[berlin / 17.02.2024] berghain: klubnacht

fĂŒr mich das einzig attraktive datum im februar. der mĂ€rz wartet dafĂŒr gleich mit zwei richtig guten donnerstagen in der sĂ€ule auf. aber dazu mehr zu gegebener zeit.

klubnacht

berghain
00:00 answer code request
04:30 yonti
08:30 antenes
12:30 anika kunst
16:30 pÀr grindvik
20:30 james ruskin
00:30 olivia mendez

panorama bar
00:00 partok
04:00 dj minx
08:00 etapp kyle
12:00 nd_baumecker
16:00 chloé
20:00 marcel dettmann
00:00 luigi di venere

sÀule
19:00 rival consoles live

eintritt
26 euro

nachbetrachtung

rein: 11 uhr, raus: 1 uhr.

fazit zuerst: ein weiterer tag / abend, an dem die panorama bar fĂŒr mich haushoch ĂŒberlegen war. mĂŒsste ich eine hitliste aufmachen: nd, marcel dettmann, rival consoles, anika kunst.

zugegeben: das berghain-lineup war nicht wirklich ausschlaggebend fĂŒr meinen besuch. vielmehr wollte ich nd nach lĂ€ngerer zeit mal wieder hören und nachdem marcel dettmann nachrĂŒckte, wurden die prioritĂ€ten fast schon im voraus fĂŒr mich gesetzt. dann gab’s noch die vorschusslorbeeren fĂŒr rival consoles.

es ist jetzt nicht so, dass ich es nicht mit dem berghain versucht hĂ€tte. der fĂŒllgrad war bis in den nachmittag hinein dort ziemlich ertrĂ€glich und dieses datum, das fĂŒr mich ehrlicherweise der kompromiss fĂŒr den februar war, hatte auch fĂŒr andere einen netten nebeneffekt: die einzig nennenswerte schlange vor dem club entwickelte sich gegen 18 uhr und reichte zu dem zeitpunkt vielleicht zur hĂ€lfte des weges. ansonsten stabil innerhalb der gitter oder weniger. ist jedoch nur auf die zeit meines besuches bezogen – nachts zur eröffnung sieht das wohl immer noch anders aus.
am meisten hat mich im techno-bollwerk noch anika kunst ĂŒberzeugt, die konsequent mit vinyl spielte und ein weiteres beispiel fĂŒr die wiederentdeckung des tribal-technos lieferte. durchaus schnell (ĂŒber 140 bpm), aber astreines mixing, in dem sie gut mit den tracks arbeitete. wĂŒrde mich nicht wundern, wenn sie bald wieder an ort und stelle zu hören ist – verdient hĂ€tte sie es.
antenes spielte gegen ende ihres sets breakiges, was immer noch schafft, manche tanzende abzuschrecken. inhaltlich finde ich sowas ja klasse, aber wenn die lautstĂ€rkeschwankungen als kĂŒnstlerisches element so gewollt waren, ging der effekt fĂŒr mich nach hinten los. wĂ€hrend ein bis zwei tracks fragte ich mich schon, ob die anlage auf halber kraft fĂ€hrt und von einem takt auf den nĂ€chsten geht es mit gefĂŒhlten 20 db mehr weiter. da ist noch luft nach oben.
pĂ€r grindvik Ă€hnlich perkussiv und schnell wie anika kunst, jedoch nichts weltbewegendes. muss ich leider auch ĂŒber james ruskin sagen, den ich das letzte mal solo (also außerhalb von o/v/r oder the fear ratio) irgendwann mal 2010 an ort und stelle mitbekommen habe. zuvor im alten als auch im neuen tresor. hatte seine momente, in denen er mich kriegen konnte (reiner zufall, dass das zum großen teil tracks aus den 1990er-jahren waren), aber zwischenzeitlich war das die big-room-schiene, die auch len faki (mittlerweile besser) bedienen kann. schade, kann er besser.
olivia mendez ließ sich vielversprechend trippig (auch mit vinyl) an, aber die zehn minuten waren zu wenig, so dass ein urteil meinerseits anmaßend wĂ€re.

zu rival consoles: besonders bewandert bin ich mit dessen diskographie nicht und fĂŒr mein beuteschema ist mir das meiste auch ein bis zwei gĂ€nge zu episch. im festival-kontext jedoch ĂŒberaus passend und auch in der sĂ€ule zu dem zeitpunkt und in dem intimeren rahmen. die wirklich ausladenden chords ließ er weg, stattdessen viel zeit zur entfaltung des sets (sechs, sieben minuten, bis ĂŒberhaupt mal die erste kickdrum kam), gut 70 minuten, hatte mit den kunstpausen darin durchaus konzertcharakter. aber eben auch steigerungen, was das tempo angeht. rĂŒckblickend war in jedem fall „vibrations on a string“ dabei. den vergleich mit mathew jonson am gleichen ort will ich nicht ziehen – der hinkt vorne und hinten. war als kontrast zum geschehen auf beiden anderen tanzflĂ€chen jedenfalls sehr willkommen und alles andere als ein rohrkrepierer.

