[berlin / 06.04.2023] ohm: system revival

da hat die ausgabe vom februar gleich den richtigen eindruck hinterlassen: einfach bei dem line-up für die nächste schauen und sehen, dass mit pinch jemand spielt, bei dem ich mich schon fragte, wann er das letzte mal in berlin zu hören war.

eintritt
vor mitternacht: 13 euro
ab mitternacht: 15 euro

nachbetrachtung

stellte sich tatsächlich als eine der partys heraus, die mir den glauben daran zurückgegeben hat, dass diversität nicht verpuffen muss bzw. das publikum vergrault (und mich in der entscheidung bestärkt hat, abgesehen von der april-staub nicht zwingend auf dezidierte techno-line-ups zu setzen).

war’s mir bei der letzten system revival im februar mit skee mask und stranger noch zu viel publikum auf kleiner fläche, hätte ich dieses mal mit ca. 50 leuten mehr keine probleme gehabt. aber so blieb’s konstant gut zur hälfte gefüllt, ergo ausreichend platz auf der tanzfläche und auch sonst keine verrenkungen notwendig, um den standort oder sitzplatz zu wechseln.

zur musik:

ireen amnes mit electro-schwerpunkt, dabei tracks mit geraden kicks bevorzugend. zu früher zeit schon ganz schön flott unterwegs, etwas hastiges mixing. nur „rocket scientist“ von dopplereffekt erkannt.

sorcery richtig gut. synkopierter techno („stepping“ wäre das hardwax-attribut), der zu (post-)dubstep, grime und breakbeats generell anschlussfähig war. hausaufgabe für mich: seine veröffentlichungen anhören.

der anfang von katatonic silentio wirkte zunächst wie ein völliger neustart der party, so dass mensch sich unter normalen umständen schon gefragt hätte, ob das nicht besser ins warm-up passt. shazam kapitulierte am stück (ich habe im ohm aber auch nur richtung ein/ausgang empfang und das platzangebot wollte ich nicht dafür nutzen, ständig durch die leute zu wuseln), aber grob gesagt war ambient die richtung, in die es die ersten zehn minuten ging, wobei stets etwas wie ein takt bzw. sanfte kickdrum erkennbar war.
was unter besagten „normalen umständen“ zu einer leeren tanzfläche und ansturm an der bar geführt hätte, trat jedoch nur teilweise ein: stattdessen hörten sich die leute das zu einem großteil geduldig an und gingen auch mit, sobald es tanzbar(er) wurde. für gewollte ruhepausen im set galt das gleiche. jedenfalls war das für mich der zeitpunkt, an dem ich mir dachte, dass sich wenigstens die leute eingefunden haben, die wirklich lust auf den abend hatten. sprich: ein wunschpublikum, das zu vielen seiten hin offen ist und ein set, das vielfalt, storytelling und dennoch tanzflächentauglichkeit in sich vereint. als vorbereitung auf pinch zum schluss hin etwas dubstep – kurzum: katatonic silentio behalte ich nicht nur als produzentin auf dem zettel.

apropos pinch: ist und bleibt einfach einer der besten. auch wenn ich in den ersten 20-30 minuten dachte, dass das ein techno-set wird, konnte mensch sich sicher sein, dass er zuweilen ravige dubstep-sachen (in der art der tracks von mumdance und ihm zusammen auf tectonic) mit geradlinigem mischt oder gleich grime à la riko dan nimmt. in der zweiten hälfte eher umgedreht (also schwerpunkt auf breaks mit ein bisschen techno dazwischen). trackauswahl folgt gleich und ich hoffe, auch einige bookings (hallo an die reef).

war ja erst meine zweite system revival, insofern möchte ich mich lieber verhalten äußern. aber den bookings der vergangenen ausgaben nach zu urteilen behalte ich ein auge drauf. beim diesmaligen füllgrad könnte sich die reihe als ziemlich guter ausklang meiner arbeitswoche mit musikalischem erkenntniszuwachs etablieren.

tracks (bis auf katatonic silentio alle aus shazam)

katatonic silentio:
luke slater – all exhale (the fc kahuna remix)

pinch:
nothingnice, hayz & riko dan – hawkeye
swimful – nailz
tibasko – the limit
atrice – chamber of mazarbul
eqd – eqd#010 (a)
icicle – shout me
riko dan, liondub, trigon & dave gee – war ting
boylan – grid
nikki nair – plug

