[berlin / 27.05.2022] oxi: mother’s finest

dies ist ein teil von nachbetrachtungen, die ich in der restrealitaet verfasst habe und nun hier herüberkopiere. das datum des postings datiere ich auf den jeweiligen clubbesuch zurück.

mother’s finest

floor x
00h00 tempestfeather
02h00 objekt
06h00 hodge

floor o
01h00 dj durbin
03h00 juba
06h00 nasty king kurl

nachbetrachtung

ich war bereits zur mother’s finest im november und fühlte mich dort bereits wohler als in der griessmühle. es fehlt natürlich das rauhe flair eines silos und die location ist an sich auch weniger spektakulär. aber alleine die toilettensituation ist ein gewaltiger schritt nach vorne und – was ich persönlich sehr gerne mag – es ist sehr verwinkelt.
im vergleich zum november haben partys wie die cocktail d’amore spuren im laden hinterlassen. es gibt einen darkroom und im durchgangsfloor zur hinteren bar (die mensch durchaus „rohrbar“ taufen kann und am garten angrenzt) stehen auch séparées, wenn mensch etwas ungestörter sein möchte.
ich fände noch ein bis zwei lichter in der kurve vom ersten zum zweiten floor ganz gut, ehe mensch gefahr läuft, gegen die mauer zu rennen. kann mich erinnern, dass das im november besser ausgeleuchtet war.

die tür habe ich als freundlich, auch sehr gründlich beim bodycheck erlebt. die hauptbar war anfangs (bis 1) unterbesetzt, vielleicht waren’s auch einfach schon zu viele besucher*innen für berliner verhältnisse. garderobe draußen ist in den wintermonaten bestimmt stressig, wenn viele auf einmal ihre siebensachen abgeben möchten. dort gibt’s auch den „normalen“ service, es muss also keine*r ein schließfach nehmen. jedoch erleichtert das die dinge enorm, wenn mensch in gruppen auftaucht. wenn, dann sind’s fünf euro pfand für den schlüssel plus drei euro für den service an sich, und zugang ist jederzeit möglich. finde ich klasse.

publikum erstaunlich international („erstaunlich“, weil’s halt doch etwas abseits liegt), aber auch offen, so dass bei objekt nicht ausschließlich bei den technoiden stellen gejubelt worden ist.
allerdings waren auch die prioritäten klar: war es auf dem ersten floor bis 6 uhr ziemlich gut gefüllt, kam der zweite floor meinem eindruck nach die ganze nacht über nicht richtig in schwung. lag nicht daran, dass dort das gleiche gelaufen oder die sets schlecht gewesen wären. aber den weg dorthin muss mensch tatsächlich erstmal finden und (mein haar in der suppe) ich fand das licht zu statisch, als ich jeweils für ein paar minuten dort war. die vier led-ketten am rande leuchteten quasi permanent, auch die laser hätten akzente setzen können. sollte die steuerung für die lichtanlage an dem abend gestreikt haben, habe ich nichts gesagt.

tempestfeather mit viel garage, gute auswahl, hat leider manchmal bei den übergängen die energie des vorherigen tracks verpuffen lassen. juba breakig mit dubstep-sprenkseln, nasty king kurl mit richtig forderndem electro, hodge ziemlich geradlinig in der halben stunde, die ich von ihm mitbekam. und objekt ist seine eigene liga. ich merke nur, dass ich so richtig aufgeschmissen bin, da shazam nur die letzten fünf track-ids von der apple watch mit der icloud synchronisiert, es aber weitaus mehr waren. habe ich erst im nachhinein erfahren, dass dies tatsächlich das limit ist.
war in jedem fall ein richtig guter ausflug von langsam-geradlinig (um die 120 bpm) zu techno/dubstep zu ambient, zum wiederaufbau mit techno, der sich tempotechnisch bis zu drum&bass steigerte (hier wäre dillinjas „the angels fell“ zu nennen, was mit dem blade-runner-sample auch eine schöne referenz an vangelis war. sonst lassen sich noch „engineers origins“ von low end activist, „the warning“ von codename john, „retro“ von nurve und „strakka“ von authentically plastic als letzte fünf tracks aus der shazam-historie rekonstruieren) und die letzte viertelstunde richtig experimentiell, so dass er mit „can we just be real“ von perila endete. richtig gut.

