einlass ab 18:30 uhr, beginnt bereits um 19:30 uhr. auch hier: tickets ausverkauft, ggf. ĂŒber ticketswap schauen.
nachbetrachtung
das lĂ€sst sich kurz machen. kali malone modular und auch mit höher-mittigen frequenzen unterwegs, die ich bei drone als eher störend empfinde. ist aber geschmackssache. zur einstimmung passte das schon und das zu wenige an bass haben die herren anderson / o’malley locker ausgeglichen.
auch wenn der musikalische vergleich zu autechre vorne und hinten hinkt, ist ihr nonverbales verstĂ€ndnis auf der bĂŒhne Ă€hnlich. wie bereits im festsaal vor vier jahren ein konstanter fluss ĂŒber 80 minuten. wenig Ă€nderungen beim licht, auĂer zu beginn, wo das publikum kurz mit einbezogen wurde. nach wie vor viel konstanter nebel. ohne gehörschutz völlig leichtsinnig, aber ein erlebnis, das ich mir an ort und stelle wieder geben wĂŒrde.
[berlin / 13.09.2023] columbiahalle: die Ă€rzte – herbst des lebens
auftakt fĂŒr konzertankĂŒndigungen, was mich nun wiederum auch in die situation versetzt, die der letzten jahre mit nachbetrachtung nachzureichen.
keine vorband, beginn um 20 uhr, einlass ab 18:30 uhr. tickets sind ausverkauft, also viel glĂŒck auf dem sekundĂ€rmarkt.
nachbetrachtung
da ich immer gerne mit dem negativen einsteige, mache ich hier keine ausnahme. nicht aus freude am meckern, sondern eher daran, dass es wenig nennenswertes gibt.
links hinter dem foh stehend gab es im letzten drittel einfach keine möglichkeit, richtung moshpit zu kommen. mein lebensziel, wenigstens einmal crowdsurfing probiert zu haben, bleibt dadurch immer noch ohne kreuz daneben auf der liste.
insgesamt also mehr oder minder viereinhalb stunden herumstehen: kurz nach 18 uhr in der halle, ende war um 23 uhr. die statik geht wesentlich mehr auf den rĂŒcken als etwas hĂŒfteschwingen oder sich im pogo zu versuchen. die versuche wollte da hinten keine*r unternehmen – auch völlig ok so.
fans, die bei konzerten – und insbesondere in dem rahmen – „westerland“ oder „zu spĂ€t“ erwarten, sollten ihre ansprĂŒche hinterfragen.
ich hatte wĂ€hrend des konzertes schon den eindruck wie farin, dass das publikum eine menge anschubmotivation braucht. hat sich durch youtube-videos etwas relativiert, da vorne doch einiges mehr ging. kritiker*innen bzw. an charthits festklebende fans können das natĂŒrlich auf die setlist zurĂŒckfĂŒhren, womit ich mir nicht den status eines ultras anmaĂen möchte, der wirklich jeden album-song im schlaf mitsingen kann (davon bin ich lichtjahre entfernt).
und damit komme ich endlich mal zum positiven. mit der erfahrung von drei konzerten im rĂŒcken und damit dem wissen, eine band vor sich stehen zu haben, fĂŒr die es (auch bei festivals, wie mensch in diesem sommer gesehen hat) hochverrat an sich selbst und dem publikum wĂ€re, nur ihr best-of abzuspulen, bleibt fĂŒr mich als normalo-fan eigentlich nur „ganz schön viel richtig gemacht“ als fazit. mein erster eindruck nach dem ende war tatsĂ€chlich, dass sie geĂŒbt haben mĂŒssen. sicher saĂ der text bei bela nicht immer, aber dafĂŒr gibt es das textsichere publikum. auch geschenkt, dass wenige kalauer bei den ansagen ein rohrkrepierer waren. dafĂŒr bleibt die kakophonie haften, als farin „teenager liebe“ (bzw. zum teil auch „paul“), bela „omaboy“, rod „du willst mich kĂŒssen“ und allesamt zugleich die verschiedenen songs spielten, was farin als einzigen der drei vor lachen abklappen lieĂ, wĂ€hrend bela und rod es diszipliniert durchgezogen haben.
es ist also nach mehr als 40 jahren bandgeschichte und einer so gut wie vierstelligen anzahl an konzerten immer noch amateurhafte routine bei den dreien, ohne sich dabei auch nur ansatzweise ernstnehmen zu wollen. da kann farin selbst eines seiner persönlichsten stĂŒcke („leben vor dem tod“) verstolpern und das auf den geruch von wunderkerzen schieben – den wechsel zur temporĂ€ren ernsthaftigkeit schafft er trotzdem aus dem handgelenk. genauso wie sie auch wissen, dass fans nach zweieinhalb stunden mit einzelnen hits, aber zumeist live selten gehörten stĂŒcken auch endlich mal die hits verdient haben, dann eben zum hundersten male songs wie „hurra“ oder „schrei nach liebe“ spielen und dabei keine spur gelangweilt wirken.
wenn es manchen zu wenig aus den 1980ern, zu viel von „le frisur“ oder die falschen songs von den beiden neuen alben war (auch wenn farin letztes jahr in der wuhlheide meinte, dass „anti“ zu schwierig wĂ€re: lasst es bitte mal drauf ankommen, bringt gerne „alle auf brille“ zurĂŒck und macht „plan b“ gerne zum stammbestandteil der setlist), lasse ich das ihnen gerne. ich habe mich wie bei den drei konzerten vorher auch blendend unterhalten gefĂŒhlt und immens gefreut, sie in so einem kleineren rahmen zu sehen. selbst am foh in der columbiahalle stehend waren sie dem publikum nĂ€her als vom mittleren bereich des innenraums der wuhlheide aus gesehen. die ausgestaltung des abends ist und bleibt eine frage der kĂŒnstlerischen freiheit. und die können sie nach all den jahren immer noch mit einer mischung aus routine, ĂŒberraschungen und (mit am wichtigsten) einer spĂŒrbaren wiedergewonnen spielfreude und dem spaĂ untereinander sowie mit dem publikum bravourös beantworten.