[berlin / 26.03.2023] watergate: bewegungsfreiheit #21 x staub

nach vier jahren endlich mal wieder watergate. ein floor sollte reichen. wenn nicht, freut’s uns umso mehr.

ablauf
15:00 i.nez b2b modschi
19:00 ahu
21:00 ryba
23:00 rachel noon
01:00 any mello
03:00 iron curtis

eintritt
von 15:00 bis 17:00 uhr: spendenbasis
ab 17:00 uhr: 15 euro

nachbetrachtung

nachgereicht am 17. juni 2025.

eine ausgabe, bei der ich bis zum schluss metaphorisch etwas an den fingernägeln geknabbert habe, ob wir nicht draufzahlen müssen. schlussendlich umsonst – es kamen 1600 euro zusammen, die wir verspenden konnten. quantitativ war’s dennoch von den vorherigen ausgaben entfernt und es um 4 uhr auch nicht mehr sinnvoll, die party noch fortzuführen. was nicht am stabilen house von iron curtis lag, sondern an der vernünftigen entscheidung, eine abebbende stimmung nicht noch über gebühr zu strapazieren. ein angenehmer sonntagnachmittag/-abend war’s bis dahin in jedem fall.

ansonsten erinnere ich mich noch an i.nez, die mir auf die künstlerinnenbetreuende frage, ob denn alles vorhanden sei, trocken ein „es ist alles da, bis auf den flow“ entgegnete. ahu, der „extac (909 rzi session)“ von dj deeon spielte. any mello war mir inhaltlich zu eindimensional, aber zu der zeit saß ich auch bereits an der kasse.

r.i.p. lee purkis

es gibt so dinge, die ich erst durch den tod von leuten wie ihm aus dem hintergrund erfahre, wobei ein bisschen mehr recherche meinerseits durchaus passend gewesen wäre.

ins gedächtnis zurück kam mir „storm“ durch die wiederveröffentlichung auf back to life letztes jahr. einer der mehr als zehnminütigen techno-tracks, bei denen ich mich am ende frage, wo die zeit geblieben ist und glücklicherweise ein über die jahre hinweg immer mal wieder lizensiertes juwel, so dass für die originalpressung auf irdial discs keine horrenden preise auf den tisch gelegt werden müssen.

abgesehen davon war mir über ihn wenig bis gar nichts bekannt. so auch leider nicht, dass er fatcat records und damit eine der anlaufstellen für garantiert gehaltvolle musik mitbegründet hat. ein klassischer fall von understatement, lieber im hintergrund die fäden ziehend und nur qualität abliefernd.

er ist nun mit 54 jahren viel zu früh verstorben.

r.i.p.

[rom / 20.03.2023] streetart

eintrag ist zurückdatiert auf das datum der abreise, stammt eigentlich vom 20. oktober 2023.

start einer reihe, in der ich das metaslider-plugin dafür verwende, meine auf reisen gesammelten fotos von streetart darzustellen. in diesem fall rom – genauer: innenstadt (ponte) sowie san lorenzo und trastevere.
kamera ist meistens ein iphone 13 mini, seltener eine nikon d5100, stets nachbearbeitet mit luminar 4. wer die bilder in höherer auflösung verwenden möchte, kann sich einfach via e-mail an mich wenden.

[berlin / 11.03.2023] berghain: klubnacht

(nachträglich am 13. april 2023 eingefügt, weil erst jetzt zeit und muße zur nachlese.)

klubnacht

berghain
00:00 rødhåd
04:30 beatrice
08:30 matrixxman
12:30 stefan goldmann
16:30 volvox
20:30 blawan
00:30 kr!z

panorama bar
00:00 stathis
04:00 mystery affair
08:00 jacques greene
12:00 livwutang
16:00 nd_baumecker
20:00 the blessed madonna
00:00 luigi di venere

nachbetrachtung

ich hab’s erst zur mittagszeit hin geschafft und obwohl ich ein noch nicht so prall gefülltes berghain erwartet hatte, war’s zu der uhrzeit doch schon ziemlich eng unten. in den entsprechenden ecken zwar noch gut aushaltbar, aber da erstens das platzangebot in der panorama bar wie schon bei den letzten besuchen besser war und livwutang einen derart guten eindruck machte, dass ich auch nicht nach unten wollte, wurden die prioritäten ziemlich früh klar. erst recht, da es unten bei mindestens ordentlichem füllgrad blieb und mir bei volvox sowie erst recht bei blawan zu anstrengend wurde. nicht unbedingt musikalisch – da kam ich nur bei den trance-ausflügen von volvox aus bekannten gründen nicht mit. blawan drückte beherzt auf’s tempo, obwohl er improvisieren musste, da es mit den technics probleme gab und er daher von usb-sticks spielte.

