david, fahr schon mal den wagen vor

nach den teilweise wenig erquickenden meldungen der letzten tage gibt es wieder mal was positives. nbc wird am 17. februar den pilotfilm einer „knight rider 2.0“-version ausstrahlen – in der hoffnung, dass sich wegen des publikumszuspruchs eine serie daraus entwickelt. pontiac / trans am werden dieses mal nicht in die verlegenheit kommen, eine episode mit ca. einem dutzend autos austatten zu müssen, das übernimmt jetzt ford, und die ladies müssen sich nicht mehr vor „da hoff“ auf bäume retten, sondern vor justin bruening (nie gehört), der – man höre und staune – als mike tracer den sohn von michael knight spielt.

ihr habt sicher schon bemerkt, dass man es westwärts über den großen teich immer noch nicht verlernt hat, hieb- und stichfeste drehbücher zu schreiben. was der knight industries three thousand alles auf dem kasten hat, lässt sich bei spi-on nachlesen. auf den subtil britischen charme eines devon miles muss man allerdings verzichten, da die figur im fernsehfilm „knight rider 2000“, und deren darsteller edward mulhare 1997 verstorben ist.

hoffentlich wird’s ein erfolg, auch wenn k.i.t.t. jetzt wohl weniger diplomatisch agiert, weil er mit aktuellen bond-fahrzeugen mithalten muss.

freizeitglauben schließt zum ende des jahres

sie hatten vor monaten schon eine benefiz-party im watergate veranstaltet, wo ich mich schon gefragt habe, ob es dem berliner vorzeige-laden für derzeitigen konsens-sound wirklich so schlecht geht. scheinbar wurden auch sie von der digital-entwicklung überholt, was sich rächen kann, wenn man anderweitig wenig backstock hat, was nicht nur die decks-jünger in den laden treiben könnte.

natürlich ist es schade, wenn ein plattenladen schließen muss – meine verhaltene traurigkeit über den verlust ist nur darauf zurückzuführen, dass der bersarinplatz (u.a. aus dem erwähnten backstock-mangel in kombination mit meinen stilistischen präferenzen) schon seit längerem keine anlaufstelle mehr war. manch einer wird es sicher anders sehen, von daher gibt’s die mail noch im wortlaut und der crew wünsche ich selbstredend viel erfolg als djs und labelbetreiber. das gibt’s nämlich weiterhin, also immerhin ein trostpflaster.

Hallo Alle,

ich muss Euch leider eine weniger erfreuliche Mitteilung auf diesem Wege zukommen lassen. Nach vielen Überlegungen und diversen Gesprächen habe ich mich entschieden, den Plattenladen Freizeitglauben Berlin nach nun mehr als 7 Jahren zu schließen. Viele Umstände, wie u.a. die wirtschaftliche Situation in dem Marktsegment Vinyl, haben mich diese Entscheidung treffen lassen. Natürlich tut auch mir es in der Seele weh mit anzusehen, wie physische Tonträger immer mehr ins Hintertreffen geraten und immer mehr an Beachtung verlieren. Eine lange Zeit habe ich und mein Team alles erdenkliche getan, um diesen Schritt abzuwenden oder in gewisser Weise soweit wie möglich diesen Prozess aufzuhalten oder zu verlangsamen, leider nur wenig erfolgreich.
Nun, alles findet einmal ein Ende und irgendwo auch wieder einen Anfang. Nichts ist unmöglich, sollte man stets denken. Ich möchte mich bei allen Treuen Kunden sowie bei meinen Labelkollegen, den Freizeitglauben Artists, dem ganzen Berliner Netzwerk und vor allem bei meinen Mitstreitern Velten Doering und Burger bedanken, ohne Euch hätte ich die vergangenen 3-4 Jahre wohl nicht bewältigt. Ebenso geht ein großes Dankeschön an meine Freunde der BAR25 und meinen Nachbarn, der SHITKATAPULT Familie, sowie an die STARS & HEROES Agentur. Ein ebenso großer Dank geht an alle Geschäftspartner & an die Berliner Labellandschaft, macht weiter und glaubt an Euch, es hat mir immer viel Freude bereitet, mit Euch zusammenzuarbeiten.