hĂ€tte ich kein ticket fĂŒr sunn o))) am nĂ€chsten abend gehabt, wĂ€re ich wieder hin. hat auch damit zu tun, dass ich sie gerne so hĂ€ufig wie möglich sehen wĂŒrde, bevor sie sich in den ruhestand verabschieden. aber so haben sie mich davon ĂŒberzeugt, im nĂ€chsten jahr dann doch wieder zum flughafen tempelhof zu pilgern. generell können sie gerne wieder den gleichen ansatz wie zu dieser tour fahren, was auch irgendwie fĂŒr das alleinstellungsmerkmal der besten band der welt spricht: eine tour in kleineren hallen mit einem vorlauf von zwei wochen ankĂŒndigen, diese dann innerhalb kĂŒrzester zeit weitestgehend ausverkaufen, damit eher die langjĂ€hrigeren fans ansprechen und den intimeren rahmen fĂŒr den gang in die tiefe der diskographie nutzen.
in der form hoffe ich jedenfalls stark, dass sie auch mit 70 noch lust auf das ganze haben. um den nachwuchs an fans mache ich mir zumindest in berlin weniger gedanken: auch wenn der groĂteil der leute zwischen 30-50 lenzen gezĂ€hlt haben muss, waren auch einige kinder sowie Ă€ltere dabei. wird sich zeigen, welche altersgruppen sie in zehn jahren noch mobilisieren können. wenn das bedeutet, dass sie „nur“ noch kapazitĂ€ten bis zu 5000 leuten ausverkaufen können, nehme ich das gerne mit. dort scheinen sie echt zur hochform aufzulaufen.
gromek!
[berlin / 09.09.2023] about blank: staub
aktueller plan: frĂŒh kommen, nachmittags gehen, kurz vor ende zum ĂŒbergang zur transition wiederkommen.

ablauf
garten
10:00 toxido mask
13:00 unknown*
16:00 diamin
19:00 irakli
mdf
14:15 hasan poppu live
15:00 tempus fugit
17:00 horkheimer
19:00 squaric
21:00 stanislav tolkachev
*: aus frĂŒheren ausgaben auch bekannt als karapapak.
nachbetrachtung
war nur gut eine stunde „richtig“ (14 bis 15 uhr) und dann noch zur vorbereitung auf die transition ab 21:30 uhr da.
mit dem nachmittagstiming habe ich wahrscheinlich den am meisten polarisierenden abschnitt erwischt. finde sowas grundsĂ€tzlich gut bzw. unknown hat mich mit „arit (vlsi version)“ von monolake auf dem richtigen fuĂ erwischt und dann mit dem quasi-direkten schwenk auf disco am laufenden band brĂŒche provoziert. bis zum madonna-remix (kann ich nicht spezifizieren, in jedem fall war „frozen“ die vorlage) war’s nicht mal eine viertelstunde hin. fĂŒr die einen kraut und rĂŒben, fĂŒr mich die kategorie „muss mensch erstmal bringen“. kam mir in dem zusammenhang gar nicht so deplatziert vor.
auf dem mdf mit hasan poppu dann die weitere ĂŒberraschung. die ersten 20-30 minuten eigentlich nur noise und drone mit gitarre, durchbrochen von langsamen kickdrums, wieder wechsel auf drone und irgendwann mal ein seichter house-beat mit heile-welt-pianosequenz und geloopter „ecstasy, ecstasy, ecstasy“-stimme. einziger minuspunkt fĂŒr mich: der live-act filmte mit smartphone-kamera inklusive schwenk ins publikum. auf den aufnahmen wird mensch wegen gegenlicht durch den beamer wahrscheinlich nicht viel erkennen können. aber wenn besucher*innen schon die kameras abgeklebt werden, wĂ€re es schön, auch die acts dafĂŒr zu sensibilisieren.
von irakli habe ich spĂ€ter nur „acid eiffel“ von monsieur garnier mitbekommen, was sich bei ihm als stammtrack etabliert hat. stanislav tolkachev zwischen rauh und trippig.
gerade die nachmittagsstunde hat mir gezeigt, dass nach zehn jahren staub (und der gut doppelten anzahl an jahren, in denen ich clubluft schnuppere) noch ĂŒberraschungen möglich sind. das war so gar nicht das, was sich an drehbĂŒcher hĂ€lt. und da ich des schema f etwas ĂŒberdrĂŒssig bin, begrĂŒĂe ich sowas – auch wenn (bzw. gerade weil) das polarisiert. sah abends ganz danach aus, als ob die kurve zum allgemeinvertrĂ€glichen noch locker genommen worden ist.
[berlin / 08.09.2023] kraftwerk berlin: berlin atonal 2023
das ist der aufschlag fĂŒr eine ziemlich intensive woche. erstmal ist nur ein besuch geplant, wobei mich persher am 15. september auch reizen. aber erstmal hier.
berlin atonal
main stage
21:15 shackleton / zimpel & siddharta belmannu with pedro maia
22:25 venus ex machina presents lemurian tones
23:05 aasthma with sara parkman
23:45 florentina holzinger presents étude for church
00:00 sandwell district
stage null
19:30 jana irmert
—
01:00 aya with mfo present u can make me whole again
02:00 the fear ratio
03:00 rrose
04:30 sigha
ohm
19:30 urin djs
21:00 margaux gazur
22:00 lamin lofana
02:00 dj holographic
04:00 manami
06:00 cheng nwsh
tresor
00:00 sarkawt hamad
01:30 haruka b2b wata igarashi
04:30 dj stingray 313
06:30 dj spit b2b mad miran
globus
00:00 isabella
02:00 rhyw
03:00 simo cell
06:00 mu“he
tickets
hier
und ja, es ist umstÀndlich, sich ein tagesticket zu bestellen.
nachbetrachtung
das warm-up durch jana irmert auf stage null ist ausgefallen. jedenfalls war es dort beim hochgehen zu shackleton und konsorten dunkel und still.