ich kann also zum geschehen im berghain nicht viel sagen. wenn ich mal kurz unten war, mindestens guter durchschnitt (matrixxman, volvox) bzw. sogar etwas drüber (stefan goldmann, blawan, kr!z).
als ich nach oben kam, spielte livwutang gerade „sniff and destroy“ von neil landstrumm, was im langsameren tempo dort verdammt gut funktioniert, auch fast 20 jahre nach dem höhepunkt meiner no-future-fanboy-phase immer noch offene türen einrennt und aufschlag für ein set war, das sich durch eine lässig präsentierte diversität auszeichnete. sie bleibt damit definitiv auf meinem zettel.
dort ist nd eh fest gesetzt, wird sich durch das set auch nicht ändern. spielte so wie mensch ihn kennt: melodischer als seine vorgängerin, nicht ohne acid, nicht ohne breakbeats, passend zum nachmittag. einfach nichts zu meckern.
the blessed madonna nutzte ihre spielzeit für gewollte brüche. bspw. mit dem legowelt-remix von „synthesizer voice“ von pampidoo einfach mal tempo rausnehmen, später noch einen mir unbekannten mix von portisheads „machine gun“. fand’s gut, dass sie ihren status zu der uhrzeit auch für so etwas nutzte, anstatt einfach abzuliefern (wobei ich jetzt nicht weiß, ob sie auch „it’s raining men“ spielte – ich war nicht ständig vor ort).

scheint sich also dahin zu entwickeln, dass die line-ups für das berghain entscheidend sind, ob ich hingehe, jedoch die panorama bar sich für mich vor ort als entspanntere und musikalisch vielfältigere option herausstellt. ist auch völlig ok so – zur horizonterweiterung eine etage tiefer gibt’s ja nach wie vor die entsprechend aufgestellten veranstaltungen am freitag (wozu ich live from earth klub jedoch nicht zähle).

trackauswahl (*: shazam)

livwutang:
neil landstrumm – sniff and destroy
mu – paris hilton
mathew jonson – automaton*
cj bolland – sugar is sweeter (armand van helden remix)
ace & the sandman – let your body talk*

stefan goldmann:
quelza – the free speech*
aiken – potential*
dold – rave break*

nd_baumecker:
paul rutherford – get real (happy house mix)*
gideön – ritmo*
tensnake – wait it out (tiger & woods noir extended mix)*
the blessed madonna – shades of love (feat. the joy)* (letzter track zur übergabe)

[berlin / 11.03.2023] about blank: staub

ablauf
lobby
10:00 dj boney s
13:00 seqta
16:00 kimmy msto
19:00 the am

mdf
14:00 asem shama
17:00 oliver deutschmann
20:00 farhan

zelt
15:00 toyota pradi
17:00 daniel wang
19:30 vilma b2b bkmn

nachbetrachtung
klarer gewinner für mich oliver deutschmann. das war im besten sinne toolig, nichts gekannt und shazam hat bis auf eine ausnahme nichts erkannt, weil eigentlich immer zwei tracks zugleich liefen. toller fluss mit atempausen zwischendrin. hat mich damit von daniel „more cowbell!“ wang weggelockt, dessen disco-auswahl mit viel zuckerguss obendrauf sowie mit eingestreutem acid house daherkam. aber: so kennt mensch ihn, und wie seine videos für electronic beats nimmt er sets auch als eine art lehrstunde und hat selbst immense freude daran. mir war’s im zelt zu der zeit nur zu kalt. da kam das sportliche tempo und der gut gefüllte mdf bei zum set passendem licht sehr gelegen.

für mich war’s der optimale füllgrad. allerorten stets genügend platz, wobei das für die zeit bis 22:00 uhr gilt. danach wurde es auf dem mdf als einzig übrigem floor nochmal (erwartbar) voller. der ruf des post-staub-burgers war zu der zeit jedoch sehr laut, also gab ich dem nach.

