[berlin / 30.08.2025] kreuzwerk: power dance club 24hrs

das kreuzwerk gehört zum ritter butzke und ist seit einem guten jahr auf der landkarte der berliner clublandschaft. klub verboten hat bspw. dort seine feste heimat, aber dahin traue ich mich (noch) nicht. stattdessen zu der reihe, die als inoffizielle nachfolge zur cocktail d’amore gilt.

power dance club 24hrs

sauna

00:00 kingsizebed
04:00 nsperger
08:00 aaron blau
12:00 mama yha yha
16:00 shaw cain live
16:15 131bpm
20:00 abnama

green house

04:00 luigi di venere
08:00 nd_baumecker
12:00 stathis
16:00 alex kassian
20:00 maze

discoteca

00:00 glamsesh

nachbetrachtung

rein: 8:30 uhr
raus: 14:00 uhr

mal mit prolog als erklärung für meine einschätzung, aber dennoch das kurzfazit vorangestellt: musikalisch und auch vom sound her habe ich absolut nichts zu meckern. der zulauf war dank des folsom-wochenendes überdeutlich, es wird sich ergo hoffentlich für den power dance club gelohnt haben.

prolog

der hauptgrund dafür, dass es für mich so „kurz“ war: hintergründiger groll gegenüber mir selbst. den samstag über hatte ich die idealen voraussetzungen dafür, bestens ausgeruht in den sonntag zu starten. ich war abends sogar rechtzeitig genug müde, aber genau das wurde mir beim abendlichen musikhören zum verhängnis. da kann ich genauso gut wie vor dem fernseher einschlafen – mit vergleichbaren nebenwirkungen, die sich zum schmetterlingseffekt ausweiten können. in diesem fall zwischenzeitliches aufwachen kurz nach mitternacht, ohne die musik auszuschalten und mich final bettfertig zu machen, stattdessen eine weitere etappe an schlaf, die bis 2:30 uhr reichte. von da an zwei stunden herumwälzen, dann eine stunde am rechner mit dem bouncen in ableton live gewarpter tracks verbringen und um 5:30 uhr eine leichte müdigkeit verspüren, die sich in der nächsten stunde als nicht ausreichend für richtigen schlaf herausstellte.
ergo nicht mal drei stunden schlaf, die ich kurz vor 7:00 uhr mit kaffee und frühstück gekontert habe und dann mit dem fahrrad los richtung kreuzberg bin.
das alles schildere ich deswegen so ausführlich, weil das meine eh etwas angeknackste stimmung an dem sonntag noch etwas mehr in schieflage gebracht hat. selbst musikalische offenbarungen hätten zur aufhellung wahrscheinlich wenig beitragen können, aber unter leute zu gehen war tatsächlich besser als daheim dem etappenschlaf und / oder noch größerer miesepetrigkeit anheim zu fallen.

evaluation

es gab auch vorteile: als ich das green house endlich mal gefunden hatte, konnte ich nd quasi komplett hören, der fordernder als bei der staub, aber selbstredend mit der ihm eigenen diversität spielte. gut möglich, dass der bass bzw. die im vergleich zum zelt des about blank generell lautere anlage den eindruck etwas färbt, aber dem zeitpunkt und der stimmung der leute war das absolut angemessen. fiel in die phase der party, in der sich das publikum ausgetauscht hat – gerade in der sauna war durchkommen nie ein problem, das green house jedoch stets bestens gefüllt. und je weiter der spätsommertag voranschritt, galt das auch für den hof davor.

ansonsten war ich bislang nur einmal im ritter butzke – das ist jetzt gut 17 jahre her. die lokalität habe ich damals gelobt und auch in aussicht gestellt, bei passendem programm nochmal hinzugehen. das hat seitdem jedoch nicht meinen geschmack getroffen und ich damit die entwicklung des clubs nicht mitbekommen.
erwähne ich deshalb, weil mir der unterschied des kreuzwerks zu den räumlichkeiten des ritter butzke bis zum ende nicht klar war. das green house wird definitiv auch zu den butzke-nächten bespielt, die sauna gehört ebenfalls dazu. ich kann nur spekulieren, ob das eigentliche kreuzwerk aus dem raum besteht, der sich hinter der großen garderobe befindet. sah jedenfalls nach den gegebenheiten für clubbetrieb aus: bar, toiletten, kleiner darkroom links, bühne hinten in der mitte. während meiner anwesenheit schien das als hellere play area konzipiert zu sein – vorher war’s eventuell die discoteca.
es liefen jedenfalls sets aus der konserve, so dass ich den ort zunächst für das green house hielt und das dj-pult vergeblich gesucht habe. erst beim gang durch die sauna wurde mir klar, dass es dahinter noch wesentlich mehr gibt. gegen mittag (im ritter butzke fand die party zum zug der liebe statt, deren spuren noch beseitigt werden mussten) war auch der innenhof geöffnet – für die publikumsströme wesentlich besser. auch den ausgang über den hof hätte mensch nutzen können.

die sauna ist als floor gelungen. mit dem durch die fenster einfallenden tageslicht musste ich mich erstmal arrangieren, aber das war ab mittag durch den improvisierten molton-vorhang kein thema mehr. das ebenerdige dj-pult mit den zwei kleinen podesten dahinter rief erinnerungen an setups aus amsterdamer clubs wach. kann auch in hiesigen clubs gerne weiter umgesetzt werden und ließ sich zudem super als abkürzung zum hof / green house nutzen. erstaunlicherweise kam mensch aber auch am rande der tanzfläche problemlos durch. lobenswert sind dort die vielen sitzgelegenheiten, gerade die mehretagigen bänke vor den fenstern.
verbaut ist hier funktion one, mixer (auf beiden floors) der pioneer v10. und auch wenn es musikalisch als techno-floor konzipiert war, hat das zur zeit meiner anwesenheit bestens unterhalb von 140 bpm funktioniert.

