[berlin / 01.09.2018] berghain: klubnacht

eines der berühmt-berüchtigten doubles, bei denen ich hoffe, es rechtzeitig zu shackleton zu schaffen. ansonsten hat stephanie sykes vor zwei wochen auf dem 7001 einen so guten eindruck hinterlassen, dass ich auch für sie ein bis zwei stündchen anpeile.

klubnacht

berghain
00h00 dr. rubinstein
04h00 shackleton live
05h15 december
09h00 solaris
13h00 stephanie sykes
17h00 dasha rush
21h00 blawan
01h00 dvs1

panorama bar
00h00 honey dijon
05h00 shaun j. wright
09h00 kim ann foxman
13h00 pause
19h00 the hacker
22h00 dj hell
01h00 the black madonna

garten
12h00 josh cheon
16h00 nd_baumecker

eintritt
16 euro

nachbetrachtung
aufgrund eigener gastgeberpflichten hat das mit dem mitnehmen des warm-ups von dr. rubinstein und shackleton mal so gar nicht geklappt. es wurde stattdessen der frühe nachmittag zu stephanie sykes, die eine genauso grundsolide mischung aus funktionalen tracks über die funktion one jagte wie zum 7001. sie hatte zumindest für mich aber leider das pech, dass der spätsommer noch so gut mitspielte und josh cheons set draußen super dazu passte. gut, mit hits wie „miura“ von metro area macht man auch mehr als zehn jahre nach erscheinen nichts falsch, aber so richtig gepunktet hat er mit „bego bego iran“ von faramarz assef. das war dort wahrscheinlich ein großer hit, aber durch die fokussierung auf clubmusik aus den etablierten nationen geht das hier total unter. den herrn merke ich mir daher aufgrund seiner mühen, die er sich mit seiner auswahl macht.
allgemein bekannt ist auch, dass man mit nd_baumecker immer gut fährt – da machte das set keine ausnahme. schön zwischen house und breakbeats neuerer schule wechselnd und dabei auch um 1980er-pop nicht verlegen. in dem fall „the sun always shines on tv“ von a-ha, was ich auch nach 30 jahren immer noch besser als „take on me“ finde. sonst „in here“ von joy orbison & boddika, „together“ auf roulé oder „live goes on“ von sound stream. durfte auch gleich eine stunde länger machen (also 20 statt 19 uhr), weil es überall gut gefüllt war.

eine überraschung war für mich the hacker, der in der ersten hälfte viel weicheren ebm und wave spielte. zum schluss hin beinahe ravig („neue dimensionen“ von techno bert) und (fast schon zu erwarten) electro wie „sterilize“ von dopplereffekt. sollte man also auch nach wie vor auf dem zettel haben.
blawan ließ sich unten funktional wie in den letzten jahren zuvor auch an, aber da ich noch zur warning ins about blank und mich überhaupt noch stärken wollte, fand ich es auch ok, vor 22:30 uhr aufzubrechen. mehr als nur zufriedenstellend war der besuch eh mal wieder.

[berlin / 31.08.2018] berghain: 10 years of leisure system

genau genommen wäre das zehnjährige im september, aber gratulieren ist ehrensache.

berghain
00h00 dream sequence
03h00 dopplereffekt live
04h00 mumdance
06h00 barker b2b danny daze

säule
00h00 nabibah iqbal
02h00 the field live
03h00 max cooper
05h00 silvia kastel

eintritt
15 euro

nachbetrachtung
endlich mal wieder n>e>d gehört (der hier als dream sequence an den start ging). der spielte erstmal traditionsbewusst: lfo – simon from sydney, gefolgt von aphex twin – ptolemy, gegen ende „bone sucka“ von pangaea, den ich als track beim ersten hören via boomkat tatsächlich unterschätzt hatte.
runter in die säule, wo nabibah iqbal passenderweise mit afx aufhörte, und zwar „5 how to science 2 ab6“, was aus seinen soundcloud-uploads stammte.
the field mit schön verträumten tracks, aber mir wollte nicht ganz in den kopf, warum die übergänge dazwischen so disharmonisch waren, wenn produktionsseitig so viele melodieschichten übereinandergelegt werden, dass es in den einzelnen stücken passt. evtl. wäre hier die separate präsentation der tracks mehr gewesen.