bleibt nur noch die panorama bar, in der etapp kyle bei ganz schön zackigem tempo sein set beendete und nd das ganze um die 120 bpm von neuem aufbaute. seine ganzen vier stunden blieb er ĂŒber jeden zweifel erhaben, letztlich schaute ich nur mal kurz unten vorbei, wenn mal ein fĂŒr mich nicht so tauglicher track lief. aber ein großer teil der shazams geht auf sein konto.
chloĂ© fand ich danach relativ uninspiriert. in der zeit, in der ich von der galerie auf die decks schaute, bestanden nicht unwesentliche teile ihres sets daraus, techhousige tracks ĂŒber weite teile zu loopen, effekte vom pioneer-mixer drĂŒberzulegen, dann nochmal an andere stellen im track zurĂŒckspringen, diese wieder loopen. ich mag ihr unrecht tun, weil das nur ein viertelstĂŒndiger ausschnitt war. aber fĂŒr mich war auch ihr set bestandteil der einzigen musikalischen durststrecke zwischen 16:30 und 19:00 uhr, als auf beiden floors fĂŒr mich nur wenig ging. gerade im berghain stellte sich da bereits die sonntagsĂŒbliche fĂŒlle ein. und da das podest vor dem darkroom wieder existiert, wird’s auch schwieriger, dort einen vernĂŒnftigen platz zu bekommen.
marcel dettmann machte das gewohnt souverĂ€n, zwischen house, acid, electro und auch techno vermittelnd. der saunderson-remix von „blackwater“ scheint sich als abschlusstrack zu seiner wiedererkennungsmarke entwickelt zu haben – im september beendete er bereits im berghain sein set damit, auch in de school zwei monate spĂ€ter.
luigi di venere blieb erstaunlicherweise erstmal in fast dem gleichen tempo (um die gefĂŒhlte 130 bpm), aber wesentlich housiger. bemerkenswert war, dass ein wahrnehmbarer teil der leute sich ab mitternacht an den kommenden arbeitstag erinnerte und es dann oben deutlich leerer war.

notierte tracks (*: shazam)

antenes
tymotica – galaxies of dust*

etapp kyle
duke – so in love with you (full intention remix)*
robert hood – the greatest dancer
kerri chandler – you are in my system (faster horses sport mix)*

nd_baumecker
crooked man – preset*
strip steve – zig zag*
wallace – papertrip*
marvin dash – friday night with burt reynolds*
basic bastard – rise (new york mix)*
earth boys – in the sun (eden burns remix)*
hot lizard – 165… drop*
dan morgan – brothers and sisters (deep mix_ 1993)*
barker & baumecker – strung (eli escobar’s breezy mix)*
demi riquĂ­simo – rocking you internally (club mix)*
g.u. – beyond*
of norway – love*
banana moon – full service*
fever ray – shiver (logic1000 remix)*
all about she – higher (free) (grant nelson remix)*
man power – acid god (feat. amy douglas)*

anika kunst
alexander johansson & mattias fridell – koner*
deniro – pelĂ© 3* (schlusstrack)

chloé
two mamarrachos – let’s find another after*

marcel dettmann
gesloten cirkel – chasing away the night
the bucketheads – the bomb! (den anfang lediglich angetĂ€uscht)
ricardo villalobos – logohitz
andrĂ© michelle – a2
knarz – tanzmaschine
octave one – blackwater (e-dancer vocal dub)

james ruskin
planetary assault systems – surface noise
james ruskin – work (steve rachmad remix)
mark broom – 909 workout*
dave clarke – thunder
underground resistance – the seawolf
dave clarke – the storm (instrumental) (schlusstrack)

luigi di venere
lee marrow – da da da (dance to the house)*

[berlin / 10.02.2024] about blank: staub 11

11-jĂ€hriges jubilĂ€um ĂŒber 24 stunden. um schon mal vorab den erwartungshorizont fĂŒr die nachlese einzugrenzen: ich arbeite von 16 bis 24 uhr als kĂŒnstler*innenbetreuer. es ist also gut möglich, dass es ein schichtbericht wird, weil es zu den nebenwirkungen des jobs gehört, wegen des herumwuselns auf mehreren floors nur wenig gelegenheit dafĂŒr zu haben, sets mal lĂ€nger beiwohnen zu können. andererseits ist gerade das manchmal ganz reizvoll. auch gut möglich, dass ich nach meiner „schicht“ lĂ€nger bleibe – tagesform und stimmung werden’s zeigen.

ablauf

mdf
10:00 modschi
13:00 frantzmichael
16:00 sissys reiterstaffel
19:00 farhan
22:00 stanislav tolkachev b2b katya milch
00:00 caleb esc
03:00 ly sas
06:00 irakli

lobby
16:00 rezzo gionti live
17:00 buttechno b2b triĆĄ
19:00 lena willikens b2b kinzua
22:00 philipp strobel
01:00 elena sizova
04:00 nadine talakovics
06:30 dk dent

zelt
15:00 tom
17:00 i.nez
19:00 vilma & bkmn
22:00 i.nez b2b modschi
00:00 death to our friends
02:00 fufu
05:00 pause
10:00 anja zaube

nachbetrachtung

rein: kurz nach 15 uhr, raus: kurz nach 3 uhr.

wie ĂŒblich: ankommen heißt, gefĂŒhlten zwei dutzend leuten hallo zu sagen, auf die nahende schicht und damit potentielle unabkömmlichkeit hinzuweisen, dann noch kurz den anweisungen lauschen (anzahl der getrĂ€nkemarken, darauf achten, welche leute empfangsbestĂ€tigungen ausstellen, welche eine rechnung geschickt haben, platte als dankeschön nicht vergessen) und beim soundcheck von rezzo auf der lobby gegen 15:45 uhr merken, dass die arbeit schon begonnen hat bzw. ich mental bereits lĂ€ngst im kĂŒmmer-modus bin. glĂŒcklicherweise auch die initiator*innen der staub, die das los der gastgeber*innen gezogen hatten: auf der eigenen feier kommt mensch einfach nicht zur entspannung. bestenfalls zum schluss, aber der war beim besten willen fĂŒr mich nicht mehr drin. dafĂŒr war mein gehirn nach 12 stunden ĂŒberreizt und meine kondition hĂ€tte es auch nicht hergegeben, bis 5 oder 6 uhr morgens zu warten, wenn sich der ansturm von samstagnacht wieder gelegt hat und nur noch der harte kern anwesend ist.