das green house ist als hexenkessel konzipiert und weckte leichte erinnerungen ans heideglühen. wobei ich dort bislang nur einmal vor acht jahren war, also vor deren umzug / neubau an fast der gleichen stelle. ein schmaler schlauch, flankiert von einer galerie auf drei seiten. heißt: es kann bei hochbetrieb an der treppe mal etwas dauern und sich im vorderen bereich der tanzfläche stauen. unter der empore ist mensch tanzenderweise relativ ungestört (und der bass fängt sich dort am besten – db audio ist hier mittel der wahl). bis dahin durchzukommen erfordert jedoch etwas diplomatie. ordentlich warm war’s dort in jedem fall.
sitzgelegenheiten gibt es eher oben auf der galerie, wo es vom räumlichen bewusstsein der leute abhängt, ob sich diejenigen, die vorne am geländer tanzen, nicht mit den sitzenden in die quere kommen. das hatte bei manchen etwas gelitten. aus meiner eingangs geschilderten etwas miesepetrigen stimmung heraus war das mit einer der beweggründe, mich bereits gegen 13:00 uhr zu entscheiden, über einen kurzen schlenker bei der artonale heimwärts zu radeln. ein anderer war tatsächlich das wetter und die aussicht darauf, das im lustgarten des about blank besser ausnutzen zu können. mir war’s in der sauna eindeutig zu dunkel und im green house (sowie allgemein) einfach zu voll. also gegen 13:20 uhr bei der garderobe angestellt, in der nächsten halben stunde gelernt, dass sie unterbesetzt war, noch eine letzte runde gedreht, dann raus.

würde ich das kreuzwerk nochmal besuchen? es kommt auf die party an. den power dance club als 24-stunden ausgabe schon. auch wenn sie sich stand 1. september 2025 bei instagram als „hedonistic all-inclusive queer rave“ bezeichnen, war zumindest diese ausgabe (vielleicht wegen folsom, mir fehlt die langzeitperspektive) sehr schwul geprägt. der männerüberschuss war jedenfalls überdeutlich und ich als bestenfalls heteroflexibler cis-typ damit am rande. das ist völlig in ordnung so – es braucht auch andere orte sowie reihen als das berghain.
mir fehlt’s beim kreuzwerk an eigener identität und auch an kontinuität. zwar kann mensch sich auf klub verboten, demolate, herrensauna und eben den power dance club als reihen berufen, es fehlt jedoch die berechenbarkeit – für den september 2025 steht nur ein termin fest, für oktober sind es bislang zwei, für august waren es vier. das ritter butzke hat ein wöchentliches programm – und auch wenn das nicht meinen vorlieben entspricht, zieht es genügend andere an, so dass der club seinen festen platz auf der berliner landkarte hat.
wie die grenzen zwischen den räumlichkeiten ist mir unklar, was für eine richtung den betreibern des ritter butzke mit dem kreuzwerk vorschwebt. wenn es ein weiterer sexpositiver raum neben berghain, rso und dem kitkat sein soll, geben die räumlichkeiten dies schon mal her. je nach zu erwartendem publikumsinteresse scheinen gerade diese dort so flexibel gestaltet werden zu können, dass manch normalerweise zum ritter butzke gehöriger floor für eine party im kreuzwerk abgeknapst wird. wenn das publikum des ritter butzkes damit leben kann, passt das.
de facto liegt das kreuzwerk an den meisten der wochenenden im september / oktober 2025 als raum brach – oder es gibt firmenfeiern, von denen ich nichts weiß und die auf der website nicht auftauchen. angenommen, dass dem nicht so ist, sehe ich allerdings auch keine bemühungen, dass das kreuzwerk als eigenständiger club etabliert werden soll. ideal wären: neben großereignissen wie klub verboten oder den power dance club feste termine für die bereits etablierten partyreihen schaffen. diese ggf. nicht in der größenordnung oder der länge eines gesamten tages, sondern „nur“ auf den floor konzentrieren, bei dem ich vermute, dass es der des kreuzwerks ist. acht bis zehn stunden programm mit drei, maximal vier djs an einem tag in der woche – idealerweise der samstag. würde den partykollektiven einiges abverlangen: aus der arbeit mit der bewegungsfreiheit weiß ich, dass die organisation (gerade wenn es sich um monatliche oder zweimonatliche termine handelt) eigentlich ein vollzeitjob ist. andererseits dürfte es in berlin nicht an queeren kollektiven mangeln, so dass diese den terminkalender des kreuzwerks füllen könnten. jedoch kenne ich die mietkonditionen nicht. somit weiß ich nicht, ob sie für veranstalter*innen überhaupt attraktiv genug sind, wenn „nur“ der eine floor bespielt werden soll oder ob sich das erst ab einer gästezahl > 1000 lohnt. es würde jedoch absolut nicht schaden, eine derartig zentral gelegene alternative zum berghain oder zum kitkat zu haben. ebenso könnte mensch mal in die richtung überlegen, die gegen aus dem kitkat abzuwerben, was ganz gut dazu beitragen könnte, das kreuzwerk zu etablieren. oder als aufgabe für’s hauseigene booking: eigene klubnächte. so hat’s nach aktuellem stand den anschein, dass das kreuzwerk betreiberseitig als beiwerk gesehen wird, das neben dem ritter butzke ein gutes trinkgeld abwirft. und das ist in zeiten der auch in berlin immer knapper werdenden räume für meine begriffe verschenktes potential.

epilog

einen ebenfalls fehlgeschlagenen versuch eines nachmittagsschlafs später habe ich mein vorhaben in die tat umgesetzt, den letzten lustgarten im about blank in diesem jahr mitzunehmen. dessen termine sind hier nicht aufgetaucht, de facto war ich bei fast jeder ausgabe – auf der flinta*-edition hatte ich als cis-typ nichts verloren.
die musik war beim power dance club zwar klar besser, aber der garten des about blank konnte seine qualitäten in zweierlei hinsicht ausspielen: erstens kann mensch dort bei moderater fülle stets einen ruhigen platz finden und sich zweitens bei bedarf wieder ins getümmel stürzen. zum plaudern und herumstreunern war das in jedem fall super und mein konsum koffeinhaltiger getränke selten so hoch wie an diesem sonntag. der anschließende schlaf jedoch gefühlt der tiefste der woche. immerhin etwas.

notierte tracks

nd_baumecker

vyvyan – waterslide
loxodrome – drop out
alexander skancke – typhoon flutes
airwolf paradise – only man (feat. paul johnson)
i-robots – own existence (feat. tuscania)
anthony naples – perk
daphni – xing tian
chris lake – release

mama yha yha*

beste hira – babe2

*: sah nach jemensch anderem aus, der für sie eingesprungen war. gerne in die kommentare schreiben.

