fĂŒr mich das einzig attraktive datum im februar. der mĂ€rz wartet dafĂŒr gleich mit zwei richtig guten donnerstagen in der sĂ€ule auf. aber dazu mehr zu gegebener zeit.
klubnacht
berghain
00:00 answer code request
04:30 yonti
08:30 antenes
12:30 anika kunst
16:30 pÀr grindvik
20:30 james ruskin
00:30 olivia mendez
panorama bar
00:00 partok
04:00 dj minx
08:00 etapp kyle
12:00 nd_baumecker
16:00 chloé
20:00 marcel dettmann
00:00 luigi di venere
sÀule
19:00 rival consoles live
eintritt
26 euro
nachbetrachtung
rein: 11 uhr, raus: 1 uhr.
fazit zuerst: ein weiterer tag / abend, an dem die panorama bar fĂŒr mich haushoch ĂŒberlegen war. mĂŒsste ich eine hitliste aufmachen: nd, marcel dettmann, rival consoles, anika kunst.
zugegeben: das berghain-lineup war nicht wirklich ausschlaggebend fĂŒr meinen besuch. vielmehr wollte ich nd nach lĂ€ngerer zeit mal wieder hören und nachdem marcel dettmann nachrĂŒckte, wurden die prioritĂ€ten fast schon im voraus fĂŒr mich gesetzt. dann gab’s noch die vorschusslorbeeren fĂŒr rival consoles.
es ist jetzt nicht so, dass ich es nicht mit dem berghain versucht hĂ€tte. der fĂŒllgrad war bis in den nachmittag hinein dort ziemlich ertrĂ€glich und dieses datum, das fĂŒr mich ehrlicherweise der kompromiss fĂŒr den februar war, hatte auch fĂŒr andere einen netten nebeneffekt: die einzig nennenswerte schlange vor dem club entwickelte sich gegen 18 uhr und reichte zu dem zeitpunkt vielleicht zur hĂ€lfte des weges. ansonsten stabil innerhalb der gitter oder weniger. ist jedoch nur auf die zeit meines besuches bezogen – nachts zur eröffnung sieht das wohl immer noch anders aus.
am meisten hat mich im techno-bollwerk noch anika kunst ĂŒberzeugt, die konsequent mit vinyl spielte und ein weiteres beispiel fĂŒr die wiederentdeckung des tribal-technos lieferte. durchaus schnell (ĂŒber 140 bpm), aber astreines mixing, in dem sie gut mit den tracks arbeitete. wĂŒrde mich nicht wundern, wenn sie bald wieder an ort und stelle zu hören ist – verdient hĂ€tte sie es.
antenes spielte gegen ende ihres sets breakiges, was immer noch schafft, manche tanzende abzuschrecken. inhaltlich finde ich sowas ja klasse, aber wenn die lautstĂ€rkeschwankungen als kĂŒnstlerisches element so gewollt waren, ging der effekt fĂŒr mich nach hinten los. wĂ€hrend ein bis zwei tracks fragte ich mich schon, ob die anlage auf halber kraft fĂ€hrt und von einem takt auf den nĂ€chsten geht es mit gefĂŒhlten 20 db mehr weiter. da ist noch luft nach oben.
pĂ€r grindvik Ă€hnlich perkussiv und schnell wie anika kunst, jedoch nichts weltbewegendes. muss ich leider auch ĂŒber james ruskin sagen, den ich das letzte mal solo (also auĂerhalb von o/v/r oder the fear ratio) irgendwann mal 2010 an ort und stelle mitbekommen habe. zuvor im alten als auch im neuen tresor. hatte seine momente, in denen er mich kriegen konnte (reiner zufall, dass das zum groĂen teil tracks aus den 1990er-jahren waren), aber zwischenzeitlich war das die big-room-schiene, die auch len faki (mittlerweile besser) bedienen kann. schade, kann er besser.
olivia mendez lieĂ sich vielversprechend trippig (auch mit vinyl) an, aber die zehn minuten waren zu wenig, so dass ein urteil meinerseits anmaĂend wĂ€re.