so geschah das bei dopplereffekt. jeden track einzeln für sich stehenlassend, da gingen auch tempiwechsel bzw. es konnten sich auch mal tracks ohne kickdrum dazwischen finden. für mich sehr gelungen.
in den ersten 20, 30 minuten bei mumdance dachte ich, dass das eine tectonic- oder different circles-werkschau wird. konnte ja keiner ahnen, dass er die zweite hälfte mit happy hardcore und drum&bass bestreiten sollte (und mich damit grinsend nach hause schickte).
trackauswahl:
zeigen

danach war ich im positiven sinne fertig. da ich nicht vorgeschlafen hatte, ließ ich die vernunft siegen und ging nach dem mumdance-set heimwärts, wo ich erfreut feststellte, dass es die happy hardcore-nummern bei junodownload zu kaufen gibt.

[berlin / 25.08.2018] wuhlheide: beatsteaks

turbostaat sind gerade fertig, alle warten auf die herren, die ihre tour hier zum abschluss bringen.

nachbetrachtung
ohne wenn und aber: das für mich beste open-air-konzert 2018, das mehr als deutlich machte, wofür worte wie „heimspiel“ erfunden worden sind.

fan von turbostaat werde ich in diesem leben nicht mehr. keine frage, gute texte, aber für punkrock ist mir das zu zahnlos. als jan windmeier später nochmal zusammen mit arnim und dem rest der beatsteaks „frieda und die bomben“ zum besten gab, wünschte ich mir, dass er sowie der rest seiner band auch mal etwas von der wut transportieren könnten. aber die entscheidung, wie und mit welcher intensität sie sich präsentieren bzw. verorten, liegt bei ihnen. dafür haben turbostaat ihre anhänger und es ist eher mein problem, wenn meine vorlieben in der hinsicht anders liegen.

bei den beatsteaks war der innenraum aber quasi der permanente moshpit. dachte bei den darüber liegenden wolken erst an den einsatz von nebelmaschinen, aber dabei war das der vom boden aufgewirbelte staub als anzeichen des trockenen sommers. abgesehen von turbostaat-jan keine prominenten gäste wie wenige monate zuvor in der waldbühne, aber die „kür“ (o-ton arnim) war auch so ordentlich kurzweilig und mitreißend, so dass auch auf den rängen von den ersten takten an niemand mehr gesessen hat. auch eine tolle idee, die zweite zugabe aus den jeweils ersten songs der ersten fünf alben bestehen zu lassen.

würde in jedem fall wieder hingehen, warte aber erstmal die tourdaten der besten band der welt (die mit ä) ab.

[berlin / 25.08.2018] about blank: staub

und wenn ich schon mal dabei bin: da geht’s morgen mittag weiter.

ablauf

garten
10h00 esi & octachoron pres. fear pollution live
11h00 d.k. dent
14h00 esh
16h00 sissys reiterstaffel
18h00 tapefeed
20h00 alienata & tasha

mdf
14h00 drowned live
15h30 xiorro
18h30 axkan
20h00 auspex

nachbetrachtung

der besuch war zwar nicht ganz so kurz wie letztes mal (gut vier stunden ab ca. 14h30), aber dennoch stand mehr das quatschen im vordergrund als die musik. ist keine aussage über mangelnde qualität – es hat sich nur einfach so ergeben. daher muss der nun folgende oberflächliche eindruck reichen.

die electro-ausflüge von sissys reiterstaffel fand ich sehr sympathisch. ansonsten merke ich mir xiorro mal vor. das war so herrlich brachial und gegen 18h00 mit 148 bpm auch schön zackig, ohne dass eine völkerwanderung vom mdf stattfand. das ganze war bei einem unaufgeregten füllgrad, aber leider nicht ganz sommerlichem wetter trotzdem eine musterhafte staub.

[berlin / 24.08.2018] kraftwerk berlin: berlin atonal

auch hier kann ich schon von einem jährlichen pflichttermin sprechen. purer zufall, dass der in den letzten drei jahren immer auf den gleichen wochentag fiel.