[berlin / 30.04.2025] lab.oratory: revolting

der tanz in den mai in der zu seltenen anlässen für alle geschlechter und vorlieben geöffneten spielstätte.

revolting

ablauf

23:00 nd_baumecker
01:00 valley dolly
04:00 romain fx
07:00 jorkes b2b paris böhm

nachbetrachtung

rein: 00:00 uhr
raus: 08:00 uhr

eine revolting nach gewohntem standard. also die üblich eklektische musikalische mischung und ab 1 uhr für mich zu voller tanzfläche. dabei gab’s stets die möglichkeit, in den abseitigen gängen durchzukommen. es half dabei sehr, dass erneut die schlackehalle (also ein teil der unteren etage der halle) geöffnet hatte.
neu: kartenzahlung geht im lab jetzt auch an den bars.

der gastgeber (nd) für mich mit nasenlänge voraus, aber alles auf schön hohem niveau. die fülle ist aus vergangenen ausgaben bekannt, somit waren die erwartungen klar und ich konnte mich damit arrangieren. mich freut’s vielmehr, dass die reihe nach wie vor ungebrochenen zuspruch bekommt.

notierte tracks

nd_baumecker

wallace – cravings (feat. love letters)
dina summer, kalipo & local suicide – who am i (club version)
django django – don’t touch that dial (feat. yuuko sings) (make a dance remix)
grand soleil – boulé
demarkus lewis – body tonic
dj sneak – i can tell you what you want (dam swindle remix)

valley dolly

skrillex, boys noize, ty dolla $ign – midnight hour (dub mix)
mac-kee – kicking up
winx – how’s the music
blaze – lovelee dae (franck roger extended remix)
brodanse – miss your love

romain fx

romain fx – spacer woman (vocal version feat. kaona)
frankie goes to hollywood – welcome to the pleasuredome
mr. ho – bail-e (real mix)

jorkes b2b paris

snap! – the power (sergey kutsuev remix)

[berlin / 02.10.2024] lab.oratory: revolting

bin gerade angekommen, nd spielt ein cover von kylie minogues „can’t get you out of my head“. rest folgt.

revolting

ablauf

23:00 nd_baumecker
01:00 gallegos
04:00 frau laura b2b francesco framor
07:00 sherø

nachbetrachtung

erfolgt am 17. juni 2025, ist entsprechend lückenhaft. ich weiß bspw. nur anhand des postingdatums, dass ich um 1 uhr angekommen, jedoch nicht, wann ich gegangen bin. ich mach’s daher kurz.

dem (leeren) shazam-verlauf und meinen notizen (ein track) nach zu urteilen war’s musikalisch solide – sprich: da gibt’s so gut wie nichts zu berichten. ich kann mich an das übliche procedere erinnern: lab schnell gefüllt, nd gut in schwung, bei gallegos fehlte mir etwas der rote faden.

notierte tracks

gallegos

m people – open your heart

[berlin / 08.05.2024] lab.oratory: revolting

es ist himmelfahrt und somit wieder zeit für einen der termine, an dem alle geschlechter und orientierungen ins lab dürfen.

revolting
23:00 man power
02:00 ladymonix
05:00 eli escobar
08:00 nd_baumecker

nachbetrachtung

erfolgt am 17. juni 2025 mit entsprechenden gedächtnislücken. laut shazam war ich bis wenigstens 10:15 uhr da, das erste mal habe ich’s um 3:34 uhr benutzt. also nehme ich das mal als referenzzeitraum. der 8. mai war ein arbeitstag, ohne vorschlafen wird das ergo nicht gegangen sein.

ohne das unnötig in die länge zu ziehen: volles haus, somit eher herumstreunen meinerseits. ladymonix sowie nd sehr gut, eli escobar jedoch hervorragend frei von jedweden genregrenzen.

notierte tracks

ladymonix
moodymann – i can’t kick this feeling when it hits
leee john – mighty power of love (mood 2 swing vox mix)
madonna – deeper and deeper

eli escobar
radiohead – everything in its right place
depeche mode – world in my eyes (mode to joy)
time modem – suono elettrico
moon boots – juanita (mark broom remix)
dj swisha – club megamixxx (dub mix)
depeche mode – enjoy the silence
yeah yeah yeahs – maps

nd_baumecker
ecstasy club – jesus loves the acid
róisín murphy – shellfish mademoiselle (paul woolford remix)
younger than me – sadness is only way to happiness
pet shop boys – why am i dancing?

[berlin / 20.04.2024] berghain: klubnacht

auch hier wird’s mal wieder mehr als der einmal monatliche besuch. mehr dazu in gut einer woche, erstmal das hier. angedacht ist wie üblich der vormittag und dann mal gucken.

klubnacht

berghain
00:00 efdemin
04:00 terence fixmer live
05:00 don williams
09:00 mary yuzovskaya
13:00 kwartz
17:00 gigi fm
21:00 rødhåd
01:00 aurora halal

panorama bar
00:00 yamour
04:00 luzie
08:00 violetta
12:00 frits wentink
16:00 nd_baumecker
20:00 mr tophat
00:00 mystery affair

säule
19:00 mathew jonson live

nachbetrachtung

rein: 12:00 uhr
raus: 02:30 uhr

höhepunkte sind klar: nd, mathew jonson, kwartz. mary yuzovskaya leider nur in ihrer letzten stunde auszugsweise mitbekommen, war mit vinyl aber sehr kohärent und für die uhrzeit genau passend – nur so fordernd, wie es sein musste, etwas trippig, nicht zu verkopft.

frits wentink laut reddit mit ausschließlich eigenem material, deshalb hat shazam auch keine ergebnisse zutage gefördert. ließ mich ohnehin häufig im stich und den bug zwischen der mangelhaften kommunikation zwischen der apple watch und dem iphone gibt’s immer noch. daher ist die trackauswahl etwas kürzer als üblich. kam mir eher wie eine aneinanderreihung als ein richtiges set vor, in dem der kommende track die energie des vorherigen aufnimmt und auch der fluss als ganzes im auge behalten wird. allerdings: auch nur eine gute halbe bis dreiviertelstunde mitbekommen. dann bekam der soziale aspekt überraschender- und wichtigerweise die oberhand. es deutete sich zuvor schon an, dass er besser ins set fand.

kwartz hat seinen eindruck vom letzten mai bei mir nochmal deutlich untermauert. wenn sonst noch jemensch auf der suche nach djs der neueren garde ist, die techno neueren datums servieren können, der nicht austauschbar klingt und durch quasi permanentes mixing zweier tracks noch mühelos mit der dynamik spielen: sei wärmstens empfohlen.
gigi fm komplett verpasst, dafür war nd (laut instagram-eigenaussage zu 96% mit vinyl) wie üblich eine bank. vermittelte mühelos zwischen piano-, vocal-, acid-house und hatte die panorama bar damit fest in seinem griff.

mathew jonson spielte anstatt der anderthalb stunden vom september mal eben zwei und hatte sichtlichen spaß dabei. gab dieses mal (im vergleich zu vor einem halben jahr) „decompression“ im original-tempo zum besten, modulierte außerdem über weite strecken die hook von „return of the zombie bikers“ sowie (wie auch im vergangenen september) dem für mich immer noch unterschätzten (wenn auch von cobblestone jazz) „india in me“. trotz hohem füllgrad in der säule ging das gedrängetechnisch dort tatsächlich noch in ordnung. selbst die unschlüssig auf der tanzfläche herumstehenden kleingruppen hielten sich in grenzen.