Ich werde mich nicht komplett aus dem Technozirkus zurückziehen, mit dem Label Freizeitglauben und auch als DJ / Produzent werde ich Euch erhalten bleiben. Der Shop wird zu den regulären Öffnungszeiten bis zum Ende des Jahres geöffnet sein. In diesem Sinne wünsche ich Euch ein wunderbares erholsames Weihnachten 2007 und ein erfolgreiches neues Jahr 2008.

Alles Liebe
Euer Freizeitglauben

r.i.p. phil wells

es gibt sicher angenehmeres, als gleich mehrere postings mit todesmeldungen zu füllen, aber im vergleich zu stockhausen sitzt der verlust einer hälfte von subhead alias dj sueme auf seine art und weise ebenso tief. die gründe sind klar: subhead verfolge ich zugegebenermaßen länger, habe sie diverse male live erlebt und es immer genossen, gerade auch weil sie vom typisch britischen schlag sind. kerle, die hart im nehmen sind (wo man sich angesichts des namens eines der subhead-sublabel seinen teil denken kann), aber dennoch (oder gerade deshalb) eine verplant-chaotische und dabei einnehmende art bewahrt haben, die sie locker auf ihre spielfreude übertragen konnten.

damit ist es jetzt vorbei. vor einigen wochen kam er bewusstlos ins krankenhaus, was mich wegen des für den 21. dezember geplanten gigs im tresor schon skeptisch werden ließ, aber einen rest optimismus bewahre ich mir immer auf. hilft manchmal, aber nicht immer. daher bleibt mir nur die erinnerung an ihren letzten gemeinsamen live-act, den sie mal eben auf die doppelte spieldauer ausdehnten, weshalb ich mich schon echt darauf gefreut hatte, das nochmal mit gutem sound erleben zu können.

es ist einfach nicht fair – exzessiver lebenswandel hin oder her. sollte einem vielleicht klar werden lassen, dass man sich an gewisse grenzen halten sollte. dennoch: mit etwas über 50 lenzen abzutreten ist einfach zu früh.

r.i.p. karlheinz stockhausen

soeben als eilmeldung bei der tagesschau und spi-on gesehen, da will ich in nichts nachstehen.

dem konventionellen konsumenten des 4/4-taktes werden seine werke unbequem im gehörgang liegen, aber die fußstapfen, die er (nicht nur) in der elektronischen musik hinterlassen hat, werden mehr als nachhaltig erhalten bleiben.

bereits am mittwoch im alter von 79 jahren in köln verstorben, nachrufe gibt es u.a. von der süddeutschen, der nzz, bei heise und auch nochmal bei spiegel selbst.

[berlin / 08.12.2007] berghain: klubnacht

hatte mir schon lange – eigentlich schon nach den ersten besuchen – gewünscht, dass sie ihn mal buchen, und nach fast drei jahren haben sie es endlich geschafft. großes kino für den großen floor – die anlage wird ordentlich was zu tun kriegen.

klubnacht
berghain
00h00-04h00: norman nodge (mdr / berlin)
04h00-05h00: apparat (shitkatapult / berlin) live
05h00-08h00: tom clark (highgrade / berlin)
08h00-ende: disko (berlin)
panorama bar: made to play from 12 to 12
00h00-04h00: jonny rock
04h00-08h00: dj koze (kompakt / hamburg)
08h00-12h00: jesse rose
12h00-15h00: stefan goldmann (perlon / berlin)
15h00-ende: rené & soundstream (berlin)

12 euro

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bilanz november 2007

eigentlich wäre ja jetzt eine grafik fällig wie im letzten jahr, aber für visuell attraktive statistik fehlt mir momentan die muße. die nackten zahlen müssen also reichen.

