf
14:00 asem shama
17:00 oliver deutschmann
20:00 farhan

zelt
15:00 toyota pradi
17:00 daniel wang
19:30 vilma b2b bkmn

nachbetrachtung
klarer gewinner für mich oliver deutschmann. das war im besten sinne toolig, nichts gekannt und shazam hat bis auf eine ausnahme nichts erkannt, weil eigentlich immer zwei tracks zugleich liefen. toller fluss mit atempausen zwischendrin. hat mich damit von daniel „more cowbell!“ wang weggelockt, dessen disco-auswahl mit viel zuckerguss obendrauf sowie mit eingestreutem acid house daherkam. aber: so kennt mensch ihn, und wie seine videos für electronic beats nimmt er sets auch als eine art lehrstunde und hat selbst immense freude daran. mir war’s im zelt zu der zeit nur zu kalt. da kam das sportliche tempo und der gut gefüllte mdf bei zum set passendem licht sehr gelegen.

für mich war’s der optimale füllgrad. allerorten stets genügend platz, wobei das für die zeit bis 22:00 uhr gilt. danach wurde es auf dem mdf als einzig übrigem floor nochmal (erwartbar) voller. der ruf des post-staub-burgers war zu der zeit jedoch sehr laut, also gab ich dem nach.

musikalisch brauchte diese ausgabe, um mich abzuholen, aber dafür dann so richtig. fing mit dem start im zelt an, wo toyota pradi zwar weniger mixte, aber hervorragende house-tracks auswählte. wusste gar nicht, dass es vom dance-mania-klassiker „house nation“ eine coverversion gibt.
dj boney s habe ich grob bei ebm einsortiert, seqta mit hardtrance. beides nicht meine steckenpferde, ist bekannt, insofern halte ich mich mit weiterem meckern nicht auf. spricht vielmehr für musikalische diversität und bot raum für unterhaltungen.
asem shama ging gleich in die vollen. konnte er auch, es warteten schon ein paar leute vor mdf-toresöffnung, dass es losgeht. halbgefüllte tanzfläche nach einer viertelstunde, auch er mit deutlicher rave-schlagseite, aber etwas düsterer. fand mich ab 15 uhr im zelt besser aufgehoben.

dort habe ich auch das finale verbracht, nachdem gefühlt für mich auf lobby sowie mdf das gleiche im gleichen tempo (144 bpm) lief. dagegen gingen sich die 136 bpm von vilma und bkmn im zelt schon deutlich langsamer aus. dubbig-chordig, zum schluss hin mit detroit-einschlag – war gut und das zelt unerwartet für mich der floor, der mich insgesamt am besten mitnahm.

trackbeispiele (alle durch shazam / decksharking)

seqta:
friends of matthew – out there (lange remix)
drax – amphetamine (red perry mix)

toyota pradi:
sound stream – makin‘ love
chicago sound lab – house nation (burn down the house mix)

kimmy msto:
quelza – protein chords
benjamin damage – infinite machine

daniel wang:
adonis – lost in the sound (lost mix)

oliver deutschmann:
marcal – don’t fear the three

farhan:
rene wise – shaman wistle