überhaupt fand ich das publikum ziemlich entspannt. im berghain war tanzen bis zum nachmittag echt gut möglich, in der panorama bar die ganze zeit meines besuches über. die schlangensituation draußen deutete ab 17/18 uhr jedoch schon an, dass der sonntagabend anstrengend werden kann. trat unten spätestens ab rødhåd ein, wo für mich außer am linken rand der tanzfläche nichts ging. er selber lieferte schlicht und ergreifend ab.
wesentlich angenehmer war’s für mich oben. mr tophat mit analogem, rauhem, basslinebetonten house vor halb- bis zweidrittelvollem haus. das war ein ziemlicher kontrast zum geschehen eine etage tiefer, manchen für die uhrzeit vielleicht ein bis zwei gänge zu zurückhaltend, aber ich fand das schon ziemlich gut so. zumal mystery affairs zum closing in puncto energie zulegte. hinkend vergleichbar zu massimiliano pagliara: ähnlich melodisch, mit etwas mehr punch.

bei aurora halal könnte ich nächstes mal überlegen, den montag freizunehmen, wenn sie wieder den schluss machen darf. einstieg mit gefühlten zehn bpm weniger als rødhåd, dann noch mit electro. und in den anderthalb stunden, die ich von ihr mitbekam, mit betonung auf dem groove. dazu mystisch, trippig, eine prise acid noch dazu – also so, wie mensch sie kennt. die situation auf der tanzfläche entspannte sich nach ihrem start auch merklich, aber für mich sind lange sonntagabende/-nächte mit kurzer erholungszeit zum produktiven montag keine dauerlösung.

tracks
(bis auf aurora halal allesamt aus shazam)

kwartz
planetary assault systems – atomic
oscar mulero – generator
developer – the pusher

nd_baumecker
jolly roger – acid man
polymod – pg1000
crustation – flame (borderline insanity dub)
diskop – blow up

aurora halal
rrose – waterfall

[berlin / 17.02.2024] berghain: klubnacht

für mich das einzig attraktive datum im februar. der märz wartet dafür gleich mit zwei richtig guten donnerstagen in der säule auf. aber dazu mehr zu gegebener zeit.

klubnacht

berghain
00:00 answer code request
04:30 yonti
08:30 antenes
12:30 anika kunst
16:30 pär grindvik
20:30 james ruskin
00:30 olivia mendez

panorama bar
00:00 partok
04:00 dj minx
08:00 etapp kyle
12:00 nd_baumecker
16:00 chloé
20:00 marcel dettmann
00:00 luigi di venere

säule
19:00 rival consoles live

eintritt
26 euro

nachbetrachtung

rein: 11 uhr, raus: 1 uhr.

fazit zuerst: ein weiterer tag / abend, an dem die panorama bar für mich haushoch überlegen war. müsste ich eine hitliste aufmachen: nd, marcel dettmann, rival consoles, anika kunst.

zugegeben: das berghain-lineup war nicht wirklich ausschlaggebend für meinen besuch. vielmehr wollte ich nd nach längerer zeit mal wieder hören und nachdem marcel dettmann nachrückte, wurden die prioritäten fast schon im voraus für mich gesetzt. dann gab’s noch die vorschusslorbeeren für rival consoles.

es ist jetzt nicht so, dass ich es nicht mit dem berghain versucht hätte. der füllgrad war bis in den nachmittag hinein dort ziemlich erträglich und dieses datum, das für mich ehrlicherweise der kompromiss für den februar war, hatte auch für andere einen netten nebeneffekt: die einzig nennenswerte schlange vor dem club entwickelte sich gegen 18 uhr und reichte zu dem zeitpunkt vielleicht zur hälfte des weges. ansonsten stabil innerhalb der gitter oder weniger. ist jedoch nur auf die zeit meines besuches bezogen – nachts zur eröffnung sieht das wohl immer noch anders aus.
am meisten hat mich im techno-bollwerk noch anika kunst überzeugt, die konsequent mit vinyl spielte und ein weiteres beispiel für die wiederentdeckung des tribal-technos lieferte. durchaus schnell (über 140 bpm), aber astreines mixing, in dem sie gut mit den tracks arbeitete. würde mich nicht wundern, wenn sie bald wieder an ort und stelle zu hören ist – verdient hätte sie es.
antenes spielte gegen ende ihres sets breakiges, was immer noch schafft, manche tanzende abzuschrecken. inhaltlich finde ich sowas ja klasse, aber wenn die lautstärkeschwankungen als künstlerisches element so gewollt waren, ging der effekt für mich nach hinten los. während ein bis zwei tracks fragte ich mich schon, ob die anlage auf halber kraft fährt und von einem takt auf den nächsten geht es mit gefühlten 20 db mehr weiter. da ist noch luft nach oben.
pär grindvik ähnlich perkussiv und schnell wie anika kunst, jedoch nichts weltbewegendes. muss ich leider auch über james ruskin sagen, den ich das letzte mal solo (also außerhalb von o/v/r oder the fear ratio) irgendwann mal 2010 an ort und stelle mitbekommen habe. zuvor im alten als auch im neuen tresor. hatte seine momente, in denen er mich kriegen konnte (reiner zufall, dass das zum großen teil tracks aus den 1990er-jahren waren), aber zwischenzeitlich war das die big-room-schiene, die auch len faki (mittlerweile besser) bedienen kann. schade, kann er besser.
olivia mendez ließ sich vielversprechend trippig (auch mit vinyl) an, aber die zehn minuten waren zu wenig, so dass ein urteil meinerseits anmaßend wäre.

zu rival consoles: besonders bewandert bin ich mit dessen diskographie nicht und für mein beuteschema ist mir das meiste auch ein bis zwei gänge zu episch. im festival-kontext jedoch überaus passend und auch in der säule zu dem zeitpunkt und in dem intimeren rahmen. die wirklich ausladenden chords ließ er weg, stattdessen viel zeit zur entfaltung des sets (sechs, sieben minuten, bis überhaupt mal die erste kickdrum kam), gut 70 minuten, hatte mit den kunstpausen darin durchaus konzertcharakter. aber eben auch steigerungen, was das tempo angeht. rückblickend war in jedem fall „vibrations on a string“ dabei. den vergleich mit mathew jonson am gleichen ort will ich nicht ziehen – der hinkt vorne und hinten. war als kontrast zum geschehen auf beiden anderen tanzflächen jedenfalls sehr willkommen und alles andere als ein rohrkrepierer.