zu rival consoles: besonders bewandert bin ich mit dessen diskographie nicht und fĂŒr mein beuteschema ist mir das meiste auch ein bis zwei gĂ€nge zu episch. im festival-kontext jedoch ĂŒberaus passend und auch in der sĂ€ule zu dem zeitpunkt und in dem intimeren rahmen. die wirklich ausladenden chords lieĂ er weg, stattdessen viel zeit zur entfaltung des sets (sechs, sieben minuten, bis ĂŒberhaupt mal die erste kickdrum kam), gut 70 minuten, hatte mit den kunstpausen darin durchaus konzertcharakter. aber eben auch steigerungen, was das tempo angeht. rĂŒckblickend war in jedem fall „vibrations on a string“ dabei. den vergleich mit mathew jonson am gleichen ort will ich nicht ziehen – der hinkt vorne und hinten. war als kontrast zum geschehen auf beiden anderen tanzflĂ€chen jedenfalls sehr willkommen und alles andere als ein rohrkrepierer.
bleibt nur noch die panorama bar, in der etapp kyle bei ganz schön zackigem tempo sein set beendete und nd das ganze um die 120 bpm von neuem aufbaute. seine ganzen vier stunden blieb er ĂŒber jeden zweifel erhaben, letztlich schaute ich nur mal kurz unten vorbei, wenn mal ein fĂŒr mich nicht so tauglicher track lief. aber ein groĂer teil der shazams geht auf sein konto.
chloĂ© fand ich danach relativ uninspiriert. in der zeit, in der ich von der galerie auf die decks schaute, bestanden nicht unwesentliche teile ihres sets daraus, techhousige tracks ĂŒber weite teile zu loopen, effekte vom pioneer-mixer drĂŒberzulegen, dann nochmal an andere stellen im track zurĂŒckspringen, diese wieder loopen. ich mag ihr unrecht tun, weil das nur ein viertelstĂŒndiger ausschnitt war. aber fĂŒr mich war auch ihr set bestandteil der einzigen musikalischen durststrecke zwischen 16:30 und 19:00 uhr, als auf beiden floors fĂŒr mich nur wenig ging. gerade im berghain stellte sich da bereits die sonntagsĂŒbliche fĂŒlle ein. und da das podest vor dem darkroom wieder existiert, wird’s auch schwieriger, dort einen vernĂŒnftigen platz zu bekommen.
marcel dettmann machte das gewohnt souverĂ€n, zwischen house, acid, electro und auch techno vermittelnd. der saunderson-remix von „blackwater“ scheint sich als abschlusstrack zu seiner wiedererkennungsmarke entwickelt zu haben – im september beendete er bereits im berghain sein set damit, auch in de school zwei monate spĂ€ter.
luigi di venere blieb erstaunlicherweise erstmal in fast dem gleichen tempo (um die gefĂŒhlte 130 bpm), aber wesentlich housiger. bemerkenswert war, dass ein wahrnehmbarer teil der leute sich ab mitternacht an den kommenden arbeitstag erinnerte und es dann oben deutlich leerer war.
notierte tracks (*: shazam)
antenes
tymotica – galaxies of dust*
etapp kyle
duke – so in love with you (full intention remix)*
robert hood – the greatest dancer
kerri chandler – you are in my system (faster horses sport mix)*
nd_baumecker
crooked man – preset*
strip steve – zig zag*
wallace – papertrip*
marvin dash – friday night with burt reynolds*
basic bastard – rise (new york mix)*
earth boys – in the sun (eden burns remix)*
hot lizard – 165… drop*
dan morgan – brothers and sisters (deep mix_ 1993)*
barker & baumecker – strung (eli escobar’s breezy mix)*
demi riquĂsimo – rocking you internally (club mix)*
g.u. – beyond*
of norway – love*
banana moon – full service*
fever ray – shiver (logic1000 remix)*
all about she – higher (free) (grant nelson remix)*
man power – acid god (feat. amy douglas)*
anika kunst
alexander johansson & mattias fridell – koner*
deniro – pelĂ© 3* (schlusstrack)
chloé
two mamarrachos – let’s find another after*
marcel dettmann
gesloten cirkel – chasing away the night
the bucketheads – the bomb! (den anfang lediglich angetĂ€uscht)
ricardo villalobos – logohitz
andrĂ© michelle – a2
knarz – tanzmaschine
octave one â blackwater (e-dancer vocal dub)
james ruskin
planetary assault systems – surface noise
james ruskin – work (steve rachmad remix)
mark broom – 909 workout*
dave clarke – thunder
underground resistance – the seawolf
dave clarke – the storm (instrumental) (schlusstrack)
luigi di venere
lee marrow – da da da (dance to the house)*