die merch-artikel finde ich gelungener als zum zehnjĂ€hrigen und bin nach wie vor glĂŒcklich darĂŒber, eines der letzten „boring“-shirts abbekommen zu haben, bei denen ich das motiv ursprĂŒnglich etwas ĂŒberfrachtet fand, aber mit ein paar jahren verzögerung kam die einsicht dann doch.
so sehr ich zusehe, alles unter kontrolle zu haben, muss ich mir einen gewissen kontrollverlust eingestehen:
erstens mein behĂ€ltnis fĂŒr meinen gehörschutz irgendwo ziemlich frĂŒh zwischen ankunft und schichtbeginn (wahrscheinlich am merch-stand) liegengelassen zu haben. mein gehörschutz befand sich da bereits in den ohren, außerdem ist es kein hochpreisiger artikel und bereits vom online-warenhaus nachgeliefert, baumelt also wieder am schlĂŒsselbund.
zweitens dazu passend beim gehörschutz bleibend: wĂ€hrend der umarmung mit einer stammbesucherin flog der filter auf der rechten seite aus der silikonfassung. elacin-kund*innen wissen von der sollbruchstelle zwischen den beiden scheiben. das war bei mir vor einem guten halben jahr (wenn nicht gar lĂ€nger) soweit und es auch nicht das erste mal, dass das passiert ist. bislang fand ich den filter stets wieder, im zelt auf der tanzflĂ€che war das jedoch unmöglich. gelernt: bei berliner hörgerĂ€tespezialisten kostet ein filter gerne mal 40 euro, bei thomann 69 euro pro paar. dabei auch endlich mal das vorhaben nachgeholt, die 15-db-filter zu bestellen, was beim auflegen wahrscheinlich besser als die 25er ist. also 138 euro fĂŒr zwei paare gelassen. geht nach mehr als sieben jahren aber in ordnung.

das war an sich schon das spektakulĂ€rste, was passiert ist. musikalisch fand ich den drone-ambient von rezzo am anfang auf der lobby sehr passend. buttechno und triĆĄ rannten mit trockenem, rauhen, minimaleren, mich an profan mitte der 1990er erinnernden techno bei mir offene tĂŒren ein (und ich schaue mir da einfach mal ab, die „ugandan speed trials“ auf downwards mal auf 128 bpm heruntergepitcht zu spielen – funktioniert da genauso gut). lena und kinzua ergĂ€nzten sich ebenfalls hervorragend (notiert: al wootton – xana, konduku – zifir), philip strobel auch publikumsorientiert (vitalic – you prefer cocaine), elena sizova stilistisch querbeet. die breakigen passagen fand ich super, die ravigen weniger. geschmackssache.

auf dem mdf sissys reiterstaffel mit acid-einschlag, farhan mit zĂŒgigem tempo und dub-chords, fand ich ziemlich gut. ĂŒberraschend, weil er mich mit seinen veröffentlichungen entweder gar nicht oder völlig kriegt: stanislav tolkachev mit katya, weil schnörkellos rauh und trocken zugleich. caleb war wieder in seinem element. aber ich bekam ihn bestenfalls am hinteren ende der tanzflĂ€che mit, wo jedoch auch entsprechender publikumsverkehr angesagt war. nach mehreren stunden hindurchlavieren mit ein oder mehr kaltgetrĂ€nken in der hand war ich nicht mehr in der stimmung dafĂŒr, nonverbal zu signalisieren, dass ich den drittelquadratmeter gerne fĂŒr mich hĂ€tte. an der bar sitzend war’s fĂŒr mich entspannter.

im zelt betrieb i.nez wie immer stilwechsel, was von indie-rock bis psytrance vieles beinhalten konnte. vilma und bkmn bekommen den preis fĂŒr das rechtzeitige finden des richtigen menĂŒs am cdj 3000, bevor der letzte track der vorgĂ€nger auslĂ€uft (gut 15 sekunden vorher, start war dann mit „clutch“ von pearson sound, spĂ€ter vernahm ich noch „freed from desire“ von gala).
da der zustrom an besucher*innen konstant blieb und es vor mitternacht sogar eine veritable schlange vor dem about blank gab, fĂŒllten i.nez und modschi die eigentlich zwischen 22 und 0 uhr angedachte pause im zelt (und das gekonnt, u.a. mit „be brave clenched fists“ von leon vynehall oder „members of warning (2023 live version)“ von giraffi dog & the doom chakra family, das vor einem halben jahr ca. 20 meter luftlinie vom dj-pult im zelt entfernt auf der live-bĂŒhne im garten gespielt worden ist).

der arbeitsmodus war fĂŒr mich schon der richtige, vor allem weil es zwischen allen beteiligten so reibungslos lief, wie mensch es sich wĂŒnschen kann. ein kleines weinendes auge deswegen, weil ich zwischen 17 und 22 uhr am liebsten durchgĂ€ngig auf der lobby geblieben wĂ€re und zur selbstbelohnung gerne ungestörter zu caleb esc auf dem mdf getanzt hĂ€tte (wobei ich mir dort nur einen anderen platz hĂ€tte suchen mĂŒssen, aber hin und wieder erliege auch ich der gruppendynamik). das alles ist jedoch jammern auf hohem niveau. sah fĂŒr mich nach einem geburtstag nach maß aus und ich hoffe, die staub-schlĂŒsselpersonen konnten das drei, vier, … stunden nach meinem abflug Ă€hnlich sehen.