generell weniger kunst- oder visuelle installationen als bei vorherigen ausgaben. im schaltraum auch nicht schneidersladen wie sonst, stattdessen eine akustische dauerschleife. dafĂŒr positiv: die ebene zwischen stage null und dem kraftwerk fĂŒr eine weitere bar und sitzgelegenheiten zu nutzen.
shackleton / zimpel / siddharta belmannu haben den eindruck des albums bestÀtigt. siddharta stimmlich gewaltig und sicher, die visuals erinnerten an die psychedelik-experimente auf film aus den 1960ern. toll war hierbei, dass sich die im kraftwerk verteilten spots an die farben auf der leinwand anglichen.
generell war durch die drei bĂŒhnen oben mehr dynamik im spiel. verkĂŒrzt die umbaupausen, fĂŒhrt zu mehr publikumsfluktuation. das war im kraftwerk jedoch fĂŒr meine begriffe alles im rahmen – kurz nach dem start von haruka und wata igarashi im tresor wurde es bedenklich, als die security den zugang zum tresor regeln musste und leute nur noch richtung globus lieĂ. das blieb demnach auch mein einziger ausflug – durch das ohm bin ich ein paar stunden vorher nur mal kurz durch.
venus ex machina leider nicht mein fall, aasthma auch nicht so ganz, im direkten vergleich jedoch besser. dort fĂŒhrte sara parkman das stimmgewaltige fort.
Ă©tude for church als performance fĂŒr mich ein weiterer höhepunkt, wenn auch fĂŒr manche zuschauer*innen nachvollziehbarerweise drastisch (nackte frauen, die an durch die haut gestochenen ösen in gut vier meter höhe an karabinerhaken hĂ€ngen). kann das irgendwann einzeln erklingelnde anerkennende pfeifen eines besuchers als objektifizierung der körper nun wiederum nicht nachvollziehen, aber das wird derjenige hoffentlich zeitnah selbst begreifen.
sandwell district, hoch erwartet, fĂŒr mich solide – aber auch nicht mehr. waren tatsĂ€chlich zu dritt (also regis, function, silent servant), spielten das best-of der labelgeschichte. klang super, aber im direkten vergleich zu den british murder boys ihrerzeit hat das fĂŒr mich weniger gezĂŒndet.
the fear ratio waren fĂŒr mich unerwarteterweise die abrĂ€umer. hatte vertrackte hiphop-beats erwartet, bekam jedoch harte, an drum&bass oder gar breakcore erinnernde electronica serviert. bedingungslos tanzbar, hoffentlich findet sich das auf zukĂŒnftigen veröffentlichungen wieder. richtig gut.
[berlin / 02.09.2023] gretchen: pressure
kaum zu glauben, aber nach all den jahren verschlÀgt es mich zum ersten mal ins gretchen.
pressure
23:00 the bug in dub pt. 1
00:30 andy stott
01:30 the bug ft. miss red
02:30 coki
03:30 digital
04:30 the bug in dub pt. 2
tickets kosten bei residentadvisor 20,35 euro, start ist um 23 uhr.
nachbetrachtung
allem voran: mein stammladen wird das leider nicht, auch wenn ich froh darĂŒber bin, dass so ein stĂŒck subkultur in der ecke kreuzbergs weiterhin existiert. aber im vergleich zum icon hat das gretchen fĂŒr mich eher konzerthallenatmosphĂ€re und weniger club-charme.
gut organisiert sind sie, ohne frage. klare durchsage an der tĂŒr, dass rauchen nur in der box 2 (zweite tanzflĂ€che, an dem abend ohne musik) gestattet ist, kurzer taschencheck, leute nur hĂ€ppchenweise reinlassen, so dass es an der kasse schnell geht.
ansonsten ist der hauptraum ein langgezogener schlauch. bar vorne rechts mit alibi-sitzgelegenheit. die fĂ€ngt die erste welle an durstigen ab. die zweite, gröĂere an der linken seite direkt neben der tanzflĂ€che bzw. dem publikum, was unweigerlich zu publikumsströmen fĂŒhrt. von rechts nach links, wenn nachschub geholt werden möchte, und gleichzeitig ist das linke drittel gesĂ€umt von leuten, die darauf warten, bestellen zu können (was kein seitenhieb an das barpersonal ist – die waren sehr fit) oder auf dem weg von hinten nach vorne (und umgekehrt) sind, um zum rauchen oder auf die andere tanzflĂ€che zu gelangen. fĂŒr diejenigen gibt’s direkt vorne links an der bĂŒhne auch ein schönes nadelöhr, an dem mensch besser nicht stehenbleibt, weil da in kurzer zeit ziemlich viele vorbei möchten.
das soundsystem war nicht das hauseigene, sondern das von the bug. wie bei soundsystems ĂŒblich: wuchtiger, warmer bass, aber die mittenlastigkeit war selbst mit gehörschutz schon unangenehm. licht bei den live-acts (nachvollziehbarerweise) sehr bĂŒhnenfixiert, bei den dj-sets wurde das publikum etwas mehr eingebunden. die tanzrichtung war dabei trotzdem klar.
andy stott fĂŒr mich klarer gewinner. hab nach dem ambient-intro nur einen der track von „the slow ribbon“ erkannt, was mich hoffen lĂ€sst, dass bald was neues kommt. gerade den jungle/drum&bass-hybrid zum schluss wĂŒrde ich sofort kaufen.
the bug zu beginn mit roots und dub, band erstaunlich viele auf der tanzflÀche. sein live-act (an sich war das ein dj-set, bei dem er die instrumental-tracks mit serato abgespielt und miss red dazu gesungen hat) machte mir nochmal deutlich, dass ich ihm als produzent leider meistens wenig abgewinnen kann. ist aber geschmackssache und ihm nicht anzukreiden. wenn es sitzt, dann richtig. miss red hatte das alles jedenfalls sehr souverÀn im griff.
coki fand ich ĂŒberraschend ok. hatte angesichts seiner produktionen der letzten jahre einen wobble-exzess erwartet, aber stattdessen wechselten ruhigere dubstep-tracks sich mit den sĂ€gezahn-tracks ab, was voll im dienst der party stand. „spongebob“ hat er beim break von „anti war dub“ nur angetĂ€uscht und wenig spĂ€ter auch „eyez (v.i.p.)“ von mala sowie „cay’s crays“ von fat freddy’s drop im digital mystikz remix gespielt. die purist*innen hat er damit also auch abgeholt.