aufrufe: 8984, also fast 299,5 pro tag. besuche waren’s tatsächlich 4732, was wieder fast der hälfte entspricht.

gesucht wurde am liebsten nach:
1. stypeblog (wow)
2. desk
3. manuel g%c3%b6t-
4. seed records present… soviet (gibt’s bei bleep nur noch zum anhören und nicht mehr zu kaufen, das review aber schon noch)
5. abc (auch für bildung ist gesorgt, hervorragend)

manche werden den umstieg auf ein anderes theme (white as milk) schon bemerkt haben. keine sorge: daran wird noch gearbeitet. bin mir sicher, dass sich einige – inkl. mir – erstmal umstellen müssen, weil die seitenleiste sich nun links befindet und alles wieder etwas schmaler ist. hoffe aber, letzteres ohne größeres chaos beseitigen zu können, muss dafür aber nicht vorhandene css-kenntnisse nutzen.
grund dafür war eine eingebung des münchner gastgebers vom vergangenen wochenende, partyreviews in die postings zur party zu integrieren, weil das eigene kommentieren ja doch immer einen etwas egozentrischen beigeschmack hat und man auch damit gefahr läuft, dass die nachbetrachtung überlesen wird. da es scheinbar kein plugin gibt, welches die markierung von änderungen zulässt und zugleich das posting für einen begrenzten zeitraum wieder an die spitze holt (so ein klassisches appendix-plugin – wer auch immer hier mitliest und fit in php ist, kann sich ja mal daran versuchen), muss eben aushilfsweise wp-spoiler herhalten, obwohl dessen einsatzgebiet eher bei filmrezensionen zu suchen ist. so kann man jetzt eben unter dem eigentlichen beitrag direkt „review“ lesen und sich den text bei bedarf aufklappen. eine echt elegante lösung, wie ich finde.
dummerweise kam das bisherige theme (procut) mit dem javascript nicht zurecht. wahrscheinlich liegt die lösung darin, dass ich in irgendwelchen templates eine zeile editieren muss, damit auch das gegessen ist. das hätte aber zuviel an experimenten bedeutet, so dass ihr euch schon wieder einer optischen erneuerung gegenüberseht. ich hoffe, dass es gefällt und wünsche einen angenehmen monat. lasst euch die laune nicht durch den vorweihnachtsstress verderben.

[studio ef-ost / 01.12.2007] auswilderung

ein ausflug nach münchen steht an, um die rückkehr der hausdame (neben ihrem geburtstag) zu feiern. ehe diese information den meisten lesern noch mehr fragezeichen auf die stirn treiben wird und ich das ganze mit „insiderwissen“ zu retten versuche, gibt es mal lieber das line-up.

auswilderung
samstag, 01. dezember 2007, ab 19 uhr
feat.:
triicle (drunken zen idiot / münchen)
mr fonk (offenbach)
stype (klangterroristen / berlin)

alles weitere dann im dialog, und zwar hier.

[berlin / 23.11.2007] tresor: hello dave!

ich glaube, „legende“ ist nicht übertrieben, noch dazu eine, die so selten in berlin zu hören ist. daher werde ich mich bemühen, pünktlich loszugehen. könnte voll werden. nebenbei bemerkt: das angebot in der oberen etage ist auch wirklich nicht ohne.

tresor
dave clarke (skint / uk)
baeks (rampe d / berlin)
kriek (tresor mp3 mix series / berlin)
batterieraum
barbara preisinger (scape / berlin)
tama sumo (nolabelnorelease / berlin)
zip (perlon / berlin)

ab 23 uhr

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[berlin / 17.11.2007] tresor: kinetic_am night

da werden gleich zwei wünsche erfüllt. zwar haben mich die berkovi-veröffentlichungen der letzten jahre nicht überzeugen können, aber seine qualitäten als live-act wurden zahlreich gelobt. mal hören, ob er die vorschusslorbeeren auch zurecht bekommt.