musikalisch brauchte diese ausgabe, um mich abzuholen, aber dafür dann so richtig. fing mit dem start im zelt an, wo toyota pradi zwar weniger mixte, aber hervorragende house-tracks auswählte. wusste gar nicht, dass es vom dance-mania-klassiker „house nation“ eine coverversion gibt.
dj boney s habe ich grob bei ebm einsortiert, seqta mit hardtrance. beides nicht meine steckenpferde, ist bekannt, insofern halte ich mich mit weiterem meckern nicht auf. spricht vielmehr für musikalische diversität und bot raum für unterhaltungen.
asem shama ging gleich in die vollen. konnte er auch, es warteten schon ein paar leute vor mdf-toresöffnung, dass es losgeht. halbgefüllte tanzfläche nach einer viertelstunde, auch er mit deutlicher rave-schlagseite, aber etwas düsterer. fand mich ab 15 uhr im zelt besser aufgehoben.

dort habe ich auch das finale verbracht, nachdem gefühlt für mich auf lobby sowie mdf das gleiche im gleichen tempo (144 bpm) lief. dagegen gingen sich die 136 bpm von vilma und bkmn im zelt schon deutlich langsamer aus. dubbig-chordig, zum schluss hin mit detroit-einschlag – war gut und das zelt unerwartet für mich der floor, der mich insgesamt am besten mitnahm.

trackbeispiele (alle durch shazam / decksharking)

seqta:
friends of matthew – out there (lange remix)
drax – amphetamine (red perry mix)

toyota pradi:
sound stream – makin‘ love
chicago sound lab – house nation (burn down the house mix)

kimmy msto:
quelza – protein chords
benjamin damage – infinite machine

daniel wang:
adonis – lost in the sound (lost mix)

oliver deutschmann:
marcal – don’t fear the three

farhan:
rene wise – shaman wistle

[berlin / 25.02.2023] berghain: klubnacht

eine weitere nachbetrachtung, die ich in der restrealitaet verfasst habe und nun hier leicht abgewandelt herüberkopiere. das veröffentlichungsdatum des beitrags ist daher auf den jeweiligen clubbesuch zurückdatiert.

klubnacht

berghain
00:00 polygonia
04:00 speedy & steve live
08:00 drumcell
12:00 dj maria.
16:00 etapp kyle
20:00 rod
00:00 aurora halal

panorama bar
00:00 peachonfuse
04:00 sam goku
08:00 roi perez
12:00 aida
16:00 francesco menduni
18:00 chez damier
20:00 massimiliano pagliara
00:00 terr

nachbetrachtung

von mittags bis 17 uhr herrschte ein füllgrad, dessen status ich am liebsten eingefroren hätte. danach jedoch das am sonntagabend übliche. die panorama bar hat es mal wieder aufgefangen bzw. da war’s mit dem platzangebot wie bei den letzten malen auch besser.
und auch musikalisch. etapp kyle hat mich leider nicht kriegen können. jedoch gelernt: trance geht dieser tage auch ohne schrille signale und langsamer als 150 bpm. weite teile der besucher*innen hatte er damit mühelos auf seiner seite, es ist einzig mein (leidlich bekannter) mangel an affinität zum stil. nicht sein problem.
dj maria. sowie aida boten grundsolide gute unterhaltung. hätte gerne ein paar beispiele angeführt, aber sowohl shazam als auch ich müssen da kapitulieren.
francesco menduni baute die stimmung nochmal auf, indem er weit unter 120 bpm anfing und sich dann langsam steigerte. „vibes“ lassen sich bei dem massiven raum für bass da schon wörtlich nehmen. fand ich richtig gut, behalte ich für künftige gastspiele auf dem zettel.
chez damier fand ich dagegen schwächer, was aber auch damit zusammenhängt, dass die klavier-/pianolastige deep-house-schiene mit disco-einschlag (wie trance eben auch) leider nicht mein metier wird. es war aber eben auch kein billboard-dancechartgewitter wie bei kaay alexi vor einem guten halben jahr und somit klar besser.