digital zu beginn mit der sorte an sĂ€gezahn-drum&bass, die mich anfang der 2000er davon hat abstand nehmen lassen. hab nur dessen erste viertelstunde mitgenommen und bin dann gegangen. er verblieb jedoch in der zeit nicht völlig in dem schema. vielmehr war es die mischung aus mangelnder kondition, mir fehlender bzw. mich nicht mitreiĂender clubatmosphĂ€re und dem eindruck, das beste bereits mitbekommen zu haben, die mich so zeitig gehen lieĂ.
r.i.p. vaccine
„concussion“ zĂ€hlt mit zu den ersten dubstep-veröffentlichungen, die ich anno 2008 gekauft habe. „anaesthetic“ auf hotflush habe ich erst danach entdeckt, was fĂŒr mich einer der atmosphĂ€risch epischsten tracks des genres ohne den geringsten anstrich von kitsch ist – sprich: einer fĂŒr die ewigkeit. nach dem abebben der dubstep-welle wurde es still um sie, obwohl sie noch musik fĂŒr computerspiele produziert hat.
sie ist nun mit 43 jahren viel zu frĂŒh verstorben.
r.i.p.
[berlin / 24.08.2023] zenner: 180 min
teil der nachtrĂ€glich verfassten nachlesen und auf das datum des besuchs zurĂŒckdatiert.
180 min
multiples live
philippa pacho
nachbetrachtung
auch wenn das zenner ĂŒber den sommer wegen umbauarbeiten geschlossen war, fielen sie mir nicht auf. was ich mitbekam (gerne ergĂ€nzen): die garderobe ist jetzt links vom eingang und der bereich zwischen bar und tanzflĂ€che nicht mehr mit vorhĂ€ngen abgetrennt. so hat mensch beim sitzen auf den flĂ€chen bei der bar direkte sicht auf den saal. fĂŒr die atmosphĂ€re fĂ€nde ich rote neonröhren als beleuchtung der kĂŒhlschrĂ€nke besser – das aktuelle weiĂ sorgt fĂŒr ein ziemlich kĂŒhles, weit ausstrahlendes licht.
das konzept finde ich jedoch super: donnerstag ist fĂŒr mich als einstimmung auf das wochenende eh bestens geeignet. so kann mensch einfach nach vollbrachtem tagewerk hingehen und hat die wahl, sich das entweder auf der terrasse anzuhören (auch dort stehen boxen) oder nach drinnen zu gehen. zudem sehr gut, live-acts ins zentrum zu stellen und ihnen auch gleich so viel zeit (also besagte 180 minuten) einzurĂ€umen. im falle von multiples waren es mit surgeon und speedy j zwei gestandene produzenten, die zunĂ€chst abstrakt begannen, das fĂŒr eine gute halbe stunde auch beibehielten, um dann wie bei einem guten dj-set die zĂŒgel immer weiter anzuziehen und zwischendrin wieder locker zu lassen.
hĂ€ngengeblieben ist musikalisch bei mir nichts, was jetzt unbedingt veröffentlicht werden mĂŒsste. aber als jam-session ist der rahmen ideal. aktuell stehen keine weiteren termine an, also hoffe ich, dass die reihe fortgesetzt wird, sobald die tage wieder lĂ€nger werden.
[berlin / 25.-27.08.2023] about blank: warning
auch wenn es den anschein hat: die party geht nicht von freitag bis sonntag durch. nÀheres einfach dem ablaufplan entnehmen. bin spÀtestens ab sonntagmittag dort, evtl. auch vorher.

ablauf
mdf
samstag, 26.08.2023
00:00 aquatribe
02:00 hello sasy
04:00 dj fingerblast
06:00 coco cobra b2b marie midori
09:00 pause
—
23:00 resom b2b udda
sonntag, 27.08.2023
02:00 manasyt live
03:00 philipp otterbach
05:30 salty dj
08:00 ttyfal b2b naitwa
lobby
freitag, 25.08.2023
23:00 urte
samstag, 26.08.2023
02:00 toshiki ohta
05:00 ocb
07:00 pause
—
22:00 shjva
sonntag, 27.08.2023
00:00 erik jÀÀhalli live
01:00 dj absolutely shit
04:00 dj swisha
06:00 uta
garten
samstag, 26.08.2023
15:00 jotel california
17:00 philo
19:00 dj normal 4
20:30 dj hundefriedhof live
sonntag, 27.08.2023
12:00 in2stellar
15:00 fantastic man
18:00 s.o.n.s.
21:00 giraffi ghost & the doom chakra family live
zelt
freitag, 25.08.2023
22:00 babyblade
samstag, 26.08.2023
01:00 jcow
03:00 sam
06:00 pause
—
22:00 vivian koch
sonntag, 27.08.2023
01:00 john meckel dj
03:00 maendi
06:00 amperia
09:00 anna bolena
afterparty
sonntag, 27.08.2023
22:00 pau pau
01:00 dj sweethard
03:00 dolphins
nachbetrachtung
war drei mal da. klingt nach mehr als es ist. freitag vor beginn der party zur einstimmung bis kurz nach 1. am samstagabend leider das laut augenzeug*innenberichten durchaus anstrengende set von dj hundefriedhof verpasst, aber trotzdem bis kurz nach 2 geblieben. und schichtbedingt sonntags ab 15 uhr bis ca. mitternacht.
auf die organisatorischen details gehe ich hier nicht ein. nur so viel: da lief aus meiner sicht ziemlich viel wie am schnĂŒrchen. bzw. so sehr, dass mir die kĂŒnstler*innenbetreuung ab sonntagnachmittag ĂŒberhaupt nicht wie arbeit vorkam, woran die durchgĂ€ngig hervorragenden sets einen wesentlichen anteil hatten. es spielte jedoch auch die tatsache mit hinein, dass nur noch der garten bespielt wurde und alle acts sich entweder direkt mit der technik verstĂ€ndigen konnten oder das im falle von giraffi ghost sogar selbst ĂŒbernahmen.