berlin atonal

main stage
20h00 esi & octachoron present fear pollution
21h00 chevel
22h00 pariah presents here from where we are
23h00 hiro kone presents pure expenditure
00h00 british murder boys

stage null
18h30 programme a screening
01h00 layne live
01h55 ora iso live
02h40 giant swan live
03h45 paradox live
04h45 regis
06h15 samuel kerridge

tresor
00h00 sigha
02h30 courtesy
05h00 helena hauff
07h00 hvl

ohm
20h00 nemo & castro
22h00 lutto lento live
23h00 sophia loizou live
00h00 object blue live
01h00 yousuke yukimatsu
03h00 ena b2b felix k
05h00 dj sports

globus
00h00 possible futures
02h45 eric maltz live
03h30 powder
05h30 plo man

projektionsfläche
peter burr presents dirtscraper

eintritt
35 euro (es gibt noch ein kleines kontingent an der abendkasse, ansonsten ausverkauft)

nachbetrachtung
(am 25. januar 2020)

ein (leider für mich) typischer atonal-freitag: bevor ich die djs zum ausklang genießen kann, überkommt mich eine ziemliche müdigkeit, kombiniert mit einer allgemeinen übersättigung durch den füllgrad. sprich: die weiten wege machen sich bemerkbar, und ehe ich die motivation durch tanzen zurückbekommen möchte, muss ich im tresor einsehen, dass es dort platztechnisch nur mit geduld geht. und die hab ich dann eben nicht.

wie auch immer: für’s wesentliche hat’s gereicht, wobei ich kein einziges mal im globus war. bei chevel habe ich mir vorgenommen, mich nochmal mit seiner discographie zu beschäftigen (und dies bis heute nicht umgesetzt). bis zu den british murder boys verquatschte ich die zeit vor dem kraftwerk. auch wenn das pariah-album anno 2018 hochgelobt worden ist: mein fall war’s nicht, insofern war’s für mich auch ok, das zu verpassen.
das hätte mich bei bmb maßlos geärgert. klar: techno-abfahrt vom feinsten, wo sich puristen fragen können, was sowas in dem rahmen auf der großen atonal-bühne zu suchen hat. andererseits waren sie eben der letzte act des abends und haben damit ideal zum clubbigen teil übergeleitet. nichts verlernt, mit live-gesang des herrn o’connor und immer noch wahnsinnig gut eingespielt als team. schlug auch beim publikum ein.

im ohm noch später ein wenig von ena und felix k mitbekommen, die (wie zu erwarten) abstrakter als das spielten, was man auf hidden hawaii kennt. eher im stile der solo-sachen von ena auf samurai. hab aber auch weite teile nach bmb im tresor an der bar gestanden und geplaudert.
müdigkeitseinbruch dann bei paradox, aber da drum & bass zu der zeit für mich interessanter als techno war und ich ihn als einen dessen bedeutenden figuren noch nie gehört hatte, wollte ich zumindest noch für einen ersteindruck bleiben. leider war mir das aber nach einer viertelstunde sehr formelhaft, so dass ich noch für ein paar fotos umhergestreift bin (die kulisse…), aber zum anfang von regis habe ich den heimweg angetreten.

[freudenberg / 17.-19.08.2018] 18/7001 festival

und hier das dritte festival, das zugleich die saison für mich abschließen wird.

nachbetrachtung

auch auf die gefahr hin, elitär zu wirken: mir war erst nach dem angebot des freitickets bewusst, dass das festival ein ableger des „her damit“ ist, dessen macherin anfang 2019 in der presse unrühmlich erwähnt wurde, nachdem es szeneintern schon rumorte. für lau konnte es nicht schaden, sich wenigstens ein bild zu verschaffen. hätte ich dafür geld ausgegeben, wäre die kritik noch ein wenig drastischer, da selbst monis rache als basiskollektiv organisierte veranstaltung so einiges besser koordiniert bekommen hat.

in aller fairness: der trockensommer 2018 hat einige zusätzliche hürden aufgestellt. so musste der zweite floor hinter die baracken verlegt werden, da dessen standort oberhalb des bunkers im gras in nähe des waldes eine zu hohe brandgefahr dargestellt hätte. außerdem musste feuerwehr vor ort gehalten sowie der wald effizient abgesperrt werden. das alles als auflagen in (vor)letzter minute, mit mehrkosten verbunden und dem effekt, dass fjaak nicht spielten, weil sie nur die anzahlung der gage bekommen hatten, jedoch nicht die zweite hälfte. ist auch veranstalterseitig kommuniziert worden, jedenfalls für diejenigen, die vor ort mobiles internet hatten.

