[berlin / 05.01.2019] tresor: tresor.klubnacht

auch mal wieder als nachlese, weil ich’s mir ziemlich lange offengehalten hatte, hinzugehen. und im club selbst hatte ich dann besseres zu tun als das posting in die wege zu leiten. aber erstmal…

tresor.klubnacht

tresor
00h00 marcel heese
03h00 mark verbos live
04h00 regis
06h30 pacou

globus
00h00 johannes volk
03h30 the analogue cops live
05h00 johanna knutsson

und was eigentlich nur ein kurzbesuch werden sollte, wurde dann geringfügig länger als geplant. also 1 bis gut 5 uhr. dabei war überraschend, dass es bei marcel im keller bei ankunft gerade zu einem drittel gefüllt war, auch wenn die schlange draußen anderes vermuten ließ. im globus habe ich erst nach seinem set nachgesehen, weil das ein warm-up nach maß war. stilübergreifend, schön abstrakt bis kurz vor 2, was (vor den erfahrungen der letzten jahre erneut überraschend) die leute auf der tanzfläche hielt anstatt sie zu vergraulen. erkannt habe ich davon nur recht wenig, aber immerhin den eindruck bekommen, dass aktueller techno doch noch interessant sein kann – da scheine ich also in meinem urteil etwas vorschnell bzw. meinem auswahlverhalten nicht gründlich genug gewesen zu sein. wenigstens befindet sich der cub-remix von „sorrows“ (im original von p.e.a.r.l.) in meiner sammlung, und „illuminated displays“ von arpanet (schlusstrack) schon seit jahren. ansonsten muss ich mir eingestehen, dann doch wohl einiges übersehen bzw. überhört zu haben.

die beiden live-acts waren für mich nicht weiter der rede wert, wohl aber johannes volk, der im globus mit ähnlichem härtegrad wie unten üblich spielte. „blam the target“ von neil landstrumm hätte ich dort jedenfalls nicht so schnell vermutet. und dank shazam ein weiteres label auf die liste gesetzt, das ich ebenfalls nur periphär beachte (gleiches schicksal wie mit l.i.e.s. – viel mittelmaß führt dazu, dass ich mir neue veröffentlichungen seltener anhöre und dann in clubs wieder darauf gestoßen werden muss, dass nicht von einer katalognummer auf die nächste geschlossen werden sollte): unknown to the unknown. in dem fall „angry frogz“ von vin sol, matrixxman & p.o.l. style.

regis bekam ich nur im hintergrund beim plaudern mit, und da kommt bei der tresor-bar mit gehörschutz nur der bass an. identifizieren ließ sich da nichts. war aber auch nebensächlich: der laden war gut voll (es wird sich bemerkbar gemacht haben, dass das berghain sowie das sisyphos nach den neujahrsfeierlichkeiten geschlossen hatten), das publikum gewohnt touristisch, aber nicht unangenehm. damit die notiz an mich: lässt sich öfter zu solchen anlässen machen.

[berlin / 10.02.2017] tresor: tresor.klubnacht

der tresor hat im keller neue toiletten und (wichtiger) eine nochmal generalüberholte anlage bekommen. es wird also zeit, wieder etwas regelmäßigkeit in die langzeitbeobachtung zu bringen, wohin der club sich so entwickelt.

tresor.klubnacht

tresor
00h00 bnjmn
03h00 jonas kopp
06h00 pete

globus
00h00 resom
02h30 basic soul unit
03h30 eric cloutier
05h30 johannes volk

eintritt
10 euro

nachbetrachtung
auch wenn mich basic soul unit nach pete am meisten interessiert hat, haute das mit dem timing nicht so hin. war erst um 4 uhr dort und leicht erstaunt über die kleine schlange vor dem club.

geblieben bin ich dennoch bis zum schluss, was schon eine weiterentwicklung zu den früheren zeiten ist: feierabend oben gegen 8 uhr, unten zwei stunden später. das war selbst in der leipziger straße absolut utopisch.
bei den neuen toiletten unten im keller waren sie echt spendabel, was das platzangebot angeht. sie sind auch dunkler als diejenigen, die sich direkt unter dem globus befinden und setzen klar auf beton. auch beim upgrade der tresor-anlage wurde in bautechnischer sicht hand angelegt. die subwoofer sind jetzt vor dem dj-pult eingemauert, hinten links stehen auch nochmal welche, und man hat es jetzt mit (wenn ich richtig gezählt habe) sechspunkt-beschallung zu tun. zwei tops vorne und hinten sowie weitere zwei links und rechts, relativ in mitte der tanzfläche. für meine ohren hat sich das aber definitiv gelohnt. würde mich sogar so weit aus dem fenster lehnen, dass der sound im keller berlinweit im oberen drittel anzusiedeln ist. was also vorher wirklich gutes mittelfeld war, wurde jetzt auf ein niveau gehoben, das mich für den tresor wirklich freut.
mehr licht gibt es jetzt dort auch, was wohl ein kompromiss an diejenigen ist, die in nebel und dunkelheit gegen leute rennen. das kann man aber auch immer noch, permanent wird von den raumerhellenden strahlern kein gebrauch gemacht – ein glück.

akustisch würde ich beim globus als nächste baustelle weitermachen. zwar sind’s auch da sechs punkte bei den tops, aber der bass ist längst nicht so unmittelbar und raumfüllend wie im keller. der raum ist natürlich auch höher und weiter, aber auch da ließe sich mit holzpodesten eine menge machen. gut, vielleicht war es für einen satten sound auch nicht mehr voll genug. es hätte für meine begriffe wieder gereicht, tresor und +4bar zu öffnen, aber letztere scheint für den clubbetrieb erstmal nicht relevant zu sein.

vom publikum her habe ich es schon schlimmer, jedoch auch besser erlebt. einige kamen mir so übereuphorisiert vor, dass die vermeintlich friedliche stimmung auch schnell ins gegenteil hätte umschlagen können, wenn ein blick oder ein falsches wort auf den ungünstigen augenblick gefallen wären. aber aus meiner perspektive des notorisch nüchternen ist das eh schwer zu beurteilen und vor allem zu handhaben. positivbeispiele gab’s auch, das sollte nicht verschwiegen werden.

musikalisch im großen und ganzen guter durchschnitt (eric cloutier, zwischen techhouse und house wechselnd), stangenware (jonas kopp, strikt funktional, ohne dass tracktechnisch etwas für mich herausragte), positiv überraschend (johannes volk, der wenigstens zur hälfte electro spielte, u.a. „describe reality“ von anthony rother kurz vor schluss) und eben hart-herzliche ware (pete, der konstant um die 135 bpm bretterte). gerade bei letzterem hätte ich gedacht, dass die reaktionen im tresor etwas euphorischer ausfallen, aber vielleicht schlug bei manchen schon die samstagmorgen-lethargie durch.

mag sich ungewollt negativer lesen als es am ende war. alleine wegen des klangerlebnisses im tresor und eines durchgängig treibenden pete-sets hat es sich gelohnt, so dass der tresor nach wie vor als freitagsalternative vorne mitspielt.