aus sicht des gastes bleibt bei mir der ambient-garten von samstag auf sonntag als eines der schönsten erlebnisse im about blank in diesem jahr haften. der auf die tanzflĂ€che leuchtende beamer, die dort aufgestellten bĂ€nke, die milden temperaturen, die dazu passend langsame musik von vivian koch sowie john meckel dj – das alles unterstrich bei mir, was partys hier seit jahren fehlt: ein dezidierter chill-out-bereich, wĂ€hrend es drinnen hoch hergeht. kann sehr gerne so wiederholt werden, ggf. auch im zelt, wenn das wetter es nicht besser meint.
auĂerdem erwĂ€hnenswert: das sehr trippige live-set von erik jÀÀhalli in der lobby.
also mal wieder eine ĂŒberaus runde sache, das. fĂŒr berlin lĂ€sst sich schon mal der mai 2024 vormerken. oder (kurzfristiger) der 21. oktober 2023, an dem die warning die summe im rso bespielen darf.
[berlin / 18./19.08.2023] berghain / m01: reef + afterhour
anderthalb premieren: die halbe ist, dass das berghain sich zum csd neue komponenten fĂŒr die funktion one gegönnt und das beinahe 19 jahre alte soundsystem generalĂŒberholt hat. im netz stehen gemischte meinungen dazu. die reef ist daher neben der fĂŒr mich im vergleich zu „normalen“ sonntagen gröĂeren inhaltlichen spannung auch aufgrund der zu erwartenden tieffrequenzen die ideale gelegenheit, mir ein eigenes bild davon zu machen.
die ganze premiere ist das m01, in dem eine kirsch audio verbaut ist. der club befindet sich bei der renate um die ecke am markgrafendamm (daher auch der name) und ist seit mÀrz sporadisch offen. es wird wohl auf eine schlafpause zwischendrin hinauslaufen.
reef
berghain
00:00 darwin
03:00 dis fig
04:30 skeptical & sp:mc
06:30 hodge
panorama bar
22:00 akanbi
02:00 sha ru
04:00 dengue dengue dengue
07:00 esposito
m01
10:00 elke
13:00 re:ni
15:00 verraco
nachbetrachtung
es ĂŒberrascht mich irgendwie selbst, direkt nach der party noch mitteilungsbedĂŒrftig genug zu sein, dass die nachlese nicht unnötig warten muss. die afterhour lĂ€uft jetzt zwar noch (ich beginne am samstag, dem 19.august 2023 um 17:55 uhr mit dem schreiben dieser zeilen und bin um 20:34 uhr fertig), aber in anbetracht des letzten wirklich warmen sommertages wollte ich den nachmittag nicht in einem dunklen raum verbringen, sondern den abend lieber auf dem balkon einlĂ€uten.
braucht nicht viel federlesen: war klasse, sowohl die hauptausgabe als auch die zwei stunden zugabe. wurde wieder mal deutlich, dass mit der party zwar durchaus geld verdient werden kann, den initiator*innen jedoch der vibe wichtiger ist.
die schlange war bereits gegen 23:30 uhr ĂŒberaus ĂŒppig (bis zur hĂ€lfte des weges), blieb auch bis 3 uhr so. das berghain hĂ€tte also locker wie zu manchen sonntagen gefĂŒllt werden können. stattdessen das von der reef mittlerweile gewohnte bild: gute 80% fĂŒllgrad, damit entfiel die suche nach den orten, an denen es sich ohne gedrĂ€ngel aushalten lieĂ. stattdessen blieb jeder*m genĂŒgend platz, um ohne am körper festgetackerte arme tanzen zu können. das war dann insgesamt authentischer euphorisch als der mittlerweile klassische sonntagabend, an dem die erwartung mancher gĂ€ste proportional zum fĂŒllgrad steigt, wobei reddit zu entnehmen ist, dass dies an den letzten wochenenden seit dem csd unangenehme ausmaĂe angenommen hat.
einfach mal danke an die reef, bewusst auf mehreinnahmen zu verzichten und den leuten sowie djs platz zur entfaltung zu bieten. und ans berghain, diesen ansatz nicht zu konterkarieren.
musik mindestens guter durchschnitt, gerne auch drĂŒber.
meine favorit*innen:
darwin – warm-up nach maĂ, minimaler dubstep zu beginn, eher grime und fast schon technoid zum schluss.
dengue dengue dengue – einfach mal konsequent mit dancehall neuerer schule in der ersten stunde um die 100 bpm, in der zweiten hĂ€lfte mit normalem panorama-bar-tempo, da fand ich skeptical & sp:mc mit drum&bass unten interessanter.
der rest brachte auch seine eigene note ein, wobei ich akanbi hoch anrechne, den fluss des sets mit ambient einfach mal bewusst unterbrochen zu haben und gerne dubbig-housig um die 120 bpm unterwegs zu sein. sha ru zwischen breakbeats und footwork mit ihr als mc auf dem pult, bei esposito kann mensch es als gesetzt ansehen, dass er drum&bass zum schluss spielt – egal auf welchem floor.
dis fig unten mit fast schon poppigem intro, aber spĂ€ter mit durchaus bekannten dubstep-krachern. die arbeitsteilung danach: skeptical legt auf, sp:mc schnappt sich das mikrofon. mit mcs ist das so eine sache: ich weiĂ, dass sie untrennbar mit der britischen jungle/drum&bass-kultur verbunden sind. kann gut werden, kann grandios schiefgehen. war glĂŒcklicherweise ersteres, aber (und da wird meine meinung potentiell unpopulĂ€r) mir hĂ€tte auch nichts gefehlt, wenn sp:mc mit aufgelegt und das mikrofon gar nicht erst angeschlossen worden wĂ€re. erste hĂ€lfte dubstep, zweite hĂ€lfte drum&bass. hodge dann mit ĂŒberaus technoidem tempo, was sogar sonntag passen wĂŒrde, um die tanz- sowie hörgewohnheiten mal etwas aufzubrechen. da shazam viel zu hĂ€ufig versagt hat, gehe ich davon aus, dass eine menge davon noch nicht veröffentlicht war.