sonst herrschte vor ort eine ganze menge improvisation vor. es war recht unklar, wo wir das auto abstellen können, um gleichzeitig darin zu campen. am ende war dies auf asphalt ohne wirkliche möglichkeit, die plane zu beschweren. aber dafür weit genug vom festivalgelände entfernt, so dass die bässe quasi nicht zu hören waren. essensstände aneinandergereiht auf dem weg zum bunker, der chillout-floor recht lieblos zwischen zwei plattenbauten daneben (ja, man kann dies besser hinbekommen als mit ein paar aufgespannten schirmen einer bekannten bierbrauerei und ohne kissen, aber immerhin gab es rasen und bäume als weiterem schattenspender). kurz vor der rampe nach unten noch eine baracke, in der installationen angebracht waren. wirkte bis dahin alles so, als ob man sich was von anderen festivals abschauen möchte, ohne die einzelnen elemente wirklich in einen kontext zu setzen.
dafür lässt sich über die gestaltung der beiden floors nicht meckern (über das personal übrigens auch nicht). void-anlagen, auf dem hauptfloor ganz schlicht beton und container. auf denen stand das licht (inklusive laser an der vorderseite), und da es dort ein ziemlich striktes techno-booking gab, brauchte es keine großartigen projektionen, lieber mehr nebel. es erwies sich auch als vorteil, dass sich das dj-pult im bunker befand, weil sich mit der tiefe des raumes nochmal weitere lichtspielereien ergaben. kurzum: ich fand das dort gut inszeniert. auch die ziemlich kompakte atmosphäre auf dem zweiten floor unter dem wellblechdach passte gut mit sound und licht zusammen.

bedenken, dass bei diesem sehr techno-lastigen booking auf beiden floors mehr oder minder das gleiche zur gleichen zeit laufen würde, bestätigten sich nicht. vielmehr hat das 7001 gezeigt, dass da doch eine ganze ecke mehr geht als der stereotype auf big-room optimierte stil. freitagnacht war einmal mehr sunil sharpe der gewinner, der mit der ersten axis („mutant theory“) erneut seine wurzeln in den 1990ern zeigte. ansome danach war jedoch auch sehr schön brachial und brach auch gerne aus dem four-to-the-floor-kick-schema aus.
samstag fand tagsüber für meine wenigkeit zumindest nicht auf dem eigentlichen festivalgelände statt. dafür machte jenus beim chillout einfach zu viel richtig (ein track von der „am i using content or is content using me?“-ep von raime ist mir noch im gedächtnis, ebenso wie „oh superman“). abends / nachts hat zuerst stephanie sykes mit einem zwar sehr auf funktionalität, aber auch gleichzeitig auf dynamik setzenden set sowie direkt danach uvb mit vielfalt („radiance“ von surgeon bspw.) akzente gesetzt bzw. beide sich nachdrücklich empfohlen. letzteren hatte ich als produzent auf mord auf dem schirm, aber es war toll anzuhören, wie er in die breite ging, ohne den fluss dabei zu verlieren.

der sonntag bestand aus nicht viel mehr als im auto herumzuliegen und nach dem zusammenräumen am nachmittag nochmal kurz auf dem mainfloor als einzig verbliebene option zu schauen. es hatten sich aber auch einige andere bereits auf den weg gemacht, daher handelte es sich um den hartgesottenen rest, der es sich ab 10 uhr früh mit nur jaber, ctrls, antigone und francois x bis abends um 22 uhr noch gutgehen lassen konnte.

war ok, es mitgemacht zu haben – auch um den eindruck vorheriger schilderungen rund um die organisation bestätigt zu bekommen, die es wert wären, juristisch aufgearbeitet zu werden. ich hoffe sehr, dass die zahlenden gäste die durchweg wenigstens passable, meistens ziemlich gute musik in dem ambiente bei schönstem wetter genießen konnten. zumindest war das eine gute alternative zu berghain und konsorten, auch wenn dies etwas mehraufwand bedeutet hat, sich aus berlin herauszubegeben.

[berlin / 14.08.2018] wuhlheide: die antwoord

mit support von moonbootica (auch seit gefühlten 15 jahren nicht mehr gesehen) und moonchild sanelly (sagen mir bisher nichts).

nachbetrachtung
noch pünktlich zum rest von moonbootica gekommen, was nicht mehr und nicht weniger als techhouse von der stange war. ansonsten nicht komplett ausverkauft, so ca. zwei drittel bis drei viertel. aber so herrschte unten im rund wenigstens kein gedrängel und für einen sportlich-fairen moshpit hat das allemal gereicht.
etwas kurz war der antwoord-gig mit ca. 100 minuten schon, aber dafür wurde die interessante bühnenkulisse im stile von townships ausgiebig genutzt. das publikum durfte als massen-drummachine als untermalung für einen freestyle von ninja auch mitmachen und überhaupt: gut, sie mal mitgenommen zu haben. wäre im kleineren rahmen um die 5000 leute (oder gar weniger) jedoch besser.