[berlin / 02.02.2024] about blank: blank friday | quattro stagioni

nĂ€chste ausgabe der anderen party im about blank mit ĂŒberraschungsfaktor.

ablauf

mdf
23:00 rodmin
02:00 sanna mun
04:30 fabio florido

lobby
01:00 cinthie
04:00 2faro
06:00 fr. levi b2b professional gigolo

zelt
00:00 caroline kopka b2b dk dent
03:00 upkar b2b tiro fixxo

nachbetrachtung

zur transparenz: mit gut einem jahr abstand am 13. mÀrz 2025.

war eine der ausgaben mit ĂŒberschaubarem publikumsandrang, allerdings trifft das auch auf die dauer meines besuchs zu: kurz nach mitternacht bis ca. vier uhr. und am ehesten war ich im zelt. auf dem mdf nur mal sporadisch, so dass mein eindruck von dort beim besten willen nicht reprĂ€sentativ ist.

von der lobby ist mir noch eine in den mitten und höhen sehr bissig eingestellte anlage in erinnerung. beim ersten back-to-back im zelt dubbig-minimaler house bzw. techno (donnacha costello – black bag job 256 / maurizio – domina, der als track ja immer geht), beim zweiten back-to-back acid house (christophe – dance pants / lil‘ louis – french kiss).

inventur 2024

dies ist nur ein beitrag zur transparenz und zudem temporÀr. sobald ich meine hausaufgaben erledigt habe, wird der in einen normalen clubtermin umgewandelt.

ich ging gestern meine notizen auf dem schlauen telefon durch, weil da noch einiges zu nachbetrachtungen vergangener partys schlummerte. hab dabei festgestellt, dass diese nur zum teil als gedĂ€chtnisstĂŒtze dienen können, manchmal springt noch der shazam-verlauf ein, im leichtesten fall kann ich es leicht abgeĂ€ndert aus der restrealitaet herĂŒberkopieren.

so habe ich gestern (am 24. januar 2024) um die neun nachberichterstattungen geschafft. beileibe nicht mit dem sonst ĂŒblichen qualitĂ€tsanspruch. es kam bei einer staub x sektgarten von 2021 vor, dass ich abseits vom ablauf (den plan notiere ich mir stets) und einem track keinerlei erinnerungen mehr hatte. das habe ich dann auch so benannt.

heute bei der inventur festgestellt: es sind 48 beitrÀge offen. davon ein viertel zu den bandcamp-friday-einkÀufen. es gibt noch eine dunkelziffer: partys oder konzerte, die ich hier nicht gepostet habe. das ist jedoch weitaus weniger.
in jedem fall alles ein indiz dafĂŒr, dass ich zu viel gewollt und dann einfach nicht umgesetzt habe. mir wird gerade klar, dass ich fĂŒr so etwas in der laune sein muss und eine schiere fĂŒlle an aufgaben mich sehr schnell ĂŒberfordert. gerade musikalische einkĂ€ufe und nachbetrachtungen, die sich immer mehr auf shazam stĂŒtzen, benötigen mehr zeit, weil tracks nochmal gehört bzw. die suchergebnisse aus shazam verifiziert werden mĂŒssen. und ich gebe zu: ich habe typisch sammler gerade bei den musikalischen einkĂ€ufen einfach nachgekauft, ohne mich groß mit dem vorherigen zu beschĂ€ftigen. jetzt gerade ist es so, dass mich diese schiere masse an verfĂŒgbarem neuen nicht so mitreißt, dass es ĂŒbersichtlich wird und ich mir gerade angesichts von dj-futter sage, dass ich das nicht so dringend brauche. gigs bekommen andere, und im fall der fĂ€lle kann ich mit dem, was vorhanden ist, immer noch sehr gut arbeiten.

um auf den punkt zu kommen: ich habe diese beitrĂ€ge auf „entwurf“ zurĂŒckgesetzt, sie sind also erstmal nicht mehr sichtbar. ehe irgendwer „zensur!“ schreien möchte: nichts ist verloren, es ist nur der fĂŒr mich beste modus, das sukzessive abzuarbeiten. dazu gehören die bewegungsfreiheit-ausgaben der letzten sechs jahre, immer noch monis rache, eine fusion, und auch eine party aus dem blank vom juni 2016, woran ich kaum noch erinnerungen habe.

um beim erwartungshorizont realistisch zu bleiben: es wird meistens lĂ€ngst nicht so ausfĂŒhrlich wie sonst. mir ist es nur wichtig, meine tagebucheintrĂ€ge vollstĂ€ndig zu haben, selbst wenn die eindrĂŒcke verwischt sind. zu den prĂ€gendsten sachen (mal abgesehen von monis rache) habe ich mich bereits geĂ€ußert.

sobald das durch ist, ersetze ich diesen beitrag hier wie geschildert durch die ankĂŒndigung, dass das werk vollbracht ist und pinne den fĂŒr eine woche an. außerdem werde ich bis auf die juristisch notwendigen widgets alles bis auf das mit den zuletzt aktualisierten beitrĂ€gen ebenfalls fĂŒr eine woche verschwinden lassen, so dass jede*r ggf. in ruhe nachlesen kann.

zeitlich möchte ich mir keinen druck machen. die nĂ€chsten zwei wochen steht bspw. partytechnisch fĂŒr mich nichts an. wenn ich es bis dahin schaffe: schön, muss aber nicht.

r.i.p. silent servant, simone ling, the soft moon

am sonntag, dem 21. januar 2024 verfasst, auf das datum zurĂŒckdatiert, an dem die nachricht die runde machte.

kein raum fĂŒr spekulationen hier. stattdessen einfach nur nĂŒchtern festgehalten:
– juan mendez aka silent servant wurde 46 jahre alt
– seine frau simone ling 43
– luis vasquez aka the soft moon 44

juan / silent servant ist der einzige von ihnen, der mir wirklich bekannt ist, da ich post-punk und co. leider nicht so verfolge. der einfluss von sandwell district ist jedoch unbestritten und es mutet schon etwas gruselig an, dass ich ihn erst auf dem letztjÀhrigen berlin atonal in der mitte zwischen regis und function gesehen habe.
definitiv einer der technisch versiertesten djs, die mir begegnet sind. auch wenn er erst ab ende der 1990er-jahre auf die bildflĂ€che trat, war ihm der heutzutage schon fast „alte schule“ zu nennende ansatz der vielfalt wichtig. so vermittelte er auch in seinen sets zwischen techno, ebm, (new) wave, industrial etc.

alle drei sind in los angeles in der nacht auf den 19. januar 2024 verstorben.

r.i.p.