schluss war unten um 8 uhr, dann bin ich auch los, weil ich von der afterhour möglichst viel mitnehmen wollte. hatte angenommen, dass skee mask spielt, mir aber dennoch keinen wecker gestellt. seit geraumer zeit richte ich mich lieber nach meiner biologischen uhr, ehe ich mich in den club quĂ€le und dort entsprechend herumstehe oder mich zum tanzen zwingen muss. so bekam ich nur re:nis letzte zwei tracks mit, dafĂŒr aber auch die ersten zwei stunden, in denen verraco zeigte, dass es in zwei stunden sehr wohl möglich ist, von drum&bass wieder zurĂŒck auf (post-)dubstep und techno zu kommen.
auch wenn ich hin und wieder mal am sinn von afterhours zweifle und die frage wirklich erlaubt ist, ob es das wert war, dafĂŒr einen sonnigen nachmittag zu ver(sch)wenden: dort war tatsĂ€chlich der harte kern, der manchmal durch jubeln einzelne tracks ĂŒbertönte. hat also etwas von selbstbelohnung, nachdem der druck abgefallen ist. steckte mich zum teil auch an, wobei das gewissen wegen des wetters und vitamin-d-bedarfs anklopfte und es daher „nur“ bei den zwei stunden blieb. da fĂŒr dieses jahr nach meiner rechnung um den november herum noch eine ausgabe anstehen mĂŒsste, hĂ€tte dieses gewissen an einem grauen herbsttag in jedem fall weniger etwas zu melden.
kann dann auch gerne wieder in der kombination stattfinden, wobei der innenhof des m01 schon ziemlich charmant ist und in den wÀrmeren monaten einfach mal gut zwei drittel des publikums aufnehmen kann. gibt mehrere ebenen: einmal den hof an sich mit containern, in denen eine bar sowie die garderobe untergebracht sind und die aus der else bekannten container obendrauf, von denen aus mensch in den garten der renate schauen kann. hab da auch ein wenig zeit verbracht.
drinnen ist’s sehr ĂŒbersichtlich, als ob mensch den gang in der renate vom kleinen zum grĂŒnen raum nimmt. mit 50 leuten ist die tanzflĂ€che gut voll, etwas unglĂŒcklich ist die position der bar am hinteren ende – da sollten bei den bestellungen keine schlangen entstehen, sonst könnten sich die hinten tanzenden schnell genervt fĂŒhlen. andererseits hat der laden mit 200 leuten in den herbst-/wintermonaten seine kapazitĂ€tsgrenze erreicht, so dass das aufkommen wahrscheinlich gut handzuhaben ist.
anlage von kirsch audio, unauffÀllig platzierte tops an vier seiten, subwoofer vorne rechts beim dj, war der stilvielfalt von verraco jedenfalls gewachsen. licht besteht aus den aus dem schwarzen raum der renate bekannten quadraten mit acht mal acht led-birnen sowie led-strips. lief auf autopilot, war nicht aufdringlich hell.
fĂŒr herbst / winter, wenn drauĂen wegfĂ€llt: sitzgelegenheiten fehlen, auĂer mensch geht links am dj vorbei. wĂ€re auf der tanzflĂ€che auch nicht umzusetzen, weil stolperfalle. ist andererseits auch anlass genug, leuten zu vermitteln, dass die tanzflĂ€che ein guter ort ist, um den abend einzulĂ€uten. wenn andererseits gesprĂ€che vertieft werden wollen, wĂŒrde mich das dort nerven.
ich kenne die konditionen nicht. aber falls mensch mit affinitÀt zu stilen abseits ausgetretener pfade dort etwas veranstalten möchte, ist das m01 eine ziemlich gute alternative. sofern sich aus dem eigenen netzwerk 50-70 leute mobilisieren lassen, kann das eine runde sache werden. noch ist mir zu wenig kontinuitÀt dort.
damit zum eigentlichen thema, das stammgÀste sowie audiophile, bzw. solche, die es werden wollen oder vorgeben zu sein, seit wochen diskutieren: das neue soundsystem. gerne von der frage flankiert, warum etwas ausgewechselt werden muss, das sich jetzt schon seit jahrzehnten bewÀhrt hat.
um es vorwegzunehmen: ich mag’s immer noch. muss aber auch anfĂŒgen, dass ich weite teile des abends in sorge um den sitz und damit die funktionalitĂ€t meines angepassten elacin-hörschutzes und schlussendlich um mein gehör war (die lagerung in einem viel zu engen portemonnaie tat einem der filter nicht gut und nach gut sieben jahren ist es durchaus mal an der zeit fĂŒr neue). ich wĂŒrde jeder*m nach wie vor dazu raten, mindestens mit den schaumstoff-stöpseln, die es immer noch gratis an bars sowie der garderobe gibt, auf die tanzflĂ€che zu gehen – ohne ist es einfach zu böse.
die einzelnen komponenten hĂ€tte ich gerne aufgelistet, aber das lĂ€sst sich anhand der durchaus fein differenzierten produktpalette bei funktion one nicht bewerkstelligen. also leider nur oberflĂ€chlich, leute mit insiderkenntnissen können sehr gerne kommentieren. die tĂŒrme gibt’s noch, sie stammen jetzt aus der evolution-serie. eine mid-range-bassbox weniger pro turm (also „nur“ drei statt vier), sie sind dank der tops aber immer noch genauso hoch, wenn nicht sogar etwas höher, dafĂŒr nicht so tief.
die x-anordnung stimmt teilweise. von den jeweils zwei hochtönern verlĂ€uft einer parallel zur wand, der andere in richtung tanzflĂ€che. es ist jetzt also ein akustisch ziemlich genau abgestecktes quadrat, was im vorderen bereich zwischen stacks und dj/live-act-pult zu einem toten bereich fĂŒhrt, in dem es davon abhĂ€ngen wĂŒrde, wie laut die monitorboxen am dj-pult sind – wĂ€ren da nicht die extra montierten evo 7sh (oder 6sh) links in der ecke ĂŒber dem eingang zum darkroom sowie rechts ĂŒber dem notausgang. damit herrscht in beiden ecken nun mehr klarheit im sound als zuvor und auch damit etwas mehr lautstĂ€rke. der bass von den tĂŒrmen sowie den subwoofern trĂ€gt so weit durch den raum, dass das in den ecken definitiv ausreicht.