[berlin / 10.08.2018] berghain: ostgut ton nacht

normalerweise ist die oton-nacht am zweiten samstag im august. stimmt auch dieses jahr, dann auch mit dem fast-rundum-angebot (berghain, panorama bar, halle, garten), aber nachdem bereits zum csd am sonntagnachmittag eine ansehnliche masse vor der tür stand, wird es zu dem anlass sicher nicht besser. der fairness halber ist aber zu sagen, dass es drinnen zum csd stets auszuhalten war.
dieses mal wird der freitag und statt der panorama bar die säule mit einbezogen. wie das gemeinsam mit dem berghain funktioniert, war bereits bei phuture zu erleben (nämlich ziemlich gut, völlig unbegründete sorgen vor überlappungseffekten). im berghain ausschließlich live-acts auftreten zu lassen, von denen ich insgeheim auf mark als drum&bass-update sowie barker am meisten gespannt bin, und in der säule dann noch die residents aufzubieten, die für den stilistisch umfassenden blick stehen, ließ mich nicht lange überlegen.

ostgut ton nacht

berghain
00h00 atom tm & tobias. live
04h00 mark live
05h00 barker live
06h00 vatican shadow live

säule
00h00 answer code request
03h00 fiedel
06h00 martyn

eintritt
12 euro

nachbetrachtung
toller abend, wieder einmal musikalisch in sechs stunden mehr erlebt als an manchem sonntag. kam mir wie das muntere warmlaufen auf sonntag / montag vor – alles so angenehm unaufgeregt.
es gab nur zwei negativpunkte. erstens (selbstverschuldet): mein vorschlafen, und damit answer code request verpasst zu haben. zweitens: beim licht war im berghain mehr potential. war mir gerade während des mark-sets etwas zu statisch.

sind aber beides haare in der suppe. spätestens, als fiedel den für mich immer noch besten jemals produzierten drum&bass-track spielte (photeks „ni ten ichi ryu“), war für mich klar, mit dem besuch auf dem freitag die richtige entscheidung getroffen zu haben. und wieder einmal habe ich dank shazam gelernt, dass ich nach dem katalog von moving shadow den von suburban base durcharbeiten muss. in dem fall war’s der noise of art & double d-remix von „johnny ’94“. etwas schade nur, dass fiedel zur drum&bass-phase des sets nicht wirklich mehr als zehn leute vor sich hatte. aber damit blieb mehr platz für diejenigen, die es zu schätzen wussten.

von mark hatte ich erhofft, dass er direkt im stil seiner unterton-ep spielt, aber drum&bass gab es „nur“ in den letzten zehn minuten. davor jedoch eine wirklich tolle mixtur aus breakbeats in uk-hardcore-tradition und eine gerade 4/4-kick durfte es auch gerne mal sein. für eine liveset-premiere mehr als nur ordentlich, sollte man auf dem zettel haben – also gerade das, was da an veröffentlichungen noch kommen könnte.
das weiß man bei barker ja schon länger, der im stile der „debiasing ep“ spielte. also zuweilen ohne richtige kickdrum, aber mit richtig gutem gespür für harmoniewechsel und trotz komplexität für diejenigen kompatibel, die sich sonst bei der klubnacht einfinden. wobei vatican shadow die bedürfnisse der sonntagsfraktion zum schluss am besten bedienen konnte.

bei martyn hat mir etwas der rote faden gefehlt, wobei er aber auch bis 8 uhr darunter litt, dass sich so gut wie alle noch eine etage höher herumtrieben. als dort dann feierabend war, wurde es in der säule auch voll. aber dennoch: zu beginn war’s mir zu trocken und manche tracks wollten gar nicht zueinander passen. wo future sound of london allerdings bisher weniger mein fall waren: „pulse state (831 am mix)“ ist ein track, der mich schon früher hätte vom gegenteil überzeugen sollen. daher danke für die nachhilfe und für „infinition“ von quadrant sowieso.