[berlin / 13.01.2024] about blank: staub

direkt nach dem ausflug zurĂŒck zum mutterschiff. werde nicht bis in den tiefen abend bleiben können, visiere aber den anfang an.

ablauf

mdf
10:00 rob cutter
12:00 ewa nomad
15:00 anna z
18:00 gesloten cirkel live
19:00 the exaltics live
20:00 victor b2b skee mask

zelt
15:00 nikkatze
18:00 bastus

nachbetrachtung

ahja, den anfang anvisieren und es erst doch zu gegen 15 uhr schaffen. mit der festen absicht, gegen 20:00 uhr zur nÀchsten station des abends aufzubrechen.
im zelt erstmal warmgequatscht, musikalisch blieb dort bei mir leider wenig hĂ€ngen. beim „nur kurz mal reinschauen“ auf dem mdf ab 17:00 uhr vernahm ich electro bei flottem tempo und hatte dann fĂŒr den rest des sets von anna z eine richtig gute zeit (und so einige male den impuls, tracks zu shazamen – ob das jetzt als qualitĂ€tsurteil oder offenbarung meiner lĂŒcken bei aktuellen veröffentlichungen zu werten ist, lasse ich offen).
gesloten cirkel machte ebenso flott und vor allem rauh mit schön distortion auf den kicks weiter. um die hĂ€lfte herum dann ein break, gefolgt von einer spĂŒrbaren drosselung des tempos. nichtsdestoweniger: die art von electro mit acid gepaart ist nach wie vor eine mischung, die bei mir keine ĂŒberzeugungsarbeit benötigt. kann er alles so veröffentlichen, wenn’s nach mir geht.
the exaltics danach etwas geradliniger, auch da war die 303 prÀsent.
tja, und dann gegen 20:30 uhr bei victor an der bar sitzen. erst gesagt bekommen, dass es eine schöne ĂŒberraschung von ihm ist, skee mask mitgebracht zu haben. das als nachricht zur kenntnis nehmen, dass dieser als gast bei ihm im hintergrund steht und einfach nur dem set zuhört. dann von jemand zweitem gesagt bekommen, dass sie back2back spielen. und das war’s dann mit meinen vorsĂ€tzen – die ausgabe musste ich bis zum schluss mitnehmen. auch wenn die beiden das rad nicht neu erfunden und zu sehr weiten teilen tooligen techno gespielt haben, ging das nach mehreren, von breaks geprĂ€gten stunden klar. zudem wurde das hin und wieder durch den einen oder anderen tracks mit unterbrochener kick aufgelockert. war auch fĂŒr die staub selber eine ĂŒberraschung, da victor ihn einfach spontan mitgenommen hatte.

fĂŒr mich also in vielerlei hinsicht ĂŒberraschend bzw. zufriedenstellend: erstens wegen der electro-prĂ€gung bis weit in den abend – was bei den auf staub = techno abonnierten gĂ€st*innen höchstwahrscheinlich nie aufhören wird zu polarisieren. zweitens wegen des nĂ€chsten levels an ĂŒberraschung, von dem nicht mal die staub als veranstaltung wusste. noch dazu der fĂŒr mich sehr angenehme fĂŒllgrad plus umsichtiges publikum. gibt also keinen grund, weshalb ich nach haaren in der suppe suchen sollte.

trackbeispiele (*: shazam)

anna z
mike ash – human interaction*
amadeezy – the g-code*
tammo hesselink – eraser*
berg jaĂ€r – dĂ€l*
sam binga & hyroglifics – wits end*

victor b2b skee mask
b.c. – stronghold
mr velcro fastener – (an)other side*
dj zank – pegassans*
joey beltram – instant
dj funk – rubber band man
robert hood – teflon

[leipzig / 07.01.2024] institut fĂŒr zukunft: staub x rillendisco

jahresvorsatz fĂŒr 2024: auch mal nach leipzig fahren, wenn die rillendisco einen sonntag alleine bespielt. nicht nur fĂŒr den jĂ€hrlich einzigen ausflug.

ablauf

trakt 1
14:00 irakli
16:00 resom
18:00 caleb esc
20:00 mareena

trakt 3
16:00 rillendisco allstars

nachbetrachtung

in trakt 3 war ich insgesamt vielleicht drei minuten und habe dort nur motram mitbekommen. sonst war ich plaudernd an der bar und noch lĂ€nger auf trakt 1 am tanzen. fĂŒllgrad fĂŒr meine begriffe perfekt – nicht zu wenig leute, so dass kein stimmungstechnisches vakuum entstand (eher im gegenteil), nicht zu viele, um ein potentiell unangenehmes gedrĂ€ngel entstehen zu lassen.

wie in den jahren zuvor – alle vier sets mit fĂŒr mich eigener qualitĂ€t:
irakli zunĂ€chst abstrakter und etwas trippiger. „mike parker auf prologue“ war eine der platten, die er mir auf nachfrage mitteilte. im nachhinein wĂŒnsche ich mir, dass ich noch kurz eine sprachnotiz mitgeschnitten hĂ€tte, um die jetzt genauer benennen zu können als „klingt nach einem track von der ‚lustration'“. spĂ€ter dann fordernder („gateway“ von ben klock & fadi mohem).
resom bestach durch vielfalt, die u.a. sandwell district (der function-track ohne titel vom „sampler single one“), house, breakbeats (djrum – untitled 9) und klassiker (bam bam – where’s your child) miteinander verheiratete.
caleb esc wie eh und je eine bank und weiterhin zwischen trippig und perkussiv. keinen track erkannt, nichts shazamt, aber wie immer sowas von ineinander greifend, dass der fluss sich von selbst ergab.
gleiches gilt fĂŒr mareena, die tief in der tribal-kiste um die end-1990er/anfang-2000er gewĂŒhlt haben muss. toolige tracks, die sich in den dienst des sets stellen und schnell gemixt werden wollen. tat sie auch bei flottem tempo und arbeitete wie andere bei den ausgaben zuvor auf den höhepunkt ab 21 uhr hin. leider ist das auch der zeitpunkt, zu dem der nahende aufbruch bei mir als kontrollfreak seine schatten vorauswirft.

sollte es mit dem jedes jahr erneuerten vorsatz, leipzig sowie das ifz hÀufiger zu besuchen, nicht klappen: das stelldichein zu anfang des jahres halte ich mir gerne weiterhin frei. erst recht mit so einer reisegruppe wie dieses mal.