rod hat eines meiner lebensziele erfüllt: „birds on e“ im berghain zu erleben. kribbelte bis unter meine kopfhaut und war gegen 22:00 uhr der aufschlag für eine chicago-breitseite im set, die mit zu einem der für mich besten erlebnisse vor ort an einem sonntagabend im laufe des letzten jahres zählt (das pete-closing vom dezember läuft bei mir immer noch außer konkurrenz). fand’s gut, wie er die verschiedenen städte (birmingham, chicago, berlin, detroit) im set nacheinander unterbrachte. war damit eine sehr 1990er-lastige auswahl, aber die türen stehen bei mir bekanntermaßen weit offen.
einziges haar in der suppe: der auf 148 bpm hochgepitchte „phylyps trak 2“ (die dubbig-minimale b-seite, die sonst bei 128er-reisetempo unterwegs ist, nicht das techno-brett auf der ersten), dem dadurch jeglicher groove abhanden kommt. keine ahnung, ob er selbst den gleichen eindruck hatte, aber er hat zwischendrin den track zu einem sprach-interlude ausgefadet und bei 138 wieder rein. das war dann schon besser. hat mir dennoch in den 13 stunden, in denen ich dort war, am meisten spaß gemacht.

massimiliano wie gewohnt melodisch mit acid-sprenkseln, terr mit perkussion und basslines. bei aurora halal hätte ich im nachhinein betrachtet lieber später aufschlagen und den montag freinehmen sollen, obwohl es zu beginn ihres sets nochmal voller wurde. da flossen die dunklen, mystisch-sphärischen sounds so mühelos ineinander, dass die leute sich um 8 uhr wahrscheinlich gefragt haben, wo die zeit geblieben ist. naja, nächstes mal.

trackauswahl (*: shazam)

francesco menduni:
freaks – situations (justin harris re-do)*
underground resistance – hardlife (aaron carl remix)
marlon d – jesus creates sound*

chez damier:
tom bug & grooveline – love will shine*
tommy bones – lost love (dub)* (ähnlichkeiten zu „the sun can’t compare“ sind wirklich rein zufällig.)

rod:
surgeon – thx-1139 (level)
millsart – step to enchantment (stringent)
mike dearborn – birds on e (direkt danach)
mike dearborn – razorsharp (dream mix) (direkt danach)
bam bam – where’s your child
dj deeon – yo mouf
mike dearborn – deviant behavior (instrumental mix) (auch so eine nummer, die mir bis ans ende meiner tage gänsehaut bescheren wird)
dbx – live wire (direkt danach)
phylyps trak – 2/2
substance – relish (direkt danach)
drexciya – the journey home
aril brikha – groove la chord
joris voorn – many reasons*

aurora halal:
uvb – mixtion

[berlin / 23.02.2023] ohm: system revival

eine weitere nachbetrachtung, die ich in der restrealitaet verfasst habe und nun hier leicht abgewandelt herüberkopiere. das datum des postings datiere ich auf den jeweiligen clubbesuch zurück.

flyer zur system revival im ohm am 23. februar 2023

nachbetrachtung

die zusammenfassung vor dem längeren text: ich seh den besuch ambivalent.

war von mitternacht bis zum schluss (6:45 uhr) dort. hatte damit noch ganz gutes timing, was die schlange anging (30 minuten wartezeit). drinnen war’s schon voll genug, dass die ränder der tanzfläche am ehesten auszuhalten waren, wobei auch das im ohm am durchgang zur garderobe / den toiletten eher ans durchlotsen des durchgangsverkehrs erinnert.
hab aufgrund des damit bei mir einhergehenden nervpotentials weite teile einfach nur in der ecke an der bar gesessen und sporadisch geplaudert. ein wenig besser wurde es so ab 5 uhr, aber auch da innerliches oder gar äußerliches augenrollen meinerseits wegen diverser leute mit mangelnder bis keiner kenntnis der tanzflächenetikette. also kein vortasten vom rand der tanzfläche, sondern den sich vor mir wahrgenommenen viertelquadratmeter für sich nutzen und ihn soweit für sich freiräumen, dass außer mein zurückweichen wenig optionen bleiben (verdrängung gibt’s also nicht nur auf den hiesigen wohnungsmarkt). von gruppenrudeltänzen fange ich erst lieber nicht an.