[berlin / 28.07.2018] berghain: csd klubnacht

und da ist er: der monatliche pflichtbesuch. überaus gewollt auf den tag gelegt, an dem man mit der publikumsmischung rechnen kann, die den charakter des ladens auszeichnet. bemerkenswert: die panorama bar bleibt durchgängig geöffnet und der garten wird parallel bespielt.

csd klubnacht

berghain
00h00 noncompliant
04h00 ben klock
08h00 dr. rubinstein b2b roi perez
13h00 somewhen
17h00 massimiliano pagliara
21h00 steffi
01h00 boris

panorama bar
00h00 discodromo
04h00 hard ton live
05h00 paramida
09h00 aaron clark b2b jason kendig
13h00 chris cruse
17h00 srvd live
18h00 dvs1
22h00 virginia
02h00 nd_baumecker

garten
12h00 tama sumo
16h00 gerd janson

eintritt
16 euro

nachbetrachtung
war erst nachmittags gegen 15:30 uhr nach einer stunde wartezeit drin, bin aber dafür bis ca. 1:30 uhr geblieben. nach acts, weil am einfachsten.

massimiliano pagliara: sollte öfter unten spielen, dachte ich so bei mir. klar, auch ein wenig hittig (konstantin sibold – mutter), aber auch um waschechte neue techno-bretter nicht verlegen (fjaak – keep the funk).
gerd janson: ziemlich hittig. darunter die für mich durch answer code request ins spiel gebrachte 2 bad mice (gone too soon), worauf direkt „disco rout“ von legowelt folgte. später noch „kernkraft 400“ (ja, richtig, zombie nation), und „pick up“ von dj koze als abschlusstrack. konnte man machen.
steffi: gewohnt routiniert. „wisdom to the wise“ von dave clarke geht aber auch immer, „marauder“ von dj hmc wird an ort und stelle immer wieder gerne bemüht und „f.u.“ von f.u.s.e. ist auch mal was anderes als „substance abuse“. „lost vessel“ von drexciya gehört zu den tracks, die keinen staub ansetzen können und „string tanga“ von beroshima war mir seinerzeit entgangen.
virginia: da kann ich mich nur an „witch doctor“ von armand van helden erinnern.
boris: dank shazam notiert: „2502170258“ (den namen soll sich mal einer merken) von dirty basscore. gibt es scheinbar nur digital auf einem label, das alex bau gegründet hat: credo.

ergo: eine zwar von hits geprägte, aber nichtsdestotrotz stimmungstechnisch ziemlich gute csd-klubnacht. hat sich damit heimlich, still und leise zu einem der jährlichen berghain-pflichttermine gemausert – viel eher als die ostgut ton-nacht.

[berlin / 28.07.2018] about blank: staub

wenn es hält, wird das ganz schön hochsommerlich im garten. allerdings kann ich nur kurz und nehme vor der nachmittagshitze reißaus. wer möchte, kann gleich bis zur room 4 resistance pride im anschluss bleiben.

ablauf

garten
10h00 golden medusa
13h00 james dean brown
16h00 projekt gestalten
18h00 irakli
20h00 savas pascalidis

mdf
14h00 mcmlxxxv
17h00 olivia mendez
20h00 espen lauritzen & cressida

nachbetrachtung

die nachlese fällt leider sehr kurz aus, da ich hier ab ca. 13h30 nur zwischenstation gemacht habe und damit nicht mal zwei stunden da war. in der zeit war ich nicht mal auf dem mdf und bekam nur james dean brown mit.
bei ihm war ich schon überrascht, ihn auf dem line-up zu sehen, da er mir sonst eher im perlon-kontext geläufig ist. aber so überrascht ich war, so gut hat er das auch gemacht. lag aber auch an der schnittmenge mit meiner sammlung: „intro (version 2)“ von surgeon, „trance atlantic excess (part 3)“ von love inc. (ja, zugegeben, beides sogar übereinstimmungen mit dem staub-set meiner wenigkeit vor anderthalb jahren), „force“ von technasia oder „instrument of change“ von random noise generation. gerade die letzteren tracks zählen zu meinen ersten gehversuchen beim auflegen, daher rannte er damit bei mir offene türen ein.

sonst war es nachmittagstypisch übersichtlich und damit entspannt. die zu dem zeitpunkt noch vom himmel strahlende sonne (erwähnenswert, weil der garten abends wegen eines vermeintlich heranziehenden unwetters evakuiert wurde) tat noch ihr übriges, dass ich nicht ins dunkle wollte. dafür kommen herbst / winter früh genug.