[berlin / 30.12.2023] berghain: silvester klubnacht

verfasst am 20. februar 2024, bevor die erinnerung völlig verblasst ist – veröffentlichung auf den besuch zurĂŒckdatiert. beinhaltet den tatsĂ€chlichen ablauf, da neben virginia auch steffi ausgefallen ist und don williams somit sieben stunden gespielt hat, was stand heute nicht auf der berghain-website reflektiert ist.

silvester klubnacht

berghain
samstag, 30.12.2023
23:59 quelza
sonntag, 31.12.2023
04:00 philippa pacho
07:00 efdemin
10:00 uvb
13:00 arthur robert
16:00 daria kolosova
19:00 juana
22:00 fiedel
montag, 01.01.2024
01:00 the lady machine
04:00 norman nodge
07:00 josey rebelle
10:00 jakojako
13:00 phase fatale
16:00 don williams
23:00 answer code request
dienstag, 02.01.2024
04:00 fadi mohem

panorama bar
samstag, 30.12.2023
23:59 gabrielle kwarteng
sonntag, 31.12.2023
04:00 bashkka
07:00 octo octa
10:00 sedef adasĂŻ
13:00 suze ijĂł
16:00 etapp kyle
19:00 luigi di venere
22:00 nd_baumecker
montag, 01.01.2024
01:00 massimiliano pagliara
04:00 roi perez
07:00 jason kendig
10:00 partok
13:00 marie montexier
16:00 kikelomo
19:00 avalon emerson
22:00 paramida
dienstag, 02.01.2024
01:00 yen sung
04:00 boris

lab.oratory
montag, 01.01.2024
01:00 pablo bozzi
04:00 mala ika
07:00 cormac
10:00 budino
13:00 franz scala
16:00 chris cruse
19:00 soundstream
22:00 carrie morrison
dienstag, 02.01.2024
01:00 boys‘ shorts

halle
montag, 01.01.2024
20:00 richard akingbehin
dienstag, 02.01.2024
00:00 tobias. live
02:00 nick höppner
06:00 beste hira live
07:00 jenus
11:00 jin synth
15:00 bendik giske live
15:30 refracted
19:30 barker
23:30 the 7th plain

eintritt
60 euro

nachbetrachtung

nachdem der ruf an neujahr im about blank gegen 21 uhr durch die informationen via telegram und reddit immer lauter wurde, da diese keine schlange und somit keine wiederholung der befĂŒrchteten ausnahmesituation von neujahr 2023 verhießen (wo leute gut und gerne mal sechs stunden in der schlange fĂŒr den wiedereinlass bzw. die gĂ€steliste warteten), wollte ich auch keine zeit mehr verschwenden. um 21:30 uhr drin, um 10:30 uhr wieder raus. hatte leichte hoffnungen darauf, das ende mitzubekommen. aber dazu hĂ€tte meine kondition noch vier weitere stunden durchhalten mĂŒssen – und da hat mich das berghain erneut als endgegner geschafft.

bereut habe ich es natĂŒrlich nicht, dem ruf nachgegeben zu haben. selbstredend ist da ein beigeschmack, wenn 60 euro fĂŒr den eintritt und 20 euro fĂŒr den wiedereintritt aufgerufen werden. im nachhinein seitens des berghains hoch gepokert – es hĂ€tte auch ein publikum anziehen können, dem diese betrĂ€ge völlig egal sind, das finanzielle und sonstige wohlergehen der menschen um einen herum jedoch auch (vulgo „snobs“).
stattdessen schien das kalkĂŒl aufzugehen. auch wenn es sonntags tagsĂŒber etwas leerer und damit eine neuauflage des jahres zuvor war, blieb es am neujahrstag vor der tĂŒr wohl wesentlich entspannter. das ist fĂŒr das tĂŒrpersonal besser, beim bodycheck ebenso, und damit starten alle gemeinsam etwas entspannter in den abend / den tag / die nacht / wann auch immer. ich hatte bei meiner ankunft jedenfalls niemenschen vor mir und musste somit auch nicht mal eine minute warten.

ansonsten ist und bleibt silvester / neujahr das besucher*innenstĂ€rkste datum, was von vornherein klar war und damit auch die ansprĂŒche an ein entspannteres publikumsgeschehen in die schranken weist. erstaunlicherweise habe ich es im berghain zu manchen sonntagabenden in den vergangenen jahren bereits wesentlich voller erlebt. natĂŒrlich trugen halle (in der das essen gegen 22:00 uhr bereits ausverkauft war – Ă€pfel gab’s jedoch in hĂŒlle und fĂŒlle) und das wie ĂŒblich bis zur kante gefĂŒllte lab ihren teil zur entspannung bei. aber wirklicher slalom durch die leute war (mal abgesehen von den ĂŒblichen neuralgischen punkten – im gang des labs mit der bar richtung notausgang bspw. oder eben die rĂŒckseite der berghain-tanzflĂ€che) nicht notwendig und es ein damit ziemlich entspannter start ins neue jahr.
zu den bereits durchgesickerten baulichen verĂ€nderungen: die subwoofer-wand hĂ€ngt im berghain seit anfang dezember an der decke, womit mal eben eine tonne ĂŒber den tanzenden schwebt. gibt dadurch aber wieder eine sichtachse vom notausgang auf der darkroom-seite. bei mir muss sich das vertrauen in die haltbarkeit der drahtseile noch etwas entwickeln.
die halle war ein spiegelverkehrter nachbau des berghains mit der alten anlage, inklusive der hauptbar. als lichter einfach nur die hoch und runterfahrenden glĂŒhbirnen – hat völlig ausgereicht. schönes gimmick, aber ehe das zu selbstreferentiell wird, fĂ€nde ich etwas anderes im nĂ€chsten jahr besser.
in der panorama bar gibt es ganz hinten bei den sitzgelegenheiten an den fenstern richtung garten nun einen mauerdurchbruch zur pinkelrinne. olfaktorische belĂ€stigungen sind mir keine aufgefallen, aber es entzerrt den ganzen prozess fĂŒr mich merklich, weil ich den slalom durch diejenigen mit wartenummern fĂŒr die kabinen nicht antreten muss. nur auf dem rĂŒckweg zum hĂ€ndewaschen.
das berghain hat sich an missoir gewandt und daher gibt es jetzt am oberen ende des treppenhauses zur panorama bar ein zwischengeschoss mit dem raum fĂŒr flinta*-personen. diese haben exklusiv zutritt und ich als cis-typ somit dort nichts verloren.