[berlin / 14.07.2019] griessmühle: mother’s finest weekender

das läuft zwar schon seit freitag und ich habe kaliber wie surgeon, dj bone oder gesloten cirkel verpasst. aber das geht aus gründen einfach nicht früher und der große pate des dubstep ist eh mein hauptgrund, dort hinzugehen.

garten
10h00 ccl
14h00 titonton duvante
18h00 carista
22h00 ende

halle
14h00 mars leder
17h00 darwin
20h00 mala
23h00 ben ufo
03h00 batu
08h00 ende

silo
21h00 gigsta
01h00 miriam schulte
04h00 ende

eintritt
16 euro

nachbetrachtung
(am 25. januar 2020)

ich war leider erst zur letzten platte von mars leder vor ort und konnte damit auch nur die letzte stunde von titonton duvante mitkriegen, in der er aber meinen eindruck von ihm ein paar monate zuvor im tresor bestätigte.

darwin hat sich dafür in der halle nachdrücklich empfohlen, bzw. mich mit der nase darauf gestoßen, dass es besser gewesen wäre, auch frühere ausgaben der reef mitzunehmen und nicht nur die letzte. sehr uk-orientiert, eher breakig, manchmal aber auch mit geraden rhythmen, aber zu mala hin immer mehr in den klassischen dubstep wechselnd.
bei ihm die große sorge, ob sowas zu der zeit an dem ort überhaupt auf resonanz stoßen wird. schließlich ist es immer noch ein stil, den man in einem sonst als solchen bekannten technoclub, darüber hinaus noch an einem sonntagabend eher weniger vermutet. drei stunden und diverse rewinds später war aber klar, dass er sie mal wieder alle auf seiner seite hatte. brauchte zwar seine stunde, ehe er wirklich drin war und die neueren, sehr melodischen, fast trap-artigen sachen sind nicht so mein fall. aber mit den tracks alter schule landete er einen treffer nach dem nächsten („skeng“ von the bug oder „topper top“ von sir spyro bspw.). randnotiz: auch er nutzt hin und wieder cdjs, setzt aber zu wenigstens drei vierteln immer noch auf vinyl oder dubplates.

steilvorlage für ben ufo also, bei dem es nochmal etwas voller wurde. da ließ ich den abend lieber draußen im garten ausklingen und trat kurz nach mitternacht den heimweg an. montag ist und bleibt immer noch arbeitstag. war aber toll zu sehen, dass dieses experiment gezündet hatte.

notierte tracks (allesamt shazam)
darwin:
instra:mental – voyeur
biome – trench foot
kaiju feat. flowdan – hunter
danny scrilla – riddim (letzter track)

mala:
mansur brown – mashita (erster track, er bleibt also seiner linie treu, mit dem ersten stück die stimmung nochmal zurückzusetzen)
egoless – empire of dirt
mala – lean forward
aardvarck – monkey see…
the bug feat. riko dan – iceman
ternion sound – parasite 6

[berlin / 23.09.2016] griessmühle: 3 years mother’s finest

es steht schon seit längerem auf meiner liste, mir hieroglyphic being als live-act anzuschauen. bei der griessmühle lasse ich mich nicht lange bitten. und ja, auch der rest kann sich mehr als sehen lassen.