bleibt nur noch die panorama bar, in der etapp kyle bei ganz schön zackigem tempo sein set beendete und nd das ganze um die 120 bpm von neuem aufbaute. seine ganzen vier stunden blieb er über jeden zweifel erhaben, letztlich schaute ich nur mal kurz unten vorbei, wenn mal ein für mich nicht so tauglicher track lief. aber ein großer teil der shazams geht auf sein konto.
chloé fand ich danach relativ uninspiriert. in der zeit, in der ich von der galerie auf die decks schaute, bestanden nicht unwesentliche teile ihres sets daraus, techhousige tracks über weite teile zu loopen, effekte vom pioneer-mixer drüberzulegen, dann nochmal an andere stellen im track zurückspringen, diese wieder loopen. ich mag ihr unrecht tun, weil das nur ein viertelstündiger ausschnitt war. aber für mich war auch ihr set bestandteil der einzigen musikalischen durststrecke zwischen 16:30 und 19:00 uhr, als auf beiden floors für mich nur wenig ging. gerade im berghain stellte sich da bereits die sonntagsübliche fülle ein. und da das podest vor dem darkroom wieder existiert, wird’s auch schwieriger, dort einen vernünftigen platz zu bekommen.
marcel dettmann machte das gewohnt souverän, zwischen house, acid, electro und auch techno vermittelnd. der saunderson-remix von „blackwater“ scheint sich als abschlusstrack zu seiner wiedererkennungsmarke entwickelt zu haben – im september beendete er bereits im berghain sein set damit, auch in de school zwei monate später.
luigi di venere blieb erstaunlicherweise erstmal in fast dem gleichen tempo (um die gefühlte 130 bpm), aber wesentlich housiger. bemerkenswert war, dass ein wahrnehmbarer teil der leute sich ab mitternacht an den kommenden arbeitstag erinnerte und es dann oben deutlich leerer war.

notierte tracks (*: shazam)

antenes
tymotica – galaxies of dust*

etapp kyle
duke – so in love with you (full intention remix)*
robert hood – the greatest dancer
kerri chandler – you are in my system (faster horses sport mix)*

nd_baumecker
crooked man – preset*
strip steve – zig zag*
wallace – papertrip*
marvin dash – friday night with burt reynolds*
basic bastard – rise (new york mix)*
earth boys – in the sun (eden burns remix)*
hot lizard – 165… drop*
dan morgan – brothers and sisters (deep mix_ 1993)*
barker & baumecker – strung (eli escobar’s breezy mix)*
demi riquísimo – rocking you internally (club mix)*
g.u. – beyond*
of norway – love*
banana moon – full service*
fever ray – shiver (logic1000 remix)*
all about she – higher (free) (grant nelson remix)*
man power – acid god (feat. amy douglas)*

anika kunst
alexander johansson & mattias fridell – koner*
deniro – pelé 3* (schlusstrack)

chloé
two mamarrachos – let’s find another after*

marcel dettmann
gesloten cirkel – chasing away the night
the bucketheads – the bomb! (den anfang lediglich angetäuscht)
ricardo villalobos – logohitz
andré michelle – a2
knarz – tanzmaschine
octave one – blackwater (e-dancer vocal dub)

james ruskin
planetary assault systems – surface noise
james ruskin – work (steve rachmad remix)
mark broom – 909 workout*
dave clarke – thunder
underground resistance – the seawolf
dave clarke – the storm (instrumental) (schlusstrack)

luigi di venere
lee marrow – da da da (dance to the house)*

[berlin / 16.09.2023] berghain: klubnacht

liest sich jetzt etwas pathetisch, aber das könnte der für mich letzte sonntag in diesem jahr sein. im oktober ist das 15-jährige bestehen von pan an einem freitag für mich am interessantesten, obwohl noch kein line-up dafür draußen ist. gleiches gilt für die reef (10. november). und der dezember ist mit dem geburtstag sowie silvester / neujahr ein kandidat für überbevölkerte gänge / tanzflächen etc. – da hoffe ich auch auf einen attraktiven freitagstermin.
aber erstmal der kommende sonntag, bei dem mit ogazón sowie roman flügel leute im berghain-angebot stehen, die mensch eher eine etage höher vermuten würde. das lockert hoffentlich einiges auf.

klubnacht

berghain
00:00 primal state
04:00 luigi di venere
08:00 roman flügel
12:00 zisko
16:00 ogazón
20:00 marcel dettmann
00:00 tasha

panorama bar
23:59 eva be
04:00 axel boman
08:00 roi perez

19:30 tama sumo
00:00 nd_baumecker b2b francesco menduni

garten
12:00 ruby savage
16:00 nicola cruz

säule
20:30 mathew jonson live

nachbetrachtung

eingestempelt: 10 uhr früh
ausgestempelt: 1 uhr nachts

und um mit der kurzform einzusteigen: gemessen an den neuerlichen standards war’s eine der entspanntesten klubnächte in diesem jahr. auch mit die wärmste (drinnen), aber das sollte mensch auch langsam nicht mehr überraschen.