musik, die gab’s auch noch. und dabei – wenig ĂŒberraschend – keine ausreißer nach unten. hĂ€ngengeblieben ist mir in erster linie der moment, als don williams „fackeln im sturm“ von wassermann spielte. spĂ€ter auch „love can’t turn around“ von farley jackmaster funk, womit unklar ist, ob marcel dettmann sich das von ihm abgeschaut hat (er spielte es in de school) oder umgekehrt. stimmung im berghain dazu in jedem fall ausgelassen. answer code request habe ich kaum mitbekommen. die panorama bar im ĂŒbrigen auch nur sporadisch zu boris, wo es mich am dienstagmorgen gegen 8 uhr schon etwas erstaunte, dass es gut zweidrittelvoll war.
in der halle war barker in seinem element, luke slater gebĂŒhrt großer dank fĂŒr „e2-e4“ (nicht in voller lĂ€nge), schluss war dort gegen 4 uhr.
zum lab immer und immer wieder: die heimlich bessere panorama bar, auch wenn ich mich in diesem leben nicht mehr mitten ins getĂŒmmel auf die eh zu kleine tanzflĂ€che stĂŒrzen werde. bin mir nicht mehr ganz sicher, wann boys‘ shorts dort feierabend machen konnten – entweder 8 oder 9 uhr. in jedem fall mit „enjoy the silence“. wenig zuvor lief auch „don’t you want me“, also fast schon die heavy rotation der radiosender mit „adult contemporary“-format. aber wo, wenn nicht dort?
das beste zum schluss, was mich auch richtig freut: fadi mohem. ihn habe ich bislang als 2.0-version von ben klock betitelt, wenn ich ihn mal vor ort hörte: tolle technik, inhaltlich auch gut, aber im set-verlauf zu statisch bzw. monoton. auf der langstrecke zeigte er jedoch seine qualitĂ€ten und spielte zur auflockerung durchaus housiges („throw“ von paperclip people bspw.). sonst rannte er mit „phylyps trak“ (weit davor) oder „phase 4“ von jeff mills (gegen 9 uhr) bei mir viele offene tĂŒren ein. wenn es sich zur klubnacht mal wieder ergibt, hoffe ich darauf, dass er im rahmen der sonst ĂŒblichen vier stunden Ă€hnlich in die breite geht. war richtig gut.

[berlin / 15.12.2023] watergate: warning

teil nachtrĂ€glich verfasster nachbetrachtungen, um die partybiographie fĂŒr mich selbst lĂŒckenlos zu halten. wie in diesem fall eher stichpunktartig anstatt ausufernd, auf das datum des besuchs zurĂŒckdatiert – tatsĂ€chlich am 17. dezember 2023 geschrieben.

ablauf

waterfloor
23:00 p/kstr
01:00 3lna
03:00 angel d’lite
05:00 nicole b2b troy vs

mainfloor
01:00 eris
03:00 jcow live
04:00 spray

nachbetrachtung

die warning geht auch innerhalb berlins auf reisen. nachdem sie bereits im oktober die summe im rso bespielen durfte, war jetzt das gesamte watergate dran. dort ist (bereits bei der bewegungsfreiheit im mĂ€rz offensichtlich) ein generationenwechsel hinter den kulissen im gange, der den club stilistisch etwas breiter aufstellen und – stark vereinfacht gesagt – leute abseits des kompakt/cocoon-spektrums ansprechen möchte. also wurde auch die warning angefragt.

wie schon am vorabend in der sĂ€ule war meine kondition auch hier thema. ich hatte nicht mal sechs stunden schlaf und auch keine möglichkeit, abends nochmal fĂŒr zwei, drei stunden zu ruhen. hinzu kommt noch, dass meine zweite runde corona noch nicht so lange zurĂŒck liegt. also ließ ich es etwas ruhiger angehen und war dementsprechend „nur“ vom anfang bis fast 5 uhr im club.
ich wiederhole mich gerne: das watergate ist und bleibt ein ort zum sich-wohl-fĂŒhlen. die ledercouches sind gerade auf dem waterfloor auch in den dunklen monaten wegen ihrer gravitation gefĂ€hrlich. den mainfloor habe ich tatsĂ€chlich das erste mal seit 2018 wieder in aktion gesehen, und auch da finde ich die durchgĂ€ngige sitzreihe am rechten ende der tanzflĂ€che sehr gelungen.
am meisten ĂŒberrascht war ich von der pĂŒnktlichkeit der leute. bereits eine halbe stunde nach toresöffnung waren schĂ€tzungsweise um die 50 leute im club. sicher wird’s bei sven vĂ€th zwei wochen zuvor mehr andrang gegeben haben. aber auch als beide floors in betrieb waren, empfand ich es als stets gut gefĂŒllt und dabei sehr gut aushaltbar. wobei auch klar war, dass die leute gĂ€ngigeren stilen wie tech- oder acidhouse von eris eher den vorzug gaben als den rauhen, dreckigen breakbeats von 3lna eine etage tiefer.
allerdings: stilistisch verbogen hat sich keine*r der beteiligten. p/kstr anfangs flott breakig, zum schluss auch geradlinig. wie im golden pudel club zu pfingsten stilistisch sehr sicher. technisch an sich auch, konnte auseinanderlaufende tracks jedenfalls gut kaschieren, der rest an sicherheit wird mit der erfahrung kommen.
jcow melodisch-treibend, spray dann mit mehr acid, und das, was ich von angel d’lite mitbekommen habe, war vocalhousig.