etwas unglĂŒcklich: die position des vorderen rechten turms. stand vorher bĂŒndig mit dem durchgang zur bar und jetzt etwas in diesen durchgang hinein. die stelle war vorher schon ein nadelöhr, könnte an normalen sonntagabenden jetzt also noch stressiger werden. letzte nacht ging’s.
was mittlerweile wohl behoben zu sein scheint: die position des hinteren linken turms, der an den ersten wochenenden wohl so nahe an der treppe zur panorama bar stand, dass mensch keine andere möglichkeit hatte als sich dahinter wegzuducken oder zum leidwesen der tanzenden vorne herum zu gehen. das geht jetzt problemlos.
die neuen subwoofer gehen von ihrer bauweise her lange nicht mehr so in die tiefe wie die alten und haben mittlerweile auch mehrmals die position gewechselt. standen anfangs wohl vorne neben dem dj (wodurch zum leidwesen einiger das podest wegfiel, gibt’s jedoch wieder), dann links vor dem darkroom – und jetzt fĂŒr meine begriffe quasi ideal: nĂ€mlich bĂŒndig und ziemlich genau zwischen beiden linken boxentĂŒrmen. es sind insgesamt sechs, jeweils drei ĂŒbereinander getĂŒrmt, gut zweieinhalb meter hoch. ich hatte mir schon szenarien ausgemalt, in denen die neuen subwoofer anstelle der alten an der wand stehen und damit der ĂŒbliche slalom nach vorne links weiterhin stattfindet. stattdessen ist jetzt unter der treppe richtung panorama bar platz und mensch kann bei moderater fĂŒllung fast ungehindert bis zum hinteren linken notausgang durchspazieren – oder bei bedarf zwischen tĂŒrmen und subs hindurch auf die tanzflĂ€che, wenn dort platz ist.
ortskundige können jetzt bemĂ€ngeln, dass die tanzflĂ€che dadurch kleiner wird – und das ist auch richtig. es ist jedoch die gefahr gebannt, dass flaschen von der treppe der panorama bar direkt nach unten auf die tanzflĂ€che oder den schĂ€del dort tanzender fliegen können. auĂerdem gibt’s durch den wegfall des vorderen linken podiums vor dem darkroom platzgewinn. mensch muss sich nicht mehr links und rechts dort vorbeischlĂ€ngeln, um auf der tanzflĂ€che zu landen, sondern ist dank des erwĂ€hnten montierten top/mid-speakers mitten im geschehen – bzw. etwas fernab davon, wenn einem gerade nicht so nach hektischer betriebsamkeit ist. das podium ist ĂŒbrigens nicht ersatzlos gestrichen, sondern als zweites zum bereits auf der rechten seite zwischen den tĂŒrmen vorhandenen gewandert. wird dadurch möglich, dass die tĂŒrme jetzt etwas weiter voneinander entfernt stehen. auch das finde ich besser so – links und rechts davon kommt mensch dort immer noch gut ins getĂŒmmel.
mir ist bewusst, dass die reef nicht reprĂ€sentativ fĂŒr den hochbetrieb am sonntagabend ist, dazu werde ich mir in vier wochen ein bild machen. zwischendrin noch im konzertbetrieb bei sunn o))).
stand jetzt kann ich die kritik, dass die stimmung links vor dem dj nun nicht mehr existiert und auch die cruising-area vor dem darkroom wegfĂ€llt, nicht nachvollziehen. es ist jedoch sehr gut möglich, dass der feinschliff in den letzten wochen seinen teil dazu beigetragen hat. ich kann sehr gut damit leben, jetzt auf der linken seite unter der treppe bis zum hinteren linken notausgang theoretisch platz zu haben. genĂŒgend sound kommt auch dort an. und gar nicht mal so unwichtig: fĂŒr den fall der fĂ€lle sind einige hindernisse auf dem weg zu den notausgĂ€ngen beseitigt.
akustisch ist’s eine leichte umgewöhnung, aber fĂŒr mich definitiv nichts, wonach der charakteristische berghain-sound unwiderruflich verloren ist. wenn ĂŒberhaupt, ist es jammern auf hohem niveau. es macht schon einen unterschied, ob mensch im vorderen bereich zwischen dj-pult und den tĂŒrmen tanzt oder sich vor die subwoofer-wand stellt oder rechts vor’s podium. auf der linken seite ist tendenziell mehr bass, rechts kommt davon immer noch genug an. aber so kann mensch sich jetzt quasi aussuchen, wieviel denn gerade nötig bzw. sogar gewollt ist. vor der basswand werden es die wenigsten wahrscheinlich lĂ€ngere zeit aushalten, andererseits fand ich’s auch im dortigen umkreis nicht unangenehm – durch die vorarbeit von der sub:stance und die vergangenen reef-ausgaben wusste ich, auf was ich mich einlasse bzw. habe mich schon bewusst fĂŒr die reef als test entschieden.
den hat das berghain-soundsystem 2.0 fĂŒr mich locker gemeistert. die attack in den mitten ist jetzt wesentlich prĂ€senter als zuvor (könnte gerne etwas zugunsten der höhen zurĂŒckgefahren werden), unfeinheiten im mixing fallen schneller auf als vorher, der bass ist jetzt noch prĂ€senter als zuvor. stört mich nicht im geringsten. bin also gespannt, wie sich das system bei einer techno-geprĂ€gten klubnacht schlĂ€gt und die raumdynamik bei stĂ€rkerem fĂŒllgrad entwickelt.
kleine visuelle neuerung auch in der panorama bar, auch zwiespĂ€ltig beĂ€ugelt: eine kette an led-rohren, die ĂŒber dem subwoofer startet und ĂŒber die tanzflĂ€che hinweg bis zur hinteren sitzbank am langen ende der bar reicht. kann mehrere farben zugleich und auch blinken, hat fĂŒr mich irgendwie was. kann gerne bleiben.