musikalisch schon wieder wenigstens gut, im berghain jedoch durchgängig besser als nur durchschnitt. einzig ruby savage war mir insgesamt zu vocal-/piano-lastig / discoid, aber das ist vielmehr mein problem. holte mich kurz vor schluss ihres sets mit „throw“ (und das auch quasi komplett gespielt) wiederum sehr ab. nicola cruz gefiel mir (gerade in seiner chicago-lastigen ersten stunde) im vergleich besser.
ansonsten haben die kandidat*innen, die mensch sonst eine etage höher verorten würde, mit wehenden fahnen alles abgeräumt. ogazón ein bisschen mehr als roman flügel, was aber auch am sonntagabend wie üblich gesteigerten füllgrad lag – gegen mittag war der zustand auf der tanzfläche für mich quasi ideal.
roman flügel jedenfalls um die 140 bpm, also auch dem zeitgeist entsprechend flott unterwegs. nur kam mir das nicht so schnell vor, stumpf war’s zudem auch nicht, sondern vielmehr eine lektion darin, was ich an neuheiten im techno-bereich (unberechtigterweise) nicht beachtet habe.
zisko hat tempotechnisch sogar eine kleine schippe draufgelegt, aber auch nicht schneller als 145/146 gespielt, dabei auch gezeigt, dass das durchaus melodisch (anfang) bzw. toolig mit tribal-elementen (weite teile vom rest) gehen kann. kein monotones durchbrettern, hat für meine begriffe eine echt gute visitenkarte abgegeben und damit hoffentlich nicht zum letzten mal dort gespielt.
ogazón bringt ein charisma mit, welches die menge mit euphorisiert. wäre ich sportjournalist, würde ich jetzt eingeschliffene phrasen wie „start-ziel-sieg“ bemühen. langsamer als ihre vorgänger (135 bpm), womit ich gerne nochmal wiederhole: es geht auch ohne tempowettlauf und mit der vereinigung von altem und neuen.
marcel dettmann mit einem der besten tracks zu beginn, die robert hood jemals produziert hat („detroit: one circle“), jedoch grätschte ein gewisser mathew jonson dazwischen. ich gebe es ehrlich zu: nachdem ich sein liveset von der diesjährigen time warp dank arte concert gesehen habe, hatte ich nicht allzu viel erwartet. dort haben mich die kurz auftretenden dissonanzen angesichts seiner vergangenen live-acts und produktionen schon etwas stutzig gemacht. nach gestern abend sind aber keine fragen mehr offen: gut 100 minuten spielzeit, wahnsinns-aufbau mit vertrackten minimalen beats, dann dem publikum endlich die 4/4-kick geben, dazu das „india in me“-motiv längere zeit mal mehr, mal minder im vordergrund und andere tracks drumherum tänzeln lassen. außerdem noch eine in breakbeats zerhackte version von „decompression“, die gerne so veröffentlicht werden kann (und damit es raus ist: ich fand die b-seite immer besser) und „marionette“ mit „typerope“ vermischt als zugabe. die beats live mit der roland tr-8 nach belieben umgebaut – da war nichts statisch. kurz: er hat die klasse an den tag gelegt, mit der er mich anno 2006 im berghain bereits überzeugen konnte.
zurück zu marcel dettmann, geeigneten platz bei der sonntagsfülle suchen. womit ich beim hauptgrund bin, weshalb der gestrige sonntag als einer der in diesem jahr angenehmsten für mich gilt.

nach den seit dem csd auftauchenden, in den letzten wochen jedoch abflauenden nachrichten über sechsstündige wartezeiten in der schlange und entsprechender fülle hatte ich gehofft, dass dieses ungewöhnliche berghain-booking ein paar leute zuhause bleiben lässt. oder das spätsommerliche wetter zum ausflug an den badesee animiert. zugegeben blitzte das schlechte gewissen ob des guten wetters gestern auch kurz bei mir auf, aber dafür gab es den garten, in dem es sich auch gut sitzen und plaudern lässt.
stattdessen war die schlange gestern zum schichtwechsel an der tür (gegen 18 uhr) am längsten: hälfte des weges. den rest des tages sowie abends waren die wartezeiten nicht weiter nennenswert. klar: die schlangen vor den toiletten waren ab 18 uhr allerorten jenseits von gut und böse und der durchgang zum garten entpuppt sich immer wieder als nadelöhr, wenn leute einfach nicht begreifen, dass mensch sich im gang oder im bereich der treppe zum garten eher weniger verquatschen oder bei aus- und eingängen platz lassen sollte.
sonst war ich erstaunt, dass ich im berghain selbst vor den rechten podesten während marcel dettmann tanzen konnte. das jedoch nicht ganz unbehelligt, so dass ich lieber nach links ging.

um dem stream of consciousness mit „nach links gehen“ mal völlig freien raum zu lassen und die nachlese zur reef zu ergänzen, bei der ich die hoffnung geäußert hatte, dass die veränderte position der subs zu einem besseren publikumsfluss nach vorne links führt: hat sich bestätigt. zwar geht dadurch auch die sicht zwischen den beiden stacks auf die tanzfläche verloren, aber wenn mensch am sonntagabend in einigermaßener ruhe tanzen möchte, geht das hinter den subs, jedoch auch überraschenderweise vor den beiden linken stacks ziemlich gut.
und vorne links erst recht. dort ist die verlagerung des podestes auf die rechte seite zwischen den beiden dortigen stacks gerade am sonntagabend im hochbetrieb für mich gold wert. manche können bemängeln, dass sich dort nicht genügend leute tummeln, um wirklich für stimmung zu sorgen. die sind dafür rechts vor dem dj, können für meine begriffe auch gerne dort bleiben und für die leute platz machen, die zur bar möchten. vorne links gibt es höchstens den durchgangsverkehr zum darkroom oder unter der treppe hindurch nach oben richtung panorama bar. aber das hält sich in aushaltbaren grenzen. der durch das weggefallene podest entstandene freiraum lässt die leute zügiger ab- oder zufließen, und überraschenderweise halten sich in den schmalen durchgängen zur tanzfläche zwischen subs und linken stacks auch kaum leute auf.
mag sein, dass das an richtig vollen sonntagabenden anders aussieht, aber die vermeide ich auch nach möglichkeit. stand gestern abend halte ich erstmal fest: linke seite = kein durchschlängeln mehr.

außerdem nachgereicht: die nun verbauten komponenten, die herbieville bei reddit aufgelistet hat (allesamt funktion one).

  • ds210+ds15-kombination (die von der decke vorne und hinten hängenden tops. waren schon vorher da, sind geblieben und auch in betrieb.)
  • die bestandteile der vier stacks: drei f218 (waren vorher vier), vier evo 6el, zwei evo 6eh
  • die satelliten-lautsprecher vorne links und rechts: zwei evo 6eh
  • die subs: sechs f124 in einem 2×3-array

faszinierend dabei: wenn mensch direkt vor den subs steht, ist der druck sehr gut auszuhalten. finde ich direkt vor den stacks intensiver. generell kann mensch sich jetzt den bassdruck basierend auf der position der tanzfläche aussuchen. vorne links ist tendenziell weniger, dafür sind die höhen und mitten präsenter.
mit der klubnacht-erfahrung im vergleich zur reef lässt sich sagen: der charakteristische berghain-sound hat nicht gelitten, nur feinschliff wäre gut. ich fände es bspw. besser, wenn die beiden satelliten-lautsprecher in den hohen frequenzen etwas begrenzt werden.
außerdem auffällig, aber weniger aufgabe von funktion one, sondern vielmehr der hauseigenen technikabteilung: ogazón spielte durchgängig mit vinyl und bei einem acapella gab es rückkoppelungen vom technics. nun gilt der nicht als am besten isolierter plattenspieler am markt, jedoch dachte ich, dass das nach all den jahren vor ort bereits im griff wäre.

soviel zur technik. um die kurve zurück zum abend an sich zu kriegen: marcel dettmann brachte das ganze mit gewohnter routine und dem einen oder anderen electro-track bei 135 bpm (für seine verhältnisse ist das geschwindigkeitsrekord) so gut über die bühne, dass er seinen status als einer meiner lieblings-residents einmal mehr untermauert hat.
tasha danach überraschenderweise mit cdjs und zackigerem tempo, da fand ich nd und francesco oben angenehmer. jedoch bestand meine letzte stunde zwischen mitternacht und 1 uhr nur noch aus herumstreunen, um zu hören, wie sich beide sets so anließen.