tresor
justin berkovi (predicaments / uk) live
rumenige & loktibrada (tresor / slovakia)
mack (tresor / berlin)
batterieraum
redshape (present / berlin) live
don williams (a.r.t.less / berlin)
vince watson (planet e / uk)

ab 23 uhr
12 euro

wa(h)re schulbildung

über pisa will ich mich hier nicht großartig auslassen. die schlüsse, die bislang daraus gezogen worden sind, mögen zum teil richtig sein, aber manche reaktionen waren es nicht. mangels eigenem nachwuchs kann ich auch nicht beurteilen, wie es heutzutage auf den oberschulen aussieht, sondern muss mich auf erzählungen verlassen.
daher weiß ich, dass meine ehemalige grundschule mit der abschaffung des klassenverbandes und des notensystems bis zur dritten klasse nicht gerade den goldenen weg eingeschlagen hat. schaut man sich im friedrichshainer kiez um, ist man geneigt, den demagogen, die eine stetige vergreisung der bevölkerung prognostizieren, gehörig die meinung zu sagen, wenn man pro tag wenigstens zwei kinderwagen und / oder schwangere frauen auf der straße sieht. eine menge rohmaterial, was in den nächsten jahren zu mündigen bürgern heranwachsen soll, nur kann der bezirk diese menge an abc-schützen schon jetzt kaum bewältigen, weil man diesen boom auch nicht vorhersehen konnte (ich ehrlich gesagt auch nicht. dachte immer, dass prenzlauer berg das mekka des kinderkriegens ist, aber scheinbar haben wir ihnen den rang abgelaufen* – ällabätsch.).
klassen mit 30 + x kindern sind daher nicht mehr die seltenheit, sondern eher die regel und adäquate reaktionen auf die vermeintlich herrschende bildungsmisere damit so gut wie unmöglich. da passt es manchen gut ins bild, die schulen so weit auf effizienz zu trimmen, dass die schüler zwar kernkompetenzen für ihren beruf mitbringen, aber wozu fehlendes eigenständiges denken und hinterfragen führen kann, sieht man an manchen jüngeren damen (teilweise auch herren), die jeden donnerstag herrn soost und co. huldigen und damit perfektes futter für die marketingmaschinerie sind (umsonst hat sich die werte musikindustrie des konzeptes, dass man sich seine eigenen stars wählt, nicht ausgedacht, meine lieben.) oder später lieber die klatschpresse bereichern als wenigstens einmal pro woche in qualität zu investieren – und sei es auch nur zeit (im doppelten sinne), an angeboten im netz mangelt es ja nicht. begabte schüler werden dabei zu kurz kommen und weniger begabte, bzw. lernschwache werden mangels individueller betreuung dabei pech haben. wer das ansatzweise genauer, und vor allem fundierter behandelt wissen möchte, kann sich ein interview mit prof. hans bertram zum thema ganztagsschulen durchlesen, ehe ich noch weiter abschweife.

grund für den eintrag hier ist ein artikel meines ehemaligen direktors vom der humboldtschule in berlin-tegel, der im tagesspiegel für ein bildungsideal plädiert, was – trotz einführung effizienterer studiengänge wie dem bachelor – auch gottseidank an der humboldt-universität nach wie vor gefördert wird. ich kann nur hoffen, dass an meiner ehemaligen „penne“ weiterhin daran festgehalten wird – empfehlen würde ich sie den nach einer passenden schule fragenden nordberliner eltern nämlich immer noch gerne.

hier geht’s zum artikel

p.s.: der web-auftritt der humboldt könnte dennoch mal eine optische auffrischung vertragen. der hat sich seit meinem abitur nicht verändert, aber selbst mit linux-open-source-software lässt sich besseres hinkriegen. einfach mal in der schülerschaft herumfragen, davon dürften einige fit genug sein.

* bedarf fundierteren zahlenmaterials, bis dahin steht das als arbeitshypothese hier.