trackauswahl (*: shazam)
darwin
chad dubz & jfo – amnesia*
substrada – brocky*
pharma – shift (causa remix)*
christian coiffure – meet her stage 2*
ismail nosrat – basha official remix (feat. ziad zaza, hassan abou alam, aly b)*
criso – bassline*
arkham sound – smoke*
akanbi
henzo – a healthy fear of snakes (down the sewer mix)*
dengue dengue dengue
3phaz – sharayet*
tomi kami – mzecal
amor satyr & siu mata – nah*
dis fig
fat freddy’s drop – cay’s crays (digital mystikz version)
the bug feat. warrior queen – poison dart
skeptical / sp:mc
objekt – the goose that got away
skeptical – duck soup*
hodge
clouds – augulie2*
hodge – sub 100
verraco
blocks & escher – something borrowed, something blue*
djrum – sometime i share (space race pt. 3)*
homemade weapons & mc fokus – chrysalis*
doctor jeep & cirrus – emergency broadcast test*
skrillex, fred again… & flowdan – rumble*
jon convex – falling again
martyn – vancouver
alex wilcox – woo*
lemon8 – model 8
mmm – dex
[berlin / 05.08.2023] rso: rflxn
die „xform“-phase ist abgeschlossen, nun ist es die „rflxn“ und ĂŒberhaupt wollte ich den besuchsrhythmus kĂŒrzer halten als neun monate.
es wird tatsĂ€chlich so wie beim platzhirsch am wriezener karree: ich werde sonntag tagsĂŒber hin. opan bleibt wegen der witterung geschlossen, das programm findet im robus statt.
ende ist laut residentadvisor am sonntag um 22 uhr, was wahrscheinlich eine ausnahme ist. synoid ist nÀchstes wochenende, und mit der herrensauna zum csd sowie der radiance letzte woche ist einmal durchatmen vielleicht nicht verkehrt.
rflxn
robus
00:00 kameliia
03:00 wallis live
04:00 remco beekwilder
07:00 blame the mono
10:00 mckenzie
13:00 physical therapy
16:00 anastasia kristensen
19:00 ben sims
summe
00:00 surf 2 glory
03:00 ak sports
05:00 dj hyperdrive
07:00 naone
nachbetrachtung
direkt nach dem heimkommen, um der eh schon stattlichen anzahl an ausstehenden nachlesen keinen weiteren zuwachs zu verpassen.
grob von 14 bis 22 uhr dort, mit essenspause wĂ€hrend anastasia kristensen, die fĂŒr meine begriffe nicht so wirklich den roten faden im set fand. allerdings tolles bootleg in der letzten stunde: „smalltown boy“ und „say my name“ von beyoncĂ© gehen erstaunlich gut zusammen (hat laut kommentaren bei youtube und soundcloud durch das whole-festival letzte woche wieder popularitĂ€t erlangt, gibt’s schon seit ein paar jahren aus der feder eines „jay bee“).
physical therapy ist tatsĂ€chlich mein favorit. nicht nur weil er „deebeephunky“ von beroshima, sondern vielseitig und sehr gerne auch mal breakbeats spielte. genau richtig fĂŒr den nachmittag.
ben sims kitzelte dann nochmal die reserven raus. erfand dabei das musikalische rad nicht neu, aber hatte an sich stets zwei tracks am laufen, was identifikation von tracks erschwert. mixing makellos, musikalisch grundsolide unterhaltung, nicht mehr, nicht weniger.
wie zu erwarten war’s ein wochenende des durchatmens im rso nach zwei anstrengenden sowie gut besuchten sonntagen. in den nĂ€chsten zwei wochen sieht das wegen der synoid und dem wall to wall festival, bei dem die veranstaltungsreihen sich zusammentun (ziemlich gutes konzept im ĂŒbrigen), Ă€hnlich aus. daher kann ich mir vorstellen, dass das personal angesichts eines derartig entspannten sonntags auch mal froh ĂŒber weniger stresspegel war. wirklich voll war’s zu keiner zeit – bei ben sims gab’s mit gutem willen eine zweidrittelvolle tanzflĂ€che. fĂŒr mich war’s nach all den erfahrungen der letzten monate (wĂ€hrend ich dies schreibe, lese ich bei reddit und telegram, dass leute vor dem berghain an beiden schlangen zwei stunden warten mĂŒssen – und das ist jetzt das dritte wochenende in folge so) bei vorherbstlichem wetter schön zu sehen, dass ausgehen am sonntag auch richtig entspannt ablaufen kann.
im letzten november bemĂ€ngelt, jetzt stark verbessert: die selbstdarsteller*innenkĂ€fige an den seiten der bĂŒhne (die eigentlich gar keine sein sollten) sind jetzt gut abgeschirmt, so dass es schon auffĂ€llt, wenn leute dort hineingelangen wollen. und noch viel besser: der fokus bei der beleuchtung liegt im robus jetzt ganz klar auf der tanzflĂ€che anstatt auf der bĂŒhne. beim dj-pult gibt’s wie in der summe nur so viel licht wie nötig. die leute tanzen zwar immer noch gröĂtenteils in richtung dj, aber das hat sich in der szene seit jahren eingeschlichen und ist dem rso echt nicht anzukreiden.
bleibt weiterhin auf dem radar, wenn auch weniger zu gelegenheiten wie der synoid oder der herrensauna, weil der damit zu erwartende fĂŒllgrad in kombination mit musik abseits meines gustos nur dazu fĂŒhren wĂŒrde, dass ich mich frage, was ich dort mache. ist aber auch mittlerweile ein generationending. die rflxn bekommt als hauseigenes format die offenheit nach vielen seiten und damit auch altersgruppen fĂŒr meine begriffe am besten hin.
trackauswahl (*: shazam)
physical therapy:
beroshima – deebeephunky
sputnik one – warm body*
ben sims:
kenny larkin – the bar
club mcm – club mcm (k.a. happy mixx)