trackauswahl (*: shazam)

roman flügel
jark prongo – movin thru your system (dave clarke remix)
tensal – inhospitable*
sev dah – audio grape*
pfirter – dynamical systems*
yan cook – sweat*
teste – the wipe

zisko
surgeon – la real

ruby savage
paperclip people – throw (unreleased version, die auf der „sessions“ enthalten ist)

nicola cruz
sluts’n’strings & 909 – summerbreeze
gant-man – distorted sensory (loefah’s south side remix)*

ogazón
ø [phase] & rødhåd – 180215* (lustigerweise erst von shazam identifiziert als nalin & kane – beachball (tall paul remix))
shlomi aber – liquid pressure*
psyk – bite back*
grain – untitled b1*
mark williams – a dj’s groove*
platform – rowcast
matrixxman & setaoc mass – reckoning*
remco beekwilder – transmax*
introversion – onryo*

marcel dettmann
the vision – detroit: one circle
cynthia stern – dampfmaschine*
spokesman – acid creak (pierre’s reconstruction mix)
johannes heil – der tod (b1)
octave one – blackwater (e-dancer vocal dub)

nd_baumecker / francesco menduni
smooth touch – house of love (tom flynn strictly rhythms edit)

tasha
the advent – sketch 3

[berlin / 17.05.2023] lab.oratory: revolting

wieder himmelfahrt, wieder ist die heimlich bessere panorama bar für alle geschlechter und orientierungen geöffnet.

ablauf

23:00 nd_baumecker
02:00 curses
05:00 wannadosomething?
08:00 woi$meing€ld

nachbetrachtung

vor ort war ich von kurz nach mitternacht bis kurz nach neun, und ab 1:30 uhr wurde es auch merklich voll. also so voll, dass wie üblich auf der tanzfläche und deren rändern nicht daran zu denken war, sich unter die leute zu mischen. aber zu sehen gibt’s ja abseits davon immer etwas und dank über die nebenräume verteilten anlagen hört mensch auch überall, was im auge des orkans geschieht.

so gut die öffnung des lab-gartens auch gemeint war, um den publikumsandrang etwas zu entzerren: bei einstelligen plusgraden konnte / kann ich mir nicht vorstellen, wie mensch sich dort körperlichen vergnügungen abseits des tanzens hingeben wollte, auch wenn die möglichkeiten dafür existierten. das war vor fünf jahren mit garten und offener säule besser gelöst und alleine vom andrang her hätte es der party wahrscheinlich nicht geschadet, die säule statt des gartens zu öffnen.

im nachhinein ist „hätte“ aber wiederum müßig. auch wenn riesen-andrang nicht mein fall ist, freute ich mich über den zuspruch. die stimmung war wie seit jeher eher rücksichtsvoll und jeder interpretierte den slot auf seine*ihre art und weise. davon „nur“ gut: woi$meing€ld mit dem, was ich unter normalem house inklusive sprach-samples einordnen würde. keine ahnung, wie sich das zum schluss hin noch entwickelt hat. der rest jedoch mindestens sehr gut, mal mit mehr pop (nd), mehr melodie (curses), mehr varianz (wannadosomething?). die revolting bleibt damit als termin auf meinem zettel, auch wenn das für mich weniger futter zum nachkaufen und vielmehr genießen der prickelnden stimmung in den verwinkelten räumlichkeiten ist (die jetzt unter anderem mit einem séparée inklusive riesen-spiegeln an zwei seiten aufwarten können, was die aussage des berghains als spiegelfreien raum hinfällig macht, auch wenn sinn und zweck hier klar sein sollten).

trackauswahl (stets dank shazam)

nd_baumecker:
röyksopp – unity feat. karen harding (baauer remix) (relativ zum schluss)

curses:
yello – lost again (extended)
ricardo baez – animarara

wannadosomething:
qalo-mota – don’t leave me (qm rmx)
o.n.o. – gran music (captain mustache remix)

[berlin / 11.03.2023] berghain: klubnacht

(nachträglich am 13. april 2023 eingefügt, weil erst jetzt zeit und muße zur nachlese.)

klubnacht

berghain
00:00 rødhåd
04:30 beatrice
08:30 matrixxman
12:30 stefan goldmann
16:30 volvox
20:30 blawan
00:30 kr!z

panorama bar
00:00 stathis
04:00 mystery affair
08:00 jacques greene
12:00 livwutang
16:00 nd_baumecker
20:00 the blessed madonna
00:00 luigi di venere

nachbetrachtung

ich hab’s erst zur mittagszeit hin geschafft und obwohl ich ein noch nicht so prall gefülltes berghain erwartet hatte, war’s zu der uhrzeit doch schon ziemlich eng unten. in den entsprechenden ecken zwar noch gut aushaltbar, aber da erstens das platzangebot in der panorama bar wie schon bei den letzten besuchen besser war und livwutang einen derart guten eindruck machte, dass ich auch nicht nach unten wollte, wurden die prioritäten ziemlich früh klar. erst recht, da es unten bei mindestens ordentlichem füllgrad blieb und mir bei volvox sowie erst recht bei blawan zu anstrengend wurde. nicht unbedingt musikalisch – da kam ich nur bei den trance-ausflügen von volvox aus bekannten gründen nicht mit. blawan drückte beherzt auf’s tempo, obwohl er improvisieren musste, da es mit den technics probleme gab und er daher von usb-sticks spielte.

ich kann also zum geschehen im berghain nicht viel sagen. wenn ich mal kurz unten war, mindestens guter durchschnitt (matrixxman, volvox) bzw. sogar etwas drüber (stefan goldmann, blawan, kr!z).
als ich nach oben kam, spielte livwutang gerade „sniff and destroy“ von neil landstrumm, was im langsameren tempo dort verdammt gut funktioniert, auch fast 20 jahre nach dem höhepunkt meiner no-future-fanboy-phase immer noch offene türen einrennt und aufschlag für ein set war, das sich durch eine lässig präsentierte diversität auszeichnete. sie bleibt damit definitiv auf meinem zettel.
dort ist nd eh fest gesetzt, wird sich durch das set auch nicht ändern. spielte so wie mensch ihn kennt: melodischer als seine vorgängerin, nicht ohne acid, nicht ohne breakbeats, passend zum nachmittag. einfach nichts zu meckern.
the blessed madonna nutzte ihre spielzeit für gewollte brüche. bspw. mit dem legowelt-remix von „synthesizer voice“ von pampidoo einfach mal tempo rausnehmen, später noch einen mir unbekannten mix von portisheads „machine gun“. fand’s gut, dass sie ihren status zu der uhrzeit auch für so etwas nutzte, anstatt einfach abzuliefern (wobei ich jetzt nicht weiß, ob sie auch „it’s raining men“ spielte – ich war nicht ständig vor ort).