griessmuehle20160923

ablauf
r_1
00h00 elisabeth
02h30 pariah
05h30 hieroglyphic being live
07h00 nthng

r_2
22h00 dynamo dreesen
03h00 red rack’em
07h00 lns
11h00 derek plaslaiko
16h00 franklin de costa

draußen
10h00 dionne

start
22 uhr

eintritt
15 euro

nachbetrachtung
an sich sollte ich langsam mal einsehen, dass ich vor 2 uhr samstag nacht nicht loskomme, wenn zwischen der arbeitswoche und dem ausgehen noch ein paar stunden schlaf liegen sollen. noch viel weniger sinn ergibt das ganze, wenn ich mich auf der party nach nicht mal drei stunden schlaf trotz ordentlicher espressodosis nicht wirklich fit fühle. der umkehrschluss sollte wohl darin liegen, einfach zwischenzeitlich nicht zu ruhen, um früher loszukommen (es sei dann, ich bin selbst nach fünf uhr hinter den decks gefragt – dann hat schlaf definitiv priorität).

ich war also erst gegen 2h30 da, fand eine schlange vor und mich daher schon mit der tatsache ab, hieroglyphic being zu verpassen, wenn es nach normalen berliner abläufen gegangen wäre (warm-up-dj, live-act, haupt-dj, rausschmeißer). stattdessen bekam ich (eine dreiviertelstunde später) noch einiges von pariah mit, dessen letzte dreiviertelstunde ich außerordentlich gut fand („la la land“ im remix von dave clarke und die b-seite der oni ayhun 003 zum schluss). war mir zuvor etwas zu sehr im standard verhaftet, traute sich aber zum schluss, mehr stile zu vermengen.
red rack’em bekam ich jeweils nur kurz mit, der das silo aber auch schön auf trab hielt.

an hieroglyphic being ist faszinierend, dass er sein live-set mit zwei ipads bestreitet, auf denen (und jetzt bin ich mir unsicher) cubasis installiert ist. da findet zwar keine synchronisierung des tempos über midi statt und irgendwie scheinen die tracks einzeln geladen werden zu müssen (daher zwei tablets, den rest erledigt der dj-mixer). gab aber keinen kickdrumsalat, da er es immer schaffte, die neue kick dann hereinzubringen, wenn sie beim vorherigen track schon ausgeblendet war. wenn man die midi-clock im hirn integriert hat, bekam man mit, dass das nicht ganz auf der 1 war, aber das war auch unerheblich. sonst spielte er eher melodisch in dem stil, den er von larry heard adaptiert hat und wie man ihn auch auf „the disco’s of imhotep“ hören kann. nicht meine tasse tee, ich mag seine rauheren und fieseren tracks am liebsten, aber nichtsdestoweniger passte das ins konzept.
nthng begann danach stark mit schnellerem dubtechno à la scion versions und blieb auch bei zackigem tempo, bis er (sie scheinen echt wieder in mode zu kommen) mit „the first the last eternity“ von snap gegen 10h00 feierabend machte. den größten teil der zeit verbrachte ich jedoch bei lns im silo, die zwar tolle platten dabei hatte („sticky“ von two lone swordsmen – abgeschaut, wo es sich rächt, dass ich die auf warp eher so en passant betrachtet habe / „sex on the beach“ von dj assault / „work that sucker (dub)“ von dj funk / „shake that ass“ von dj deeon), mit jedoch einem problem: auch wenn sie richtig gepitcht waren, passten sie entweder harmonisch oder von der dramaturgie her eher so in einem drittel der fälle zusammen. bei den anderen zweien stellten sich mir zwar nicht die nackenhaare auf, aber irgendwie dachte ich mir, dass sie das bei der auswahl besser hinbekommen könnte. die auswahl reißt das set jedenfalls nach oben.

unter’m strich war’s schon gut, hingegangen zu sein. im endeffekt hätte mir aber der anfang der party gereicht, wobei der nur vor ort aushing. andererseits war sowas früher auch egal, und aufgrund der eingangs beschriebenen vorschlafproblematik wäre es vielleicht einfach nur klüger, den abend früh zu beginnen und dann auch früher enden zu lassen. schreibe ich mir für die nächsten freitage hinter die ohren.