ein bunter stilistischer strauß also, der dem watergate fĂŒr meine begriffe ganz schön gut zu gesicht stand. auch das publikum war im schnitt besser als es allgemeinhin dargestellt wird. sicher mit dem einen oder anderen hemdtrĂ€ger, aber die bodenstĂ€ndigkeit ĂŒberwog. insofern der vorsatz, auch das angebot des watergate regelmĂ€ĂŸiger zu prĂŒfen. den 7. mĂ€rz 2024 habe ich mir wegen der multisex schon mal notiert – eine weitere reihe, bei der das line-up nicht vorab bekanntgegeben wird.

notierte tracks (alle shazam)

eris
spawn – the thinking man
dj abstract – nothin but a gangsta

3lna
girlcop – crow stew

[berlin / 14.12.2023] sÀule: mana abundance

teil nachtrĂ€glich verfasster nachbetrachtungen, um die partybiographie fĂŒr mich selbst lĂŒckenlos zu halten. wie in diesem fall eher stichpunktartig anstatt ausufernd, auf das datum des besuchs zurĂŒckdatiert – tatsĂ€chlich am 17. dezember 2023 geschrieben.

mana abundance
22:00 sean h
23:30 shjva live
01:00 k.o.p. 32 live
02:30 dj brada

nachbetrachtung

der sonntag ist mir mittlerweile bekanntermaßen gerne mal zu wuselig, an freitagen blitzen u.a. dank der reef die ursprĂŒnglichen qualitĂ€ten des clubs auf – und dann gibt es noch die unlĂ€ngst reanimierten donnerstage in der sĂ€ule. der wird sich auf absehbare zeit nicht als primĂ€rer tag zum ausgehen etablieren, also bleibt raum fĂŒr experimente.
auf dem gebiet gab es jedoch auch konkurrenz: im tresor bzw. globus wurde das 25-jÀhrige bestehen von hidden hawaii gefeiert, im ohm nebenan gab es u.a. space dimension controller.

mana abundance pflegt enge kontakte zur warning. „ein berliner label fĂŒr darkere tekkno- und psytrance-tunes“ verhieß der promotext. psytrance – ĂŒberhaupt nicht meine baustelle. shjva hat fĂŒr die warious 1 auf warning einen guten track beigesteuert und die compilations auf der bandcamp-seite des labels hinterließen bei mir auch keinen schlechten eindruck. auf der anderen seite las es sich bei reddit sowie telegram in den letzten wochen so, dass die sonntagsschlangen vor dem berghain sich eher weniger verkĂŒrzt sowie das geschehen am sonntagabend drinnen nicht wirklich entspannt haben. die halle scheint zum geburtstag am vergangenen wochenende ein wenig abgefedert zu haben. aber mir steht der sinn aktuell weniger nach trubel. also war meine entscheidung klar: der monatstermin fĂ€llt hierauf.
bereut habe ich das absolut nicht. nur war ich nach einem arbeitstag mit zu wenig schlaf in der nacht zuvor alles andere als fit, um nach 1 uhr noch das tanzbein schwingen zu können. aber so allgemein könnte sich der donnerstag in der sĂ€ule als mein monatlicher termin entwickeln. erstmal gab’s gegen mitternacht so gut wie keine schlange. das steht und fĂ€llt aber wahrscheinlich mit dem line-up. wenn wie vor ein paar wochen ellen allien spielt, wird auch da geduld gefragt sein – wenn auch nicht auf dem niveau wie an sonntagen. drinnen war’s gut halb- bis zweidrittelvoll. das treppenhaus zum berghain diente als raucher*innenbereich.

vor allem fand ich’s jedoch musikalisch ansprechend. mein genre wird’s zwar nach wie vor nicht – vor allem k.o.p. 32 war mit seinen 165 bpm viel zu schnell, als dass meine synapsen bzw. beine das noch hĂ€tten adĂ€quat verarbeiten können. seine halftime-passagen waren dafĂŒr umso besser.
aber sonst war ich ĂŒberrascht, gar erleichtert, dass der stil mehr zu bieten hat als die immer gleiche kickdrum, wie ich sie vom trancefloor der fusion kenne. allen sets gemeinsam (jedenfalls von mitternacht bis 3 uhr, dann bin ich gegangen) war psytrance als grobe richtschnur fĂŒr ein ziemlich aufgerĂ€umtes, gar minimalistisches klangbild. und in der form kann ich was damit anfangen. der klang in der sĂ€ule kann das eh sehr gut transportieren. und ein publikum, das sich aus kenner*innen sowie ein paar tourist*innen speist, aber sich sonst völlig unaufgeregt im club bewegt, hat den abend (so kurz er fĂŒr mich auch war) fĂŒr mich gut abgerundet.

in aller kurzform: ich ertappe mich dabei, jetzt primĂ€r auf den donnerstag im monatsprogramm zu schauen. alleine fĂŒr den januar sind fĂŒr mich schon zwei interessante termine dabei. nur an genĂŒgend schlaf sollte ich vorher denken. fĂŒr die mana abundance-betreiber hoffe ich, dass es der auftakt fĂŒr weitere termine war.