scheint sich also dahin zu entwickeln, dass die line-ups für das berghain entscheidend sind, ob ich hingehe, jedoch die panorama bar sich für mich vor ort als entspanntere und musikalisch vielfältigere option herausstellt. ist auch völlig ok so – zur horizonterweiterung eine etage tiefer gibt’s ja nach wie vor die entsprechend aufgestellten veranstaltungen am freitag (wozu ich live from earth klub jedoch nicht zähle).

trackauswahl (*: shazam)

livwutang:
neil landstrumm – sniff and destroy
mu – paris hilton
mathew jonson – automaton*
cj bolland – sugar is sweeter (armand van helden remix)
ace & the sandman – let your body talk*

stefan goldmann:
quelza – the free speech*
aiken – potential*
dold – rave break*

nd_baumecker:
paul rutherford – get real (happy house mix)*
gideön – ritmo*
tensnake – wait it out (tiger & woods noir extended mix)*
the blessed madonna – shades of love (feat. the joy)* (letzter track zur übergabe)

[berlin / 12.11.2022] berghain: klubnacht

dies ist ein teil von nachbetrachtungen, die ich in der restrealitaet verfasst habe und nun hier herüberkopiere. das datum des postings datiere ich auf den jeweiligen clubbesuch zurück.

klubnacht

berghain
00h00 vân anh
04h00 kasper marott
08h00 jakojako
12h00 answer code request
16h00 rolando
19h00 nazira
22h00 rroxymore
02h00 fiedel

panorama bar
00h00 audrey danza
04h00 barbara hofmann
08h00 eli escobar
12h00 steffi b2b nd_baumecker
20h00 dj pierre
23h00 gerd janson

säule
19h00 soft crash live

nachbetrachtung
umgekehrtes szenario zur reef neulich, wo ich mit der panorama bar nicht so viel anfangen konnte. dieses mal war ich eher weniger im berghain zu finden, dabei lag das nicht mal an der dortigen musik (bis auf nazira, trance um die 145 bpm ist nicht mein steckenpferd). wahrscheinlich vielmehr an der tatsache, dass es unten für mittlerweile herrschende sonntagsmaßstäbe zwar noch angenehm voll war, aber mit dem sorgenfreieren tanzen klappte das oben bei ebenfalls mindestens guter musik einfach besser. da waren die lücken zwischen den leuten einfach etwas größer, obwohl sich das spätestens bei herrn janson auch geändert hatte.
bemerkenswert auch, dass es den sonntag über außer am abend keine nennenswerte schlange draußen gab. drinnen war der übliche füllgrad (zumindest im berghain) spätestens ab 16 uhr erreicht, aber bei rroxymore war’s schon wieder etwas luftiger. hab in diesem jahr schon stressigere sonntagabende erlebt. nichtsdestotrotz war’s die ganze zeit über in der panorama bar für mich aufgrund der meistens luftigeren tanzfläche einfacher.

musikalisch gibt’s für meine begriffe ab sonntagmittag (ankunftszeit) nichts zu meckern. steffi und nd haben ihre durch mehr als 15 jahren residency gesammelte erfahrung in die waagschale geworfen und in den acht stunden ein stilistisch so variables set gespielt, ohne dass mensch wirklich ausmachen konnte, wer welchen track spielt. poppiger, manchmal rauher house, alte und neue breakbeats, ein bisschen acid und das alles in wellen kommend. könnten sie öfter machen. war ein gutes anschauungsbeispiel dafür, was den stil der panorama bar so ausmacht.
dj pierre zwar danach mit einem hittigen potpourri, aber das wesentlich besser gemixt und ausgewählt als von herrn shelby an gleicher stelle vor ein paar wochen. das wurde in seiner letzten stunde auch ziemlich technoid, aber es war echt schön zu hören, dass er nicht in der 1980er-trax-nostalgie festhängt, sondern auch recht aktuelle veröffentlichungen spielt.
herrn janson kann mensch mit gutem gewissen als routinier bezeichnen. in puncto melodien fast schon episch, aber das passt zum closing und zu seinem stil ja eh.

eindrücke von unten: answer code request durchaus ravig, allerdings mit den authentischen 1990er-signalen. rolando härter und anders als im august. vermag es immer noch, an stellen im set im subbass-bereich einen draufzusetzen, an denen mensch es nicht vermutet. nazira wie bereits erwähnt nicht mein fall. rroxymore dann wieder auf dem tempo wie rolando (also unter 140), mir tendenziell zu trocken. hab sie bislang nur einmal auf der letzten cocktail d’amore in der alten griessmühle gehört, was mir dort besser gefiel. nichtsdestoweniger gut von ihr, bei dem slot nicht die ganze zeit absolut vollgas gegeben zu haben, sondern dem publikum zu zeigen, dass das auch reduziert-funky gehen kann. wie auch bei regis letztens: das verschreckt die leute nicht.

ein, zwei sätze noch zu soft crash: ein für mich unbeschriebenes blatt, fand ich unerwartet gut. zwar bin ich mir unsicher, ob ich das jetzt als „italo mit ebm-einschlag“ oder „ebm mit italo-einschlag“ betiteln soll (oder ob schubladen immer und überall notwendig sein müssen), aber als anhaltspunkt reicht das vielleicht aus. nicht mein beuteschema beim musikkauf, jedoch gefiel mir diese im vergleich zu italo rauhere klangästhetik, was phase fatale mit seinen vocals noch unterstrich.

trackauswahl (*: shazam)

steffi / nd
renegade soundwave – the phantom (turntable scratch mix)
todd osborn – on the t*
fantastic man – trance sexual*
mind safari – enter sandman*
credit 00 – pink blunted (credit 00 f**k up)*
elliott thomas – sirius*
nicola cruz – surface tension*
beyoncé – break my soul (honey dijon remix)*

answer code request
tres demented – demented (or just crazy)
format – solid session

rolando
mark broom – dna*
kink – existence*

dj pierre
liaisons dangereuses – los niños del parque
ron trent – altered states (direkt danach)
gemini – klonopinless (direkt danach)
armando – morse code*
radio slave – wait a minute (mark broom’s non stop remix)*
robert hood – moveable parts 1 (untitled 1) (direkt danach)
audion – mouth to mouth
jeff mills – the bells
spokesman – acid creak (pierre’s reconstruction mix)