weiß zwar nicht, wie es bei der system revival sonst um die besucher*innenzahlen bestellt ist (die vergangenen line-ups waren jedenfalls klasse), aber mich hat der zuspruch schon gefreut. von diversen atonal-ausgaben oder der version war mir bekannt, dass es schnell voll werden kann, insofern habe ich das von vornherein eingepreist. 50 leute weniger hätten aus meiner besucherperspektive einen sehr positiven unterschied gemacht, andererseits muss sich so ein abend auch rechnen.

all dieser nörgelei zum trotz: die gesamtstimmung empfand ich als positiv und auch offen. jedenfalls goutierte die tanzfläche den bassdrop bei den breakbeatigen tracks deutlich.
und damit bin ich endlich mal beim musikalischen bzw. dem hauptgrund für meine ambivalenz: vier cdjs, ein xone:92 und zwei djs, die ein trackfeuerwerk zünden, das wie aus einem guss wirkt. toolige tracks gerne als unterbau, um bestehende im mix noch etwas fetter wirken zu lassen. charakteristische tracks ließen sie auch gerne mal für sich sprechen, ohne sie im hauruck-system durch das set zu peitschen. nur: das set hätte genauso gut eine tür weiter an einem wochenendtag im globus laufen können. in der zeit, als ich da war, steigerte sich das (gefühlte, nicht getappte) tempo von 130 bis 140 bpm, experimente blieben leider die ausnahme bzw. auf die letzte stunde beschränkt und auch da eher im gediegenen rahmen (grime, trap). damit haben beide für meine begriffe eine große chance zum völligen stilistischen freidrehen auf der strecke gelassen. wenn das publikum bei von gebrochenen beats begleiteten sub-basslines schon jubelt und das ohm als spielwiese mit wesentlich weniger erwartungsdruck als größere clubs auch mit die besten akustischen gegebenheiten dafür bietet, verstehe ich nicht so ganz, wieso beide diese steilvorlage nicht als einladung genommen haben, darauf aufzubauen. stranger war bis dato zugegeben bei mir ein unbeschriebenes blatt, aber bei skee mask ist die kompromisslose musikalische vielfalt eigentlich gegeben.

gut, viele shazam-versuche waren fehlversuche, weil ich hinten rechts am durchgang kaum empfang hatte. das klappt zwischen dj-pult und bar besser. allerdings fand ich’s erstaunlich, das meiste von alleine zuordnen zu können, weil’s zum guten 1990er/2000er-techno-kanon gehört. darunter auch offensichtliche hits.
kann mensch im dienst für die party alles machen. aber das wirklich abseitige, bei dem ich am liebsten am cdj-display geklebt und alles mitgeschrieben hätte, blitzte leider nur ziemlich kurz auf. es steht dafür wiederum auf der plus-seite: ein richtig gutes techno-set mit stilistischen ausflügen.

summa summarum: die gut acht (bzw. für mich gut sechseinhalb) stunden hätten mehr hergegeben, wenn beide in kauf genommen hätten, zwei, drei dutzend leute zu vergraulen. entweder hätten sich in der schlange vor’m club wahrscheinlich dankbare abnehmer*innen gefunden oder zumindest ich aufgrund nicht so penetranter fülle länger die tanzfläche bevölkert.

trackauswahl (*: shazam)

jonzon – cardiological stomp
cj bolland – sugar is sweeter (armand van helden remix)
joey beltram – energy flash
sole tech – bass the countdown
aril brikha – groove la chord
wicked wipe – rok da house (ian pooley remix)
unspecified enemies – multi ordinal tracking unit (direkt danach)
paul johnson – i’m a freak (and your girl is too)
fuse vs. lfo – loop
the sun god – maum
faces drums – faces drums 2
erik & fiedel – grundig
joey beltram – arena
alias – warriors*
jeff mills – casa
dj funk – black energy*
dizzee rascal – stand up tall
chris liebing – next try ep (chris mccormack remix)*
frost – chimera (techno classic mix)*
dj deeon – da dik suk*
bam bam – where’s your child
dj assault – techno freak
drexciya – black sea
l.a.m. – toxic tv
jeff mills – tango
erik – re-tics (direkt danach)
circuit breaker – overkill
robert armani – grind
funk d‘ void – diabla (samuel l. session’s juice mix)
3 phase feat. dr. motte – der klang der familie
sir spyro – check*
chief keef – faneto*
k1 n15 – free em*
cj bolland – camargue (direkt danach)